"Das wird keine Fassade für ein Einkaufscenter, das wird ein richtiges Schloss" (7. Folge)
- Samstag, 16. Februar 2008 01:00
- Matthias Witte
8. „Die Rekonstruktion des 1960 abgerissenen Residenzschlosses beginnt.“ - Das Ende der Schamfrist

Ziemlich genau ein Jahr nach der Presseratsrüge war für die Braunschweiger Zeitung die Schamfrist jedenfalls vorbei. Das Ankleben der ersten Sandsteinplatten an den Betonrohbau des "Schlosses" wurde jedenfalls am 1.4.06 von Ernst-Johann Zauner in der BZ kommentiert mit „Die Rekonstruktion des 1960 abgerissenen Residenzschlosses beginnt.“ Der Text ist ansonsten auf gewohnte Weise tendenziös, aber nicht irgendwie besonders erwähnenswert.*
Galgen- bzw. Sägefrist für Riddagshäuser Bäume
- Sonntag, 17. Februar 2008 01:00
- Karl Fr. Eckhardt
Braunschweiger Zeitung und Neue Braunschweiger berichteten:
Angesichts der Tatsache, dass Dendrologen (Baumkundler) nicht ausschließen konnten, dass sehr seltene, geschützte Schwarzpappeln unter den Bäumen am Riddagshäuser Kreuzteich sind, die am Montag der Kettensäge zum Opfer fallen sollten, erwies sich die Stadtverwaltung als flexibel und legte kurzfristig ein Moratorium ein, das wohl zumindest so lange währen wird, bis die fraglichen Pappeln genetisch bestimmt sind. Dann will man weitersehen. Derweil informierten Naturschützer am Wochenende über die Baumfällaktion am Kreuzteich und sammelten einige hundert Unterschriften für den Erhalt.

Leserbrief: Bäume weg - und dann?
- Mittwoch, 20. Februar 2008 01:00
- Peter Rosenbaum (Leserbrief)
von "Bastarden" und Edelbürgern
Auch wenn die Pläne Ebertallee - wie Stadtbaurat Zwafelink sich jetzt über einige Fraktionen wundert - in Gremien beraten und (wie üblich) mit großer Mehrheit abgestimmt worden sind, so blieben die eigentlichen Motive und Pläne der Umgestaltung von Riddagshausen in eine Art Park mit Sichtachsen, Promenaden und Säuleneichen verborgen.
Die Riddagshausener Bürgerinnen und Bürger wussten jedenfalls von der geplanten Abholzerei (Schwarzpappeln hin - "Art-Bastarde" her) nichts ... bis auf wenige offensichtlich besondere Riddagshausener, nennen wir sie mal Edelbürger.
Warum reden diese besonderen - und insofern gut informierten - Bürgerfamilien eigentlich nicht mit ihren gemeinen Artgenossen, demokratisch und offen, damit alle wissen, worum es geht?
(noch) nicht gedruckter Leserbrief Peter Rosenbaum, Braunschweig
Baumfällaktion: Erörterungstreffen in Riddagshausen
- Donnerstag, 21. Februar 2008 01:00
- Administrator
Hallo an alle Natur- und Baumschützer in und um Riddagshausen!
Viele halfen mit: Naturschützer, die mit Plakaten und Ständen die Bevölkerung auf die Pläne aufmerksam machten, Hunderte, die sie mit ihren Unterschriften unterstützen, Grüne, BIBS, diesmal nicht zuletzt auch die Braunschweiger Zeitung ... welcher Einsatz insgesamt dann letztlich zu einem ersten Stopp der Abholzpläne führte.
Aber die Planungen zum Abholzen der Bäume als Vorarbeiten für eine neue Promenade am Kreuzteich sind nicht aufgehoben, sondern sollen in modifizierter Art in einer Art Schnellverfahren sowohl im Bezirksrat (wahrscheinlich Di., 26.2.) und dann im Planungsausschuss am Mittwoch, dem 27.2.08 beraten werden. Einige interessierte Anwohnerinnen und Anwohner treffen sich am
im Herrenkrug, Ebertallee in Riddagshausen
zur Beratung der neuen Lage (Bäume, Promenade, Planungen) treffen.
Es soll auch überlegt werden, eine Initiative zu gründen. So kann auf die Planungen dezidiert Einfluss genommen werden. Zu diesem Zweck werden am morgigen Mahn-Treffen um 11 Uhr am Kreuzteich die Handzettel ausgeteilt.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! - Kahlschlag in Riddagshausen ist noch nicht gestoppt
- Freitag, 22. Februar 2008 01:00
- Artur Schmieding
Ein bisschen Freude muss zunächst erlaubt sein!
Als sechs tapfere UmweltschützerInnen am Dienstag der vorigen Woche (12.02.08) ihre einfachen Papierplakate mit Heftzwecken an die todgeweihten Kreuzteich-Pappeln pinnten, geschah dies eigentlich nur noch aus Verzweiflung.
Wie viele andere Bürger hatten sie erst durch den BZ-Artikel vom 31.01. vom beabsichtigten Umfang der geplanten Baumfällungen erfahren und sahen schon wegen der Kürze der Zeit bis zum Beginn der Arbeiten eigentlich keine Chancen mehr, irgend etwas aufzuhalten oder zu verhindern.
Bürgerinnen und Bürger müssen "der Politik" helfen
- Samstag, 23. Februar 2008 01:00
- Uwe Meier

Es stellt sich immer wieder die Frage, warum erst der massive Druck der Bürger Veränderungen in der Politik bewirken kann. Das gilt nicht nur für die Schulpolitik, aber für die ganz besonders. Wie betoniert wirkt das dreigliedrige System aus dem Ständestaat in Deutschland. Dieses musste wieder einmal VERNON MUÑOS feststellen, der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Bildung.
Rückblick auf Riddagshausen (Versammlung 22. Febr.)
- Sonntag, 24. Februar 2008 01:00
- Karl Fr. Eckhardt
Zwei Ergebnisse des Treffens von Interessierten und Engagierten am letzten Freitag im Riddagshausener Herrenkrug seien hier erwähnt und kurz kommentiert (mehr vielleicht später):
1.) Wenn schon die Straße am Teichblick wegfällt und sich der Verkehr daher noch stärker auf die eine verbleibende Abzweigung Ebertallee-Messeweg konzentriert, dann möchte man doch aus verkehrstechnischen Gründen dort zumindest einen Kreisverkehr und keine Ampelanlage.
- Warum nimmt die Verwaltung den Vorschlag nicht an? Warum wehrt sie sich so dagegen? Womöglich ein Grund:
Eine Ampelanlage muss von den Straßenanliegern mit bezahlt werden, denn eine Kreuzung oder Abzweigung gilt als Teil der Straßen, die sie zusammen bzw. auseinanderführt. Bei einer Kreisverkehrsanlage ist das rechtlich anders, sie gilt als eine eigenständige Verkehrsanlage, die sich als solche abgrenzt von den Straßen, die auf sie stoßen.
Kommt man von einer Straße auf einen Kreisverkehr, dann verlässt man - nach beitragsrechtlichen Kriterien - die eine und kommt auf eine andere Verkehrsanlage. Eine Ampelanlage gilt dagegen als Teil der Straßenanlagen, deren Schnittfläche sie ist.
Geld könnte also die erste Rolle spielen für die Beharrlichkeit der Verwaltung: die Anwohner sollen nicht nur die Teilstücke vor Ihren Häusern, sondern auch den "Ampel-Spaß" bezahlen.
2.) Man möchte keinen Kahlschlag. Selbst wenn die Pappeln nur noch wenige Jahrzehnte zu leben hätten oder haben, möchte man doch einen fließenden übergang.
"... ohne sich auch nur einmal vor Ort zu informieren" - Verwirrspiel geht weiter
- Montag, 25. Februar 2008 01:00
- Karl Fr. Eckhardt
Endlich! - möchte man sagen, der ortskundige Ratsherr Hennig Brandes bietet Bürger Borek eine Baumfällführung. Kundig schaut er auf seine professionellen Unterlagen und erläutert: "Der gertenschlanke Baum, das Bäumchen da soll weg." ... und schon ist Henning Borek schön im Bilde.
Schön für ihn und den mit ihm eingeweihten Bürger Ernst-Johann Zauner. - Eine mächtige Pappel steht im Hintergrund in der Fluchtlinie und man fragt sich: "Soll die, darf die stehen bleiben?"
Warum hat man solch eine Führung, auf der gezeigt wird, welche Bäume denn gefällt werden sollen und welche denn stehen bleiben, nicht einmal allen Bezirks- und Stadträten angeboten. Wie soll man sich informieren, wenn die zu fällenden Bäume nicht einmal auf die eine oder andere Weise markiert sind?
Zur Lebenszeit der Pappeln in Riddagshausen
- Donnerstag, 28. Februar 2008 01:00
- Uwe Meier
In der Diskussion um den Erhalt der Pappeln in Riddagshausen wird immer wieder behauptet, dass die Pappeln in Riddagshausen nur noch 10 bis 15 Jahre leben würden. Durch die Wurzelschäden, die durch die Straßenbaumaßnahmen unvermeidlich wären, hätten die Bäume nur noch eine rel. kurze Lebenserwartung. Phytopathogenen Pilze (es wird von Weißfäule verursachenden Pilzen gesprochen) würden die Bäume zerstören.
Diese Aussagen sind fachlich nicht begründet. Eine Vorhersage der Lebensdauer von Bäumen, die im Laufe ihres Lebens zahlreichen Einflüssen ausgesetzt sind, ist nicht möglich. Es liegen allerdings Erfahrungen über die potenzielle Lebensdauer der unterschiedlichen Bäume vor. Bei Pappeln geht man von 150 bis 170 Jahren aus, wobei diese Annahme auch abhängig von der Pappelart ist.
Die Bäume am Kreuzteich bleiben stehen
- Donnerstag, 28. Februar 2008 01:00
- Kristine Schmieding
Es war spannend gestern im Rathaus. Zunächst wurden die Pappeln am Kreuzteich in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses immer kränker geredet – es lag ein neues „Schnellgutachten“ der Verwaltung vor. Innerlich wurde man auf kreischende Motorsägen eingestimmt, auf einen Beschluss, wie ihn die CDU-Mehrheit schon am Montag im Bezirksrat 111 durchgesetzt hatte.

E-mail an Baggerführer Willibald
- Freitag, 29. Februar 2008 01:00
- Artur Schmieding
AW: Gratulation zur Rettung der alten Bäume am Kreuzteich
Lieber Herr Baggerführer Willibald!
Vielen Dank für Ihre Gratulations-Mail. Wir freuen uns auch wie verrückt. Baumschutz vor Kahlschlag! Es gibt noch Wunder. Ein Riesenerfolg für uns alle: Bürger, Parteien, Verbände, Braunschweiger Zeitung. Danke noch mal für Ihre Unterschrift am Info-Stand.

Ungedruckter Leserbrief: Soziales Engagement des VfB Rot-Weiß macht offenbar Schule
- Freitag, 29. Februar 2008 01:00
- (Leserbrief)
Zum BZ-Artikel vom 16.02.2008 "Sportfond für Kinder in Armut"
Das Patenschaftsmodell des VfB Rot-Weiß macht offenbar Schule: Acht Jahre, nachdem der Verein vom Madamenweg sein Engagement für Kinder und Jugendliche aus sozialschwachen Familien gestartet hat, hat nun auch der Stadtsportbund Braunschweig (SSB) dieses Thema für sich entdeckt. Wie der BZ vom 16. Februar 2008 zu entnehmen ist, soll ein "Sportfond für Kinder in Armut" ins Leben gerufen werden. Mit dem Hofbrauhaus Wolters, der Braunschweiger Zeitung und der Mercedes-Benz-Niederlassung Braunschweig stehen potientielle Unterstützer bereits fest.
Pappellapapp
- Sonntag, 02. März 2008 01:00
- Karl Fr. Eckhardt

Diese großen Pappeln am Kreuzteich entlang Ebertallee und Teichblick sollten weg. Sie durften stehen bleiben.

Die unbebaute teichabgewandte Wegetrasse ist dort so breit wie kaum eine andere zweispurige Straßenanlage in Braunschweig. Umso unverständlicher ist es, dass man da den großen Bäumen am Kreuzteich mit dem Unterbau einer neuen Trasse so nahe an den Stamm rücken muss, dass das Wurzelwerk beschädigt werden soll. Platz genug sollte allemal sein ohne eine weitere Verlegung der Trasse in Richtung Kreuzteich, auch für Radfahrer.
Was in der Braunschweiger Zeitung noch nicht steht
- Sonntag, 02. März 2008 01:00
- Ingeborg Gerlach
Trotz ihrer eher Irak-kriegskritischen Haltung berichtete die Braunschweiger Zeitung ihren Lesern noch nichts über eine Zahl, die Joseph Stiglitz, Träger des Nobelpreises für Ökonomie, errechnet hat: Die Kosten des Irakkrieges belaufen sich inzwischen auf 6 Billionen Dollar. Das ist eine Zahl mit zwölf Nullen. Die Hälfte dieser Summe zahlen die USA, die auf internationale Geldgeber, sprich: China zurückgreifen müssen, um ihren Krieg, den Bush unbedingt haben wollte, zu finanzieren. „Das Land hat seine Zukunft verspielt“, sagt Stiglitz, dessen Buch zu diesem Thema im Mai auch auf Deutsch erscheinen wird. Die übrigen drei Billionen zahlt der Rest der Welt, und er zahlt auch für die während dieses Krieges auf das Vierfache gestiegenen Ölpreise. „Allein für eine Billion Dollar“, resümiert der Autor der Frankfurter Rundschau, die in ihrer Ausgabe vom 29. Februar (S. 33) auf das Stiglitz-Buch und den bevorstehenden fünften Jahrestag des Irak-Krieges verweist, „hätte man 15 Millionen Lehrer einstellen oder 530 Millionen Kinder gesundheitlich versorgen können.“
Das sollten eigentlich auch die Braunschweiger Leser erfahren.
Pappeln in Riddagshausen: "Wir sind doch hier nicht in der DDR"
- Montag, 03. März 2008 01:00
- Ralf Beyer
Das Vorhaben an sich war wie üblich recht einfach gestrickt: Investor Versprechungen machen, betroffene Grünanlage mies machen, daraufhin Bäume fällen und bauen. Erst kam das ECE, dann das Schloss-Carrée und nun soll ausgerechnet am Naturschutzgebiet Riddagshausen ein Café mit „Sichtachse“ entstehen. Ein Fall für Dr. phil. Werner Rügemer, der sich seit Jahren mit Klüngel und Korruption befasst?
Bericht aus Bumsdorf X - Rauchen gefährdet Ihre Gesundheit
- Montag, 03. März 2008 01:00
- Axel Klingenberg
Es ist mir direkt ein wenig peinlich, aber ich muss zugeben, dass ich mal fast zu einem der wenigen westdeutschen Republik-Flüchtlingen geworden wäre.
Und das kam so.
Es war auf einem dieser Heavy Metal-Abende in einer der Dorfdiscos in der Lüneburger Heide im Zonenrandgebiet, 80er Jahre, als ich mir so richtig die Kante gegeben hatte. Wir kauften die „Neger“ (Cola-Rum-Mischungen) immer gleich tablettweise und schütteten das Zeug dann auf ex in uns hinein, während wir Metal-Songs grölten, uns angrunzten und überhaupt den lieben Gott einen guten Mann sein ließen.
Der DJ war neu und er kannte sich mit dem „Hard and Heavy-Zeugs“ noch nicht so aus, weshalb er sich dazu überreden ließ, „Pulling Teeth“ von Metallica aufzulegen – ein minutenlanges Bass-Solo des legendären Cliff Burton.
Ungedruckter Leserbrief: Ein Forstwirt muss noch kein Naturschützer sein.
- Mittwoch, 05. März 2008 01:00
- (Leserbrief)
Herr Brandes (CDU), gerade wiedergewählter Landtagsabgeordneter, hat sich in den letzten Tagen mit seinen Äußerungen mehr als unbeliebt gemacht. (BZ, 16.02; - BZ, 25.02.) Straßenbauarbeiten sind ihm wichtiger, als die alten Bäume am Kreuzteich. Diese geben aber im schönen Riddagshausen ein gewachsenes Gesamtbild ab. Hat er nicht mitbekommen, dass auch seine eigene Wählerschaft in großen Teilen empört und zornig war?
Sigrid Probst Braunschweig, den 29.02.08
Stadt zahlt völlig überhöhte Wärmekosten
- Donnerstag, 06. März 2008 01:00
- Renate Rosenbaum
Ganz aktuell wurde bekannt, daß die Flughafengesellschaft in gerade mal zwei Jahren Preissteigerungen für den Fernwärmebezug von 64% ohne Murren hingenommen hat. Die Stadt zahlt davon fast die Hälfte im Rahmen des auf anfallenden Verlustausgleichs. Schlechtes Geschäft für die Stadt, gutes Geschäft für bs-energy und deren Hauptaktionär Veolia.
über zwei Jahre ist es her, daß die Stadt am 9.12.2005 von einer Braunschweigerin auf missbräuchliche Wärmeabrechnungen hingewiesen wurde, bei denen in großem Stil Mieterinnen und Mieter durch eine privatisierte Wohnungsgesellschaft abkassiert werden.
Alle Räder stehen still ...
- Donnerstag, 06. März 2008 01:00
- Ingeborg Gerlach
Auch Braunschweig erlebte am 4. März den großen Stillstand. Dass weder Busse noch Bahnen fuhren und neben der Kindergärten auch viele andere öffentliche Einrichtung geschlossen blieben, wurde von der Bevölkerung mit bemerkenswerter Geduld zur Kenntnis genommen. Was sind die Ursachen?
Das gewerkschaftsnahe Forschungsinstitut IKM in Berlin ermittelte, dass der vielbeschworene Aufschwung bei den abhängig Beschäftigten nicht angekommen ist. Deren Einkommen habe auch während der Boomphase (Herbst 2004-Herbst 2007) preisbereinigt stagniert, während die Einkommen aus Unternehmen und Vermögen um 25 % gestiegen seien. Dieses Aussagen stehen in eklatantem Gegensatz zu den Aussagen der Kanzlerin und ihres Wirtschaftsministers; „Merkels Mär vom Aufschwung“ titelte daher auch die „Frankfurter Rundschau“ in ihrer Ausgabe vom 5. März 2008. Für den Durchschnittsverdiener erfülle der Verdi-Streik eine Stellvertreterrolle, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ vom 6. März. Er erinnere die Politiker daran, dass die Schere zwischen arm und reich sich in unserer Gesellschaft sich immer weiter öffnet.
CDU und FDP wollen jetzt auch eine 4. IGS
- Samstag, 08. März 2008 01:00
- Uwe Meier
Die Ratsfraktionen von CDU und FDP wollen nun auch eine vierte Integrierte Gesamtschule (IGS) in Braunschweig. Sie kündigten für die nächste Ratssitzung am 15. April einen Antrag an. Danach solle die Stadtverwaltung Vorschläge für Aufbau und Standort erarbeiten. Die Stadtverwaltung hatte schon vor wenigen Tagen angekündigt, für eine 4. IGS aktiv werden zu wollen. Wir berichteten in unserem 49. INFOBrief darüber.
Wir von der Aktion 4. IGS in Braunschweig freuen und für die vielen Eltern und Kinder unserer Stadt, dass wir voraussichtlich eine 4. IGS bekommen werden. Zu unserem Bedauern leider erst zum Schuljahr 2009/2010. Darum werden viele Eltern und Kinder auch für dieses Jahr mit einem ablehnenden Bescheid zu rechnen haben. Stadtverwaltung und CDU/FDP tragen hierfür die Verantwortung, denn andere fortschrittliche Landreise in Niedersachsen waren hier vorausschauender und haben ihre Hausaufgaben, sprich Planungen, schon im letzten Sommer begonnen, als MP Wulff ankündigete, das Errichtungsverbot für Gesamtschulen aufheben zu wollen.
Die Aktion 4. IGS hat über ein Jahr lang für eine vierte Gesamtschule mit großem Einsatz gekämpft. Doch noch haben wir keine. Noch sind alles Ankündigungen und noch wissen wir nicht, wie das novellierte Schulgesetz aussehen wird. Trotzdem müssen wir planen, viel Arbeit steht bevor, denn es gilt, die angekündigte neue IGS auf der Grundlage der international erfolgreichen Gesamtschulpädagogik mit Leben zu füllen. Wir von der Aktion sind mit Freude bereit, an den inhaltlichen Planungen mitzuwirken. Darum riefen wir schon vor einigen Tagen über eine Pressemitteilung dazu auf, dass alle gesellschaftlichen Kräfte in Braunschweig und Region eingeladen sind, ein Gründungskollegium für die neue Integrierte Gesamtschule ins Leben zu rufen. Wir wollen uns beteiligen, zum Wohl unserer Stadt!
Wertlose Haushalts-"Erfolgsbilanz" der Stadt von BZ unkritisch abgedruckt
- Sonntag, 09. März 2008 01:00
- Peter Rosenbaum
Wie so häufig, wenn es um Haushaltsfragen der Stadt geht, wird die wirtschaftliche Realität außer Kraft gesetzt und es geschehen Märchen und Wunder in der Stadt, in der Sterntaler und Goldesel die Buchhaltung übernommen haben. Wieder einmal entwickelt der Oberbürgermeister quasi magische Kräfte: als Bauchredner. Wieder einmal druckt die BZ eine Erfolgsmeldung aus dem Rathaus 1:1 original ab und präsentiert damit ihrer Leserschaft ein Trugbild über die wahre Vermögenslage und Vermögensentwicklung der Stadt.
Denn die Kehrseite des sinkenden Schuldenstandes der Muttergesellschaft des "Konzern Stadt Braunschweig" bleibt ausgeblendet: Durch die vielen Verkäufe, Verschuldungen, Verpflichtungen und versteckten Verrechnungen der städtischen Töchter und Beteiligungen wurde die Kommune insgesamt sehr viel ärmer. Die wirtschaftliche Situation und Entwicklung wird durch die Teil-Bilanz in keiner Weise adäquat wieder gegeben, es handelt sich um eine reine Schaufensterbilanz.
Baumschutz Initiative startet Unterschriftenliste
- Donnerstag, 13. März 2008 01:00
- Horst Niemeyer
"Wo bleibt der Naturschutz?" fragt am 13.3.08 eine Leserbrief-Schreiberin in der BZ und weiter:
Wo bitte sollen denn zum Beispiel die Singvögel noch brüten? Ist es mit Naturschutzrechten überhaupt vereinbar, dass in solch großem Maße in dieser Stadt Nist- und Brutplätze vernichtet werden?
Man ist sensibler geworden, guckt genauer hin und hinterfragt die Kahlschlag-Politik in dieser Stadt. Das scheint auch im Rathaus angekommen zu sein:
12. März 2008 Stadt pflanzt Bäume
Braunschweig. Zum Abschluss von Straßensanierungen pflanzt der Fachbereich Stadtgrün in diesen Tagen insgesamt 33 Bäume mit einem Stammumfang von 20 bis 25 Zentimetern ...
Und was wird, wenn die Stadt im Querumer Wald demnächst 60.000 Bäume absägen lässt? Das zu verhindern, ist Ziel der Initiative, die bereits die ersten hundert Unterschriften am Info-Stand der Bürgerinitiativen letzten Samstag vor Graff gesammelt hat.
Unterschriftenliste - Formular
Braunschweiger Friedensbündnis lädt zum Ostermarsch
- Donnerstag, 20. März 2008 01:00
- Administrator
Für
Samstag den 22.03.2008
lädt das Friedensbündnis Braunschweig zum Ostermarsch 2008 ein, eine Fahrraddemo,
beginnend ab 12.00 Uhr auf dem Kohlmarkt.
Näheres zur Veranstaltung auf der Homepage des Friedensbündnisses
Die Elite
- Freitag, 21. März 2008 01:00
- Uwe Meier
Landtagsabgeordnete, Heidemarie Mundlos, und Ratsherr und Landtagsabgeordneter, Hennig Brandes, sind oder waren die eifrigsten Gesamtschulgegner in Braunschweig. Frau Mundlos hielt pädagogische Konzepte aus dem 19. Jahrhundert für zukunftsweisend und chancengerecht, Herrn Brandes war eine andere Bildung zu teuer für die Stadt.
Nun wurde sowohl von Seiten der Verwaltung als auch von CDU und FDP angekündigt, eine neue, eine 4. IGS in Braunschweig einrichten zu wollen, sobald die angekündigte Schulgesetzänderung vom Landtag entsprechend verabschiedet ist. Das ist eine kluge Entscheidung, eine Entscheidung für die Zukunft unserer Stadt! Wir sind gespannt, wie unsere beiden Vertreter im Rat der Stadt und zuvor im Landtag abstimmen werden.
Grund genug ... für den Ostermarsch 2008
- Samstag, 22. März 2008 01:00
- Ingeborg Gerlach
Kopfschüttelnd blickten einige Bürger mit Plastiktüten auf die rund 50 Demonstranten, die, mit Schildern gegen den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr um den Hals, sich trotz Wind und Wetter aufs Fahrrad schwangen und nach einer Rundfahrt durch die Stadt zur traditionellen Kundgebung wieder auf dem Kohlmarkt zurückkamen. Etwa hundert Anhänger der Friedensbewegung waren es dann, die den Rednern gegen den Krieg Beifall klatschten. „Schon wieder ist ein Jahr um“, stellte eine ältere Teilnehmerin fest, „und kein Krieg ist seither beendet worden.“
"Selbsternennung" oder Probleme mit der Sprache und der Verfassung
- Montag, 24. März 2008 01:00
- Karl Fr. Eckhardt
In einer Newsletter der „Bürgerschaft Riddagshausen“ vom März 2008 wird bemerkt, dass „selbsternannte“ Naturschützer den Streit um die Fällung der Pappeln am Kreuzteich aufgeheizt hätten. Im Februar 2006 hatte die „Bürgerschaft“ einen prominenten Vorsprecher. Dr. Gert Hoffmann schrieb in einem offenen Brief von einer „selbsternannten“ Bürgerinitiative für den Erhalt öffentlichen Eigentums.
Damit soll den Bürgerinitiativen offenbar die Legitimität abgesprochen werden, sofern unstrittig ist, dass die Initiativen nicht von höherer Autorität „ernannt“ worden sind (so fehlt schon eine Ernennungsurkunde, mehr aber noch der Treueschwur auf eine Dienstherrschaft, wofür sich Bürgermeister und „Bürgerschaft“ sicher gern zur Verfügung stellen würden).
Sanierung städtischer Gebäude: ökologisch wichtig und wirtschaftlich lohnend
- Montag, 24. März 2008 01:00
- Andreas Matthies
Die Stadt Braunschweig besitzt rund 85 Schulgebäude, 80 Kindertagesstätten und 450 andere Gebäude, vom Rathaus bis zur Friedhofskapelle. Legt man den Maßstab der neuen Energieeinsparverordnung von 2007 an, so ist festzustellen, dass in den nächsten 15 Jahren eine umfassende energetische Sanierung notwendig ist.
Die energetische Sanierung ist ökologisch wichtig
Für eine konsequente Klimaschutzpolitik ist die Sanierung von Gebäuden eine der wichtigsten Aufgaben. Denn etwa 40% der verwendeten Energie wird für Gebäude verbraucht, und zwar zum weitaus größeren Teil für die langjährige Nutzung der Gebäude. Glücklicherweise sind in diesem Bereich sehr hohe Einspareffekte erzielbar, was den C02-Ausstoß betrifft (und natürlich die Energiekosten).
Bildungspolitik
- Dienstag, 25. März 2008 01:00
- Uwe Meier
- CDU: Das gymnasiale System darf nicht angegriffen werden.
- FDP: Der Elternwille muss gewährleistet bleiben.
- Braunschweiger Verwaltung: Hauptschulen müssten geschlossen werden, weil Schülermangel herrsche.
Braunschweig kann sich glücklich schätzen. Die Stadt bekommt eine vierte Integrierte Gesamtschule. Die Entscheidung in Parteien und Verwaltung hätten andere Begründungen als die oben genannten verdient gehabt, zum Beispiel diese: Braunschweig will führend in international wichtigen Forschungsfeldern bleiben, dafür brauchen wir Reformanstrengungen im gesamten Bildungssystem, u.a. neue Gesamtschulen mit ihrem international orientierten pädagogischen Gesamtkonzept.


