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Veröffentlicht: Donnerstag, 04. Februar 2016 17:42
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Geschrieben von Sebastian Wertmüller, ver.di Bezirk Region SON
Kita-Gebühren – ver.di fragt: Herr Oberbürgermeister, Frau Sozialdezernentin, wo bleibt die versprochene Qualität?
Oberbürgermeister Ulrich Markurth und Sozialdezernentin Andrea Hanke betonen seit Tagen, dass 1,9 Millionen der anvisierten 5,7 Millionen Euro durch wieder eingeführte Kita-Entgelte in Qualitätsverbesserungen in Krippen und Kindertagesstätten fließen sollen.
Die Gewerkschaft ver.di, in der viele Erzieherinnen, Sozialassistentinnen und Kinderpflegerinnen organisiert sind, fragt verdutzt:
- Wieso werden nicht alle Einnahmen, die jetzt von den Eltern kassiert werden sollen, in die Qualität der Kitas investiert?
- Und wie soll denn das vollmundige Versprechen realisiert werden, wenn Braunschweig immer noch keinen Groschen ins pädagogische Personal investieren will? Dabei müsse man wissen, so ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller, dass als sog. Zweitkräfte in den Braunschweiger Kitas keine Erzieherinnen, sondern Sozialassistentinnen und Kinderpflegerinnen beschäftigt werden. Damit werde an den Gehältern gespart. Wertmüller: „Mit dieser
Sonderregelung sticht Braunschweig negativ gegenüber Städten wie Wolfsburg, Göttingen oder Hannover hervor!“
Eine Investition in die Qualität der Kitas und eine dringend notwendige Aufwertung erzieherischer Arbeit sehe anders aus, als die angekündigten
Maßnahmen:
- ver.di erwartet, dass bei allen Neueinstellungen als Zweitkräfte nur noch ausgebildete Erzieherinnen eingestellt werden.
- ver.di erwartet, dass den Sozialassistentinnen und Kinderpflegerinnen, die in Braunschweiger Kitas als Zweitkräfte tätig sind, ein Angebot zur Weiterqualifizierung zur Erzieherin gemacht wird.
Vom Gehalt einer Sozialassistentin könne man kaum leben, geschweige denn selber eine Familie aufbauen.
Wertmüller: „Wer Qualität in den Kitas ausbauen will, wer qualifizierten Nachwuchs in den Kitas sehen will, wird in das pädagogische Personal investieren müssen!“ Es sei höchste Zeit, dass diese Botschaft auch in Braunschweig endlich ankomme.