Razzia bei Credit Suisse: Stecken Schwarzgelder in den Schlossarkaden?
- Montag, 19. Juli 2010 09:35
- Peter Rosenbaum
Credit Suisse in ehemals städtischer Immobilie am Steintorwall mit städt. Umbau-Förderung
In die Braunschweiger Geschäftswelt eingestiegen ist Credit Suisse mit einem Finanzierungsfonds "Schloss-Arkaden", einem ECE-Kaufhaus der Otto-Betreibergruppe 2005.
Denn das "Schloss" gehört nicht der Stadt Braunschweig und schon gar nicht den Braunschweiger Bürgerinnen und Bürgern. Es gehört einem internationalen Immobilienfonds der Credit Suisse Asset Management.
Die Werbestrategie war seinerzeit gezielt ausgerichtet auch auf betuchte Braunschweiger, die vor Ort vom Schweizer Bankhaus beraten wurden. Erst operierte die Bank mit Geschäftsräumen diskret und ohne Laufkundschaft am Kohlmarkt, dann - nach Übernahme des ehemaligen städtischen Gebäudes des Kulturinstituts "Die Brücke" - in gediegener Wohnlage am Steintorwall.
Nun die Meldungen über eine Razzia in Braunschweig am Mittwoch, 14.07.2010:
Antifaschisten gehen auf die Straße
- Dienstag, 20. Juli 2010 08:36
- Wolf Nehmiz
"Weg mit der Nazi-Kameradschaft Thormania!" Diese Forderung stand im Mittelpunkt der Demonstration der vereinigten Antifaschisten am Montag Abend in der Innenstadt. Mehr als 200 DemonstrantInnen machten an mehreren Stopps an zentralen Punkten der Innenstadt ihrem Ärger Luft, wobei auch die laxe Haltung der Staatsmacht gegenüber den Neo-Nazis in Braunschweig lautstark zur Sprache kam. Anlass der Demonstration war ein Überfall von zwei Neo-Nazis auf das Jugendtreff SUB der linken Jugendorganisation "Die Falken".
Die Solidarität war groß: Jungsozialisten, die Jugendorganisation der Grünen, das Antifacafe, der DGB und auch die Montagsdemonstranten zeigten deutlich Flagge bzw. Transparent. Auch Passanten reihten sich in den Zug ein.
Radio Okerwelle war selbstverständlich vor Ort. Ein seltsames Interview begann zunächst: Zwei Aktivistinnen wurden befragt und sollten zuerst ihre Namen in das Mikro sagen. Es kam nur schweigen. Später ohne Mikro: nein, ihre Namen sagen sie nicht, das sei in diesem Land zu gefährlich. Heute zwischen 17:00 bis 19:00 Uhr berichtet Radio Okerwelle (Der Abend).
Weitere Informationen mit Pressemitteilung und entsprechenden links zu den Flugblättern und Hintergründen direkt aus dem Antifacafe.
Montagsdemo - Gewerkschaften als Kampforganisation
- Mittwoch, 21. Juli 2010 07:30
- Peter Kunick

Wie jeden Montag um 17:00 Uhr trafen wir uns auf dem Kohlmarkt zur Demonstration gegen Hartz IV. Man war sich einig: wir brauchen in dieser Krise, verursacht durch eine laxe Finanzgesetzgebung und in deren Folge durch die Banken, die volle gewerkschaftliche Kampfkraft. Wir wollen nicht, dass die Armen und Ärmsten für die Krise zahlen und der Mittelstand verarmt. Eine Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen gesellschaftlichen Kräften und Bewegungen auf gleicher Augenhöhe ist unabdingbar. In diesem Rahmen wurden Flugblätter und eine Unterschriftenliste verteilt: Die Dortmunder Erklärung sollte von vielen Bürgern und Bürgerinnen unterschrieben werden. Daher sollte gleich die Seite mit den Unterschriften ausgedruck werden, um Unterschriften zu sammeln.
Elterngeld
- Mittwoch, 21. Juli 2010 17:39
- Udo Dittmann
Patenschaften für „sozialferne“ Abgeordnete
So wie es „bildungsferne“ Schichten gibt, lässt die Debatte im Bundestag und der Arbeitsentwurf des Bundesfamilienministeriums zum Thema „Elterngeld“ erkennen, dass es auch „sozialferne“ Schichten in unserer Gesellschaft bzw. in der Regierung gibt. Diese können es sich kaum vorstellen, was es für eine sozialschwache Familie bedeutet, auch nur 20€ oder 50€ weniger im Monat zu haben.
Ein Vorschlag wäre nun, dass es für „sozialferne“ Abgeordnete des Bundestages (d.h. für Abgeordnete, die weder irgendwie Kontakte zu sozialschwachen Familien haben oder sich in diese nicht hinein versetzen können) „Sozial-Patenschaften“ geben sollte. Das heißt, dass Bundestagsabgeordnete Patenschaften für sozialschwache Familien übernehmen, um durch solche Kontakte eine Vorstellung von den Auswirkungen ihrer eigenen Entscheidungen und Taten zu bekommen, indem sie solche Familien (und die Kinder) kennen lernen.
Wegen der besonderen „Sozialferne“ der FDP wäre es auch zu überlegen, ob ihre Abgeordneten nicht jeweils drei solcher Patenschaften übernehmen sollten. Vielleicht würden sie dann manche ihrer eigenen Entscheidungen überdenken.
(Dieser Leserbrief wurde (verkürzt) in der Braunschweiger Zeitung abgedruckt.)
Radfahrer für Frieden und gegen Atompolitik - Besuch am Schacht Konrad
- Mittwoch, 21. Juli 2010 18:02
- Peter Dickel
Mit Applaus wurden sie empfangen, die Radfahrer für den Frieden, vor dem Werkstor des vorgesehenen Atomendlagers Schacht Konrad. Die 5. Friedensfahrt (bike for peace) startete am 4 Juli in Paris und endet voraussichtlich am 29. August in Moskau. Die Friedensfahrer ließen es sich, wie von der AG Schacht Konrad angekündigt, nicht nehmen, dem vorgesehenen Endlager einen Besuch abzustatten. Denn Atompolitik läß sich nun mal nicht von Friedenspolitik trennen, wie auf der oben genannten Internetseite der Friedensfahrer deutlich wird.
Nur 30 Minuten Pause gönnten sich die Fahrer bei Wassermelonen und Getränken, denn die zu bewältigende Etappe von Hildesheim nach Magdeburg ist die längste Etappe auf ihrer endlos erscheinenden Reise.
Nicht nur wegen des vorgesehenen Atomlagers war die Etappenpause vor den Toren Braunschweigs gut gewählt. Gehört doch Braunschweig mit zu den Städten, deren Oberbürgermeister zu den "Bürgermeistern für den Frieden" (Mayors for Peace) gehören. OB Dr. Hoffmann weigert sich jedoch mit peinlichen Ausreden, an deren Treffen teilzunehmen (Hintergrund: "Die Entdemokratisierung Braunschweigs" in der aktuellen Druckausgabe der Umweltzeitung).
Entdemokratisierung durch Geheimhaltung - die Grundlage der Privatisierung öffentlichen Eigentums
- Donnerstag, 22. Juli 2010 16:42
- Wolf Nehmiz
Unter dem Begriff "Privatisierung" verstecken sich viele verschiedene Konstrukte der neoliberalen Finanzwirtschaft. Die Palette reicht vom reinen Verkauf öffentlicher Betriebe bis zu privat-finanzierten Bauleistungen und privatisierten Dienstleistungen. Es gibt auch Kombinationen verschiedener Modelle, wie die demnächst im Stadtrat zur Entscheidung anstehende Schulprivatisierung (Sanierung und Betrieb). Alle Formen der Privatisierung haben aber eine skandalöse Tatsache gemeinsam: Die Verträge zwischen staatlichen Trägern, ob Kommune, Land oder Bund, sind geheim. Damit ist der Entdemokratisierung Tür und Tor geöffnet. Die Privatierungsprojekte werden ohne jede öffentliche Diskussion, beziehungsweise an ihr vorbei, initiiert. Die jeweiligen Stadtratsmitglieder, unsere gewählten Vertreter also, entscheiden zwar über das Projekt per Grundsatzbeschluss, sie bekommen aber die Verträge nicht zu sehen! Und wenn, dann mit von den Beratern und Anwälten vorgenommenen Schwärzungen. Selbst die Kommunalaufsicht, die als Aufsichtsbehörde das Vertragswerk genehmigt, kann nicht zweifelsfrei sicher sein, ob ihr alle Unterlagen und Informationen zugeleitet worden sind. Als Begründung dafür wird immer das Geschäfts- und Betriebsgeheimnis der beteiligten Unternehmen angeführt. Es handelt sich also nicht um eine willkürlich gewählte Eigenschaft der PPP-Verträge, sondern um einen im Interesse der privaten Partner unvermeidbaren Nachteil für die öffentliche Hand. Es scheint, dass der öffentlichen Hand diese Geheimhaltung durchaus entgegen kommt - wer rechtfertigt sich schon gerne. Zumal in der Politik!
Negativbeispiele von Privatisierungen gibt es inzwischen reichlich. Der Bau und Betrieb der Autobahnen wird zunehmend durch PPP-Modelle finanziert, mit ganz symptomatischen Folgen (Zeit). Welche Auswirkungen eine Privatisierung im Schulbereich haben kann, zeigt das Beispiel eines Bildungszentrums in Frankfurt (NachDenkSeiten, attac, FR). Doch auch in Braunschweig haben wir reichlich Erfahrungen mit Privatisierungen.
Sowjethaus
- Donnerstag, 22. Juli 2010 21:20
- Matthias Bosenick
Sowjethaus
Autor und Da-Capo-Kolumnist Luc Degla vermisst das FBZ so sehr wie viele Braunschweiger. Für ihn stand das FBZ für einen Ort, an dem man miteinander spielen, sich austauschen und etwas erleben konnte, wo Fremde sich begegneten und man bei Bedarf mit Expertise beratend einsprang. Dafür steht für ihn das russische Wort „Sowjet“: Rat, Beratung. Im ehemaligen Burundi Black und Roter Korsar richtete Degla das „Sowjethaus“ ein. Für ihn ist das „Sowjethaus“ im Prinzip das „Rathaus“.
www.sowjethaus.com/
www.luc-degla.de/
Das Haus ist mittlerweile geöffnet, wenn auch nicht durchgehend. Auf der Webseite schreibt Degla: „Jeder kann im Sowjethaus Gast oder Gastgeber sein und es für Veranstaltungen oder andere Vorhaben buchen. Das Haus ist für Konzerte, Partys, Lesungen und Theaterprojekte offen. Es wird zusammen getanzt, gegessen und gelacht.“
Braunschweig braucht zwei weitere Integrierte Gesamtschulen
- Mittwoch, 28. Juli 2010 12:31
- Peter Rosenbaum
Starker Zulauf an den Integrierten Gesamtschulen der Stadt Braunschweig
Die Zahlen der aktuellen Anmeldungen des neuen Jahrgangs 2010 könnten nicht eindeutiger sein - die Zahlen unterstreichen den Wunsch von fast 50% aller Eltern bzw. Schüler hin zur Integrierten Gesamtschule.
Den 850 IGS-Anmeldungen stehen aber nur 526 Plätze an den vier Integrierten Gesamtschulen des Stadtgebietes gegenüber, 324 Schülerinnen und Schüler gehen leer aus.
Ein Leserbriefschreiber bringt in der BZ vom 20 7.2010 das Missverhältnis von Schulangebot einerseits und Nachfrage bei Schülern und Eltern andererseits auf den Punkt:
"Damit ist die Gesamtschule die am meisten gewünschte und zugleich die einzige Schulform, deren Bedarf nicht befriedigt wird.
Für beides gibt es Gründe: Die Eltern wollen eine Schule, die ihre Kinder nicht schon mit 10 Jahren selektiert, die alle Schulabschlüsse anbietet und alle Kinder möglichst lange gemeinsam unterrichtet.
Die Gesamtschule ist die Schulform, die am besten geeignet ist, den skandalösen Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungschancen aufzulösen.
Die Gesamtschulgegner wollen ihre Bildungsprivilegien erhalten, verschlechtern deshalb kontinuierlich die Arbeits- und Lernbedingungen an Gesamtschulen und behindern die Neugründungen nach Kräften.
Der Bedarf für eine fünfte und sechste Gesamtschule in der Stadt ist lange vorhanden, sie werden aus ideologischen Gründen verhindert."
Der Schulträger, die Stadt Braunschweig, denkt bislang nicht daran, unverzüglich die Planung für weitere Gesamtschulen zu beginnen. Im Gegenteil: die Verschiebungen in der Bildungslandschaft werden ignoriert, mögliche Raumangebote und Standorte von vornherein verschlechtert, indem Schulstandorte vorab geschlossen werden, ohne ein Gesamtkonzept vorliegen zu haben.
Es bedarf - wieder - einer breiten BürgerInnen-Mobilisierung, um adäquater Bildung in dieser Stadt zum Durchbruch zu verhelfen.
Gedenkveranstaltung zum Hiroshima-Tag
- Freitag, 30. Juli 2010 09:22
- Inge Gerlach (Friedenszentrum BS)
Gedenkveranstaltung aus Anlass des Hiroshima-Tages:
10.8.2010, 19 h Roter Saal, Schlossplatz 1
1. Begrüßung durch den Vorstand des Friedenszentrums
2. Grußworte der Vertreterin des OB (NN)
3. Lesung Andreas Hartmann: Texte zu Hiroshima
Marie-Luise Kaschnitz, Günter Anders, Wolfgang Weyrauch, Günter Kunert
4. Vortrag Prof. Dr. Jörg Calließ (Loccum):
"Frieden muss gestiftet werden" (Immanuel Kant)
5. Lesung Andreas Hartmann, 2. Teil:
Heinar Kipphardt, Alfred Polgar
Die Veranstaltung wird von der Stadt gefördert.
Klimaschutz in Braunschweig: Bürgerbeteiligung 2. Runde
- Dienstag, 03. August 2010 08:38
- Gudrun Beneke
Intransparent und wieder keine Energiebilanz zu den Kraftwerken von BS Energy!
Braunschweig beteiligt sich am Projekt „Nationale Klimaschutzinitiative“ und erhält dafür Bundesmittel. Die Stadt investiert diese Zuwendung in ein zweites Bürgerbeteiligungsverfahren zum Klimaschutz. Welche Qualität hat diese Bürgerbeteiligung und was wird damit bezweckt?
Rückschau:
Die erste Beteiligungsrunde im Rahmen der öffentlichen Auslegung des Luftreinhaltplans 2007 war eine Zumutung für die Bürger. Darin wurden ohne plausible Begründung die Einzelheizungen in Braunschweiger Haushalten als Hauptverursacher der örtlichen Treibhausgase und Luftverunreinigungen angeprangert. Ein anvisierter Anschluss- und Benutzungszwang an die Fernwärme von BS Energy aus dem völlig veralteten und überwiegend mit Kohle betriebenen Heizkraftwerk Mitte bildete das Kernstück einer fragwürdigen kommunalen Klimaschutz- und Luftreinhaltestrategie. Sie basierte auf Studien, die BS Energy in Auftrag gegeben hatte. Trotz unzähliger Anfragen aus der Bevölkerung an Politik und Verwaltung hat die Stadt innerhalb von 14 Monaten keine einzige substanzielle Information zur Erhellung der Sachlage heraus gegeben. Eine Anfrage an den Oberbürgermeister, wer bei der Stadt für die Verlässlichkeit der von BS Energy bereit gestellten Informationen bürge, blieb unbeantwortet. Im Herbst 2008 wurde die Einführung des Fernwärmezwangs fallen gelassen. Gleichzeitig erklärte das Umweltamt die vielen Anfragen der Bürger als hinfällig.
Die 2. Runde:
Für die laufende, zweite Beteiligungsrunde ist ein partizipativer Erstellungsprozess des Klimaschutzkonzeptes angekündigt. Die Auftaktveranstaltung fand noch am Tag ihrer Bekanntgabe (!) in der BZ, am 16. Juni 2010, statt. Nur drei Bürger konnten der kurzfristigen Einladung nachkommen. Für Organisation, Moderation und Information sorgten drei Mitarbeiter der Stadtverwaltung, fünf Vertreter der Geo-Net Umweltconsulting und zwei zusätzliche Referenten. Mehrere Politiker flankierten die Zusammenkunft.
Die inhaltliche Grundlage des Partizipationsverfahrens bilden von der Geo-Net Umweltconsulting erstellte Energie- und Treibhausgas-Bilanzen. Darin bekommen u.a. - was durchaus sinnvoll ist - die privaten Haushalte ihre CO2 Emissionen widergespiegelt. Zu den für die Braunschweiger Energieversorgung relevanten Kraftwerken liegt aber keine Analyse vor. Das ist ein Skandal. BS Energy lässt in allen Einzelheiten den Energie-Verbrauch von Kunden auswerten und die damit verbundenen Emissionen ermitteln, ohne den Einfluss der Kraftwerke, die unterschiedlich klimawirksam sind, offen zu legen.
In gleicher Weise unannehmbar ist die Moderation der Arbeitsgruppen sowie die Protokollierung und Dokumentation der Bürgerbeteiligung durch die Geo-Net Umweltconsulting. Dieses Unternehmen war bereits mehrfach im Auftrag von BS Energy und der Stadt in Sachen Luftreinhaltung und Klimaschutz tätig und hat in einem fragwürdigen Immissionsgutachten für BS Energy mit geschickter Strategie das klimaschädliche Heizkraftwerk Mitte in ein umweltfreundliches Licht gerückt. Wie sollen die Bürger vor diesem Hintergrund auf eine unabhängige Steuerung der Bürgerbeteiligung vertrauen?
Friedensritt 2010 kommt in die Region
- Mittwoch, 04. August 2010 14:00
- Peter Dickel
Mit Kundgebungen am Schacht KONRAD und in Braunschweig geht der Friedensritt 2010 am Freitag und Samstag zu Ende. Mit einer Vielzahl von Aktionen und Begegnungen werben die 35 Aktiven, die am vergangenen Samstag in Hameln losgeritten sind, für den Ausstieg aus der Atomenergie. Ihr Motto in diesem Jahr, für das der Ritt vom Atommüll produzierenden Atomkraftwerk Grohnde zum geplanten Endlager KONRAD steht: Endlich den Hahn zudrehen - Atomausstieg jetzt, bevor es zu spät ist!
Höhepunkte in der Region werden eine Kundgebung zum Hiroshima-Tag am Freitag, dem 6. August, 12.00 - 13.30 Uhr am Schacht KONRAD, sowie eine Infoaktion am Samstag, dem 07. August von 10.45 - 13.00 Uhr auf dem Kohlmarkt in Braunschweig sein. Dort gibt es dann Straßentheater, Infostände, Redebeiträge und natürlich: Ponyreiten.
Die Reiterinnen und Reiter für den Frieden gibt es seit 1981, seit 1984 organisieren sie jedes Jahr einen gut einwöchigen Wanderritt zu politischen Themen durch verschiedene Gebiete der Bundesrepublik. 1995 kamen sie von Gorleben nach Morsleben, 1997 zu KONRAD und ASSE.
Mehr Infos: Friedensritt, AG Schacht Konrad
Hiroshima-Tag - ein Tag des Friedens auch beim Oberbürgermeister?
- Freitag, 06. August 2010 10:14
- Frieder Schöbel
Heute ist Hiroshima-Tag! In Erinnerung an die am 6. August 1945 auf Hiroshima abgeworfene Atombombe gründete der Bürgermeister von Hiroshima 1982 die Organisation "Mayors for Peace". Das vorrangige Ziel dieser Initiative ist es, die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern. Mehr als 3047 Mitgliedsstädte in 134 Ländern, davon allein 357 in Deutschland, gehören mittlerweile dieser Organisation an.
Am 27.11.2009 fand ein Treffen der Mayors for Peace in Hannover statt. Unser Oberbürgermeister Dr. Hoffmann, der bisher kein nennenswertes Engagement für diese Initiative zeigte, erhielt eine Einladung zu diesem Treffen. Auf die Frage des Friedenszentrums und einiger Ratsmitglieder, ob er an dem Treffen teilnehme, antwortete er wie folgt: "Es hängt davon ab, ob andere terminliche Verpflichtungen dies zulassen und ob aus der Einladung hervorgeht, ob insbesondere die friedensbedrohenden Aktivitäten der Regierungen in Nordkorea, Iran und Venezuela eine maßgebliche Rolle auf dem Treffen spielen werden."
Freundlicherweise hat die Umweltzeitung meinen Beitrag für unser-braunschweig.de als PDF-Datei zur Verfügung gestellt:
Die Entdemokratisierung Braunschweigs. Gert Hoffmanns Verständnis von Demokratur
Der Friedensritt am Schacht Konrad
- Freitag, 06. August 2010 23:38
- Peter Dickel
Ungewöhnlich war sie, die Friedensdemonstration mit Ross und Reiter beim Schacht Konrad. Aus Köln und Berlin, aus Eckernförde und Kassel, aus ganz Norddeutschland trafen sich wie jedes Jahr FreizeitreiterInnen zum Friedensritt 2010. Die diesjährige Route stand ganz im Zeichen der Atompolitik. Der Ritt begann in Grohnde (Hameln) am Atomkraftwerk und führt nach Schacht Konrad/Asse (Braunschweig).
Örtliche Widerstandsgruppen, BraunschweigerInnen und Medien begrüßten die Reiter, ebenso Ortsbürgermeister Jörg Langenberg.
Ulrike Klausch-Zaidi und Schulamith Weil erinnerten an den ersten Besuch der Pferde am Schacht im Jahr 1997. Sie sprachen über die Gefahren der Atomenergie und den permanenten Widerstand der Bürger. Atomenergie habe selbstverständlich etwas mit Atomwaffen zu tun, denn das spaltfähige Material für Atombomben wird in Atomkraftwerken gewonnen. Und Frieden sei eben nicht die Abwesenheit von Krieg – Frieden sei nur zu machen, wenn endlich Frieden mit der Natur vollzogen wird. Mit Atomenergie sei das nun mal nicht machbar.
Nicht ohne Grund traf der Friedensritt gerade heute vor dem Schacht Konrad ein. Rosemarie Streich von der Widerstandgruppe Schacht Konrad erinnerte an Hiroshima und Nagasaki. Durch die Explosion in Hiroshima vor genau 65 Jahren kamen 66 000 Menschen ums Leben, 70 000 wurden schwer verletzt und starben später an ihren Wunden. Drei Tage darauf, am 9. August 1945, wurde über Nagasaki eine Atombombe abgeworfen. Und sie erinnerte an die Opfer von Tschernobyl. Die Überlebenden leiden noch heute am Super-Gau des Atommeilers.
Natürlich kam auch das Straßentheater nicht zu kurz:
Kulturschaufenster 38118 und mehr
- Samstag, 07. August 2010 14:11
- Matthias Bosenick
Am Samstag und Sonntag, 14. und 15. August, öffnet das Kulturschaufenster 38118 Braunschweig rund um den Frankfurter Platz. Es gibt Literatur, Musik, Performance und Kunst von Braunschweigern für Braunschweiger und für lau. Eine tolle Einrichtung, die im vergangenen Jahr ein Zufallserfolg war. Verschwörungstheoretiker sagen, dass Braunschweig dies Oberbürgermeister Gert Hoffmanns Politik zu verdanken habe: Die Konzentration städtischer Kultur in den Schlossarkaden erzeuge ein Vakuum in der Innenstadt, das auch die Randbereiche noch weiter westlich ansauge. Sei's drum: Gut, dass es das Kulturschaufenster gibt.
Im Rahmen dessen liest etwa Toddn mit musikalischer Begleitung von Jörg Melchert an der Gitarre, Tanja Stachmann am Saxophon und Mirco an der Quetschkommode am Samstag um 22 Uhr im Gambit Arbeitergeschichten aus dem westlichen Ringgebiet. Auf dem Platz gibt es tagsüber unter anderem Konzerte von Le'Band, Tatsache und Druminc.
Das ganze Programm gibt es hier: www.kulturschaufenster-bs.de.
Andacht an der Oker - "Der Tag, an dem Hiroshima verschwand"
- Samstag, 07. August 2010 21:07
- Helmut Weidemeier
Zu einer Patientin nahe Hiroshima gerufen, wird er Augenzeuge des ersten Atombombenabwurfs in der Geschichte der Menschheit am 6. August 1945. Die Wucht des Atomschlags schleudert ihn durch zwei Räume, Trümmer stürzen auf ihn herab. Unter Schmerzen kriecht er nach draußen. Voller Todesangst rast er mit dem Fahrrad in das Lazarett von Hiroshima. Unterwegs begegnet er Gestalten, wie er sie zuvor noch nie gesehen hat: "Zahllose Überlebende, nur Stofffetzen am Leib, verbrannt und blutüberströmt, standen auf der Straße. Sie rutschten auf den Knien oder krochen auf allen Vieren."
Die Erinnerungen des Arztes Shuntaro Hida sind unter dem Titel "Der Tag, an dem Hiroshima verschwand" (Donat Verlag) zu lesen. Das "Deutsche Ärzteblatt" schrieb, dass es sich um den fast einzigen bisher veröffentlichten Bericht aus der Sicht eines Arztes handelt. Detailliert schildert Hida den Verlauf der Strahlenkrankheit, mit der die Ärzte sich zunächst fassungslos und hilflos konfrontiert sehen, und zeigt die sozialen und psychischen Folgen des Atombombenabwurfs auf.
Es war eine Andacht, wie man sie selten erlebt. Die Stimmung war voll Respekt und Würde, als sich viele BraunschweigerInnen abends am Okerufer trafen, um gemeinsam den Hiroshima-Tag ausklingen zu lassen. Auch die feiernden Lichtparcours–Besucher in ihren Booten auf der Oker wurden ganz still. Sie spürten die Bedeutung dieses Moments und die Würde des Ortes.
100 Kerzen wurden auf kleinen Flößen auf der Oker ausgesetzt, so wie es die Einwohner von Nagasaki und Hiroshima seit 65 Jahren tun, als Symbol für die vielen Menschen, die im kühlenden Wasser der Flüsse in Hiroshima und Umgebung Rettung vor dem atomaren Feuer suchten.
Frau Brigitte Constein-Gülde las aus dem Buch des japanischen Arztes Shuntaro Hida "Der Tag, an dem Hiroshima verschwand" vor. Es gab manche/n, die den Bericht nicht aushielten. Sie gingen fort und hatten Tränen in den Augen.
Salafisten hier in Braunschweig?
- Sonntag, 08. August 2010 14:21
- Sigrid Probst (Leserbrief)
Da reibt man sich die Augen, was steckt dahinter? An zwei Tagen, am 4.8. und am 6.8. 2010, berichtet die Braunschweiger Zeitung auf der Titelseite: "Islamschule verlässt Braunschweig" und "Baustopp für Islamschule - Gegen den Umzug von Braunschweig nach Mönchengladbach regt sich Widerstand".
Der Verein, noch ist es ein Verein, nennt sich "Einladung zum Paradies". Die Schule in Braunschweig gelte als eine der wichtigsten Fortbildungsstätten in Deutschland für den Salafismus. Das Ziel dieser Strömung des Islam sei, einen Gottesstaat auszurufen und sich an Regeln wie in der Frühzeit des Islam zu orientieren.
Der Salafist Muhmad Ciftci steht seit einiger Zeit unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, weil die Arbeit und Inhalte im Widerspruch zu unserer demokratischen Grundordnung stehen. Nun wurde dem Verein der Boden wohl zu heiß, aber die Stadt Mönchengladbach, ausgewählt als neuer Missionsort, ist auch nicht glücklich: Es wurde schon eine Moschee gekauft und mit nicht genehmigten Umbauten begonnen. Die Stadt verhängte einen Baustopp.
Veranstaltung für die Baha'i
- Montag, 09. August 2010 10:14
- Frieder Schöbel
Aus Anlass der grauenhaften Verfolgung der religiösen Minderheit der Baha'i im Iran, die sich sehr dem internationalen Frieden widmen, gibt das Friedenszentrum gemeinsam mit der Evangelischen Studierendengemeinde einem Mitglied der deutschen Gruppierung der Baha'i das Wort:
22.8.2010 um 15 h in der esg, Pockelsstr. 21:
Veranstaltung mit den und über die Baha'i, Moderation Herbert Erchinger (ehem. Pastor der Pauli-Gemeinde):
Stephan Bayer (Hannover) spricht zu: Gedanken des Friedens - Die Reden und Schriften von Abdu`l - Bahà für eine neue Kultur des Friedens
Es soll auch darüber geredet werden, welche Möglichkeiten es gibt, sich für die Freilassung der Verhafteten und die Vermeidung und Abschaffung der Todesstrafe einzusetzen.
Hühnerleben
- Freitag, 13. August 2010 08:33
- Kristine Schmieding
So wie auf dem Foto oben sehen gesunde Hühner aus, und so können Hühner auch gehalten werden. Doch es geht meist nicht um Hühnerhaltung, sondern um Fleischproduktion, um Billigfleisch, um die Sonderangebote am Wochenende – neunzig Cent die Hähnchenbrust.
In unserer Region sollen nun weitere Hähnchen-Mastställe gebaut werden. Das Hähnchen in der Massenhaltung wird zu einem Ding, zu einem Fleischstück, degradiert. Daß diese würdelose Tierhaltung auch Einfluß auf den Menschen hat, wurde zuletzt deutlich an dem Vortrag von Rainer Hagencord vom Institut für Theologische Zoologie/Münster, den er in Groß Ilsede hielt.
Die Massentierhaltung von Geflügel ist wieder Thema. Inzwischen auch ein hochpolitisches. Die christliche Partei in Niedersachsen, die viel von Werten spricht und von Achtung vor der Kreatur, hat im April Astrid Grotelüschen zur neuen Agrarministerin gemacht. Eine lupenreine Lobbyistin der Massentierhaltung. Darüber und über die unsäglichen tierquälerischen Machenschaften in Putenmastbetrieben, mit denen Frau Grotelüschen geschäftlich verbunden ist, hat Report Mainz berichtet. Frau Ministerin, Niedersachsens oberste Tierschützerin, war sprachlos. Aufgrund des Würgereizes die Millionen Fernsehzuschauer auch.
Wem von dem Film noch nicht speiübel ist, findet auf der Homepage von Kernbeisser, der kleinen Braunschweiger Genossenschaft für ökologische Lebensmittel, einen aktuellen Link mit weiteren Informationen zum Thema (Tierhaltung/Tierquälerei und Astrid Grotelüschen). Diese Genossenschaft ist ein Lichtblick in einer Welt der Massenproduktion und Tierquälerei.
Wilder "Gen-Raps" außer Kontrolle
- Samstag, 14. August 2010 13:57
- Wolf Nehmiz
Das erste Programm der neu gegründeten Akademie Abt Jerusalem scheint auch für die Forschungslandschaft in Braunschweig besonders attraktiv zu werden. Die Veranstaltungen 08 und 14 werden sich mit der Grünen Gentechnik aus naturwissenschaftlicher, sozialethischer und theologischer Sicht befassen. Die Bundesforschungsanstalten Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) und das Julius Kühn-Institut (JKI) sind Institutionen, die auf diesem Gebiet forschen.
Neue Erkenntnisse aus den USA zeigen, wo weiterer Forschungsbedarf liegt und was uns auch hierzulande demnächst "blühen" könnte. Dort fuhr ein Wissenschaftler-Team der University of Arkansas weit entfernt von genmanipulierten Rapsfeldern in Nord Dakota durch die Lande und sammelte an Straßenrändern, Tankstellen und an LKW-Haltestellen verwilderte Rapspflanzen. Die Erwartungen bestätigten sich: Etwa 90% der 288 Pflanzenproben waren gentechnisch verändert. Dieses wurde auf der Jahreskonferenz der Ecological Society of Amerika in Pittsburg berichtet (Zusammenfassung (englisch)).
Die Rapspflanzen, so stellte sich heraus, waren resistent gegen die herbiziden Wirkstoffe Glyphosat von Monsanto (Handelsname Round Up) und Glufosinat von Bayer Crop Science (Handelsnamen Liberty). Was alle überraschte: Es fanden sich auch Pflanzen, die beide Resistenzgene enthielten. Die Pflanzen von Monsanto und Bayer mussten sich also gekreuzt haben. Die TAZ greift das Thema auf: "Gentech-Raps am Straßenrand". Die Einschätzung des der grünen Gentechnik positiv gegenüberstehenden Bundesministeriums für Bildung und Forschung finden Sie hier.
VW steigt aus Flughafengesellschaft aus
- Samstag, 14. August 2010 16:56
- Wolf Nehmiz
Die Nachricht, daß VW seine Beteiligung an der Flughafengesellschaft abgibt, kam für die Ratsgremien und die Öffentlichkeit völlig überraschend. VW hatte gerade erst letztes Jahr weitere Landesanteile des Flughafens übernommen und eine Option für noch mehr Anteile erhalten. Welche Entscheidungsgrundlagen haben sich also für VW oder die Stadt innerhalb kürzester Zeit geändert?
Der Flughafenausbau, durch OB Dr. Hoffmann in Politik und Verwaltung vehement vorangetrieben, wurde überstürzt begonnen, und zwar
- ohne daß die Finanzierung öffentlich nachvollziehbar gewesen wäre (Zuschüsse?)
- ohne (fertiges, genehmigtes) Verkehrskonzept
- ohne frühzeitigen(!) Hinweisen auf ein vermutetes Vorkommen des höchst geschützten Eremitenkäfers genauer nachzugehen (Theunert-Gutachten)
- ohne verlässliche und rechtzeitige Berücksichtigung vorhersehbarer Probleme (nur einige Stichworte: Roden/Fällen, Nachtarbeit, Lurche, Wölbäcker, Baudurchführung, ... )
Kurz: Es wurden auf Biegen und Brechen Fakten und Sachzwänge geschaffen.
Was aber könnte VW nun veranlasst haben, sich aus der Flughafengesellschaft zurückzuziehen?
- Kam ein "Hinweis" von der EU, daß ein Eremitenvorkommen nicht so einfach "weggefällt" werden darf/durfte (ca. die Hälfte der betroffenen Waldfläche steht noch)?
- Befürchtet VW durch Proteste einen teuren Imageschaden? (Es ist sehr teuer und dauert lange, ein "grünes" Image aufzubauen oder gar "grün" zu handeln - dagegen ist ein "grünes" Image sehr schnell zerstört)
- Waren eingeplante öffentliche Millionen-Zuschüsse für den "Forschungsflughafen" durch die VW-Beteiligung gefährdet, wie von der Ratsfraktion der Grünen vermutet und von der Stadt prompt dementiert?
- Was sagt Hannover dazu (VW-Beteiligung, Aufsichtsrat)?
Atommüll in der Oker
- Sonntag, 15. August 2010 16:35
- Sabine Knoblauch
Hunderte von Flaschen mit bunt leuchtenden Stäben trieben gestern Abend auf der Oker. Menschenauflauf am Ufer. Einige wussten es genau: Der Lichtparcours in Braunschweig hatte eine neue Attraktion. Ein unangekündigtes Kunsterlebnis! Doch kein Parcoursführer gab Auskunft, und die Polizei, von Nachbarn gerufen, wusste auch nichts.
Nein, das, was wie ein gelungenes hydro-dynamisches Kunstobjekt daherschwamm, war nicht von Künsterhand, es war anscheinend "Asse-Atommüll", ausgeschwemmt aus der maroden Atommülllagerstätte. Nur 18 km entfernt liegt dieses angeblich so sichere Atommülllager. Wissenschaftler, Industrie und Politik hatten das jedenfalls über 30 Jahre behauptet. Heute wissen wir, dass nichts von alldem stimmte. Das blau, grün und rot strahlende Okerwasser sollte strahlendes Plutonium darstellen, denn 25 kg sollen in der Asse liegen. 24110 Jahre Halbwertszeit hat Plutonium, ein millionstel Gramm davon führt zu tödlicher Strahlendosis.
Klanginstallation in der Brüdernkirche
- Montag, 16. August 2010 16:03
- Kerstin Lindner
Nachfolgend ein Erlebnisbericht über die Eröffnung der Klanginstallation ZWÖLF STIMMEN von Prof. Ulrich Eller in der Brüdernkirche. Die Installation kann noch bis 12.09. täglich von 15.00 bis 18.00 Uhr besucht werden (Details).
Nur wenige Meter entfernt haben Dich gerad noch Beton und Straßenlärm begleitet, und jetzt stehst Du im blühenden Klostergarten der Brüdernkirche. Vertraut hörst Du das Summen von Bienen. Ein grauer Farbtupfer und das Rascheln der Blätter lässt eine vorbei eilende Maus vermuten. Krähen schreien über dem Hof. Und dann schleichen sich flüsternd 12 Stimmen in diese Vertrautheit. Akustische Signale erkunden den Raum von Kirche und Garten. Akustik und Architektur bilden eine Symbiose. Die Stimmen flüstern von Stille, bedingt durch den Aufnahmealgorithmus nicht simultan, gefolgt von Passagen über Orte vergleichbarer Erlebbarkeit (Text von Prof. Eller). Die Stimmen verflechten sich zu einem akustischen Teppich, mit dem der Zuhörer in Interaktion tritt. Du kannst Dich tragen lassen von diesem meditativen Hintergrund oder versuchen, diesen Klang zu sezieren, inhaltliche Fragmente wahrzunehmen, Geschlecht oder Dialekt des Flüsternden zu ahnen.
Mittlerweile hat die Dunkelheit vom Klostergarten Besitz ergriffen. Nur der Kreuzgang ist sparsam erleuchtet und weist Dir nach diesem Innehalten den Weg zurück in Deinen Alltag. Es war ein guter Abend.
(Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Klaus G. Kohn)
Entscheidung zur Atomkraft – Umzingeln wir das Regierungsviertel am 18.9. in Berlin
- Montag, 16. August 2010 18:10
- Peter Dickel

Dieser Herbst wird entscheidend. Der Konflikt um die Zukunft der Atomenergie geht in die heiße Phase: Die Bundesregierung will noch diesen September festlegen, wie es mit den Atomkraftwerken weitergeht. Intern sind sich CDU, CSU und FDP, Regierung und Regierungsfraktionen keineswegs einig. Und die 4 Atomkonzerne E.ON, RWE, Vattenfall, EnBW sind reichlich nervös. Sie bieten inzwischen den Ausstieg aus der Atomenergie an, sollte die Regierung ihnen nicht zu Diensten sein. Erstmalig werden wir diese gute Idee der vier Atomkonzerne unterstützen. Wie NDR-Info mitteilt, sind die Regierungsparteien sauer auf die Atomkonzerne. Man lasse sich nicht erpressen, so die FDP.
Wir haben eine große Chance für die Anti-AKW-Bewegung: Wenn wir alle jetzt am Ball bleiben, haben wir die Möglichkeit, der Atomlobby einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen. Umso wichtiger ist es, dass sich jetzt möglichst viele Menschen an den Protesten in diesem Herbst beteiligen.
Also: Nehme deinen Terminkalender und plane alle deine Termine in diesem Herbst um die Anti-Atom-Aktionen. Nehme dir die Zeit, sammle Kraft und engagiere dich mit uns aus der Region Braunschweig in Berlin. Die Chance aus dieser tödlichen Energiegewinnung auszusteigen war noch nie so groß.
Sound On Screen
- Mittwoch, 18. August 2010 12:50
- Matthias Bosenick
Universum und Café Riptide: Sound On Screen
Im Prinzip hat die pure Existenz dieser beiden Lokalitäten nach einer Kooperation geschrien. Jetzt endlich ist es soweit: Erst ins Kino, dann ins Riptide, der Anlass ist so einfach, wie es die Lokalitäten vorgeben: Musikfilme. Einmal im Monat zeigt das Universum (Neue Straße 8) einen Musikfilm, zu dem es im Anschluss im Café Riptide (Handelsweg 11) eine thematisch passende Veranstaltung gibt. Normalerweise läuft der Film je nur an einem Tag, den Auftaktfilm jedoch gibt es eine Woche lang, und zwar den neuen Film über The Doors, „When You’re Strange“. Die Veranstaltung im Riptide dazu steigt am Samstag, 18. September. Dort legen die Filmfest-DJs Musik auf, es gibt einen Sektempfang und eine speziell ausgesuchte Filmplakat-Deko. „Liegt ja beides nur 200 Meter auseinander“, sagt Chris, eine Hälfte des Riptide-Teams. Stimmt, als Kinogänger, der schon mal im Universum-eigenen Café Abspann keinen Platz mehr gefunden hat, kennt man den kurzen Weg sehr gut.
Das Programm für die ersten drei Tage sieht so aus:
Silver Club Vol. 7
- Donnerstag, 19. August 2010 10:24
- Matthias Bosenick
Das Plakat für den siebten Silver Club ist fertig:
Zum sechsten Silver Club im April hatte ich einen Artikel verfasst, der bis dato nie veröffentlicht wurde. Das sei hiermit nachgeholt:
"Nur" ein Käfer!
- Donnerstag, 19. August 2010 17:57
- Kristine Schmieding
In der Diskussion um die Landebahnerweiterung und das Auffinden des von der EU-FFH-Richtlinie hoch geschützten Käfers "Eremit" hört man gelegentlich, was denn das ganze Theater um einen solchen Käfer soll. Ob es nichts Wichtigeres gäbe, als so einem Käfer nachzuspüren oder gar nachzujammern. Und was gehe es überhaupt die EU an, was hier in Braunschweig mit Käfern passiere.
Sambattac unterstützt Proteste
- Freitag, 20. August 2010 16:18
- Peter Rosenbaum
Die Braunschweiger Trommelgruppe von attac beim 224. Protestmarsch am Flughafen
Quelle: www.waggum-online.de
Ob bei der Kundgebung "Wir zahlen nicht für Eure Krise" oder Demonstrationen für "Sofortiger Baustopp des Flughafenausbaus", auf Sambattac ist Verlaß.
Zum wiederholten Male gab die Gruppe bei der Demonstration am Flughafen den Ton an.
Wie umweltfreundlich sind Strom und Fernwärme von BS Energy?
- Freitag, 20. August 2010 17:21
- Gudrun Beneke
Mit einem immensen Werbeetat wird es den Braunschweigern auf Schritt und Tritt eingeflößt: BS Energy ist der Inbegriff des umweltfreundlichen Energieversorgers. Im Herbst 2008 verkündete das Unternehmen, Vorreiter in Sachen Klimaschutz werden zu wollen. Entspricht diese Strategie der tatsächlichen Qualität seiner Erzeugnisse?
Seit zwei Jahren sind Energieversorger gesetzlich verpflichtet, ihre Abrechnungen mit einem Stromherkunftsnachweis zu versehen. Ein Blick darauf ergibt: Obwohl der Strom von BS Energy im Jahr 2008 zu 25% aus Atomkraftwerken kam, der Naturstromanteil bei 16% lag und ein Teil der Energie in Kraftwärmekoppelung produziert wurde, waren die Treibhausgas-Emissionen in 2008 um 8% höher als beim Strommix Deutschland, der die Umweltauswirkungen der gesamten in Deutschland verkauften Elektrizität beziffert.(1)
Latte macchiato unter kranken Kastanien
- Samstag, 21. August 2010 09:54
- Sabine Knoblauch
Pflanzen zeigen oft die Umweltsituation an. Zumindest dann, wenn mit ihnen schlecht umgegangen wird. Sie machen sich bemerkbar, wenn ihnen die Umgebung nicht gefällt, wenn sie hungern oder dürsten, wenn die Luft schlecht ist und gelegentlich auch, wenn ihnen Gesellschaft fehlt. Sie sind halt Lebewesen.
EiKo in der KaufBar
- Sonntag, 22. August 2010 17:25
- Matthias Bosenick
EiKo steht für den Verein zur Förderung der Eigenkomposition. EiKo-Mitglieder präsentieren regelmäßig an jedem letzten Freitag des Monats ihre Kompositionen in der KaufBar, Helmstedter Straße 135. Am Freitag, 27. August, ab 20 Uhr stehen Kopfdichtung, Fossajar, Lux und Schepper auf der gemütlichen Bühne.
Ein kleiner Leckerbissen, anmoderiert von Schepper:
http://www.youtube.com/watch?v=vr1aX7Uwauo
http://eiko.fossajar.de/