Liebe Leser und Leserinnen des b-s! Der b-s hat ab 1. Mai 2019 unter braunschweig-spiegel.de einen neuen Auftritt. Unter archiv.braunschweig-spiegel.de erreichen Sie den b-s von 2008 bis April-2019 in seiner letztmaligen Form, incl. funktionsfähiger interner Beitragslinks, als historisches Dokument.

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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

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"Unser-Braunschweig" gratuliert dem "Wolfenbütteler Schaufenster" zum 400. Geburtstag

Eigentlich eine tolle, wirklich eine vorbildliche Veranstaltung. Eine Zeitung reflektiert ihre Entstehungsgeschichte und die kulturgeschichtliche Bedeutung ihres Mediums. Ein Jahrestag ist dafür immer guter Anlass.

In Braunschweig nimmt so eine aufklärerische Veranstaltung gleich leicht gespenstische Züge an, denn die Braunschweiger Zeitung, die erst nach dem 2. Weltkrieg gegründet wurde, setzt sich in einem mysterischen Akt der Incarnation mit der ältesten deutschsprachigen Wochenzeitung, dem Aviso, identisch. Der Aviso ist ihre Geschichte, sie lädt zu ihrer Geburtstagsfeier in den Braunschweiger Dom ein und massenhaft lässt sie sich zu ihrem Geburtstag gratulieren.

In bekannter ikonographischer Tradition sanktifiziert Chefredakteur Paul-Josef Raue sich selbst, indem er das mirum der Verwandlung von Geist in Materie, Materie in Geist und Aviso in Braunschweiger Zeitung seinen Jüngern Bodo, Martin und Ferdinand offenbart, die im mysterium tremendum vor dem Tabernakel des Aviso erschauern (entzückt werfen sie ihm daraufhin viele, viele ganzseitige Anzeigen in den Klingelbeutel).

(Collage)

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Biegels Einsatz

Was tut ein ordentlicher Professor? Er forscht und lehrt. Und was wird vom künftigen Institutsleiter Professor Biegel erwartet? Er soll, laut OB Hoffmann, sein Talent „für das Projekt der Pflege der Braunschweigischen Identität und Geschichte voll einsetzen“ können, wie die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet. Die „Neue Braunschweiger“ spricht gar von einem „großen Projekt“. Wir fragen uns: wessen Projekt?

Sprache ist verräterisch. Hoffmann, der als Präsident der „Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz“ einer der drei Geldgeber für Biegels künftige Identitäts-Professur ist, freut sich nicht nur darüber, dass der „Weg frei für den Wechsel an der Spitze des Landesmuseums“ ist (nb), sondern auch darüber, dass „wir jetzt die große Chance“ haben, Herr Professor Biegel für das erwähnte (große) Projekt „voll einsetzen zu können“.

Ihr Einsatz, Herr Professor Biegel: Gleich im nächsten Jahr müssen die Taten des „Mauerblümchens“ unter den Deutschen Kaisern, nämlich des Welfen Ottos IV., dem ahnungslosen Volk identätsstiftend kommuniziert werden.

"Alle feiern Weihnachten. Wir nicht!"

So lautet das schöne Motto der diesjährigen dezemberlichen Bumsdorfer Gerüchteküche mit Axel Klingenberg, Roland Kremer, Marcel Pollex, Daniel Terek und den Stargästen Kai-Olaf Stehrenberg und Hauke Trustorff in der

KaufBar Braunschweig, Bolchentwete 1, Braunschweig
11. Dezember, 20.00 Uhr
Eintritt: 4,- Euro. Ganz neu ist übrigens die 4er-Karte für 10,- Euro!!!

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Bericht aus Bumsdorf XVIII

Wenn mein Schwager mich begrüßt, tätschelt er zärtlich meinen Bauch. „In welchem Monat bist du denn?“, fragt er dann.
In Wirklichkeit meint er natürlich: „Du bist zu dick.“
Das stimmt aber gar nicht, denn in Wirklichkeit bin ich bloß co-schwanger.
Co-schwanger wird man, wenn man sich so in seine schwangere Frau einfühlt, dass man die gleichen Symptome zeigt wie sie.
Sie hat einen Bauch. Ich auch.
Sie hat Rückenschmerzen. Ich auch.
Sie übergibt sich jeden Morgen. Ich nicht.

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"Der charismatische Frontmann der legendären Formation"

Als ein Freund und ich vor 14 Jahren damit begannen, Musikrezensionen zu verfassen, war uns sofort eine Formulierung zuwider: „Der charismatische Frontmann der legendären Formation“. In exakt dieser Formulierung war uns die Floskel schon als Leser nämlich seit jeher ein Dorn im Auge. Wer entweder von Sprache oder von Musik keine Ahnung hatte, aber dennoch mit geschriebenen Musikrezensionen sein Geld verdienen wollte, bemühte diese Nichtaussage. Vor allem in Magazinen für jugendliche Randerscheinungen, deren Schreiber keine Germanisten sein mussten, um ihre Zielgruppe zufrieden zu stellen, tauchte dieses Satzfragment regelmäßig auf. Wahrscheinlich waren sich diejenigen Magazine, die diese Floskel einst erfunden hatten, bereits deren Aussagelosigkeit bewusst und vermieden sie. Man muss ja auch wirklich keine Ahnung von Musik haben, um zu erkennen, dass man da gerade völlig abgekaute Phrasen missbraucht.

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Bericht aus Bumsdorf XVII - Der lange Marsch

Vor der Geburt war uns von verschiedenen Seiten versprochen worden, dass Säuglinge „18 Stunden oder mehr pro Tag schlafen“. Bei Nele handelt es sich eher um das Wochenpensum. Langsam verfestigt sich in mir der Eindruck, das Opfer einer groß angelegten Verschwörung zur Täuschung und Irreführung werdender Eltern geworden zu sein.

Es erfordert zudem einen nicht geringen Zeitaufwand, Nele ins Bett zu bringen. Sie will nämlich nicht schlafen. Noch nicht. Und eigentlich nie.

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Hölderlin antwortet Schiller

am Sonntag, den 2. November 2008
in der Baßgeige - Kneipe und Jazz-Club
Bäckerklint 1, 38100 BS
Vortrag von Dr. Ingeborg Gerlach

Im Mittelpunkt soll nicht die sehr schwierige Beziehung zwischen beiden Dichtern stehen. Es geht vielmehr um die dichtungs- und kulturpolitischen Konzepte der beiden. Sie reagieren auf die Krise der Kultur angesichts der von Rousseau diagnostizierten Entfremdung des Menschen von der Natur und von sich selbst.
Schiller arrangiert sich mit den Verhältnissen, Hölderlin sucht einen Weg, die Verhältnisse zu ändern. Er bemüht sich (theoretisch und in seinen Gedichten) um neue Möglichkeiten, das Bewusstsein der Menschen zu verändern. Doch er kommt nicht gegen den Mainstream der Literatur an.
Schiller als etablierter Dichter dürfte nicht einmal gemerkt haben, dass Hölderlin sich in einem erbitterten Konkurrenzkampf mit ihm befand.

Leserbrief: die Quadriga

Nicht gedruckter Leserbrief zum BZ Artikel vom 23.10.08 - Jedem "im Pulverdampf ergrauten" Stahlbauer mit Baustellenerfahrung im In- und Ausland sträuben sich die Nackenhaare, wenn er das Trauerspiel der Quadriga verfolgt: Zunächst karrt man die tonnenschweren Baugruppen zwischen Polen und Deutschland hin und her, ehe man feststellt, dass die Statik nicht ausreicht. Und nun dieses Finale!

1) Man ist nicht in der Lage, sicherzustellen, dass die Aufnahmen in die Halterungen passen.
2) Man ordert Scheiben nach, die offensichtlich dilletantisch vermesen werden und auch nicht passen. Und
3) Man verstößt gegen grundlegende Sicherheitsbestimmungen, indem sich Monteure unter schwebenden Lasten aufhalten.

Und dies alles findet statt, während der Baukran der Fa. Schmidbauer mit exorbitant hohen Stundensätzen unverrichteter Dinge heraumsteht. Ganz offensichtlich wurde und wird bei diesem Projekt gegen elementare Grundregeln der Technik verstoßen, wie sie die alten Ägypter schon beim Bau der Pyramiden angewendet haben dürften. Der Berufsgenossenschaft ist dringend zu raten, auf dies Baustelle ein Auge zu werdfen, bevor es zu einem schweren Unfall kommt. Und die verantwortlich Beteiligten sollten sich ihr Lehrgeld wiedergeben lassen.
Florian Sosnitza Braunschweig

Bleibt der Löwe wirklich unser Wahrzeichen?

- Lokalteil Braunschweig BZ am Montag den 20.10.2008: "Größte Frau Braunschweigs wurde am Sonntag zum Fotostar ..."
- Direkt daneben in der Spalte "Hallo Braunschweig" erscheint ein kleines Briefmarkenfoto mit dem Burglöwen und einem Artikel von Ralph H. Meyer

Zum ersten Artikel von H. Duin: Tausende kamen zum Schloss, um die Landesgöttin Brunonia zu sehen... Die Ausmaße werden nochmals beschrieben und die Spende der Familie und Firma Borek erwähnt. Die Folgekosten für den Stadthaushalt natürlich nicht, ebenso, dass alles am Rat vorbei ausgehandelt wurde. Geschenkt zu teuer, wird man eines Tages sagen können. Schon jetzt lässt sich das gut ausrechnen.

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Bitte nicht daran denken, Oberhäupter in Frage zu stellen!

Die RAF erhitzt die Gemüter, seit Stefan Austs Buch mit der falschen Interpunktion im Titel, „Der Baader Meinhof Komplex“, als Special-Effect-Spektakel ins Kino kam. Bei der ganzen Diskussion, die seitdem bundesweit geführt wird, bleiben einige Aspekte ziemlich außen vor: Der Grund für die Gewalt und der Bezug zu heute.

Dabei spricht der Film doch sogar den ersten Aspekt selber an, indem er Bruno Ganz in seiner Rolle als BKA-Präsident Horst Herold sagen lässt, dass man den Terrorismus erst dann verhindern kann, wenn man weiß, warum es ihn gibt. Der nächste Schritt wäre dann gleich die Antwort auf den zweiten Aspekt, denn wenn man weiß, warum es Terrorismus gibt, kann man dessen Gründe ja aus der Welt schaffen und aus der dann gleich eine bessere machen.

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