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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

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Schacht Konrad wird beschleunigt

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Einen ersten Vorgeschmack, was der Betrieb von Schacht Konrad bedeutet, erhält Braunschweig: Die Stadtverwaltung will im September zu einer Informationsveranstaltung einladen, um die Anwohner im Südwesten Braunschweigs über die Sicherheit von dort geplanten Atommüll-Transporten zu informieren. Vom Jahr 2019 an sollen etwa 230 000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiven Atommüll zum Bahnhof Beddingen gebracht werden – acht Züge mit Atommüll wöchentlich. Die Anlieferungsdauer soll etwa 30 Jahre betragen. Eine erste Transportstudie geht davon aus, dass Risiken für die Bevölkerung nicht bestehen. Siehe auch ContrAtom.

Atomausstieg und EnergieWende: (Wie) geht’s weiter oder war’s das schon?

Samstag 20. August 2011, 11.00 – 16.00 Uhr
Kulturzentrum Brunsviga, Gruppenraum 5, Karlstraße 35, Braunschweig

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Foto Simone Leunig

Die AG Schacht Konrad lädt am 20. August zu einer Regionalkonferenz ein. Dazu sind alle interessierten Bürger und Organisationen eingeladen! Es wird über das weitere Vorgehen zu den Problefeldern Atommülllagerung, Atommüllherstellung und Atompolitik beraten und das gemeinsame Vorgehen koordiniert.

Inzwischen ist allen klar: Nach dem Gau, ist vor dem Gau!

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Erhöhtes Leukämierisiko für Kinder

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Kleinkinder im Nahbereich von Atomkraftwerken haben ein um 44 % erhöhtes Risiko an Leukämie zu erkranken. Das belegt eine heute im Strahlentelex veröffentlichte Metaanalyse des Wissenschaftlers Dr. Alfred Körblein. Die gemeinsame Auswertung von Daten aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz zeigt im 5km-Bereich eine signifikant um 44 Prozent erhöhte Leukämierate gegenüber der Rate im Entfernungsbereich größer als 5 km. Pressemitteilung des IPPNW.

6. Energieforschungsprogramm beschlossen

Das Bundeskabinett beschließt das 6. Energieforschungsprogramm. Vier Bundesministerien haben gemeinsam festgelegt, wie sie in den kommenden Jahren Forschung fördern wollen, die zu „einer umweltschonenden, zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung“ beiträgt. Das heute in Berlin verabschiedete 6. Energieforschungsprogramm ersetzt seinen Vorgänger von 2005. Der Plan sieht vor, das Jahresvolumen der Fördergelder der Bundesregierung bis 2014 auf eine Milliarde Euro zu steigern. Hier bekommen Sie das Forschungsprogramm (BINE).

Ingo Arzt von der TAZ hat zu diesem Programm jedoch eine andere Meinung: Hier sein Kommentar: "Arommüll ist jetzt Zukunftstechnologie."

Foto: © AARGON  / pixelio.de

 

Radioaktive Asselauge - das Problem liegt im Widerspruch

Wer kennt die Situation nicht? Nahe stehende Menschen erkranken an Krebs. Die Gefühle fahren Achterbahn. Man will den Menschen nicht leiden sehen, und schon gar nicht verlieren. Mit manch einem Krebs lernen die Erkrankten zu leben, doch manch ein Krebs tötet in wenigen Wochen. Ob nun jede Therapie sinnvoll oder human und ethisch vertretbar ist, soll hier nicht diskutiert werden - damit befasst sich die Medizinethik.

Die Krebsfrühdiagnose und auch die Krebstherapie haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Diesem Fortschritt ging und geht weltweit umfassende Forschung voraus. Der Radiomedizin, der Forschung mit radioaktiv markiertenTeilchen in den Biowissenschaften in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung, ist diese Entwicklung mit zu verdanken. Sowohl auf diesen Forschungsfeldern und bei diesen Anwendungen als auch auf zahlreichen weiteren Forschungsfeldern ist es anerkannte Methode, radioaktiv markierte Teilchen zu verwenden. Bei all diesen Anwendungen und Forschungen entsteht Müll - schwach radioaktiv kontaminierter Müll!

Das Dilemma

Kaum jemand würde in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung auf eine "radioaktive Therapie" verzichten, wenn sie Erfolg verspricht, aber auch kaum jemand will den radioaktiven Müll. Das ist ein Widerspruch und damit eine Dilemmasituation. Kurz ausgedrückt: Ein Individualrisiko, nämlich der Tod durch Krebserkrankung bei Nichtbehandlung, wird zu einem Allgemeinrisiko, nämlich durch das Anfallen von radioaktivem Müll und seine Entsorgung.

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Atommülltourismus

Wie stehen die Braunschweiger KommunalpolitikerInnen und wie die zur Kommunalwahl antretenden Parteien zum "Atomkomplex Asse-Konrad-Eckert & Ziegler". Es wäre gut, vor den Wahlen darüber einiges zu hören. Und es kann den zur Wahl stehenden Parteien zum Vorteil sein, für eine mögliche kommunalpolitische Diskussion noch etwas Rüstzeug zu haben. Dazu Handreichungen.

Der Atommülltourismus ist immer wieder Gegenstand aktueller Betrachtungen. Die Anti-Atom-Initiativen Braunschweigs haben einen besonderen Blick darauf, denn unsere Region ist betroffen, weil sie schließlich Ziel von schwach- und mittelradioaktivem Atommüll ist, der aus ganz Deutschland kommen soll und bisher auch kam und den wir wieder zurückbekommen, wenn er bearbeitet worden ist. Die TAZ berichtet heute unter der Überschrift "Strahlend um die halbe Welt" von schwach radioaktivem Atommüll der nach Oak Ridge (Tennessee) transportiert wird und wieder zurück. Der Müll soll wohl im Schacht Konrad eigelagert werden.

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Ökostrom – Verhalten von Frauen und Männern

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Die politischen Rahmenbedingungen für eine Energiewende - von fossilen und nuklearen hin zu erneuerbaren Energien - scheinen so gut wie noch nie. Doch ein erfolgreicher Umbau der Energieversorgung ist nicht denkbar ohne die Privathaushalte, die auf Ökostrom umsteigen und die Hausbesitzer, die in erneuerbare Energietechnologien investieren. Wie können potenzielle Nutzer – insbesondere Frauen - angesprochen werden? Mit dieser Frage befasste sich das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Erneuerbare Energien und Ökostrom – zielgruppenspezifische Kommunikationsstrategien“.

Frauen sind besonders an Ökostrom interessiert, wechseln aber nur in relativ geringem Maß. Deshalb analysierten die Forscherinnen, welche Motive Frauen für einen Ökostromwechsel haben und welche Hinderungsgründe es für sie gibt. Basierend auf Erkenntnissen aus dem Gender-Marketing wurde u. a. untersucht, welche Kommunikationskanäle sie bevorzugen. Die Studie basiert auf einer Internet-Umfrage mit mehr als 1000 TeilnehmerInnen und vertiefenden Interviews mit Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen. Erneuerbare Energien kommunizieren.

Ergänzung von der Redaktion: Siehe auch frauengegenatom

Es ist wieder Wahlzeit - Mit Hundekot und Herrn Stegemann

Am Mittwoch konnte man sich bei der Lektüre der Braunschweiger Zeitung sowie der NB das Schmunzeln nicht verkneifen. Da steht unser Finanzdezernent Herr Stegemann, leicht seitlich gebeugt, übergroß neben einem Hundehaufen, bzw. neben einem Mitarbeiter der Stadt, der ein Gerät in der Hand hält. Es ist ein neues Sauggerät, das derartige Hinterlassenschaften aufsaugen soll. Für 30.000 Euro Leasing-Rate pro Jahr war man bereit, sich zwei dieser Saugrüssel zu besorgen.

Unsere Stadt muss sauber werden! Das war schon vor 5 Jahren eines der höchsten Ziele im Wahlprogramm der CDU. Da zeigt man nun Tatkraft. Für nichts ist sich der Herr Stegemann (früher war das OB Dr. Hoffmann) zu schade. Er kämpft für die Sauberkeit der Stadt, so die Botschaft, obwohl er doch gar nicht zur Wahl steht. Trotzdem, das soll sich auszahlen und hat schon einmal gewirkt.

Ehec und Finanzkrise werden von den Leserbriefschreibern nicht annähernd so bewegt beschrieben wie das Problem mit den sich daneben benehmenden Hundehaltern. Seit Wochen geistert durch unsere Zeitung dieses neben Fußball offenbar fast wichtigste Hundekot-Thema.

Den ignoranten Hundehaltern kommt man offenbar nicht auf die Spur. Dabei gibt es die Mehrheit der Hundehalter, die sehr sorgfältig den Hundekot beseitigen, denn sie wollen die Haufen ja auch nicht vor ihren eigenen Türen haben.

In Kürze werden wieder die "Wildpinkler" im Rathaus ausgegraben, denn diese Geschichte mit den Wildpinklern ist auch nur aufgeschoben. Da muss sich doch auch noch was machen lassen.

Plastikbäume am Bohlweg

Die Bäume am Bohlweg bereiten Sorge. Die Blätter werden sei Jahren braun, Äste verkahlen – sie genügen unseren ästhetischen Ansprüchen nicht. Niemand hat Freude daran seinen Latte unter braunen Blättern zu schlürfen. Braune Blätter im Sommer erinnern eher an den Tod, sie behindern positives Lebensgefühl. Zu einer Allee sollen sich die Linden mit dem Bohlweg entwickeln. Sie sollen nicht nur das Stadtbild verschönern, sondern das Shoppen unter Bäumen zu einem Vergnügen werden lassen. Es stellt sich die Frage: Warum nutzen wir keine Plastikbäume, wenn die Natur nicht so spurt, wir wir Menschen es wollen?

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Uranabfälle aus dem zweiten Weltkrieg in der Asse?

Das Kanzleramt muss endlich die Asse-Akten vollständig vorlegen.

Die Presseberichte über die Einlagerung von Uranabfällen der Atomwaffenforschung aus dem zweiten Weltkrieg erhärten nach Ansicht des Fraktionsvorsitzenden der Landtagsgrünen Stefan Wenzel die Vermutung, dass die Informationen zum radioaktiven Inventar der Asse immer noch unvollständig sind.

"Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss hat in zwei Jahren keine einzige Information zu Einlagerungen von militärischen Abfällen aus dem zweiten Weltkrieg bekommen", so der Grünen-Politiker heute (Dienstag) in Hannover. Fakt sei allerdings, dass die EURATOM-Behörde, die dem Energiekommissar Oettinger unterstellt ist, die Rechtsnachfolger des Kernforschungszentrums Karlsruhe und das Bundeskanzleramt nur rudimentäre Akten geliefert haben.

Wenzel: "Der Umgang mit dem Parlament ist skandalös. Wir werden nicht akzeptieren, dass einem demokratisch gewählten Parlament Informationen vorenthalten werden." In einem Pressebericht aus den siebziger Jahren wird ein stellvertretender Betriebsleiter der Asse zitiert. Man habe "Uranabfälle, die bei der Vorbereitung der deutschen Atombombe anfielen" aus "Betonbunkern in der Nähe von München herausgeholt", um sie in der Asse einzulagern.

Gegen das Kanzleramt hat der parlamentarische Untersuchungsausschuss des Landtages zwischenzeitlich eine Klage auf Aktenherausgabe eingeleitet. Bereits zweimal hat das Kanzleramt um Verlängerung der Fristen für die Klageerwiderung gebeten, weil man ein Verfahren von "grundsätzlicher Bedeutung" sieht.

Ergänzung der Redaktion

Siehe auch den TAZ-Bericht von heute zum selben Thema: Nazi-Uran in der Asse

Kommentar eines TAZ-Lesers: Wow NAZI-Uran! Ist das ein Isotop mit Neutronen, Protonen und Hakenkreuzen im Kern?

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