Zwischen Verzweifelung und Happening: 2700 Schüler fordern ihr Recht auf eine lebenswerte Zukunft ein
- Samstag, 16. März 2019 13:57
- Klaus Knodt
Die Braunschweiger dürfen stolz auf ihre Jugendlichen sein. Nach dem Jahrzehnte-Versagen in der Umweltpolitik nehmen Sie nun das Heft selbst in die Hand. Foto Uwe Meier
Etwa 2700 Schüler nahmen in Braunschweig an der Kundgebung „Fridays for Future“ teil. Foto: Klaus Knodt
Das ist die Antwort auf Herrn Lindners (FDP) abfällige Bemerkung zu den Schülerdemos. Inzwischen zeigen sich tausende Wissenschaftler solidarisch mit den Forderungen der Schüler Foto Uwe Meier
„Wir sind die letzte Generation, die den Klimawandel noch stoppen kann. Und wir sind die erste Generation, die unter ihm leiden wird!“ Ebenso drastisch wie plakativ brachte die Braunschweiger Schülerin Ann-Kathrin Bormann (17) auf den Punkt, warum etwa 2700 Jugendliche heute die Schule boykottierten und statt dessen auf dem Schlossplatz demonstrierten. Die Welle „Fridays for Future“ hat Braunschweig erreicht und – wie in hundert Ländern weltweit – die Sorgen der jungen Generation fokussiert. Entweder wird jetzt sofort gehandelt und der menschgemachte Klimawandel gestoppt. Oder die kommenden Generationen haben eine apokalyptische Zukunft vor sich.
Fahrrad-Programm 2019 erschienen
- Freitag, 15. März 2019 21:30
- Hans-W. Fechtel
Fahrrad-Programm 2019 erschienen - Programmheft mit vielen Radeltipps in BS und Umgebung
Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn ist in Braunschweig das FAHRRAD-PROGRAMM 2019, der jährliche Terminkalender mit geführten Radtouren in Braunschweig und Umgebung erschienen.
Die kostenlose Broschüre ist an über 50 Stellen im Braunschweiger Stadtgebiet kostenlos erhältlich, u.a. bei der Tourist-Info, bei der Bürgerberatungsstelle im Rathaus, bei der AWO-Radstation am Hauptbahnhof sowie in zahlreichen Fahrradläden und Cafes in Braunschweig.
Foto: pixabay.com
Herausgeber des FAHRRAD-PROGRAMMS ist seit 36 Jahren der Verein braunschweiger forum e.V. Der Veranstaltungskalender (Auflage: 5.000 Exemplare) wird weitgehend über Inserate finanziert.
In der Online-Fassung des Fahrradprogramms sind unter www.fahrradprogramm.de viele weitere Veranstaltungen (insgesamt über 200 Termine von 20 verschiedenen Veranstaltern) aufgelistet. Dort findet man auch weitergehende Infos zu den Veranstaltern und zu regelmäßigen Radler-Treffs. Auch die Printfassung des Programms kann hier heruntergeladen werden.
Wieder tolle Angebote zum Mitradeln
Auf den 16 Seiten der Printfassung des FAHRRAD-PROGRAMMS ist zusammengetragen, was das braunschweiger forum und andere Braunschweiger Vereine in diesem Jahr an geführten Info-Radtouren und Radtouren ins Grüne anbieten. Auch die Termine der Radtouren am Ringgleis und die beliebten Litera(d)Touren sind dort zu finden.
Und natürlich sind im FAHRRAD-PROGRAMM 2019 auch alle regionalen Radel-Events aufgeführt.
Kita- und Schulessen: Ausschreibungen nachhaltig gestalten
- Freitag, 15. März 2019 16:06
- Fraktion Bündnis 90 Die Grünen
Ob auf dem Feld, dem Transport oder im Magen: Die Grünen fordern, der Nachhaltigkeit bei Kita- und Schulessen einen höheren Stellenwert beizumessen.
Um sicherzustellen, dass Kita- und Schulessen möglichst gesund, regional und nachhaltig ist, will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Kriterien für Ausschreibungen bezüglich der Verpflegung in Kitas und Schulen anpassen. Erst kürzlich hatte es zwei Ausschreibungen für Kita- und Schulessen gegeben, bei denen nicht ersichtlich war, in welchem Umfang Nachhaltigkeit eine Rolle spielen sollte. Deshalb wurde zur nächsten Ratssitzung am 2. April ein entsprechender Antrag eingereicht. Dieser Antrag wird am 14. März (heute) im Jugendhilfeausschuss (JHA) und am 22. März im Schulausschuss (SchA) vorberaten.
"Elektrisch in die Sackgasse"
- Freitag, 15. März 2019 14:50
- Winfried Wolf, KONTEXT
Foto: Jan Claus, Pixelio.de
Fahrradfreundlich(er)s Braunschweig
- Freitag, 15. März 2019 14:10
- Hans-W. Fechtel
Die Diskussion um das Thema „Fahrradgerechtes Braunschweig“ nimmt Fahrt auf. Am Samstag, den 23.März diskutiert die Initiative „Fahrradstadt Braunschweig“ im Haus der Kulturen (ehem. Nordbahnhof) ihre radverkehrspolitischen Ziele im Rahmen eines ganztägigen Workshops (Näheres unter www.fahrradstadt-braunschweig.de).
Das braunschweiger forum hat zu dem Thema schon vor einiger Zeit einiges zusammengetragen, was die Diskussion sicher (weiter) beleben kann.
Ergänzend und mit interessanten Einblicken hier zwei Artikel, die sich zum einen rückblickend („Die Braunschweiger Radverkehrspolitik seit 1980“), zum anderen kritisch mit den derzeitigen Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in BS („Mehr Schein als Sein“) auseinandersetzen.
braunschweiger forum e.V., AG Radverkehr
24. März vor 20 Jahren: Deutsche Bomben auf Jugoslawien. Oder: vorwärts auf die schiefe Ebene!
- Donnerstag, 14. März 2019 10:44
- Andreas Matties
Teil II: Das „Massaker von Racak“ als Kriegsgrund
Am 2. Mai 2000 schrieb Willy Wimmer, ehemals Staatsminister unter Helmut Kohl, einen empörten Brief an Bundeskanzler Schröder. Er habe vor wenigen Tagen in Bratislava an einer Konferenz teilgenommen, die vom US–amerikanischen Außenministerium und vom außenpolitischen Institut der Republikanischen Partei veranstaltet worden sei. Vor zahlreichen Regierungschefs und Ministern der Region hätten die Veranstalter haarsträubende Positionen vertreten: der Krieg gegen Jugoslawien 1999 habe geführt werden müssen, um eine Fehlentscheidung zu revidieren, die US-General Eisenhower im Zweiten Weltkrieg getroffen habe, als er darauf verzichtete, dort amerikanische Soldaten zu stationieren; bei der nun anstehenden NATO-Osterweiterung gelte es die räumliche Situation zwischen Ostsee und Anatolien herzustellen, die (angeblich, A.M.) zu Zeiten der größten Ausdehnung des römischen Reiches bestanden habe; nun müsse so schnell wie möglich das Kosovo als unabhängiger Staat völkerrechtlich anerkannt werden. Kein Wort also von der drohenden „humanitären Katastrophe“, die das Handeln der NATO angeblich bestimmt hat. Auf der Konferenz wurde genau der Weg beschrieben, den die USA seither konsequent gegangen sind. Und mit Camp Bondsteel in Ferizaj im Kosovo, für etwa 6000 US-Soldaten ausgelegt, ist auch der „Fehler“ Eisenhowers korrigiert worden.
Kosovo 1999: Blutiger Bürgerkrieg zwischen Staat Jugoslawien und albanischer UCK
Aber zurück zur Situation vor 20 Jahren im Kosovo. Der Kosovo war Teil der Bundesrepublik Jugoslawien und viele der albanischen Kosovaren wollten eine Autonomie oder gar einen eigenständigen Staat. Es ergab sich eine blutige Auseinandersetzung zwischen der UCK (albanische „Befreiungsarmee“), die Anfang 1998 erklärte, sie wolle den Kosovo von der serbischen Vorherrschaft befreien und das Gebiet an Albanien anschließen, und dem jugoslawischen Staat. Beide Seiten schonten dabei auch „gegnerische“ Zivilisten nicht. Bis Januar 1999, bis „Racak“, war die UCK allerdings für mehr Tote verantwortlich als die jugoslawischen Behörden, wie George Robertson, britischer Verteidigungsminister und ab 1999 NATO-Generalsekretär, erklärte.
Wirtschaftsförderung und Klimaschutz: GRÜNE beantragen Förderprogramm für Lastenräder
- Donnerstag, 14. März 2019 10:14
- Ratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen
Zur Sitzung des Rates am 02. April 2019 beantragt die Grüne Ratsfraktion, dass die Verwaltung ein Förderprogramm für den Kauf von Lastenrädern erarbeiten soll. Ab dem 01. Januar 2020 soll es u. a. Gewerbetreibenden, Vereinen und Hausgemeinschaften möglich sein, für den Kauf eines Lastenrades einen finanziellen Zuschuss von bis zu 1.000 Euro von der Stadt zu bekommen. Vorberaten wird über den Antrag der Grünen Ratsfraktion im Wirtschaftsausschuss am 15. März 2019 und im Planungs- und Umweltausschuss am 20. März 2019.
Heinrich der Lastenlöwe - Foto: Die Grünen Braunschweig
Helge Böttcher, der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion, sagt dazu: „Schon jetzt sieht man in Braunschweig immer häufiger Menschen, die mit Lastenrädern unterwegs sind. Für bestimmte Arten des Warentransports eignen sich moderne Lastenräder wirklich hervorragend, insbesondere auf kürzeren Strecken in der Braunschweiger Kernstadt. Gerade der Transport von Waren auf der sog. „letzten Meile" ist für viele Logistikunternehmen und Lieferanten vor allem in den dicht bebauten Innenstädten ein großes Problem. Und auch in Braunschweig sind Lieferfahrzeuge oft ein Ärgernis, insbesondere wenn sie unerlaubt auf Geh- oder Radwegen parken. Für den Transport von Waren in der Braunschweiger Kernstadt kann das Lastenrad durchaus eine wirtschaftlich interessante Alternative darstellen. Zumal das Fahrrad insbesondere auf kürzeren Strecken häufig das schnellere Verkehrsmittel ist." Weiter
Für ein fahrradfreundliches Braunschweig: Initiative ruft Eltern und Kinder am Samstag zur Demo auf
- Donnerstag, 14. März 2019 09:45
- Redaktion
Foto: Initiative Fahrradstadt Braunschweig
„Wir fordern den besonderen Schutz von Kindern und Schülern im Straßenverkehr!“ So ruft die Initiative Fahrradstadt Braunschweig (reka e.V., AstA der TU, ADFC) für die Teilnahme an ihrer Demonstration auf. Am kommenden Samstag (16. März) um 11.55 Uhr, also um „Fünf vor Zwölf“, soll’s vor der VW-Halle losgehen.
Die Fahrraddemo-Route führt über den Wallring West bis zum Gaussberg und von dort zum Rathaus. Sie ist angemeldet und wird an Kreuzungen von der Polizei geschützt. Am Zielpunkt sollen die Teilnehmer befragt werden, wo in ihrem Viertel die Situation für Radfahrer verbessert werden kann. Die Ergebnisse werden der Stadt vorgelegt.
Dabei geht es um mehr als nur um sichere Schulwege. Das Bündnis wirft den Ratsverantwortlichen vor, den nicht-motorisierten Individualverkehr schlicht vergessen zu haben. „Die Entscheider haben beim Thema Fahrrad eine Schere im Kopf. Sie denken immer, wir wollen das Auto abschaffen. Doch das wollen wir gar nicht“, so Astrid Hilmer, Projektentwicklerin der Regionalen Energie- und Klimaschutzagentur reka. Das Fahrrad solle nur als gleichberechtigtes Verkehrsmittel anerkannt und behandelt werden.
Aufgepinselte Alibi-Fahrradstreifen statt abgetrennter Radwege, Fahrradstraßen, die an der nächsten Kreuzung im Nichts enden oder Ampelschaltungen ohne Rücksicht auf die Belange von RadlerInnen mit einem Kinderanhänger hintendran sind nur einige Kritikpunkte. Kreuzungen wie Gülden-/Ecke Sonnenstraße, Hagenring / Hans-Sommer-Straße oder Salzdahlumer-/Ecke Borsigstraße hätten ihr schon zu „Nahtod-Erfahrungen“ verholfen, sagte Susanne Schroth vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC. „Wir wollen eine Verkehrswende, bei der das Rad im Mittelpunkt steht. Das ist auch ökologisch sinnvoll.“
Nur 23 bis 24 Prozent der BraunschweigerInnen nutzen das Fahrrad für kurze Fahrten wie etwa zum Einkaufen in die Innenstadt. Dabei beträgt Umfragen zufolge das Potential rund 70 Prozent. Dies liege auch an der fehlenden Fahrrad-Infrastruktur, so Lars Christian Lund von der Initiative Fahrradstadt Braunschweig. In Kopenhagen etwa fahren schon 60 Prozent der BürgerInnen im Nahbereich mit dem Fahrrad. Astrid Hilmer: „Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir praktische Investitionen. Zum Beispiel öffentliche Schliessfächer, in denen Radfahrer ihre Einkäufe deponieren können, bis sie nach Hause fahren. Und wettergeschützte Fahrrad-Abstellanlagen im Innenstadtbereich“ - als Alternative zu den billigen Radbügeln. Für AutofahrerInnen gibt es schliesslich auch allerorten regensicher überdachte Parkhäuser.
Die beteiligten Initiativen haben unterschiedliche Zielvorstellungen; sind sich aber einig: Die Stadt Braunschweig tut zuwenig für Radfahrer und belässt es oft bei billigen Alibi-Lösungen. Ein paar Schilder, die eine Nebenstraße im Wohngebiet als „Fahrradstraße“ ausweisen nützen nichts, wenn an der nächsten Hauptkreuzung die „Fahrradstraße“ wieder aufgehoben wird. „Braunschweigs sogenannte Fahrradstraßen sind eigentlich nur normale Straßen ohne Vorfahrt. Das widerspricht ihrem Sinn“, so Susanne Schroth. Und Nils Kramer (AstA der TU) sagt: „Wir wollen die Stadt auch dazu bringen, dass Radverkehr und ÖPNV besser vernetzt werden.“ In Braunschweig gibt es kaum Möglichkeiten, Fahrräder auf kürzeren Mittelstrecken im ÖPNV zu transportieren. „Mit dem Rad in die Tram oder den Bus einsteigen zu können, halten wir für sehr sinnig“, findet Susanne Schroth. „Aber bislang ist das kaum praktikabel.“
Die Initiative “Fahrradstadt Braunschweig”: Nils Kramer, Susanne Schroth, Lars Christian Lund, Astrid Hilmer, Matthias Leitzke und Margrit Pape-Jacksteit (v.l.). Foto: braunschweig-spiegel
Weitere Informationen zum Thema gibt’s unter www.Fahrradstadt-Braunschweig.de
Greta ist überall - Freitag für die Zukunft
- Mittwoch, 13. März 2019 11:39
- Campact
Hitze, Dürre, Sturmflut: Die Klimakrise bedroht unsere Zukunft. Deshalb streiken am Freitag Schüler*innen auf der ganzen Welt. Sie fordern von Merkel und Co. endlich echten Klimaschutz! Zeigen Sie sich solidarisch: Kommen Sie am Freitag, gerne mit Ihren Kindern oder Enkel*innen, zu den Schulstreiks.
Aktionen in Braunschweig: 10:00 Uhr Schlossplatz: Kundgebung mit anschließender Demonstration durch die Innenstadt.
in Tikitiki geht die Sonne als erstes auf: Auf der Nordinsel Neuseelands startet am 15. März der weltweite Schulstreik. Australien folgt, dann Japan – und immer weiter: Schüler*innen in mehr als 80 Ländern bleiben am Freitag dem Unterricht fern. Ihr Ziel: Der größte Schulstreik der Geschichte soll die Regierungen zu echtem Klimaschutz bewegen. Mehr Infos bei Campact oder direkt bei FridaysForFuture.
Für Manni
- Mittwoch, 13. März 2019 09:02
- Hansi Volkmann
Manfred Kemper ist wenige Tage vor seinem 76. Geburtstag gestorben. Man fand ihn tot in seiner Wohnung.
Manni, wie ihn alle nannten, war stadtbekannt. Oft saß er auf den Steinbänken am Burgplatz, immer für ein Schwätzchen bereit. Er fiel auf: Vollbart, ein großer Kerl, fast immer mit seinem gedrechselten Gehstock, seinem Wägelchen, voll mit „Propaganda-Material“: Plakate für den Frieden und mindestens eines der Plakate baumelte am Faden vor der Brust: Oft „Für den Frieden!“ Immer „Gegen den Krieg!“, egal wo auf der Welt. Im Friedenszentrum war er ständiger Gast und Aktivist.
Schon immer war er der Mahner, für den Frieden, gegen den Krieg. In seiner Diplomarbeit an der Fachhochschule für Gestaltung in Bielefeld, Mitte der Siebziger Jahre, entwarf er eine Plakatserie, für das vom Pinochet-Faschismus befreite Chile. Mit Auszeichnung bekam er sein Grafikdesign-Diplom von seinen Professoren, Jörg Boström und Roland Günter, für diese Serie ausgestellt.