„Nichts verloren“? (Braunschweiger Zeitung vom 11.6. 12)
- Mittwoch, 13. Juni 2012 17:45
- Ingeborg Gerlach
Die Braunschweiger Zeitung setzt den Steuertrick der fusionierenden Unternehmen VW und Porsche auf die erste Seite, zeigt dann aber, wo ihre Sympathien sitzen, wenn sie im Kommentar den vermeintlich unbedarften Leser beruhigt: „Nichts verloren“: Die 1,5 Millionen Steuerersparnis sind angeblich bei den Unternehmen, die ja Risiken tragen, gut angelegt.Der Arbeitnehmer, der sein Einkommen korrekt versteuern muss und nicht auf solche Tricks (Transaktion einer einzigen VW-Aktie im Wert von 117 €!) zurückgreifen kann, dürfte trotzdem kein Verständnis dafür aufbringen.
Aufstieg! Große Freude beim VfB Rot-Weiß
- Mittwoch, 13. Juni 2012 17:32
- Bernhard Schnelle, VfB Rot-Weiß 04 Pressewart

Foto: Das erfolgreiche Team vom Madamenweg feiert mit Fans und Familienangehörigen den Aufstieg. Foto: M. Schwerdtfeger
Die 3. Fußball-Mannschaft des VfB Rot-Weiß hat das Relegationsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga gewonnen! In einem hoch spannenden Match vor ca. 200 Zuschauern auf dem Kunstrasen am Franzschen Feldsetzte sich das Team vom Madamenweg im Elfmeterschießen mit 4:3 durch! Zur Halbzeit hatte der SC Victoria noch 2:1 geführt. In ten Hälfte dominierten die Rot-Weißen eindeutig das Geschehen und ausgeglichen zum 2:2 aus.
Juden im Sport während des Nazionalsozialismus
- Mittwoch, 13. Juni 2012 17:10
- Bernhard Schnelle
Buchbesprechung
Nach Recherchen, die sich über mehr als drei Jahre erstreckt haben, legt das Institut für Sportwissenschaft der Leibniz Universität Hannover nun ein über 400 Seiten starkes Werk vor, dass sich mit der Rolle der jüdischen Mitbürger im Sportbereich während der Zeit des nationalsozialistischen Terrorregimes in Niedersachsen und Bremen beschäftigt.
Aus Braunschweiger Sicht sicherlich interessant, Details über die besondere Verbindung des VfB 04 (des heutigen VfB Rot-Weiß 04) zum jüdischen Sport, über die heute kaum noch bekanntenjüdische Sportvereine Bar Kochba und Makkabi Braunschweig oder über den Weg von der Integration bis hin zur Isolierung jüdischer Sportler in den „bürgerlichen“ Sportvereinen zu erfahren.
Abgerundet wird der Band durch 15 Biografien jüdischer Sportler aus Niedersachen und Bremen. Insgesamt ein ambitioniertes und lesenswertes Werk, das die Autoren Lorenz Pfeiffer und Henry Wahlig der interessierten Öffentlichkeit vorlegen.
Lorenz Pfeiffer / Henry Wahlig: Juden im Sport während des Nationalsozialismus. Ein historisches Handbuch für Niedersachen und Bremen. 411 Seiten
Wallstein-Verlag, 34,90 Euro
ISBN 978-3-8353-1083-4
www.vfbrotweiss.beepworld.de
Erklärung des Berliner Wassertischs zum Rückzug von Veolia
- Mittwoch, 13. Juni 2012 16:38
- Dorothea Härlin
Nachdem OB Dr. Hoffmann mit seiner CDU/FDP- Mehrheit und einer Stimme Mehrheit wichtige Grundlagen der Daseinvorsorge in unserer Stadt, nämlich das Wasser und Abwasser 2006 an Veolia verkauft haben, haben die Braunschweiger Bürger einen speziellen Blick auf diesen französischen Konzern, der auch Kaufkraft aus unserer Region abzieht. Aus Berlin zieht sich Veolia zurück. (Red.)

666.000 Berliner haben es geschafft - auch VEOLIA geht baden! Wassertisch will Rekommunalisierung durch Anfechtung der Verträge Freude empfindet der Berliner Wassertisch nach jahrelangem Kampf darüber, dass nach RWE nun auch der andere private Anteilseigner Veolia offenbar keinen Spaß mehr an den Berliner Wasserbetrieben hat und seine Beteiligung ebenfalls aufgeben will.Dazu Wassertisch-Sprecherin Ulrike von Wiesenau: "Der Berliner Wassertisch feiert, dass es 666.000 Berlinerinnen und Berlinern mit dem Wasser-Volksentscheid und der damit erzwungenen Offenlegung der Geheimverträge gelungen ist, nun beide Konzerne, RWE und Veolia, zum Rückzug zu bringen.“
Geplanter Windpark bei Bevenrode
- Mittwoch, 13. Juni 2012 02:38
- Heiner Waßmuß, Ortsheimatpfleger in Bevenrode
Ach Du armes Bevenrode, Dir bleibt wohl nichts erspart!
Titelte die BZ noch 2003: „Bevenrode- ein Dorf probt den Aufschwung“, ist von dieser Stimmung heute nichts mehr zu spüren.
Eine Verbesserung der dürftigen Infrastruktur ist nicht in Sicht, schnelles Internet bleibt für das halbe Dorf auch heutzutage immer noch ein Fremdwort, die Hauptverkehrsader in die City wurde durch den Flughafenausbau abgeschnitten und viele haben Angst vor radioaktiver Belastung aus der Nähe zu Eckert & Ziegler in Thune.
Bleibt als letzter Bonus für Bevenrode die schöne, offene Landschaft um die Beberbachaue.Aber auch das wird vielleicht nicht mehr lange so bleiben, denn der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) hat am 09.02.2012 eine Windpotentialfläche bei Bevenrode und Grassel ausgewiesen, um die jetzt bereits heftig polemisiert wird. Da der Oberbürgermeister sich dagegen ausgesprochen hat, sind seine politischen Gegner alle vehement dafür. Er beschwört die Zerstörung einer Kulturlandschaft, seine Gegner sagen „kann gar nicht sein, dann hätte er die Waldzerstörung für den Flughafenausbau nicht so forcieren dürfen“.
Worum es hier aber eigentlich geht, tritt bei einer solchen Debatte leider allzu leicht in den Hintergrund:
Deshalb die Fakten. Möglich und in der Vorstufe zur Planung ist ein Windpark von 6 – 7 Windrädern östlich von Bevenrode/südöstlich von Grassel, exakt jeweils 1000 m von der Bebauung entfernt. Bewerbungen von Investoren an die Landbesitzer laufen bereits seit einiger Zeit. Ein Hindernis könnte in der Tat nur noch die Nähe zum Flughafen sein.
Nach Tschernobyl, Fukushima und Asse-Skandal ist den politisch Lenkenden die Einsicht zu einer Energiewende hin zu regenerativer Energieerzeugung gekommen. Vieles spricht dabei für den verstärkten Ausbau der Windenergie, die im Jahr 2010 bereits 6,2% der Stromerzeugung in Deutschland lieferte. Viele messen der Windenergie das größte noch zu nutzende Potenzial zu und keine Investition in eine Form von Energieerzeugung amortisiert sich so schnell wie die in den Wind (Geld ist also im Spiel).
Wind ist immer vorhanden und keine begrenzte Resource, die Anlagen sind nicht klimabelastend, erzeugen keine risikoreichen Abfälle, die tausende von Jahren bewacht werden müssten und sind im Betrieb relativ störfallarm. Warum also nicht, wenn wir doch endlich alle aus der Atom- und Kohlefalle heraus wollen?
Die Windenergie hat jedoch nicht nur Freunde, sondern auch entschiedene Gegner. Die Liste ihrer Argumente ist lang: Infraschall, Schattenwurf, Vogelschlag, Landschaftsverbrauch und Landschaftsverschandelung mit all ihren Folgeerscheinungen sind nur einige davon. Überall gibt es inzwischen Bügerinitiativen dagegen.
Eine besondere Rolle spielt in den Auseinandersetzungen der nicht messbare Begriff der „Landschaftsverschandelung“ oder „Zerstörung von Kulturlandschaft“, der subjektiv sehr unterschiedlich aufgefasst werden kann.
Zwei Gegenpole mögen sein: „Wenn sich da draußen ein paar Windräder drehen und ich dafür Strom für Kochen, Duschen, Fernsehen und Internet bekomme, ist doch alles gut, wenn es denn nicht anders geht“.
oder
„Ich möchte nicht in einer Gegend wohnen, wo ich keinen freien Blick mehr habe, ohne diese riesigen Monster sehen zu müssen, die den Naturgenuss aus der Landschaft entfernen, obwohl sie nicht mal ökologisch sind, weil zur Sicherheit hinter ihnen immer auch herkömmliche Kraftwerke vorgehalten werden müssen und sie auch noch Stoffe wie Neodym verwenden. Mitunter brennen sie sogar ab oder stürzen in sich zusammen“.
Was allen klar sein muss in dieser schwierigen Diskussion: Es geht hier nicht um niedliche Windmühlen, es geht auch nicht um Windräder, wie wir sie aus der näheren Umgebung oder aus Salzgitter oder aus Sachsen-Anhalt auf dem Weg nach Berlin kennen. Es geht hier um wirkliche Riesen! Um aus der bodennahen Prandtl- Schicht (schwankende, in der Richtung häufig wechselnde Winde) in die beständige und berechenbare Ekman- Schicht vorzudringen, werden Windanlagen immer höher, um auch im Binnenland effiziente Wirkungsgrade zu erzielen. In Bevenrode sind Räder vom Typ Enercon E-101 im Gespräch, die bei einer Nabenhöhe von 135 m eine Gesamthöhe von 185 m erreichen. Zum Vergleich: Die Bevenroder Kirche ist ca. 25 m hoch, das Hochhaus am Schwarzen Berge ist 66 m hoch, der „lange Heinrich“, Schornstein des Heizkraftwerks Mitte, ist 198 m hoch. Damit haben wir in etwa eine Dimension, was uns 6 fach erwartet.
Alle technischen Neuerungen stoßen zunächst auf Widerstand, alte Holländer-Windmühlen finden heute jedoch alle Menschen romantisch und auch die Dampflokomotiven wurden als der „Tod der Kultur“ zunächst verunglimpft, als sie erfunden wurden. Wird es uns mit den Windrädern auch so gehen? Braucht es nur etwas Zeit, um sie nicht als hässlich und zerstörerisch, sondern vielmehr als nützlich und anmutig zu empfinden? Gibt es keinen anderen Weg, wenn man vom Atom weg will? Zweifel daran mögen erlaubt sein.
Heiner Waßmuß, Ortsheimatpfleger in Bevenrode
Sehen Sie hier Links auf interessante Beiträge zum Thema:
BZ. Streit um Windkraft bei Bevenrode:
http://www.wolfsburger-nachrichten.de/lokales/Braunschweig/hoffmann-gegen-neue-windraeder-mehrheit-dafuer-id679199.html
TAZ. Streit um Windkraft bei Bevenrode:
http://www.taz.de/Streit-um-die-Energiewende/!94981/
Braunschweig-Spiegel:
http://www.braunschweig-spiegel.de/index.php/politik/politik-allgemein/2598-wieviel-zynismus-ist-ertraeglich
http://de.wikipedia.org/wiki/Windkraftanlage
Unsaubere Geschäfte mit Windenergie:
http://www.science-skeptical.de/blog/die-wind-barone/001461/
Bürgerinitiative gegen einen Windpark Ahlum-Dettum:
http://www.windpark-ade.de/
Was passiert eigentlich mit den Altkleidern, die in den Containern landen?
- Montag, 11. Juni 2012 03:15
- Jutta Plinke
Gebrauchte Kleidung wegschmeißen? Dazu ist sie zu schade. Nein, die bringe ich natürlich zum Container. Da wird sie gesammelt und vielleicht kann sie ja noch jemand gebrauchen. Da tue ich etwas Gutes, denke ich.
Kriegsjustiz durch die Hintertür
- Sonntag, 10. Juni 2012 09:03
- Helmut Kramer
Während unsere Politiker nicht müde werden, sich rhetorisch zu den Menschenrechten in aller Welt zu bekennen, schickt man sich an, die strafrechtliche Durchsetzung des Völkerrechts gerade dort zu verkürzen, wo es besonders darauf ankommt: im Krieg.

Zeichnung: Philipp Hanisch
Wegesperrung in Riddagshausen?
- Samstag, 09. Juni 2012 16:01
- Uwe Meier

Der rechts abgebildete Weg im Naturschutzgebiet Riddagshausen verläuft südlich des „Neuen Bleeksteich“ und ist ein eher ruhiger Weg jenseits der Fußgängerautobahnen. Er führt von dem Parkplatz an der Ebertallee neben dem Café Teetied zum Haus „Entenfang“. Und genau dort finden wir auch den Grund für die vorgesehene Sperrung: Der „Entenfang“ soll noch in diesem Jahr zu einem „Naturerlebniszentrum“ ausgebaut werden. Vor allem weil es über die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes hinaus noch eine Erweiterung durch ein Nebengebäude und eine Terrasse geben soll, wird die Sperrung dieses Spazierweges als Ausgleichsmaßnahme erforderlich.
Wieviel Zynismus ist erträglich?
- Samstag, 09. Juni 2012 10:28
- Uwe Meier

Hoffmanns Fauna-Habitat-Schutzgebiet
In seinen elf Amtsjahren in Braunschweig war dem OB Dr. Hoffmann der Natur- und Umweltschutz nur insofern nicht egal, indem er bei seinen Projekten (Landebahnverländerung, Schlosspark, Baulandausweisung) jeden juristischen Winkelzug nutzte, um diese Projekte gegen den Naturschutz durchzudrücken. Nie hat er einen Hehl daraus gemacht, dass ihm der Umweltschutz drittrangig erscheint und seine Politik nicht umweltschutzorientiert sein wird. Gelegentlich hatte es sogar den Anschein, dass ein gewisser Stolz mitklang, wenn er den Umweltschützern mal wieder "einen toten Vogel" auf dem Tablett servieren konnte. Hier ist in Braunschweig seit Jahren ein Ideologe am Werke.
Birkner fährt in KONRAD ein
- Freitag, 08. Juni 2012 23:22
- Steffi Schlensorg, AG Schacht Konrad

"Die Bevölkerung hatte der Niedersächsische Umweltminister Birkner nicht auf dem Plan, als er Journalisten für diesen Donnerstag in den Schacht KONRAD einlud, um zu erklären, dass dort alles nach Plan laufe. „Wir kommen mit Treckern“, antwortete Antonia Uthe aus Berel kurz und bündig, als davon erfuhr. Rund 50 Menschen mit zehn Treckern beteiligten dann am Empfang des Minister." Weiter unter "Schacht Konrad AG".
Lesen Sie auch in der TAZ: "Hoffnungsträger unter Tage" (Red.)
Siehe auch: "Kinder haften für ihre Eltern: Birkner für schnelle Atommülleinlagerung in Schacht Konrad"
