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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

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Gekommen, um zu bleiben? – Ein Ausflug in die Migrationsgeschichte Braunschweigs

 

 

Sie kamen aus Osteuropa nach Braunschweig. Hinter ihnen lagen Erfahrungen von Armut, Krieg und staatlicher Neuordnung – von unsicheren Zeiten im Umbruch. Es waren jüdische Einwanderinnen und Einwanderer, die in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Westen nach einer neuen Heimat suchten und zum Beispiel in Braunschweig eintrafen. Bald stellten sie mehr als ein Viertel der jüdischen Bevölkerung.

 

Das beigefügte Foto zeigt die Hochzeit von Jenny und Karl Spindel 1918, die aus dem heute ukrainischen Kolomea kamen. Migration fand in Netzwerken statt. Die Mitglieder der Familie lebten u.a. in Braunschweig, Halberstadt und Hannover.

Die Ausstellung „Gekommen, um zu bleiben? Jüdische Migranten aus Osteuropa in Braunschweig“ geht erstmals den Spuren dieser Einwanderer nach. Sie mussten versuchen, in Braunschweig ein Auskommen zu bekommen. Ihr Rechtsstatus war ungesichert und erst nach Jahrzehnten hatten sie eine Chance auf eine Einbürgerung. Im Verhalten der Behörden, aber auch in der Gesellschaft insgesamt stießen sie auf starke antisemitische Vorbehalte. In den Tageszeitungen wurden kontroverse Debatten über die Zugezogenen geführt. Dennoch entschloss sich nur ein Teil der neuen Einwohner zu einer Weiterwanderung nach Übersee. Die Mehrzahl konnte ihren Lebensunterhalt bestreiten und richtete das Augenmerk auf die Schulbildung ihrer Kinder.

Die Ausstellung ist ein Projekt des Arbeitskreises Andere Geschichte im Rahmen des städtischen Programms „Vom Herzogtum zum Freistaat. Braunschweigs Weg in die Demokratie 1916 – 1923“. Sie stellt in der Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße vom 18. November bis 13. Dezember 2018 vier Lebensgeschichten von jüdischen Familien vor. Zugleich wird auf mehreren Tafeln die Herkunftssituation der Einwanderer in Osteuropa untersucht. Wir lesen über den Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft, über die rechtliche Situation, über religiöse Orientierungen und die ersten eigenen Organisationen der Einwanderer.

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 18.11.2018, um 15.00 Uhr eröffnet. Neben den Ausstellungsmachern Rebekka Denz, Frank Ehrhardt und Dr. Jonathan Voges sprich Doris Bonkowski, Refugium Braunschweig, zu aktuellen Bezügen des Themas.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte (Di, Mi und So 14-17.00 Uhr und Do 16-19.00 Uhr) zugänglich. Weitere Öffnungszeiten und Führungen unter Telefon 0531 / 2702565.

Am Sonntag, den 2.12.2018, 14.00 Uhr findet ein Kurzvortrag von Dr. Hans-Jürgen Derda (Braunschweigisches Landesmuseum) über den Grafiker Ephraim Moses Lilien (1872 – 1925) statt. Die Finissage am Donnerstag, den 13.12.2018, 19.00 Uhr bestreitet Prof. Dr. Verena Dohrn mit einem Vortrag über „Osteuropäisch-Jüdische Migranten in Deutschland in der Zeit des Ersten Weltkriegs“.

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www.schillstrasse.de

St. Katharinen: Gottesdienst mit Arien am Volkstrauertag

Pieta in St. Katharinen

Am Volkstrauertag (So., 18.11.) lädt die Katharinengemeinde am Hagenmarkt zu einem musikalischen Gottesdienst ein. Es werden Arien aus Dietrich Buxtehudes Oratorium „Das Jüngste Gericht“ zu Gehör gebracht. Ausführende sind Dorothea Spielmann-Meyns (Sopran), Eckart Meyer (Bass), Katharina Huche und Susanne Busch (Violine), Richard Groocock (Cello) und Wolfgang Bretschneider (Orgel). Die Predigt hält Pfarrer Werner Busch. Der Eintritt ist frei.

Ergänzende Informationen:

Auf Vorschlag des „Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ wurde in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts der Volkstrauertag als staatlicher Feiertag eingeführt. In jene Zeit fiel auch die Schaffung zahlreicher „Krieger-Denkmäler“ für die Trauer um die Männer, die als Soldaten im 1. Weltkrieg ums Leben kamen. Beinah jedes Dorf, jede Stadt hat seither eigene Denkmäler und meist bis heute entsprechende Gedenk-Feiern.

Auch in St. Katharinen wurde mit einem monumentalen Gefallenendenkmal im Kirchraum derer gedacht, „die aus der Katharinengemeinde im Weltkrieg 1914/18 für ihr Vaterland fielen“. In die Mitte einer großen Namenstafel war die von dem Braunschweiger Künstler Jakob Hoffmann geschaffene Pieta eingelassen. Sie stellt dar, wie Maria um den toten Jesus trauert. Eine zusätzliche Schrifttafel stellte den Soldatentod mit dem Heil wirkenden Tod Christi gleich und wertete ihn als Liebestat: „das Leben für die Brüder lassen“. Die enge Verbindung zwischen Thron und Altar in der Staatskirche war zwar mit dem Ende des Kaiserreiches 1918 grundsätzlich gelöst worden. „Aber die geistige, theologische Welt war in der Kirche noch lebendig“, beschreibt Gemeindepfarrer Werner Busch die Mentalität jener Jahre. „Dieses Framing des Soldatentodes, dieses überhöhende Umdeuten der Urkatastrophe des 20. Jahrhundert wurde nach dem 2. Weltkrieg nach und nach abgebaut.“ Inzwischen sind die Spuren des Kriegstotengedenkens im Kirchenraum weitgehend verschwunden. Dennoch soll das Thema als Mahnung der Gemeinde im Gedächtnis bleiben. Nachdem der Kirchenvorstand von St. Katharinen sich im Jahr 2015 intensiv mit der Geschichte des Kriegstotengedenkens auseinandergesetzt hat, wird in jedem Jahr im Gottesdienst am Volkstrauertag eine Erklärung des Leitungsgremiums dazu verlesen.

 

Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist!

Zum Gedenken der Pogromnacht vom 9. November 1938 haben junge Leute von Peer-Leader International und der sozialistischen Jugend – Die Falken Braunschweig am letzten Freitag mehr als 40 Stolpersteine in der Braunschweiger Innenstadt gereinigt und an jedem einzelnen Stein auch eine Rose abgelegt. 15 junge Menschen im Alter von 16 – 25 Jahren waren am späten Nachmittag unterwegs, kamen auch ins Gespräch mit Passant*innen und bekamen ausschließlich positive Rückmeldungen.

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Dem Trübsinn den Marsch blasen – OB Markurth rückt Stadtschlüssel raus

Triumphaler Einzug des neuen Prinzen Clemens IV. in der Dornse des Altstadtrathauses. Foto: Marcus von Bucholz

„Setzen Sie die Kappen auf und legen Sie die Orden an!“ So klingt es, wenn im Altstadtrathaus im Jahr 2018 ein Prinz proklamiert wird. Clemens IV. regiert nämlich ab heute die Stadt; genauer gesagt: seit dem 11.11. um 11.11 Uhr. So will es die Tradition und der Karneval, dem sich neben den Bürgern auch die hohe Politik verpflichtet fühlt.

 

KVR-Präsident Karsten Heidrich (rechts) und Bernd Ratayczack, Präsident des Vereins Braunschweiger Karneval, eröffneten die Session am 11.11. Foto: Marcus von Bucholz

Oberbürgermeister Ulrich Markurth, selbst bekennender Karnevalist, übergab an die Jecken bereitwillig den „Stadtschlüssel“ und die Stadtkasse. Mit spöttischen Worten, gerichtet an den Präsidenten der Karneval-Vereinigung der Rheinländer Karsten Heidrich, der den Prinzen pflichtgemäss proklamiert hatte: „Lieber Karsten, ihr seid ab jetzt für alle Unbilden in dieser Stadt verantwortlich. Das Wetter, wenn wer Dreck auf den Bohlweg wirft, den Klimawandel und wenn irgendwo eine Brücke einstürzt.“ Als kleine Morgengabe, versicherte der OB augenzwinkernd, habe er in das übergebene Stadtsäckel „auch gleich noch die Schuldscheine eines großen Automobilhauses aus der Region“ hineingelegt.

 

OB Ulrich Markurth übergibt an den Karnevalspräsidenten den Stadtschlüssel. Foto: Marcus von Bucholz.

Das Alles nimmt die Menge in der ehrwürdigen Rathaus-Dornse mit Lachen und Gejohle auf. Das ist der Sinn des Karnevals: In der trüben Jahreszeit dem Trübsinn den Marsch blasen. Wenn „Volkstrauertag und Totensonntag vor einem liegen und die Eintracht auf dem letzten Tabellenplatz steht“, so Markurth, dann gebe es nur ein Motto: „Lachen, Tanzen überall, so feiert Brunswiek Karneval!“

 

Die Zuschauer waren von den akrobatischen Einlagen der jungen Garden begeistert. Foto Marcus von Bucholz

Markige Kapellentöne und artistische Choreographien junger Mädchengarden in ihren kokardierten Uniformröcken kündigten endlich den Höhepunkt an. Prinz Clemens, die Karnevalsfigur „Till“ (Jan Dycka) und „Bauer“ Peter Nessel zogen ein in die Dornse. Jeder ein Repräsentant einer der drei großen Braunschweiger Karnevalsgesellschaften, die im Wesentlichen die Last des großen Umzugs, des „Schoduvel“, im Frühjahr tragen: BKG (Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e.V.), MKG (Mascheroder Karnevalgesellschaft Rot-Weiß 1965 e.V.) und KVR (Karneval-Vereinigung der Rheinländer e.V.), die freilich nur entfernt mit Kölle und Düsseldorf zu tun hat. Der Legende nach sollen Ur-Ahnen aus Westdeutschland den rheinischen Frohsinn nach Braunschweig gebracht haben.

Früher war das alles mal bitterböse Politik. Der rheinische Karneval entwickelte sich aus einer Volksbewegung gegen die Besatzung durch Napoleonische Truppen. Daher die Veralberung der soldatischen Tugenden, Uniformen, Offiziersperücken. Die Garde der „Roten Funken“ unter Kommandant Peter Hosse „wibbeln“ ironisierend mit dem Hintern. Ein Relikt aus Zeiten, in denen der brave Deutsche die französische Besatzungsmacht für maniriert hielt.

Ministerin Carola Reimann hier mit OB Ulrich Markurth Foto Marcus von Buchholz

Heute tummeln sich gern auch Politiker im Glanz der fröhlichen Jeckenschar. Ministerin Dr. Carola Reimann und die Landtagsabgeordneten Christoph Bratmann sowie Annette Schütze machten der Feier in der Dornse ihre Aufwartung. Ex-Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann hat unlängst den Posten des MKG-Präsidenten übernommen. Zahlreiche Geschäftsleute der Region engagieren sich im Förderveien „Karneval 11“; und der ehemalige HBK-Vize Gerhard Baller sorgt als Zugmarschall dafür, dass der viertlängste Karnevalumzug Deutschlands im Frühjahr durch die Straßen rollen kann.

Die Vereine selbst melden Erfreuliches: Der Aktivenschwund in den Riegen der Garden scheint langsam gestoppt. Selbst die jüngsten Braunschweigerinnen messen sich bei den „Deutschen Meisterschaften im Karnevalistischen Tanz“.

Informationen unter www.bkg-karneval.de, www.mkg-karneval.de und www.kvr-karneval.de. Weitere Fotos finden Sie hier.

 

 

DER Antikriegsfilm - eine Erzählung vom Horror des Stellungskriegs im 1. WK

Screenshot aus dem Film

Eine unglaublich ehrliche, einfühlsame und daher umso schockierendere Erzählung eines französischen Kriegsteilnehmers vom Horror des Stellungskrieges des Ersten Weltkrieges - und der Sinnlosigkeit des Krieges an sich. Faszinierende Erzählung untermalt mit atembraubenden https://www.youtube.com/watch?v=T_7YOXBrTqk

Eine Reise zum Ende des 1. Weltkriegs (Teil 3) Verdun - Ein Symbol ...

... des Eliteversagens und des Zivilisationsbruches

Ich berichte von meiner Reise auf die ehemaligen Schlachtfelder des 1. Weltkriegs. Dieses ist nach der 1. Folge über Ypern, der 2. Folge über das Gebiet der Somme, die 3. Folge über Verdun in Lothringen. Im Laufe der Zeit sind die ersten beiden Folgen immer wieder ergänzt worden, sodass es für Interessierte sinnvoll sein könnte, die Folgen noch einmal im Gesamtzusammenhang zu betrachten. Es wird jedoch nicht nur über die Reise berichtet. Zahlreiche Verlinkungen weisen auf besondere oder vertiefende sachliche oder emotionale Belege hin und werden mit Fotos ergänzt.

Sag mir wo die Blumen sind


Verdun - eine Stadt von besonderer Bedeutung

Verdun in Lothringen, im Herzen des Departement Meuse (Maas) nimmt einen ganz besonderen Platz in der kollektiven Erinnerungskultur ein. Hier wurde Weltgeschichte geschrieben. Die „Heldenstadt“, wie Verdun immer wieder bezeichnet wird, hat jedoch nichts mit Helden zu tun. Sie hat zu tun mit Verantwortungslosigkeiten der sog. Eliten und dem Sterben hunderttausender Menschen auf engstem Raum. Insofern nicht "Heldenstadt" sondern "Stadt des Elitenversagens".

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Eine Reise zum Ende des 1. Weltkriegs (Teil 2)

Teil III (Verdun)

TEIL II (Gebiet Somme)

Teil I (Einführung und Ypern)


Die Somme

Die Somme ist ein wunderschönes Flüsschen und liegt landschaftlich lieblich eingebettet in einem seichten Hügelland im Norden Frankreichs. Hier und da kleine Bauernhöfe und kleine Dörfer. Ein Feriengebiet, und die schweren fruchtbare Kalkmergelböden lassen hohe Erträge erwarten.

Der Krieg ist längst vorbei, doch finden an vielen Stellen die Landwirte noch Reste von Kriegsgerät, Munition und vor allem Gebeine. Wenn man die Landschaft vor sich liegen sieht, ist es nicht vorstellbar, dass hier die verlustreichsten Schlachten zwischen den Menschen aus den Commonwealth-Ländern und den Menschen aus Deutschland tobten.

Erlebnisbericht eines Frontsoldaten

Hannes Wader: "Es ist an der Zeit"

Leiche in Uniform (Fotograf unbekannt)

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Eine Reise zum Ende des 1. Weltkriegs (Teil1)

Millionen von Kinder sind seinerzeit ohne Väter und Großväter aufgewachsen. Auch meine Großmutter zog ihre beiden Söhne alleine groß, denn ihr Ehemann, mein Opa, war in Frankreich gefallen. Sie zog ihre Jungs in Armut groß, sparte sich deren Ausbildung vom Munde ab und musste sie dann loslassen für den 2. Weltkrieg. Ein Beleg, den ich in der Hand halte, beweist: Meine Oma bekam 90 Mark Kriegerwitwenrente.- Das Ist der Lohn des Vaterlandes! Doch ihr Schicksal war das von Millionen Frauen in Europa. Einige wenige haben am Krieg verdient. Das hat sich bis heute nicht geändert.

»Der Krieg ist ein besseres Geschäft als der Friede. Ich habe noch niemanden gekannt, der sich zur Stillung seiner Geldgier auf Erhaltung und Förderung des Friedens geworfen hätte. Die beutegierige Canaille hat von eh und je auf Krieg spekuliert.«

Carl von Ossietzky in der Weltbühne vom 8. Dezember 1931

 

Die Grabstelle

Im Herbst 2014 berichtete ich in drei Teilen von einer Reise auf die Schlachtfelder des 1. Weltkriegs, zu den Ehrenmalen und zu den unendlichen Soldatenfriedhöfen. Es war eine Reise, die ich unternahm, weil der Beginn des 1. Weltkriegs sich zum einhundertsten Mal jährte. Den Bericht im Braunschweig-Spiegel von den Schlachtfeldern, mit Briefen, Fotos, Filmen, Musik und anderen Dokumentationen, biete ich den Lersern zum einhundertjährigen Kriegsende noch einmal an. Ich habe ihn nach vorne geholt, denn er hat nach wie vor Gültigkeit.

Es wird von einer Reise berichtet. Über Besuche der Schlachtfelder des 1. Weltkriegs. Dabei stehen die getöteten und die verwundeten Menschen um Ypern (niederländisch: Ieper, französisch: Ypres, westflämisch: Yper) in Belgien, um die Schlachtenorte an der Somme und um Verdun im Mittelpunkt. Im Mittelpunkt  Gedanken, die immer wieder aufkommen und nicht verschwinden wollen.

Als ich in meinem Umfeld kundtat, dass ich nach Flandern und Frankreich fahren möchte, um auf den ehemaligen Schlachtfeldern des 1. Weltkriegs zu gedenken, bekam ich hauptsächlich Ablehnendes zu hören. "Gedenktourismus", "lange her", "das tu ich mir nicht an", "nichts damit zu tun", "will keine schlechten Gefühle", "habe andere Probleme", so könnte ich die Ablehnung zusammenfassen.

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Sehr spät, aber nicht zu spät: Das Gesetz zu einer Verbrauchersammelklage oder Musterfeststellungsklage

Helmut Kramer vor dem ehemaligen Hinrichtungshaus im Wolfenbütteler Gefängnis. Heute werden hier der Opfer gedacht, die hier hingerichtet wurden. Kramer rettete damals das Haus vor dem Abriss. Ihm ist damit letztendlich die heutige Gedenkstätte zu verdanken. In seinem Sinne soll hier nicht nur der Opfer gedacht werden. Vor allem soll in der Gedenkstätte über die Täter, insbesondere über die  Schreibtischtäter mit ihrem juristischen Instrumentarium, geforscht und publiziert werden. Denn die, und nicht die Opfer, sind der Schlüssel dafür, dass sich Vergleichbares nicht wiederholt. Foto Uwe Meier

 

Neben vielen anderen juristischen Querelen hat Volkswagen seit dem 1. November 2018 eine Sammelklage von VW-Geschädigten am Hals, jener Verbrauchersammelklage, an die sich jeder von dem Diesel-Skandal betroffene VW-Kunde kostenlos und ohne Risiko anschließen kann, mit nicht mehr als nur einem Mouse-Klick. Ermöglicht wird dies durch ein neues Gesetz:  Das Gesetz zur Einführung einer zivilprozessualen Feststellungsklage.

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1918: Was für ein Jahr! Und dann noch der 9. November

Quelle Lupo  / pixelio.de

Was für ein Jahr, das Jahr 1918. Und dann noch der 9. November in Deutschalnd: die Pogromnacht der Nazis gegen die Juden, der Aufstand fast ohne Gewalt und der Zusammenbruch der DDR.  Der grauenhafte Krieg war im November zu Ende. Von der Revolution im November des Jahres 1918 profitieren wir noch heute:

Trennung von Staat und Kirche,

Parlamentarische Demokratie,

Wahlrecht für Frauen,

Frauenwahlrecht,

Tarifpartner,

Betriebsräte,

Achtstundentag,

Sturz der Monarchie.

Lesen sie hier einen Kommentar von Stefan Reinecke und Klaus Hillenbrand: Enthusiasmus und Absturz

 

 

 

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