Liebe Leser und Leserinnen des b-s! Der b-s hat ab 1. Mai 2019 unter braunschweig-spiegel.de einen neuen Auftritt. Unter archiv.braunschweig-spiegel.de erreichen Sie den b-s von 2008 bis April-2019 in seiner letztmaligen Form, incl. funktionsfähiger interner Beitragslinks, als historisches Dokument.

Die Suchfunktion der Archivfassung ist NICHT mehr aktiv. Sie finden die Beiträge der Jahre 2005 bis 2019 jedoch über https://www.braunschweig-spiegel.de
Die Menüstruktur der Archiv-Fassung ging dabei jedoch komplett verloren.

Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

Chronologisch beginnt der b-s hier: http://archiv.braunschweig-spiegel.de/index.php/diese-zeitung-seit-2005


Flandern Fields

Teil III (Verdun)

TEIL II (Gebiet Somme)

Teil I (Einführung und Ypern)


Die Somme

Die Somme ist ein wunderschönes Flüsschen und liegt landschaftlich lieblich eingebettet in einem seichten Hügelland im Norden Frankreichs. Hier und da kleine Bauernhöfe und kleine Dörfer. Ein Feriengebiet, und die schweren fruchtbare Kalkmergelböden lassen hohe Erträge erwarten.

Der Krieg ist längst vorbei, doch finden an vielen Stellen die Landwirte noch Reste von Kriegsgerät, Munition und vor allem Gebeine. Wenn man die Landschaft vor sich liegen sieht, ist es nicht vorstellbar, dass hier die verlustreichsten Schlachten zwischen den Menschen aus den Commonwealth-Ländern und den Menschen aus Deutschland tobten.

Erlebnisbericht eines Frontsoldaten

Hannes Wader: "Es ist an der Zeit"

Leiche in Uniform (Fotograf unbekannt)

Wer etwas über sie Somme-Schlachten lesen möchte, kann es hier oder an vielen anderen Stellen im Internet tun. http://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/kriegsverlauf/somme-1916.html

Und heute am Volkstrauertag, wo den Toten auf den Schlachtfeldern und den Opfern von Kriegshandlungen gedacht wird, fragt man sich, wie es einzuordnen ist, wenn heute Kränze für ein Panzerregiment abgelegt werden. Wer wird da geehrt? Oder welchen Toten wird gedacht? Den Panzerfahrern und Richtschützen, die nun tot sind oder den vielen Menschen, die von ihnen getötet wurden. Gedacht wird auch den Nazi-Opfern des Terrors in den Konzentrationslagern. Also Nazi-Mordopfern und getöteten deutschen Panzerfahrern, Artilleristen und Infanteristen. Da stimmt was nicht! Vielleicht hilft dieser Text weiter.

Wer sind die wahren Helden? Vielleicht die Deserteure, Verweigerer, Fahnenflüchtigen und Widerstandskämpfer. Siehe auch: DENK-MAL: Andacht vor St. Magni – „Die Vergangenheit ist Gegenwärtig"

Aus der Gegenwart: Kranz von 2014

Das Somme-Gebiet als Kampfplatz des Ersten Weltkrieges. Im Jahre 1916 beschlossen die Franzosen und Briten, eine Offensive an der Somme zu starten.

Den Franzosen ging es hierbei in erster Line darum, den militärischen Druck auf Verdun zu verringern, während für die Briten ein Durchbruch durch die deutsche Front im Vordergrund stand.

Am 01. Juli 1916 begannen ihre Armeen, zusammen mit einigen Truppen aus den Kolonien, die größte Schlacht des Ersten Weltkrieges in Bezug auf die Anzahl der involvierten Nationen und der enormen Anzahl an Opfern: Insgesamt wurden 1 000 000 Soldaten verwundet, getötet oder sind bis heute vermisst. Die Somme wurde zu einem Gebiet, in dem Menschen aus mehr als 20 Nationen aufeinandertrafen. Individuelle Schicksale, symbolträchtige Objekte und kartografisches Material machen es den Besuchern möglich, nachzuvollziehen, wie das Leben der Soldaten durch die Schlacht an der Somme erschüttert wurde. Die Internationalität des Konfliktes hatte auch nach dem Kriegsende 1918 weiter Bestand, brachten doch die zahlreichen Soldaten die Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse mit in ihre Heimat und entwickelten eine Gedenkkultur, die noch heute durch den Schlachtfeldtourismus Ausdruck findet.

Das Besondere an der Schlacht an der Somme ist, dass sie nicht wie Verdun bloß für ein weiteres Duell zwischen Frankreich und Deutschland steht, sondern ein Symbol des Weltkrieges ist. Drei Millionen Soldaten standen sich an einer vierzig Kilometer langen Front gegenüber. Pläne der Alliierten für eine massive Attacke an der Somme waren durch die deutsche Offensive in Verdun vereitelt worden, da dort große Teile der französischen Truppen durch die Kämpfe gebunden waren. Trotzdem schürten die Briten die Hoffnung auf einen Druchbruch: Diese Schlacht sollte der erste großangelegte Einsatz der so genannten „Kitchener’s Volunteer Army". Fortsetzung unten.

Die Landschaft ist fast menschenleer, doch auffällig sind die vielen Soldatenfriedhöfe. Oft nur einige hundert Meter voneinander entfernt. An weißen Kreuzen liegen die Alliierten, an den weißen Stelen die Alliierten islamischen Glaubens und an den dunklen Steinkreuzen oder den schwarzen Stahlkreuzen liegen die Deutschen. Alles wirkt so friedlich. Unvorstellbar, dass hier die schwersten Kämpfe tobten. Deutsche Menschen gegen Engländer und Väter, Ehemänner, Söhne und Brüder anderer Commonwealth-Staaten.

An jedem Kreuz liegen vier Menschen. Die deutschen Grabfelder sind mit grauen Natursteinkrezen oder schwarzen Metallkreuzen versehen und oft unter Bäumen. Alles ist pflegeleicht, vier Menschen an einem Kreuz. Der Rasen wird kurz gehalten.

Deutscher Soldatenfriedhof mit eisernem Kreuz und einer Stahltafel mit einem jüdischen Menschen.

Jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg

Details fallen auf den Friedhöfen auf: In die britischen weißen Kreuze sind Namen, Rang, Todesdatum und Einheit eingraviert. Jedes Kreuz an dem jeweils zwei Menschen liegen, wird immer wieder gereinigt. Gräber, Rasen, Sträucher sind exakt ausgerichtet und sehr gepflegt.

Die Grabsteine der Briten werden penibel gereinigt. Jede Buchstabengravur wird sauber geschliffen. Die Soldaten haben vor 98 Jahren hier im tiefsten Schlamm gesteckt.

 Thiepval war einer der Hauptschlachtplätze der Somme-Schlacht von 1916. Das Denkmal wurde 1932 eingeweiht, um diesen Schlachten zu gedenken.

Nach einer Woche Dauerbeschuss wagten sich die Alliierten am 01. Juli 1916 aus ihren Schützengräben und versuchten, die deutschen Linien zu erobern. Dieser Versuch fand auf einem Landstrich statt, der durch den Einsatz von 1 500 000 Granaten vollkommen zerstört war. Auch die einwöchige Bombardierung hatte, entgegen aller Erwartungen, nicht zur Zerstörung der deutschen Stellungen geführt. Da die Alliierten nicht mehr mit dem Widerstand der Deutschen rechneten, verließen sie ihre Deckung und waren damit auf den gut einsehbaren Feldern der Picardie den Maschinengewehren ihrer Gegner schutzlos ausgeliefert. Dieser war der blutigste Tag in der Geschichte der britischen Armee: 20 000 Menschen starben, 40 000 weitere Menschen wurden verwundet oder sind seit diesem Tag vermisst. Der militärische Erfolg der Franzosen südlich der Somme konnte daher nicht genutzt werden. Trotz kleinerer Zwischenerfolge der Alliierten durch die Nutzung neuer Waffen wie der ersten Panzer, musste der Kampf im November eingestellt werden, weil die Kanonen im Schlamm einsanken und auch für Soldaten und Pferde ein Vorankommen in der zerstörten Landschaft unmöglich wurde. Für einen Geländegewinn der Alliierten von weniger als 15 Kilometern waren 420 000 Briten, 420 000 Deutsche und 190 000 Franzosen getötet worden. Damit war die Schlacht an der Somme die tödlichste Schlacht des gesamten Krieges. Aus diesem Grund wird die Erinnerung an die Schlacht an der Somme in Großbritannien so lebendig gehalten, wie die an die Schlacht von Verdun in Frankreich.

 Nein, meine Söhne gebe ich nicht

Additional information

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.