Liebe Leser und Leserinnen des b-s! Der b-s hat ab 1. Mai 2019 unter braunschweig-spiegel.de einen neuen Auftritt. Unter archiv.braunschweig-spiegel.de erreichen Sie den b-s von 2008 bis April-2019 in seiner letztmaligen Form, incl. funktionsfähiger interner Beitragslinks, als historisches Dokument.

Die Suchfunktion der Archivfassung ist NICHT mehr aktiv. Sie finden die Beiträge der Jahre 2005 bis 2019 jedoch über https://www.braunschweig-spiegel.de
Die Menüstruktur der Archiv-Fassung ging dabei jedoch komplett verloren.

Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

Chronologisch beginnt der b-s hier: http://archiv.braunschweig-spiegel.de/index.php/diese-zeitung-seit-2005


Gekommen, um zu bleiben? – Ein Ausflug in die Migrationsgeschichte Braunschweigs

 

 

Sie kamen aus Osteuropa nach Braunschweig. Hinter ihnen lagen Erfahrungen von Armut, Krieg und staatlicher Neuordnung – von unsicheren Zeiten im Umbruch. Es waren jüdische Einwanderinnen und Einwanderer, die in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Westen nach einer neuen Heimat suchten und zum Beispiel in Braunschweig eintrafen. Bald stellten sie mehr als ein Viertel der jüdischen Bevölkerung.

 

Das beigefügte Foto zeigt die Hochzeit von Jenny und Karl Spindel 1918, die aus dem heute ukrainischen Kolomea kamen. Migration fand in Netzwerken statt. Die Mitglieder der Familie lebten u.a. in Braunschweig, Halberstadt und Hannover.

Die Ausstellung „Gekommen, um zu bleiben? Jüdische Migranten aus Osteuropa in Braunschweig“ geht erstmals den Spuren dieser Einwanderer nach. Sie mussten versuchen, in Braunschweig ein Auskommen zu bekommen. Ihr Rechtsstatus war ungesichert und erst nach Jahrzehnten hatten sie eine Chance auf eine Einbürgerung. Im Verhalten der Behörden, aber auch in der Gesellschaft insgesamt stießen sie auf starke antisemitische Vorbehalte. In den Tageszeitungen wurden kontroverse Debatten über die Zugezogenen geführt. Dennoch entschloss sich nur ein Teil der neuen Einwohner zu einer Weiterwanderung nach Übersee. Die Mehrzahl konnte ihren Lebensunterhalt bestreiten und richtete das Augenmerk auf die Schulbildung ihrer Kinder.

Die Ausstellung ist ein Projekt des Arbeitskreises Andere Geschichte im Rahmen des städtischen Programms „Vom Herzogtum zum Freistaat. Braunschweigs Weg in die Demokratie 1916 – 1923“. Sie stellt in der Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße vom 18. November bis 13. Dezember 2018 vier Lebensgeschichten von jüdischen Familien vor. Zugleich wird auf mehreren Tafeln die Herkunftssituation der Einwanderer in Osteuropa untersucht. Wir lesen über den Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft, über die rechtliche Situation, über religiöse Orientierungen und die ersten eigenen Organisationen der Einwanderer.

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 18.11.2018, um 15.00 Uhr eröffnet. Neben den Ausstellungsmachern Rebekka Denz, Frank Ehrhardt und Dr. Jonathan Voges sprich Doris Bonkowski, Refugium Braunschweig, zu aktuellen Bezügen des Themas.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte (Di, Mi und So 14-17.00 Uhr und Do 16-19.00 Uhr) zugänglich. Weitere Öffnungszeiten und Führungen unter Telefon 0531 / 2702565.

Am Sonntag, den 2.12.2018, 14.00 Uhr findet ein Kurzvortrag von Dr. Hans-Jürgen Derda (Braunschweigisches Landesmuseum) über den Grafiker Ephraim Moses Lilien (1872 – 1925) statt. Die Finissage am Donnerstag, den 13.12.2018, 19.00 Uhr bestreitet Prof. Dr. Verena Dohrn mit einem Vortrag über „Osteuropäisch-Jüdische Migranten in Deutschland in der Zeit des Ersten Weltkriegs“.

 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

www.schillstrasse.de

Additional information

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.