Dr. Gert Hoffmann wird unsicher - Seine Maßnahme: Zentraler Ordnungsdienst
- Dienstag, 17. Juni 2008 02:00
- Matthias Bosenick
Ist es Verfolgungswahn, Angst, Paranoia? Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann will das Ronald-Schill-Thema „innere Sicherheit“ (erinnert sich jemand?) auch für sich und seine Zwecke in Braunschweig zur Chefsache machen. Die Polizei alleine reicht ihm nicht – jetzt hat er Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit mehr Befugnissen (Mobiler Umweltdienst, heißt es in der Presseerklärung der Stadt vom 6. Mai 2008) ausgestattet. Vorhang auf für den Zentralen Ordnungsdienst, zackig-kurz „ZOD“. Nichts geht ohne TLAs (Three Letter Acronyms), beim Thema Sicherheit muss es auch mal schnell gehen können.
Wolfenbüttels Fußgängerzone im Würgegriff der Braunschweiger Einkaufsr
- Mittwoch, 18. Juni 2008 02:00
- Gabriele Uhlmann
Schon vor der Eröffnung des gigantomanischen Einkaufscenters am Bohlweg war der Trend zu beobachten, dass einige wenige Modemarken die Innenstadt mit gleich mehreren Franchise-Shops überschwemmten. Das daraus resultierende Markeneinerlei zwang in eine der drei Preis-Kategorien, nennen wir sie mal Bonbon Prix, Es Prix und Grand Prix. In Seitenstraßen fand sich aber noch manche kleine Boutique mit echten Alternativen. Da wurden Mode-Avantgarde, Kunsthandwerk und Wohnaccessoires angeboten, die nicht jede/r hatte und auch nicht unbezahlbar waren. Sogar aus Hannover kamen KundInnen, um hier Grand Prix-Stil eine Kategorie günstiger einzukaufen.
Ein neuer Trend ist seit 2007 unübersehbar: Das Sortiment der Innenstadt ist jetzt erweitert durch Handyläden, Nagelstudios und 1Euro-Shops. Wer das nicht braucht, kann in leerstehenden Schaufensterscheiben seine reizüberfluteten Augen erholen. Schließungen und Trading-down vom Ringerbrunnen über den Kohlmarkt bis zur Schützenstraße. Auch das City-Point schwächelt und hat nun ein Billigschuhgeschäft und einen Leerstand. Schon jubelt man in der BZ: Der Damm gewinnt! Nur die neuen Geschäfte am Damm kommen uns irgendwie bekannt vor und die Rest-Stadt verliert noch mehr. Doch nicht nur die Händler zwischen Schützenstraße und Sack leiden darunter, auch die Kunden:
Wer einen mittelgroßen Geldbeutel hat, ist nun gezwungen Es Prix „Mode“-Einerlei zu kaufen oder vergifteten Ramsch aus China bei Bonbon Prix. Individuelles ist zu teuer geworden.
Da schätzt sich glücklich, wer ein Auto hat und findet, dass es nett ist, hin und wieder nach Wolfenbüttel zu fahren. Diese kleine Fußgängerzone hat doch allerhand zu bieten! Wer dort hinfährt, bringt volle Tüten nach Hause. Also auf nach Wolfenbüttel! Doch welche Enttäuschung! Auch das ist leider schon Vergangenheit. Die Tentakeln der Einkaufsriesenkrake am Bohlweg haben Wolfenbüttel erreicht. Zahlreiche Geschäfte schließen oder sind schon geschlossen, gerade auch die kleinen Geschäfte mit einem breiten, aber bezahlbaren Sortiment. Packpapier-verhängte Schaufenster reißen die verblieben Geschäfte mit in den Abgrund...
18.06.08 - 18. Juni 2005
- Mittwoch, 18. Juni 2008 02:00
- Ingeborg Gerlach (Leserbrief)
Heute vor drei Jahren zog der Neonazi-Aufmarsch durch die Stadt. Tausende protestierten, und bei ähnlichen Konstellationen war früher ein solcher Aufmarsch von der Polizei abgeblasen und die Neonazis nach Hause geschickt worden. Aber dieses Mal wollte es der Innenminister, flankiert vom OB (beide CDU) anders:
„Die Straße frei den braunen Bataillonen“.
Die Folgen sind bekannt und längst nicht vergessen. Im Gedächtnis geblieben ist auch die menschenverachtende Arroganz, mit der die politisch Verantwortlichen, an der Spitze der OB, die Ereignisse kommentierten. Inzwischen hat es zwei Urteile gegeben, angestrengt von „Betroffenen“, und in beiden Fällen stellte sich die Justiz auf ihre Seite.
Doch auf ein Wort der Entschuldigung von denen, die sie vor dem Prozess übelst beschimpft hatten, warten sie heute noch vergebens. Letzten Herbst wurde ein Aufruf veröffentlicht, den zahlreiche Braunschweiger/Innen unterschrieben hatten: Sie würden sich im Falle eines erneuten Neonazi-Aufmarsches diesem entgegenstellen. Hoffentlich ist wenigstens dieser Appell von den politisch Verantwortlichen gelesen und verstanden worden.
Einen solchen Tagt wie heute vor drei Jahren möchten wir nicht mehr erleben! (Bericht eines teilnehmenden Beobachters.)
Das bedingungslose Grundeinkommen- Vortrag 19.6.08
- Mittwoch, 18. Juni 2008 02:00
- Matthias Breuer
Was wäre wenn alle Bürger soviel Geld bekämen, dass sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben können? Ganz ohne Prüfung der Arbeitsfähigkeit, ganz ohne Lohnarbeit!
Ist es eine Lösung für die Gesellschaft des 21.Jahrhundert, in der die Lohnarbeit der Hälfte der Bürger ausreichen würde, um Wohlstand für alle zu garantieren?
Wie steht es um die Werten unserer Gesellschaft? Was bedeutet Arbeit? Sind Menschen von Natur aus faul?
Was soll ein bedingungsloses Grundeinkommen bringen, und was würde es kosten?
Sagt mir, wo die Bienen sind! (Teil 2)
- Donnerstag, 19. Juni 2008 02:00
- Holger Pump-Uhlmann
Bienensterben in Deutschland als Folge unbedarften Handelns?
Schon 2007 wurde infolge des Bienensterbens in den USA prognostiziert, das mit dem Verschwinden der Insekten eine Krise in der Nahrungsversorgung ausgelöst werden können. Während in Deutschland etwa jedes vierte Bienenvolk verschwunden ist, sind es in den USA etwa 50 %. Die Bestände dezimierten sich gar um bis zu 70 % (Jan Pehrke: „Das globale Bienensterben“. In: cbg-networks, http://www.cbgnetwork.org/2266.html).
Experten warnen vor den damit verbundenen Folgen für den Menschen. Der Tenor: Wenn das Bienensterben nicht bald endet, könnte es ernsthafte Folgen für die Nahrungsmittelversorgung in den USA und den anderen betroffenen Ländern haben. Bienen produzieren nicht nur Honig, sondern bestäuben auch mehr als 90 Gemüse- und Obstsorten. Äpfel, Nüsse, Avocados, Sojabohnen, Spargel, Broccoli, Sellerie, Kürbisse und Gurken dürften ohne Bienen rar werden. Auch süße Dinge wie Zitrusfrüchte, Pfirsiche, Kiwis, Kirschen, Blau- und Erdbeeren und diverse Melonensorten sind auf die Befruchtung der fliegenden Arbeiter angewiesen. Nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums basiert rund ein Drittel der Ernährung der Amerikaner auf Pflanzen, die von Insekten bestäubt werden - 80 Prozent davon durch Honigbienen. “Ich kann den Bienen ja wohl schlecht untersagen, erst auf meinen Acker mit genmanipuliertem Mais zu fliegen und danach auf Ihre Erdbeeren... und zweitens haben Sie bei einer Pflanze jetzt mindestens 225 kg Ertrag, das sind mehr als 100 Torten!“ (Mit freundlicher Genehmigung von Marunde - www.marunde.info)
Hurra - es darf wieder einmal gefeiert werden!
- Samstag, 21. Juni 2008 02:00
- Karl Fr. Eckhardt
Allen fröhlichen Braunschweigern sei zur ungetrübten Freude versichert. Es darf wieder einmal gefeiert werden und wieder einmal zur Schlosseinweihung. Dieses Mal soll, wie auch schon gehabt, wieder einmal die Indienststellung der Quadriga, die Krönung der Schlossfassade gefeiert werden (wenn nicht ein Vorhang wieder einmal klemmt).
Mit § 2 Abs. 4 des Schenkungsvertrages zwischen der Stadt Braunschweig ("vertreten durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann") und der Richard Borek Stiftung wird unumstößlich festgeschrieben:
Anlässlich der übergabe der Quadriga wird an einem noch abzustimmenden Termin ein Festakt durchgeführt.
Hurra, es darf gefeiert werden! Wer hätte das gedacht? - Anderes ist aber doch noch mit einem Fragezeichen zu versehen.

Geschenkte Quadriga - oder eher ein trojanisches Gespann?
- Samstag, 21. Juni 2008 02:00
- Peter Rosenbaum
Wenn der Stifter stiften geht: Nun aber wird es ernst!
Ursprünglich nur als "Leihgabe" an die Stadt geplant, möchte Borek seine verunglückte Quadriga lieber ganz loswerden und schenkt sie der Stadt. Borek selbst (bzw. seine Stiftung) möchte sich als Stifter auf einer "Hinweistafel über die Stifter" an der Quadriga gewürdigt sehen.
10,5 Tonnen schwere, 9,20 Meter große "ideelle Bedeutung" mit weiteren Rätseln
- Mittwoch, 25. Juni 2008 02:00
- Karl Fr. Eckhardt
(I) Heute berichtet auch die Braunschweiger Zeitung über die Schenkung der Quadriga. Die Dr. Gert Hoffmann unterstellte Verwaltung der Stadt verkündet in der Braunschweiger Zeitung vom heutigen Tag:
... auch die Haftungsrisiken für eventuelle Schäden, so die Verwaltung, lägen bei der Credit Suisse, der Eigentümerin des Gebäudes.
§ 4 der Vereinbarung zwischen der Stadt Braunschweig, der Richard-Borek-Stiftung und der Credit Suisse Asset Management Immobilien Kapitalanlagegesellschaft, "Versicherung", sieht jedoch vor:
Die Stadt schließt für die Quadriga eine alle üblichen Risiken umfassende Sachversicherung ab, die das Risiko von Blitzschlag einschließt, sowie eine alle üblichen Risiken abdeckende Versicherung für Schäden und Haftpflichtschäden durch die Quadriga selbst, soweit nicht eine Deckung über den Kommunalen Schadensausgleich (KSA) erfolgt. Die Versicherung ist während der gesamten Laufzeit dieser Vereinbarung aufrecht zu erhalten. ...
Vereinbarungsgemäß trägt also die Stadt alle Risiken für Schäden sowohl an der Quadriga als auch für Schäden, die durch die Quadriga verursacht sind. Ausdrücklich werden auch "Haftpflichtschäden durch die Quadriga" genannt. Insbesondere, wenn eine 10,5 Tonnen schwere, "ideelle Bedeutung" erst einmal in Bewegung gerät, kann sie ein mächtiges, nahezu unkontrollierbares Momentum entwickeln. Wie in einer Vision der Bauwelt anschaulich dargestellt, können die Schäden und Folgeschäden dann beträchtliche Ausmaße annehmen und zum Störfaktor für den Betrieb des Einkaufszentrums werden.

(II) Alle fünf Jahre müssten voraussichtlich kostspielige Instandsetzungsarbeiten an der Quadriga geleistet werden, um "Korrosionsschäden zu beseitigen und so weiter." (BZ) Das wirft die Frage nach der Qualität der Bronzelegierung auf, aus der die Quadriga gegossen wurde.
IGS: 365 SchülerInnen abgelehnt
- Mittwoch, 25. Juni 2008 02:00
- Uwe Meier
Die Zahlen liegen nun auf dem Tisch und die Ablehnungsbriefe für die Kinder in den Briefkästen der Eltern. Von 1850 SchülerInnen wurden 578 an den IGS angemeldet. Dank der desaströsen Bildungspolitik der CDU/FDP-geführten Landesregierung mit ihrem Verbot zur Errichtung von Integrierten Gesamtschulen, mussten 365 SchülerInnen (Vorjahr 328) abgelehnt werden. Damit ist die Zahl der Ablehnungen wieder einmal deutlich gestiegen. (Grafik)

Die Zahlen geben jedoch nur einen Teil der Wahrheit wider. Viele SchülerInnen wurden auf einer IGS erst gar nicht angemeldet, weil die Eltern für ihre Kinder keine Chancen sahen einen Platz zu bekommen.
Die Konsequenz: dem Ansinnen von B90/Die Grünen ist Recht zu geben – wir brauchen in Braunschweig eine 5. IGS. Die Zahl der SchülerInnen für eine weitere IGS ist vorhanden und sie wird weiter steigen, auch bei sinkender SchülerInnenzahl, denn die IGS ist die beliebteste Schulform in Braunschweig.
Nicht gedruckter Leserbrief: Wohltäter Erich Mundstock?
- Donnerstag, 26. Juni 2008 02:00
- Peter Rosenbaum (Leserbrief)
Mutiert jetzt Erich Mundstock vom Skandal-Unternehmer zum Wohltäter der Stadt und der Region? Die heutige Meldung in der BZ über die Erich-Mundstock-Stiftung könnte das suggerieren:
... flossen bisher 365.000 Euro in die Region Braunschweig. Weitere rund
525.000 Euro wurden im Landkreis Peine investiert... BZ, 18.06.2008
Kein Wort darüber, daß der Geldsegen Mundstocks aus dem Verkauf seiner bankrotten Busfirma an die Verkehrs-AG der Stadt Braunschweig herrührt. Im Jahre 1997 kaufte die Stadt die Busfirma von Herrn Mundstock für 28 Mio.DM, obwohl die damals wertlos war und vor dem Bankrott stand. Alles Werthaltige wie neue Busse und fast alle Betriebs-Grundstücke waren nicht einmal im Verkauf enthalten.
Ein lukratives Betriebs-Grundstück in Peine befindet sich seither im Besitz der Mundstock-Stiftung und bildet das Stiftungsvermögen, deren Vorsitzender 1998 Gerhard Glogowski wurde. Für dieses Betriebsgrundstück zahlt die Stadt seither auch noch Miete (anfangs 1998 ca. 120.000 DM pro Jahr) an die Mundstock-Stiftung (quelle: http://bs-korrupt.de). Daher also noch einmal nachgefragt: Wer sponsort hier wen - und das seit 1997?
Eigentlich weiß die BZ das alles, denn Lokalredakteur Ernst Johann Zauner erhielt für die Recherche-Berichterstattung um die sogenannte Mundstock-Affaire Ende 2003 den Journalistenpreis "Die spitze Feder" des Niedersächsischen Steuerzahlerbundes. Die BZ berichtete am 26.11.2003.
"Das Schloss ist auch ohne Quadriga ein Schloss"
- Samstag, 28. Juni 2008 02:00
- Karl Fr. Eckhardt
Wir führten hier am 21.06.08 ein Gedankenspiel aus: Gemäß § 946 BGB müsse die Quadriga umgehend in das Eigentum der Credit Suisse übergehen, sobald sie auf dem Podest über der Schloss-Fassade befestigt ist, denn, einmal mit dem Baukörper verbunden, würde sie zum Teil desselben und das Eigentum der geschäftstüchtigen Eidgenossen erstreckte sich dann über den ganzen Baukörper auf alle dessen Glieder, auch auf die neu eingegliederten, auch über die Quadriga.
Dagegen wendet "Credit-Suisse-Schloss"-Mieterin Anja Hesse in der Braunschweiger Zeitung vom 28.06.08 nun ein, dass dies nur der Fall sei, wenn nach einer Trennung die Einzelsachen nicht mehr "für sich brauchbar" wären. "Das Schloss, so Hesse, sei aber auch ohne Quadriga ein Schloss."
Das soll hier Anlass sein, das "Schloss", um das es geht, noch einmal zu beschreiben. Es handelt sich um ein großes, zusammenhängendes Bauwerk, das verschiedene Funktionen beherbergt, die innerhalb des Gebäudes räumlich voneinander abgegrenzt sind, so wie etwa in einem Wohnhaus durch innere Wände ein Arbeitszimmer getrennt ist von einem Schlafzimmer oder ein Klo von einer Küche.
In der Braunschweiger Adelsherberge paart sich hinter dem Schaustück einer Schlossfassade im fröhlich-sportlichen Körperkontakt Kommerz und Kultur mit parkenden Autos: durch Wände getrennt, über Türen und Treppen, Aufzüge, Rolltreppen und Rampen miteinander verbunden.
Die "Brauchbarkeit" (Hesse) des Braunschweiger Schlossbaukörpers fächert sich auf in die räumlich voneinander abgesetzten folgenden Funktionen:
- Einzelhandel und Gastronomiebetriebe brauchen den Braunschweiger Schlossbau um ihre Konsum-Produkte zu verkaufen (das Kaufschloss)
- Anfahrende Kunden brauchen den Braunschweiger Schlossbau als Abstellplatz für ihre motorisierten Fahrzeuge (das Parkschloss)
- Bibliotheken, Kulturinstitut und Stadtarchiv brauchen den Bau zum Verteilen und Vermitteln von Informationen und Informationsträgern (das Kulturschloss)
- Davon unterscheidbar wird die rekonstruierte Fassade des Braunschweiger Schlossbaus "gebraucht" zur Vermittlung eines adligen Status getragen von Luxus, imposanter Macht und erhabener Schönheit entwickelt aus dem Gleichmaß idealer Proportionen (das Schauschloss, oder auch Prunk-, Schmuck-, oder Zierschloss).
Gartensurrogatextrakt
- Samstag, 28. Juni 2008 02:00
- Alexandra Funke
Das Wortungetüm „Kaffeesurrogatextrakt“ auf den Karokaffeedosen übte als Kind eine besondere Faszination auf mich aus. Heute weiß ich: ein Surrogat ist ein Ersatzstoff und ein Extrakt wiederum ist ein Auszug des Hauptbestandteils dieses Ersatzstoffes.
Vor einiger Zeit wurden kleine Gartensurrogatextrakte, so gefällt es mir sie zu nennen, in der Braunschweiger Innenstadt gleichsam wie Zelte ‚aufgeschlagen‘. So zum Beispiel ein „Ruhegarten“ auf dem Kohlmarkt platziert und der Burgplatz samt Wahrzeichen an eine Art Palmenstrand oder in eine afrikanische Wüstenoase versetzt.
Zwei dieser Gartenersatzstückchen, die zu einem Ensemble gehören, waren nocheinmal etwas ganz Besonderes. Vor den Schlossarkaden nämlich wurden gleich zwei verschiedene Ersatzgärtchen aufgestellt; ein Garten, der Erinnerungen an das Mittelmeer wachrufen und einer, der den Bürgern wohl barock vorkommen sollte.
"Widerspruch zwecklos - Bürokraten gegen Bürgerrechte" - Frontal 21 am 01.07.08
- Montag, 30. Juni 2008 02:00
- Administrator
Zwei von drei Hauptthemen des ZDF-Magazins Frontal 21, am 1. Juli, 21.00 Uhr, sind kommunalpolitischer Art. Eines davon:
führte das Magazin auch nach Braunschweig. Meist sind diese Berichte sehr komprimiert und kurz gefasst ... Wir sind gespannt.
Die Not mit dem Kot
- Dienstag, 01. Juli 2008 02:00
- Matthias Bosenick
Wo andere Kommunen und Städte ganz einfach ein paar Hundehäufchenwegmachtütenspender aufstellen, ringt sich Dr. Gert Hoffmann gerade mal zu ein paar unästhetischen, aber aufdringlichen Schildern durch. Eigenartig genug, dass dieser Große Einschränker ausnahmsweise bei seinen Bürgern auf Eigenverantwortlichkeit pocht – anstatt sie konstruktiv zu fördern. Was beim Braunschweiger dennoch ankommt: Der Hoffmann, der macht was! Und wenn’s nur Häufchen sind.

Bericht aus Bumsdorf XIII - Fortschritt? Nicht mit mir!
- Dienstag, 01. Juli 2008 02:00
- Axel Klingenberg
In meiner heimatlichen Zeitung gibt es derzeit eine Serie, die sich mit dem Leben des großen Mathematikers Carl Friedrich Gauß beschäftigt. Sie liest sich recht angenehm, wenn auch manchmal etwas leidenschaftslos. Ich überfliege sie daher regelmäßig, obwohl ich kalauernd gestehen muss: Gauß ist mir ein Graus. Vielleicht liegt es daran, dass in mir der Neid nagt, denn von den Dingen, mit denen sich dieser Gelehrte beschäftigt hat, verstehe ich nichts. In der Rechenkunst bin ich nie weit gekommen, mein Abitur wurde mir trotzdem verliehen, denn es gab ja genug Fächer zum Ausgleichen meiner diesbezüglich miserablen Zensuren: z.B. Deutsch, Geschichte, Philosophie, Politik, Sozialkunde, Gemeinschaftskunde, Staatsbürgerkunde und Badminton.
"Eisen erzieht"?
- Mittwoch, 02. Juli 2008 02:00
- Margot Michaelis (Leserbrief)
Nicht gedruckter Leserbrief zum Artikel: Der Werdegang eines VW-Lehrlings, BZ vom 14.6. 08
Wie harmlos das doch klingt: der Werdegang eines VW-Lehrlings 1939, der zudem so fesch in seiner HJ-Ausgehuniform gezeigt wird. Das muss ja richtig schön gewesen sein, wenn man zu den „auserwählten Jungen und Mädels“ gehörte, die zu „verantwortungsbewussten jungen Deutschen“ erzogen wurden: Ausbildung unter dem Motto „Eisen erzieht“, Motorrad-HJ und Wehrmachtslehrgang, eigene Unterkünfte und Tanzkurse – alles Teil der betrieblichen Ausbildung. Das mag dem jungen Lehrling damals vielleicht imponiert haben. Aber war da nicht noch etwas anderes? Ach ja, der Krieg „warf seine Schatten“ und Mitlehrlinge fielen. Direkt nebenan aber litten noch ganz andere Menschen. VW ist ein Betrieb gewesen, der nicht nur für den Krieg sehr bedeutsam war. Neben dem braven Lehrling schufteten dort Zwangsarbeiter. Das wird einem „Auserwählten“ im Naziregime vielleicht nicht aufgefallen sein. Aber ist es möglich, im Jahr 2008 einen Artikel über VW im Jahre 1939 zu drucken, der dies alles ausblendet? Das Schlimmste an dem Artikel ist seine vollkommen unreflektierte Harmlosigkeit.
Margot Michaelis Braunschweig
Stoppt die Flutung des Atommülls jetzt! - Kundgebung am 5. Juli
- Mittwoch, 02. Juli 2008 02:00
- Michael Fuder
Mit der Bitte um Unterstützung
Liebe Freunde, Verwandte und Bekannte,
die meisten von Euch/Ihnen dürften es mitbekommen haben: Endlich ist das illegale Möchtegern-Endlager in der Asse bei Wolfenbüttel (10 km von hier) mit 125.000 Fässern Atommüll da, wo es hingehört: Bundesweit in den Schlagzeilen und in den MinisterInnenbüros.
Lähmendes Entsetzen herrscht in der Region darüber, welche bisher vertuschten Wahrheiten Tag für Tag aufs Neue ans Tageslicht kommen - und welche Gefahren mittelfristig von der Asse auszugehen drohen, wenn es beim Plan bleibt, den Müll komplett unter Wasser zu setzen.
Wir, die wir als Asse-II-Koordinationskreis seit Jahren kritisch an dem Thema arbeiten, organisieren eine
Asse II, bei Remlingen
Michael Fuder
An der Kirche 13
D-38173 Erkerode
Tel 05 305 - 930 567
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Flugblatt zur Demonstration und ein Plakat
P.S. Wer mehr wissen möchte, findet unter www.asse2.de eine Fülle von Informationen
Ist es das, was Kinder brauchen?
- Mittwoch, 02. Juli 2008 02:00
- Sigrid Probst (Leserbrief)
Nicht gedruckter Leserbrief zum Artikel in der nB vom 18.06.2008: "Kleine Hände kneteten in sahnigem Vanilleeis"
Früher formten wir mit Sand, Knetekitt, Ton und anderen Materialien.
20 Schüler der Grundschule Hohestieg durften sich an Bergen von z.B. fünf Kilo Schokolade, siebeneinhalb Kilo Marzipan und 35 Kilo Vanilleeis austoben. Sie sollen auch mal im überfluss schwelgen. Ist es das was die Kinder brauchen? Kinder aus sozial schwach gestellten Verhältnissen? Damit auch noch den Hintergrund bilden für eine Künstlerin, die sich auf vergängliches "Material" spezialisiert hat. Die Professorin war ebenfalls begeistert.
Natürlich hat das Spaß gemacht! Aber hören und lesen wir nicht andauernd von den Defiziten in den Schulen die auffällig sind? Gibt es keine anderen Projekte?
Ich finde das dekadent. Das kann kein Beitrag für Lebensentwürfe sein
Der Ausverkauf geht weiter
- Sonntag, 06. Juli 2008 02:00
- Kristine Schmieding
Die Miete für die Kultureinrichtungen im so genannten "Schloss" ist bekanntlich hoch. Um sie zu begleichen, wird städtisches Eigentum verkauft – zunächst das Kulturinstitut, die „Brücke“, und demnächst die ehemalige Öffentliche Bücherei. Im ersten Anlauf war dies nicht zu realisieren, nun sollen die Ausschreibung eines Architekten-Wettbewerbs und größeres Entgegenkommen der Planer helfen.

Um vielleicht doch noch zu verhindern, dass in diesem Zusammenhang auch noch der letzte kleine Innenstadt-Park verschwindet, hat der BUND sich mit einem Schreiben an die Verantwortlichen gewandt.
Kaiserlicher Glanz
- Sonntag, 06. Juli 2008 02:00
- Ingeborg Gerlach
Wer befürchtet, es gäbe nach der Quadriga nichts mehr zu feiern in Braunschweig, sieht sich eines Besseren belehrt: Nächstes Jahr fällt ein imperiales Licht auf unsere Stadt. Braunschweig feiert „seinen“ Kaiser Otto IV., den Sohn Heinrichs des Löwen, der vor genau 800 Jahren zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde. Am gestrigen Dienstag (2.7.) fand sich schon ein zarter Hinweis in der Braunschweiger Zeitung: Bundespräsident Köhler werde kommen.
1196 hatten einige antistaufische Fürsten Otto gegen Philipp von Staufen in Stellung gebracht. Papst Innozenz III. protegierte ihn einige Jahre und krönte ihn, ließ ihn dann aber fallen zugunsten des jungen Staufers Friedrich II. In der Schlacht von Bouvines im Jahre 1214 verlor der mit England verbündete Welfe gegen das mit Friedrich liierte Frankreich und konnte sich nur noch in seine Stammlande zurückziehen. Ob der am englischen Hof erzogene „Graf von Poitou“ am Okerstrand sehr glücklich war, ist nicht überliefert. Er widmete sich der Kultur, insbesondere der Pflege der mittelhochdeutschen Dichtung und starb schon 1218.
Von historischen Großtaten wissen die Geschichtsbücher wenig, aber man darf sicher sein, dass die Feierlichkeiten des kommenden Jahres den Ruhm dieses „vergessenen Kaisers“ (so der Titel eines Buches über ihn) kräftig mehren werden.
Der Stadt Braunschweig, dem Sitz einer Landesausstellung, wird er lieb und teuer ein. Schon dieses Jahr stellte sie 140 000 in den Haushalt für die Vorbereitung einer Landesausstellung ähnlich der über Heinrich den Löwen oder Troja. „Dabei soll wiederum ein deutlicher kultureller und touristischer Impuls für die Stadt Braunschweig gesetzt werden.“, heißt es im Haushaltsplan der Stadt (Produkt Nr. 1.25.2521.04). und von einem „überregional, bundesweit greifenden Kulturevent“ ist die Rede.
Ein echter Kaiser, wir dürfen gespannt sein!
Asse II - Demonstration am 5.7.2008
- Montag, 07. Juli 2008 02:00
- Reinhard Hoffer
Mittlerweile ist es ein offenes Geheimnis, dass Asse II, das ehemalige Kanalit- und spätere Steinsalzbergwerk, für die Endlagerung von atomarem Abfall ungeeignet ist. Allen Experten war dies von vornherein klar, besonders auch natürlich den Betreibern. Das geht aus dem von vornherein gewählten Begriff ‚Versuchsendlager‘ hervor. Unter der Flagge des wissenschaftlich kontrollierten Versuchs sollte endgelagert werden - eine Verdummung und Verhöhnung der Öffentlichkeit allererster Güte, an der sich federführend auch das Helmholtz-Zentrum beteiligt hat. eine Schande für deutsche Wissenschaft.
Was aber ist der Fall? Laugenbildung ohne Zufluss von außen kann im stehengebliebenen Kanalitgebirge durch die besondere Beschaffenheit dieser Formation entstehen. Ein Fachmann: ‚Das könnte die radioaktiv belastete Lauge sein‘.
Anmerkungen zum so genannten "Schenkungsvertrag" über die Quadriga
- Dienstag, 08. Juli 2008 02:00
- Karl Fr. Eckhardt
Nachdem BIBS Ratsfrau Heidi Wanzelius Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann im Verwaltungsausschuss wohlwollend und eindringlich ermahnt hatte, den Beschluss über die Quadrigaverträge doch tunlichst dem Rat zu überlassen, ließ Hoffmann den Ausschuss darüber abstimmen. Dagegen wandte sich SPD Fraktionsvorsitzender Manfred Pesditschek: "Eine solche Beschlussfassung ist unzulässig."
In einem offenen Brief an Pesditschek antwortete ihm Hoffmann: „Der Verwaltungsausschuß war nach der NGO für die Beschlußfassung über den Quadriga-Vertrag unstrittig zuständig.“ Der Beschluss sei "offensichtlich rechtmäßig", und er sei "sicher", dass Pesditschek seine rechtlichen Bedenken nicht länger aufrechterhalten würde. Bezeichnend ist, dass Hoffmann auf keine konkrete rechtliche Grundlage aus der NGO verweisen kann, die seine Auffassung - der Verwaltungsausschuss sei "unstrittig" für den Quadriga-Vertrag zuständig - stützen könnte. Stattdessen wie so oft: Mangelnde Begründung wird kompensiert durch ein Zurschautragen übersteigerter Selbstsicherheit.
Denn zuständig ist der Rat nach NGO § 40 Abs. 1 Nr. 17: "Der Rat beschließt ausschließlich über ... die Übernahme neuer Aufgaben, für die keine gesetzliche Verpflichtung besteht."
Lob für die Braunschweiger Zeitung
- Dienstag, 08. Juli 2008 02:00
- Matthias Bosenick
Im Artikel „Galgenfrist für das Dresdner Elbtal“ vom Samstag, 5. Juli 2008, zeigt die Braunschweiger Zeitung ihr Potential, aber weil ihr offenbar der Mut dazu noch fehlt, versteckt sie den ganz klar politischen Artikel lieber im Ressort „Kultur“.
In dem Text geht es darum, dass in Dresden zur Verkehrsentlastung die Waldschlösschenbrücke quer über die Elbauen gebaut werden soll, was die UNESCO jedoch damit ahnden würde, der Stadt den Welterbe-Status abzuerkennen.
Es werde Rekonstruktion
- Dienstag, 08. Juli 2008 02:00
- Michael Kaps
Und heute, zwei Jahre später und mit einem Streitwagen hinter sich, sieht Herr Dr. Hoffmann die Gelegenheit sein Versprechen wahr werden zu lassen - par ordre de mufti. Der Rat möge beschließen, "daß [schrieb man so, in der Vorreformationszeit] die Rekonstruktion des Braunschweiger Residenzschlosses das Identitäts- und Heimatgefühl des gesamten Braunschweiger Landes erheblich gestärkt [...] hat." [Ratsvorlage für die morgige Sitzung, Hervorhebungen Schlossparkfreunde]
Gebackene "A" für den Asse-Widerstand
- Donnerstag, 10. Juli 2008 02:00
- Michael Fuder
Nicht nur in den Vorgärten, sondern auch auf den Esstellern der Region finden sich inzwischen "A"s, die eine Asse ohne radioaktive Gefahren anmahnen. Am Rande der Kundgebung Anfang Juli am Schacht gab es erstmals gebackene "A"s zu kaufen. Diese erwiesen sich auf Anhieb als "Renner": Sämtliche 580 Stück waren in kürzester Zeit ausverkauft.

Nach dieser guten Erfahrung hat die Öko-Bäckerei Brot und Wein dieses Backwerk in ihr festes Sortiment aufgenommen, das sie in ihren Geschäften in Evessen und Wolfenbüttel in verschiedenen Varianten anbietet: Aus Roggensauerteig, mit Spinat, mit Schafskäse oder auch süß. 25 % des Verkaufserlöses gehen an den Rechtshilfefonds Asse II zur Finanzierung der Klage, erklärt Bäcker Stefan Barth, und ergänzt: "Ich hoffe, dass sich noch viele andere Geschäfte mit viel Phantasie dem Kampf um eine strahlungsfreie Asse anschließen".
"Rundgang" in Braunschweigs vergessener Hochschule
- Donnerstag, 10. Juli 2008 02:00
- Alexandra Funke
Der diesjährige "Rundgang" der Hochschule für Bildende Künste, der jedes Jahr zum Abschluß des Studienjahres stattfindet, wurde am Dienstag mit einem großen Gastmahl auf dem Weidenhof eröffnet: Das Festessen mit dem Titel „Heimathase scharf“, wurde von der Künstlerin Sonja Alhäuser initiiert und in Zusammenarbeit mit ihren Studentinnen und Studenten ausgerichtet. Einem hungrigen und beflissenem Publikum wurden kostenlos Hasenbraten (300-400 Portionen), mit Semmelknödeln und Salatfeld und andere Köstlichkeiten aufgetafelt.
Gemeinschaftlichkeit statt Alleineausstellen(-essen) lautete die Devise.
„Ich liebe den Rausch von Farben, Düften und Geschmäckern ...“ (Alhäuser in einem Interview mit Tobias Seeger)

Alhäuser beschäftigt sich mit Lebensmitteln als vergängliches künstlerisches Material (Eat-Art). Es scheint ihr aber wichtig, dass mit dem Essen nicht nicht nur gespielt wird, sondern dass auch gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Beim Essen wird die Distanz des Kunstpublikums zum Kunstwerk aufgehoben. Die Einverleibung des Werkes findet statt.
"Veolia verzweifelt an Deutschland" (FAZ)
- Freitag, 11. Juli 2008 02:00
- Andreas Matthies
Unter dieser reißerischen Überschrift berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 7. Juli, dass der Konzern gerne "im Wassergeschäft zukaufen" würde. Von einem "zweistelligen Milliardenmarkt“ schwärmt der Geschäftsführer von Veolia Deutschland, Reinhold Hüls. Als wesentlichen Grund dafür führt er an, dass "die Verträge mit den Kunden langfristig über zehn bis zwanzig Jahre abgeschlossen" würden. Weiter wörtlich: "Das sichert regelmäßige und verlässliche Einnahmen über lange Fristen, was das Geschäft so attraktiv macht."
Bekanntlich hat Veolia die Braunschweiger Abwasserwirtschaft zu 100 % in den Händen (und BS/Energy zu 74,9 %). Mit einer Vertragslaufzeit über 30 Jahre ist ihr offenbar gegenüber unserer Stadt ein besonderer Coup gelungen.
Bürger, schützt Eure Anlagen!
- Donnerstag, 17. Juli 2008 02:00
- Andreas Matthies
ZDF–Frontal berichtet über Nachteile von PPP–Projekten
Wie steht es eigentlich um die Sanierung der rund 600 städtischen Gebäude? Der Braunschweiger Oberbürgermeister Dr. Hoffmann hatte sich bereits auf den Weg der PPP–Projekte („Öffentlich-Private Partnerschaft“) festgelegt und den Vorschlag der SPD–Fraktion, die Sanierung schon in diesem Jahr mit einem erhöhten Betrag auf eigene Rechnung durchzuführen, strikt abgelehnt. Wohl um den PPP–Weg zu bahnen, war ein Gutachten in Auftrag gegeben worden, das am 28. April vorgestellt werden sollte.
Dieser Termin ist ohne Begründung abgesagt worden, seit zweieinhalb Monaten schweigt „die Verwaltung“ zu diesem Thema.
Sagt mir, wo die Bienen sind - Teil 3
- Samstag, 19. Juli 2008 02:00
- Holger Pump-Uhlmann
Vor mehr als einem Monat erschienen auf „unser-braunschweig“ zwei Artikel, die sich mit dem Bienensterben auseinandersetzten (Teil 1 und Teil 2). Aus aktuellem Anlass, nämlich der gestrigen Demonstration von mehr als Hundert Imkern vor dem Braunschweiger Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, die sich gegen eine Wiederaufnahme der Zulassung des Beizmittels PONCHO mit dem umstrittenen Wirkstoff Chlothianidin der Bayer-Tochter CropScience als Maisschutzmittel wendete, befasst sich nun ein dritter Beitrag mit dem Bienensterben, dem allein am Oberrhein in diesem Frühjahr mehr als 330 Millionen Bienen im Frühjahr zum Opfer fielen.
Der in der gestrigen Demonstration zum Ausdruck gebrachte Zorn der Imker ist angesichts der Tatsache mehr als verständlich, dass ein erwiesenermaßen hochgiftiges Pflanzenschutzmittel nun wieder verwendet werden soll, obwohl es ja erst kürzlich vom gleichen Bundesamt, das die entscheidende Rolle bei der Wiederzulassung spielt, als verantwortlich für das massenhafte Bienensterben gemacht wurde (dpa-Meldung vom 16. Mai 2008).
Offensichtlich reicht der Lobbyismus von Bayer sehr weit und macht auch nicht vor wissenschaftlichen Institutionen Halt. Erschreckend ist dabei, dass sich Wissenschaftler, die sich sonst so gern gegen die Ausbeutung der Umwelt durch ökonomische Interessen wenden, in diesem Fall offensichtlich wegducken oder gar durch ihre berufliche Tätigkeit dem Lobbyismus noch Vorschub leisten.
Blattschäden der Kastanienbäume am Bohlweg
- Samstag, 19. Juli 2008 02:00
- Uwe Meier
Die Kastanien am Bohlweg, vor den Cafés Alex und XTrend sind krank. Die Braunschweiger Zeitung berichtete darüber. Bereits im Juni zeigten fast alle Blätter braune Ränder. Die Schäden haben sich inzwischen verstärkt.
Diskutiert werden in der Zeitung und auf der homepage der BIBS-Fraktion die möglichen Schadursachen: Insektenbefall und Umweltbelastung. Der Insektenbefall durch die diskutierte Kastanienminiermotte verursacht diese Art der Schäden nicht. Die Symptome, die diese Motte an den Blättern verursacht, entstehen durch Fraß in den Blättern. Die großen braunen Nekrosen sind über das Blatt verteilt (Siehe unten, letztes Bild 5)

Im Vergleich zum gesunden Kastanienblatt (Bild 1, U. Meier), weisen die kranken Blätter, die von den erkrankten Bäumen am Bohlweg entnommen wurden, erhebliche Blattrandschäden auf (Bild 2, U. Meier).
