Europa ohne Merkel denken

Lost in Europe

Der große Knall ist ausgeblieben. Im Streit um die Flüchtlingspolitik spielen CDU und CSU auf Zeit – nach dem EU-Gipfel Ende Juni will man weitersehen. Doch das ist kein Sieg für die Kanzlerin – im Gegenteil: Es wird höchste Zeit, Europa ohne Merkel zu denken.

Denn die CDU-Chefin ist schwächer denn je. Sie hängt jetzt nicht nur von CSU-Chef Seehofer, sondern auch von Zugeständnissen in Italien, Griechenland oder Österreich ab, das am 1. Juli den EU-Vorsitz übernimmt.

Wenn sich die Salvinis, Straches und andere Hardliner dieser Welt nicht drängen (erpressen?) lassen und Merkel hinhalten, dann könnte sie schon bald ihren Job verlieren. Dann müsste die EU ohne sie weiter machen. Weiter

CDU/CSU am Scheideweg? Oder alles nur großes Schmierentheater

Kein Zweifel, es gibt massive Schwierigkeiten in den Unionsparteien. Oder vielleicht doch Zweifel? Zum Zweifeln gäbe es allerhand Anlass, denn es geht um die Machtfrage. Unsere Medien transportieren diesen vermeintlichen Krach in unsere Wohnzimmer. Verwirrt fragt sich der/die politische BeobachterIn: Kann das sein, dass die sich so sehr verzanken, dass es um die Kanzlerfrage geht? Zur Bundeskanzlerin gibt es derzeit doch kaum eine Alternative. Und dann der Grund des Ganzen in der Asylpolitik? Es kommen doch kaum noch Flüchtlinge. Ist das vielleicht alles abgesprochener Theaterdonner? Machtstrategen fällt viel ein, wenn es um ihre Macht geht, und sie sind zu fast allem bereit. Getrost kann man davon ausgehen, dass die AfD, die "Einthemenpartei", die Ursache des Ganzen "Krachs" ist. Nur hört und liest man davon selten. Irgendwas stimmt da nicht, könnte man meinen.

Eine Meinung: Merkel soll für die kommenden Wahlen in Bayern und Hessen bis zur linken Mitte die Wähler einfangen und Seehofer mit Söder das gesamte rechte Spektrum. Ein Riesenspagat, aber vielleicht machbar. Die derzeitige Situation führt auf jeden Fall zu einem deutlichen Stimmenzuwachs für die AfD, also zum Machtverlust. Warum also das Risiko scheuen? Die Nachdenkseiten machen mal wieder auf diesen Sachverhalt aufmerksam mit der Überschrift "Getrennt marschieren, vereint schlagen". Mal sehen, ob die Recht haben.

 

BIBS: Verhalten der AfD-Fraktion im Stadtrat ist bedrohlich

Der Streit eskaliert. Eigentlich geht es nur um die Berufung ehrenamtlicher Richter, von Schöffen also. Die fehlen überall in Niedersachsen, so die Justizbehörden. Die Fraktion der AfD im Rat der Stadt Braunschweig, hat da so ihre eigenen Vorstellungen und gibt eine Liste mit aus ihrer Sicht "unliebsamen Personen" heraus. Der Braunschweig-Spiegel berichtete und veröffentlichte einen Offenen Brief. Sebastian Barnstorf von der BIBS, selbst Listen-Betroffener, zieht Vergleiche zu den 30er Jahren, als politisch unliebsame Bürger, wie der damaligen Oberbürgermeister Ernst Böhme (SPD), in Schutzhaft genommen wurde. Zu diesem AfD-Skandal schreibt heute die TAZ: Ein Kampf um Schöffen.

"Modernes Einwanderungsgesetz - Jetzt"

 

 vordere Reihe: Frauke Maschmeyer -Pühl,Annegret Ihbe, ASF-Landessprecherin, Monika Cibura, Simone Wilimzig-Wilke,Sophia Ulferts-Dirksen,Dr. Dörte Liebetruth , MdL,
hintere Reihe: Luzia Moldenhauer, Katja Grothe, Katja Brößling, Susanne Puvogel, Simone Pifan. Foto von links nach rechts

Niedersächsische Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen tagte in Verden

Braunschweig/Verden - Die Niedersächsische Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, ASF, hat am 16.06.18 auf ihrer turnusgemäßen Landesausschuss-Sitzung in Verden  Anträge zur ASF-Bundesfrauenkonferenz beraten: "  Die ASF Niedersachsen wird sich  auf der Bundeskonferenz in Saarbrücken deutlich einsetzen für  ein neues modernes Einwanderungsgesetz, eine verbesserte Krankenhausversorgung und Hebammenversorgung und  für die  Anerkennung von Ehrenamtsjahren auf die Rente", so Annegret Ihbe, Sprecherin der Niedersächsischen ASF.

Neues Einwanderungsgesetz - Jetzt

Um dem wachsenden  Fachkräftemangel deutlich zu begegnen ,wurde  von der SPD im November 2017 ein Gesetzentwurf zu einem Einwanderungsgesetz in den Bundestag eingebracht, den die ASF Niedersachsen  ausdrücklich unterstützt ." Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, müssen alle hier lebenden Arbeitskräfte noch besser mobilisiert werden. Zusätzlich ist Deutschland auf die Einwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Diese muss aber nach transparenten Regeln gesteuert werden", so Frauke Maschmeyer-Pühl . Ergänzend betont sie, dass das geltende Asylrecht davon ausdrücklich unberührt bleiben müsse. 

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Alles zerfällt: Wie EUROPA so die UNION

Fake: Es gibt kein Handelsdefizit der USA gegenüber der EU - im Gegenteil

Werner Rügemer, hier auf dem Foto auf einer BIBS-Veranstaltung in Braunschweig, ist ein Publizist, der die gängigen Verlautbarungen und Kommentare der Regierenden und der Leitmedien in Deutschland öffentlichkeitswirksam hinterfragt. In den Leitmedien wird er fast nie zitiert und politisch Interessierte müssen die Frage stellen: warum nicht?

Werner Rügemer war in der heißen Privatisierungsphase unter dem EX-OB Dr. Hoffmann, der im Augenblick ja wieder durch die Funke Mediengruppe groß gefeiert wird, von der BIBS mehrfach eingeladen worden, um zu den geplanten Privatisierungen von BS-Energy (heute Veolia), Müll und Abwasser, Stellung zu nehmen. Rügemer riet vehement von diesen Braunschweiger Privatisierungen ab. Er begründete dieses auch durch die Gewinnüberweisungen nach Paris statt die Gewinne in der Stadt für Investitionen zu belassen und die Sozialisierungen der Verluste. Es ist das klassische System der Neoliberalen, denen wir die AfD zu verdanken haben: Ausplünderung öffentlichen Eigentums und Zerstörung der Daseinsvorsorge, was durch Hoffmann seinerzeit in Braunschweig eingeführt wurde. Rügemer behielt recht, wie man heute weiß. Beispielgebend ist der verantwortunglose Liefervertrag mit EON über vermeintlich günstigen Kohle- und Atomstromeinkauf, der nicht nur massive Verluste produziert, sondern auch die Fernwärmeversorgung unsicher werden lässt. (UM)

Lesen Sie hier von Werner Rügemer das Märchen von den Handelsbilanzdefiziten und wie damit Politik gemacht wird. Die US-Regierungen seit Barack Obama kritisieren die Europäische Union. Sie verursache durch unfaire Methoden ein US-Handelsdefizit und die EU müsse das ändern. Doch das Defizit gibt es gar nicht, im Gegenteil. Das Defizit ist ein Fake, nachgebetet von Politikern und Alpha-Journalisten, die die globale Steuerflucht von Konzernen am Standort USA decken. Weiter auf nachdenkseiten.de

Was heißt hier “europäische Lösung”?

Im Streit mit der CSU um die Flüchtlingspolitik beruft sich Kanzlerin Merkel auf eine “europäische Lösung”. Doch was bisher durchgesickert ist, wäre eher eine deutsche Lösung – genau wie 2015. Und selbst die ist damals krachend gescheitert.

Wir erinnern uns: Nach dem deutschen Alleingang bei der Grenzöffnung 2015 wuchs Merkel die Lage schnell über den Kopf. In ihrer Not rief sie schon damals nach einer “europäischen Lösung” – auch andere EU-Staaten sollten Flüchtlinge aufnehmen.

Doch trotz mehrerer Krisentreffen einer “Koalition der Willigen” in der österreichischen (!) EU-Botschaft in Brüssel (Wien stand damals noch auf Seiten der Kanzlerin) blieb die “europäische Lösung” eine Chimäre.

Als sich Österreich dann für eine Schließung der (westlichen) Balkanroute stark machte, wollte Merkel von dieser europäischen (Teil-)Lösung urplötzlich nichts mehr wissen – und warf sich Sultan Erdogan in die Arme. Weiter

 

Offener Brief: AfD stellt braunschweiger BürgerInnen an den Pranger

Sehr geehrte Damen und Herren,

die so genannte „Alternative für Deutschland (AfD)“ entpuppt sich immer mehr als Bedrohung der freiheitlichen, demokratischen Grundordnung: In der gestrigen Sitzung des Rates der Stadt Braunschweig wurden durch den AfD-Fraktionsvorsitzenden Stefan Wirtz vertrauliche, personenbezogene Daten öffentlichkeitswirksam und anklagend der Presse übergeben.

In einem Antrag an den Rat der Stadt versuchte die AfD, die auf der Liste genannten Personen von der Vorschlagsliste zur Wahl der Schöffinnen und Schöffen am Amts- und Landgericht für die Geschäftsjahre 2019 bis 2023 zu streichen. Die im Anhang der Vorlage befindlichen Listen wurde von der Verwaltung als „vertraulich“ gekennzeichnet.

Die nun von der AfD veröffentlichte Liste enthält die Namen von Personen, die sich offenbar für die Partei als kritisch und / oder unliebsam herausgestellt haben. Damit sollen Bürgerinnen und Bürger offenbar als politische Gegner stigmatisiert und diffamiert werden, in dem ihre Namen öffentlichkeitswirksam „an den Pranger gestellt“ werden.  

Als auf dieser „Negativ-Liste“ genannte Personen empfinden wir das Vorgehen der Braunschweiger AfD-Fraktion als bedrohlich! 

Erschreckend nah erscheint uns plötzlich die Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus, als in den 1930er Jahren der damalige Oberbürgermeister Ernst Böhme öffentlichkeitswirksam unter Pressebegleitung von NSDAP und SS aus dem Braunschweiger Rathaus abgeführt wurde.

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Ist das Journalismus? So verlottern Umfragen zu Rumfragen


Repräsentative Umfragen können die Meinung der Bevölkerung ernsthaft erforschen und belegen. Zum Beispiel sind seit Jahr und Tag deutlich mehr als die Hälfte der Deutschen gegen Auslandseinsätze. Deshalb taucht diese Frage auch beim „Deutschlandtrend“ der ARD kaum noch auf: Da müsste der Journalist ja fragen, warum die Politik diese Meinung der Deutschen nicht berücksichtigt. Nö, da bastelt man lieber Fragen, die mit der Meinung der Redaktion und der Bundesregierung übereinstimmen. Zum Originalbeitrag

Einig gegen Trump – really?

Lost in Europe

Nach dem Debakel beim G-7-Gipfel will sich die EU zusammenraufen. “Jetzt ist Einheit gefragt, wir lassen uns nicht über den Tisch ziehen”, sagt sogar Kanzlerin Merkel.

Erschwerend kommt hinzu, dass Trumps Drohungen gegen Deutschland gerichtet sind – und offenbar auf eine Spaltung der EU zielen. Doch derzeit ist nicht ersichtlich, ob Merkel dem amerikanischen Druck nachgeben und die EU-Front aufweichen wird – oder ob Macron die neue Lage nutzt, um von Merkel weiteres Entgegenkommen bei der EU-Reform zu verlangen.

Und die polnische Regierung bietet sich den USA sogar als “Mittler” an.