Niedersächsischer Integrationspreis 2018 geht an die Naturfreundejugend Braunschweig
- Mittwoch, 29. August 2018 13:33
- Jan Kiegeland Jugendbildungsreferent,Naturfreundejugend Braunschweig
Die Personen v.l.n.r.: William-Dale Möller, Ortsjugendleitung der Naturfreundejugend Braunschweig, Oliver Ohm, 1. Vorsitzender der Naturfreunde Braunschweig, Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Fabian Rau, Ortsjugendleitung der Naturfreundejugend Braunschweig, Merle Stegemann, stellv. Ortsjugendleiterin der Naturfreundejugend Braunschweig, Michael Schulz, Ortsjugendleiter der Naturfreundejugend Braunschweig, Jan Kiegeland, Jugendbildungs- und Projektreferent der Naturfreundejugend Braunschweig) Foto: Naturfreunde Braunschweig
Zusammen mit vier weiteren Initiativen wurde die Naturfreundejugend Braunschweig für ihr Projekt "Unter Freunden" ausgezeichnet. Das Projekt hat junge Menschen mit und ohne Zuwanderungshintergrund auf Augenhöhe zusammengebracht, wodurch Bekanntschaften und Freundschaften entstanden sind. Ziel war und ist, die Arbeit mit jungen Geflüchteten als selbstverständlichen Bestandteil des Vereinslebens zu etablieren. Über zwei Jahre hinweg wurden Freizeiten und Sportkurse wie z.B. Schwimmen oder Segeln angeboten. Auch nach Projektende wollen sich die Naturfreundejugend für ein friedliches Zusammenleber aller Menschen einsetzen. Michael Schulz, Ortsjugendleiter dazu: "Wir sind überaus glücklich, dass unsere Arbeit so sehr wertgeschätzt wird. Gerade für alle Ehrenamtliche ist die Auszeichnung eine große Motivation sich auch in Zukunft zu engagieren." Ab September setzt die Naturfreundejugend mit ihrem neuen Projekt "leben. bewegen. miteinander." ihre Integrationsarbeit in Braunschweig fort. Sportkurse, Freizeiten und viele weitere Angebote zählen auch diesmal wieder zum Programm. Weitere Informationen
Fake-Shops nutzen geklaute persönliche Daten Verbraucherin aus Niedersachsen Opfer von Identitätsdiebstahl
- Mittwoch, 29. August 2018 10:09
- Kathrin Körber VZ Niedersachsen

Fake-Shops weiterhin großes Problem; zunehmend professioneller aufgemacht
- Persönliche Daten einer Verbraucherin für Impressum von Fake-Shop genutzt
- Verbraucherzentrale Niedersachsen gibt Tipps, was Opfer von Identitätsmissbrauch beachten sollten
Braunschweig, 28.08.2018 – Es ist ein Albtraum: Der eigene Name und die Privatadresse tauchen im Impressum eines Fake-Shops auf, Forderungen per Telefon und E-Mail häufen sich. So ist es einer Verbraucherin aus Niedersachsen ergangen – und sie ist kein Einzelfall. Waren Fake-Shops bisher an holprigen Formulierungen und unvollständigen Kontaktdaten zu erkennen, sind sie inzwischen oft sehr professionell gemacht. Für das Impressum verwenden sie zunehmend gestohlene reale Daten. Das macht es Verbrauchern immer schwerer, unseriöse Angebote zu erkennen. Gleichzeitig steigt das Risiko, Opfer von Datenmissbrauch zu werden.
Identitätsmissbrauch ist kein neues Phänomen: Persönliche Daten werden abgefischt und etwa für die Bestellung bei Online-Shops verwendet. Die Opfer bemerken erst etwas, wenn Rechnungen oder Inkassoschreiben ins Haus flattern. Aktuell kommt noch ein weiterer Missbrauchsfall dazu. „Fake-Shops verwenden zunehmend geklaute persönliche Daten für Kontaktadressen und Impressum“, erklärt Kathrin Körber, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Die Opfer werden plötzlich mit Forderungen von Kunden konfrontiert, die vergebens auf die bestellte Ware warten. So ist es auch einer Verbraucherin aus Niedersachsen ergangen. Als sie die entsprechende Website aufrief, fand sie ihren eigenen Namen sowie die private Anschrift im Impressum.
„Für Betroffene ist das natürlich ein Schock. Sie fühlen sich hilflos, das Vertrauen in
Online-Angebote ist dahin“, sagt Körber. Wichtig sei in dieser Situation, sofort Strafanzeige zu stellen, um Forderungen an die Polizei weiterleiten zu können. Auch sollten alle Vorgänge per Screenshots gesichert und gut dokumentiert werden. „Wir raten Betroffenen außerdem, bei der SCHUFA und anderen Auskunfteien eine kostenlose Selbstauskunft zu stellen sowie auf den Datenmissbrauch hinzuweisen“, so Körber. So können negative Einträge verhindert werden. „Zudem bietet die SCHUFA Opfern von Identitätsmissbrauch an, sich durch einen Eintrag im Datensatz vor erneutem Betrug zu schützen“, erklärt Körber. Voraussetzung sei eine Strafanzeige bei der Polizei.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen bietet Informationen zum Identitätsmissbrauch, Tipps zum Enttarnen von Fake-Shops und einen Musterbrief zur Einholung einer kostenlosen SCHUFA-Selbstauskunft.
Verwaltung erhofft grünes Licht für den Stadtbahn-Ausbau
- Dienstag, 28. August 2018 21:00
- Klaus Knodt
Nur Streckenausbau, bessere Taktung und intelligenter Service machen die Tram in Braunschweig attraktiver. Foto: Klaus Knodt
"Die Stadt hat hierzu ihren "Kompaktbericht" freigeschaltet (unten)
Nur 13 Prozent des innerstädtischen Verkehrs wird in Braunschweig mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternommen – das ist ein beschämend niedriger Wert im Vergleich zu anderen Großstädten mit bis zu 25 Prozent ÖPNV-Anteil. Und das soll, nicht zuletzt aus ökologischen Gründen, geändert werden: „Wir streben mindestens 20 Prozent an“, so Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD). Dafür soll kräftig in das Stadtbahnnetz investiert werden. Vorläufiger Zwischenstand: rund 220 Millionen Euro, die zwischen 47 und 57 Prozent von Bund und Land gefördert werden könnten.
Im Rathaus wurden nach abgeschlossener Bürgerbeteiligung nun erste Ergebnise vorgestellt. Wenn der Rat bis Ende des Jahres zustimmt, könnten die ersten beiden Großprojekte in die Planung gehen: Die Verlängerung der Linie 3 bis ins Neubaugebiet Volkmarode sowie der Neubau einer Trasse vom Hauptfriedhof nach Rautheim, wo im Lindenberg ein attraktives, neues Wohngebiet entstanden ist. Hierzu gibt es bislang noch drei verschiedene Trassenalternativen, da erst mit Beginn der offiziellen Planungen mit der Bahn über eine Querung der Gleise an der Helmstedter Straße bzw. einen Brückenschlag direkt über den Hauptgüterbahnhof hinüber verhandelt werden kann (Kostenvarianten zwischen 44 und 58 Mio. Euro). Besonderheit in Volkmarode: Die Bahn soll im Neubauabschnitt stadteinwärts auf der Straße verkehren und stadtauswärts auf einem nördlich davon gelegenen Rasenstreifen, und deshalb temporär auf „britischen“ Linksverkehr wechseln.
Brutalität als Staatsräson: Darf man Menschen retten?
- Dienstag, 28. August 2018 14:44
- Uwe Meier

Mit der Überschrift "Kippt unser Wertesystem" beschrieb ich am 4. August, dass unsere westliche Wertegemeinschaft sich verändert. Es gibt die fortgeschrittene Tendenz unsere Demokratie auszuhöhlen, indem sie inzwischen das Töten durch Ertrinkenlassen durch Nichtstun akzeptiert. Zu diesem Thema schreibt die Migrationsforscherin Naika Foroutan, Professorin an der Berliner Humboldt-Universität in Ossietzki 16/2018:
Für die Migrationsforscherin Naika Foroutan, Professorin an der Berliner Humboldt-Universität, entwickelt sich die deutsche Gesellschaft in eine präfaschistische Richtung: “Wir sind vorbereitet für die moralische Verwahrlosung des Faschismus, der kommen könnte” (Tagesspiegel, 22.7.18). In ihren Äußerungen wird das Entsetzen über eine öffentliche Diskussion spürbar, die die Frage aufwirft, ob man Menschen retten darf, die im Mittelmeer auf der Flucht ertrinken. Wird in der brutalen Haltung und Handlung von Politikern nicht eine Entwertung des Lebens, eine Entmenschlichung erkennbar, wenn sie die Flüchtlinge zu Invasoren und Feinden erklären und deren Sterben als Abschreckung einsetzen?
Die Unmenschlichkeit und Menschenverachtung, die unsere “Wertegemeinschaft” jahrelang in Form von Kriegen und Ausbeutung in den Nahen Osten und in zahlreiche Länder des Südens exportiert hatte, sie sind jetzt mitten unter uns. Mauern und rasiermesserscharfe Stacheldrahtzäune sollen die Festung Europa schützen; Tausende von Familien werden in Lagern zusammengepfercht und jeder Form von Gewalt und Sklaverei preisgegeben. In den USA wurden Kinder auf staatliche Anordnung ihren geflohenen Eltern entrissen. Die EU untersagt und verhindert die Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge und sorgt dafür, dass den Tausenden von Verdurstenden in der Wüste keine Hilfe zuteilwird. Die Gleichgültigkeit den Todgeweihten gegenüber wird zur Staatsräson, Mitleid und Hilfsbereitschaft werden zu kriminellen Akten erklärt und bestraft. Es fehlen angemessene Worte, um diese enthemmte staatliche Verrohung und bürokratische Unmenschlichkeit zu beschreiben und zu bewerten. Politiker dieser “Wertegemeinschaft” geben vor, mit ihrer Brutalität Probleme zu bekämpfen – Probleme, die sie selbst ständig erzeugen und reproduzieren.
Die agressive Menschenfeindlichkeit ist kein Monopol von Trump, Orbán, Kurz oder Salvini. Sie exekutieren und spitzen zu, was im marktradikalen Verwertungsziel des Systems angelegt ist. Den Faschismus trägt der neoliberale Kapitalismus in sich – das wusste sogar die CDU und schrieb es 1947 in ihr Ahlener Programm. Weiterlesen in "Schattenblick"
SoVD-Braunschweig kritisiert Scheinheiligkeit bei aktueller Rentendebatte
- Dienstag, 28. August 2018 13:00
- Thorsten Böttcher, SoVD-Kreisverband Braunschweig
„Steuererhöhungen auf Renten werden außer Acht gelassen"
Braunschweig. Der Braunschweiger Kreisverband des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) übt Kritik an der aktuellen Rentendiskussion. Denn die finanzielle Situation der Rentner in Deutschland werde seit vielen Jahren von der Politik systematisch verschlechtert. Fakt ist Folgendes: Das Rentenniveau ist seit dem Jahr 2000 von 52,9% auf 48,1% gesunken. Und die letzte Schätzung der Bundesregierung aus 2015 geht davon aus, dass das Rentenniveau bis 2030 auf 44,3% sinkt. Was bei der aktuellen Debatte aber völlig außer Acht gelassen wird, sind die jährlichen Steuererhöhungen auf die Renten. Diese haben nämlich mindestens genauso starke Auswirkungen auf die Kaufkraft der Rentner und es bleibt jedes Jahr weniger Netto von der Brutto-Rente.
„H_LLE“ am Hauptgüterbahnhof: Neuer Ort für Gegenwarts-Kunst
- Montag, 27. August 2018 20:54
- Klaus Knodt
Neuer und ungewöhnlicher Kunstort in Braunschweig: Im Kunstverein „DIE H_LLE“ (Hauptgüterbahnhof 22a) sollen regelmässig junge AbsolventInnen einen Ausstellungsplatz finden. Foto: Klaus Knodt
Die menschliche Welt ist ein Kunstort; und es ist erfrischend, wenn sie sich die Orte für ihre Kunst immer wieder neu erobert. Dank der Privatinitiative fünf engagierter HBK-Absolventinnen mit verschiedenen Abschlüssen hat der erst im Mai 2018 gegründete Kunstverein DIE H_LLE am Wochenende eine Industriebrache am Hauptgüterbahnhof zu einem weiteren Treff für die regionale Kreativszene umgewidmet – mit einem zweitägigen „In Situ“-Festival und 15 Installationen zwischen jungen Birken, verrostenden Containern und skulptural belassenem Maschinenschrott.
Kunstvereins-Vorsitzende Henrike Wenzel (Mitte) und ihr Team eröffneten die erste Ausstellung in der „H_ALLE“. Foto: Klaus Knodt
Schon vor 20 Jahren hat die Initiatorin Henrike Wenzel das Grundstück mit einstürzenden Altbauten und industriellem Restmüll erworben. Die im Kultumanagement tätige, diplomierte Kunstwissenschaftlerin: „Es soll ein Platz werden mit Café, Biergarten, Ausstellungshalle und viel Platz für Ausstellungen und Performances jeder Art.“ Dank städtischer Förderung und einiger Sponsoren konnten zur Eröffnung überwiegend aus dem HBK-Umfeld stammende AbsolventInnen ihre Werke präsentieren.
Mehr Unabhängigkeit von den USA? Ja. Aber was dann?
- Montag, 27. August 2018 12:56
- Andreas Matthies
Es wird immer deutlicher: die USA treiben selbstherrlich Militärinterventionen wie im Irak voran, sie zerreißen willkürlich Verträge wie das Atomabkommen mit dem Iran, sie wollen Deutschland eine zweite Nord Stream Leitung verbieten, sie verhängen maßlos und mit zumindest teilweise fadenscheiniger Begründung Sanktionen gegen verschiedenste Länder, sie erpressen die Firmen aller anderen Länder, sich dem zu unterwerfen, sie nötigen ihre „Verbündeten“ zu sinnloser Aufrüstung. Völkerrecht und Vereinte Nationen sind für sie nur noch Spielbälle. Die USA sind eine zerstörerische Kraft geworden. Aber auch die Hoffnung, das würde sich in der „Nach-Trump-Ära“ wieder ändern, schwindet bei vielen, die bisher die transatlantische Achse für unverzichtbar gehalten haben. Die Interessen der USA und die der Europäer sind längst nicht mehr deckungsgleich.
„Verantwortung übernehmen“ heißt für viele Politiker „mehr Militär, mehr Aufrüstung“.
Gegen die Mythenbildung zur Sammlungsbewegung "#Aufstehen": Was sagen die Umfragen?
- Montag, 27. August 2018 12:28
- Tobias Riegel in Nachdenkseiten.de
Rund um die neue Sammlungsbewegung „#Aufstehen“ werden bereits die negativen Mythen gebaut. Eine zentrale mediale Erzählung der Gegner ist die Argumentation, die Sammlung habe keine echte Basis, da sie „von oben“ installiert sei. Die sehr zahlreichen Anmeldungen bei „#Aufstehen“ sprechen jedoch eine andere Sprache. Eine Umfrage von emnid im Auftrag des „Focus“ bescheinigt der Sammlungsbewegung zudem ein Wählerpotenzial von über 30 Prozent und zeigt: Die Bewegung entspringt der Mitte der Gesellschaft. Weiterlesen
„Cycle-Tour“-Ärger: Stadt vergeigt Akzeptanz für das Radfahren
- Sonntag, 26. August 2018 21:48
- Klaus Knodt
Halt, hier ist Schluss. Obwohl weit und breit kein Rennteilnehmer in Sicht war, wurden diese Passanten an der Kreuzung Karrenführerstraße/ Bohlweg/ Damm zum Ritterbrunnen weitergeschickt. Foto: Klaus Knodt
Radfahren ist toll, umweltfreundlich, und auf jeden Fall zu Bejahen. Und wenn sich dann 1000 Hobby-AthletInnen auf die 100 Kilometer lange Strecke von Magdeburg nach Braunschweig machen, gebührt ihnen Beifall.
Die Stadt Braunschweig als Austräger des diesjährigen Cycle-Tour-Ziels erweckt hingegen den Anschein, dass sie mit dem Thema Radfahren und Radsport nicht umgehen kann (oder will). Ihre Absperr- und Sicherungsmassnahmen, die am Sonntag mal wieder die halbe Innenstadt lahm legten, sollten wohl nur Eines erreichen: Radfahren als Verkehrshindernis im Gedächtnis der BürgerInnen zu implementieren. Damit vergeigt sie jede Akzeptanz für den Radverkehr.
In der offiziellen Pressemitteilung der Stadt vom 23. 08. 2018 hieß es:
„Wegen der Radsportveranstaltung "Cycle Tour" von Magdeburg nach Braunschweig sind am Sonntag, 26. August, einige Straßensperrungen erforderlich."
Es gibt keinen Rentenstreit
- Sonntag, 26. August 2018 20:50
- TAU-Blog
"Es gibt keinen Rentenstreit. Die Große Koalition ist sich nämlich einig darin, die gesetzliche Rente weiter zu schwächen, indem sie das sogenannte Drei-Säulen-Modell verfolgt oder Verlegern die Beiträge zur Rentenversicherung erlässt. Der Ausbau privater Altersvorsorgeprogramme, wie der grandios gescheiterten Riester-Rente, steht wortwörtlich im Koalitionsvertrag.
Die aktuelle Diskussion um ein Rentenniveau, das kaum mehr als Altersarmut bedeutet, ist daher wieder nur so ein politischer Schaukampf, der die eigentlichen Probleme vernachlässigt.
Seit diese Bundesregierung im Amt ist, dürfte den allermeisten klar geworden sein, die roten sind mit den schwarzen Nullen identisch, da ändert auch der Wechsel im Bundesfinanzministerium nichts. Für die SPD könnte es kaum schlechter laufen. Den Erneuerungsprozess kauft ihnen niemand ab und in der Regierung setzt Scholz das fort, was Schäuble schon immer schlecht machte. Da muss natürlich ein Aufregerthema her. Die Rente. Weiterlesen in Tau-Blog.
