Es lebe die Event–Kultur um Kaiser Otto
- Freitag, 24. Juli 2009 14:06
- Sigrid Probst
Die Minne war in aller Munde, zwei Tage lang. Mittelalterliche Gesänge erschallten am Burgplatz und anderen Orten in der Stadt. Für Dr. Ulf Hilger vom Stadtmarketing, war es ein Testlauf für das Europäische Minnesang Festival im Oktober. Mit 400 Besuchern war er zufrieden. Auch der Stadtplaner Prof. Walter Ackers spielte auf, außer Konkurrenz, wie zu lesen war.
Dann gab es am Freitag noch einen Minnegesang – Nachwuchswettbewerb-. Wieder wurden ca. 400 Besucher gezählt. Zu wessen Ehren geschah dieser Aufwand? Alles um Kaiser Otto im Nachhinein zu huldigen, um die MitbürgerInnen auf Kaiserjahr Otto IV einzustimmen.
Fritz Bauer – Biografie eines großen Braunschweiger Juristen
- Donnerstag, 23. Juli 2009 10:05
- Udo Dittmann

Wer war Fritz Bauer? Immer mal wieder wird an ihn erinnert, wie zuletzt von Henning Noske in der Braunschweiger Zeitung vom 23. Juni. Sein Name steht für Gerechtigkeit in einem Maße, wie man es hierzulande kaum kennt. Fritz Bauer war Jurist, ein Staatsanwalt – ein ungewöhnlicher und ein mutiger! Gelebt hat er von 1903 bis 1968; gearbeitet in Braunschweig und in Frankfurt/M.
Energie in Bürgerhand
- Samstag, 18. Juli 2009 06:41
- Uwe Meier
Unter diesem Motto startete im Rahmen einer Auftaktveranstaltung am vergangenen Wochenende (10./11. Juli) in Freiburg /Breisgau die bundesweite Kampagne zur Beteiligung von Bürgern am fünftgrößten Energieversorger in Deutschland, der Thüga. Aus kartellrechtlichen Gründen muss sie von E-ON verkauft werden.

Braunschweig war selbstverständlich auch vertreten, so wie etwa 80 weitere Vertreter von Kommunen aus deutschen Landen.

Studierende zu Gast - 28 Jahre internationale Sommerkurse an der TU
- Donnerstag, 16. Juli 2009 08:50
- Uwe Meier
130 Studierende aus 25 Nationen sind es diesmal, die drei oder sechs Wochen an der TU zu Gast sind. Sie alle wollen ihr Deutsch verbessern, das viele von ihnen bereits recht gut beherrschen, weil sie in ihren Heimatländern Germanistik studieren. Einige der Sommerkurs-Teilnehmer bereiten sich mit diesem Kurs auf ein Studium an der TU Braunschweig vor. Exkursionen zum Entdecken der Stadt und Region runden das Programm ab.

Von der Stadt wurden die jungen Menschen zur Begrüßung ins Altstadtrathaus eingeladen. In ihren Begrüßungsworten ging Bürgermeisterin Frau Kükelhan besonders auf die internationalen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kontakte ein, die Unternehmen und die vielen Forschungsinstitutionen pflegen.

Wieder Bäume in der Brut- und Setzzeit gefällt
- Mittwoch, 15. Juli 2009 10:14
- Brigitte Süßner-Greve

Mit dem heutigen Tage geht die Brut- und Setzzeit zu Ende. Vor ca. drei Wochen, im Innenhof des Heimes Feuerbachstraße der Stiftung St. Thomaehof, wüteten ab dem 24. Juni für drei Tage die Kreissägen. Sechs völlig gesunde 100 jährige Buchen wurden gefällt, die dem Hof einen parkähnlichen Charakter gaben. Der Grund für die Abholzmaßnahme: Bei einigen Bäumen hätten Äste abzufallen gedroht und außerdem hätten sich schon seit Jahren einige (ca. 3) Mieter über die Beschattung beschwert.

Unglaubliche Abschiebung „Die Würde des Menschen ist unantastbar“
- Donnerstag, 09. Juli 2009 07:14
- Udo Dittmann
- Der Fall Elvira Gashi -
Am 19.06.2009 erschien in der Wolfenbütteler Zeitung ein Bericht, in dem beschrieben wurde, dass Elivra Gashi (21) mit ihren beiden kleinen Kindern (3 und 4) in der Nacht um 3 Uhr abgeholt und in den Kosovo abgeschoben wurde.
Der Fall ist ungewöhnlich, obwohl er durch die geltenden Gesetze abgedeckt ist. Dabei spielt auch die besondere Form der Abschiebepraxis in Niedersachsen eine Rolle, da es zwar hier – wie in anderen Bundesländern auch - Härtefallregelungen für besonders schwierwiegende Fälle gibt, die jedoch so gut wie nie in Anspruch genommen werden, quasi nur auf dem Papier stehen.
Innenminister Schünemann (CDU) steht hier nicht nur als „Hardliner“ da, sondern er repräsentiert den Staat in seiner düsteren Seite. Menschlichkeit und die „Würde des Menschen“ scheinen ihm fremd zu sein – Abschiebungen sind insgesamt nicht angenehm, aber sie sind das Recht des Staates. Wenn es jedoch in dieser Form wie in diesem Fall von Frau Gashi geschieht, stimmt etwas nicht mehr. Das grenzt an Polizeistaatmethoden, die zwar irgendwie noch legal sind, aber ein normales menschliches Empfinden sprengen.
Christenkreuz und Hakenkreuz - Ausstellung
- Montag, 06. Juli 2009 23:52
- Sigrid Probst
Das ist der Titel für zwei Ausstellungen, die aufgrund des großen Interesses verlängert wurden. Noch im Juli von 17:30 bis 19:00 Uhr können die Ausstellungen täglich besucht werden. In den Ausstellungen stehen Kirchenbau und sakrale Kunst im Nationalsozialismus im Mittelpunkt. Drei Kuratorinnen haben die Ausstellungen auf die Beine gestellt. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass in der Zeit von 1933 bis 1944 mehr als tausend Kirchen in Deutschland neu erbaut wurden. Damit wird die weit verbreitete Ansicht widerlegt, dass im Dritten Reich der Kirchenbau zum Erliegen kam. Die Auseinandersetzung zwischen " Bekennender Kirche " und " Deutschen Christen " wird sehr gut durch die Führungen vermittelt. Dietrich Kuessner, Pfarrer i.R. führt durch die sehenswerte Ausstellung; er hat sie nach Braunschweig in die Brüdernkirche geholt.

(Fotos von Uwe Meier)
Nachlese - Bildungsstreik mobilisierte Hunderttausende
- Donnerstag, 02. Juli 2009 23:06
- Uwe Meier
Die Bildungsstreikwoche ist vorbei, Braunschweig war aktiv dabei. Siehe dazu auch die Seite der Falken.
Zeit für eine kleine Bilanz.
Dass der Bildungsstreik allgemein wahrgenommen wurde, kann in jedem Fall als Erfolg verbucht werden. Egal, ob nun am Höhepunkt der Aktionen, am Mittwoch, über 100.000 oder gar an die 270.000 SchülerInnen und Studierende aktiv waren. Die Misere des Bildungssystems wurde erneut in die allgemeine Wahrnehmung gerückt. Offen bleibt jedoch, ob sich daraus tatsächlich Änderungen ergeben.
Vom klugen Friedrich und dem tumben Otto
- Donnerstag, 02. Juli 2009 08:40
- Inge Gerlach
In Braunschweig grüßt sein (fast echtes) Bild an allen Einfallsstraßen, kein Fetzen Papier verlässt das Rathaus, der nicht vom Logo des erlauchten Jubilars geziert wird, Nur draußen im Lande fragt man noch immer „Who the f… is Otto?“. Das muss doch seinen Grund haben, und Professor Biegel hat ihn auch ausfindig gemacht: Die Staufer sind an allem schuld, lautet seine Verschwörungstheorie. Genauer gesagt, die staufisch gesinnten Geschichtsprofessoren des 19. Jahrhunderts, die gebannt auf Friedrich II., Ottos siegreichen Widersacher starrten, der so trotzig den Päpsten Contra bot und auf dessen Wiederkehr sich ursprünglich die Hoffnungen der einfachen Menschen in den folgenden Jahrhunderten richteten, ehe sie auf Barbarossa gelenkt wurden.
Und sie gibt es auch in Braunschweig
- Mittwoch, 01. Juli 2009 09:42
- Kai Magold
Unter dem Titel: "Autonome Nationalisten - Neuer Style und alte Inhalte" hielt der Antifaschistenexperte Jan Raabe am Dienstag Abend in der TU einen Vortrag.
Sie tragen schwarze Basecaps, Kapuzenpullis, Pali-Tücher und Sonnenbrillen, sie sehen aus wie viele AntifaschistInnen. Ihre Transparente und Parolen sind bunt und angeblich sind sie gegen Kapitalismus und Krieg. Sie selbst nennen sich "Autonome Nationalisten (AN)" und sind eine neue und jugendliche Variante des Neonazionalismus. Der Verfassungschutz hat sich ihnen bereits angenommen.
