"Eulenspiegel unterm Hakenkreuz"
- Montag, 29. April 2013 11:06
- Jürgen Kumlehn
Missbrauch Eulenspiegels durch die Nationalsozialisten.
Vortrag mit Power-Point-Präsentation von Jürgen Kumlehn, Wolfenbüttel
Freitag, 17. Mai um 19.30 Uhr im Gewölbe der Kommisse, Kommißstraße 5
Anlässlich der Sonnenwende im Juni 1923 trafen sich in Kneitlingen die Nationalsozialisten des Freistaates Braunschweig zu ihrer ersten großen öffentlichen Propagandaveranstaltung. Zehn Jahre danach feierten sie die Übernahme der Reichsregierung und die Einführung der nationalsozialistischen Diktatur - erneut in Eulenspiegels Geburtsort.
Ein Besuch der Führerelite des Landes unter dem nationalsozialistischen Ministerpräsidenten Klagges auf dem Eulenspiegel-Hof war Auslöser für die Idee, den Sohn eines niedersächsischen Bauern für die rassistischen und Blut-und-Boden-Absichten der NS-Ideologie zu nutzen. Klagges beauftragte den Bildhauer Theodor Schmidt-Reindahl zur Schaffung einer Eulenspiegel-Skulptur, die in Kneitlingen errichtet werden sollte. Wegen des Krieges wurde die Aufstellung der Plastik auf die Zeit nach dem »Endsieg« verschoben. Vollständige Pressemitteilung
Katastrophen wie in Bangladesh könnten verhindert werden – welche Rolle spielen Primark und New Yorker?
- Montag, 29. April 2013 10:25
- Andreas Matthies
Etwa 3000 Menschen waren in der Textilfabrik in Dhaka, als das Gebäude einstürzte. Mehr als 300 wurden bislang tot geborgen, 1500 sind verletzt.
„Ist die Häufung von tödlichen Unfällen in der Textilherstellung von Bangladesh ein schrecklicher Zufall?“ fragt die FAZ vom 27. April 2013. „Nein“, sagt Christian von Daniels, „das liegt in der Struktur… Das ist keine Frage des Landes, sondern des Handelns der Konzerne.“ Von Daniels ist selber Textil-produzent („VanLaack“, „Herringbone“) und kennt sich daher bestens aus. Er spricht über „30 weltweit tätige Textilanbieter, die 80 Prozent des Marktes bestimmen“. Und er zerpflückt alle Vorwände und Scheinargumente, mit denen sich diese Textilketten aus der Verantwortung herauszuschleichen versuchen.
… die Macht, eine Regierung zu stürzen
Die Braunschweiger Arbeiterbewegung und das Herzogtum
- Sonntag, 28. April 2013 10:08
- Frieder Schöbel, Friedenszentrum
Das Friedenszentrum und der Arbeitskreis "jetzt schlägts 13" laden ein zu dem Vortrag:
"Die Braunschweiger Arbeiterbewegung und das Herzogtum"
Vortragender: Dr. Bernd Rother, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin
6. Mai 2013,19-21 h, Roter Saal, Schlossplatz1
1913 stand Braunschweig nicht nur im Zeichen des neuen Herrscherpaares. Es war auch das Jahr, in dem der Konflikt zwischen Arbeiterbewegung und Obrigkeit einen Höhepunkt erreichte. Seit Jahren schon gab es Proteste gegen das antiquierte Wahlrecht des Landes. In den Reichstagswahlen erhielt die SPD fast 50 % der Stimmen. Aber in den Landtag gelangte kein Sozialdemokrat. Die Demonstrationen gegen diese Ungerechtigkeit endeten immer wieder in harten Attacken der Polizei. Auch Unternehmer und Gewerkschaften standen in Braunschweig hart gegeneinander. Häufiger als anderswo wurde ausgesperrt oder zum Streik aufgerufen. Kompromisse waren selten.
Boreks Geschmack der Stadt aufzwingen
- Samstag, 27. April 2013 08:07
- Uwe Meier
Über die Urteile des Braunschweiger Verwaltungsgerichts wurde hier mehrfach berichtet. Trotzdem wird hier noch auf den Bericht in der TAZ eingegangen, weil er noch einige Klarstellungen und Verdeutlichungen enthält. Dass z. B. Verträge der Stadt mit dem Münzhändler Borek gemeint sind, oder das Zitat von Karl Eckhardt unten.
Aus der TAZ: "Geklagt hatten die Fraktionen der Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS) sowie der Piraten. Beide beäugen misstrauisch die Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit dem Mäzen Richard Borek und dessen Stiftung. Borek hat wiederholt Projekte der Stadtgestaltung mitfinanziert. Die Bibs befürchtet, dass er sich dabei einen unverhältnismäßig großen Einfluss gesichert und auch noch sein Bild in der Öffentlichkeit verschönert hat.
"Wie weit kann so jemand einer Stadt seinen Geschmack aufzwingen und mit welchen Mitteln?", fragt Karl Eckhardt von der BIBS. Boreks Einfluss auf die Stadtplanung sei problematisch. Sein Verhältnis zur Stadt müsse zumindest transparent sein.
Laut Gericht hatte die Piratenpartei Verträge des Münzhändlers mit der Stadt im vollen Wortlaut einsehen wollen. Oberbürgermeister Hoffmann lehnte das ab und verlangte stattdessen "konkrete Tatsachenfragen".
Die BIBS hatte gebeten, vier Verträge über Schenkungen und Mediendienstleistungen lesen zu dürfen. Auch das lehnte Hoffmann ab, weil die BIBS nicht schlüssig begründet habe, warum sie ausgerechnet hier ihre Kontrollfunktion für die Verwaltung wahrnehmen wolle. Als die Bibs ihren Antrag erläuterte und zugleich klagte, gab der Oberbürgermeister nach. Doch der BIBS reichte das nicht: Sie bat das Gericht, grundsätzlich festzustellen, dass Hoffmann die Akteneinsicht hätte gewähren müssen."
0 #1 Hans Wesker 2013-05-18 15:17
Liebe Redaktion,
da ich keine BZ lese, informiere ich mich häufiger hier und bin wieder mal empört über die feudalen Strukturen dieser Stadtverwaltung!
Beste Grüße
Nie mehr 2. Liga!
- Freitag, 26. April 2013 20:29
- Uwe Meier

So sangen tausende Fans auf dem Bohlweg. Sie lagen sich in den Armen. Wildfremden Menschen gefiel es in diversen Körperkontakten. Hannover, wir kommen, wurde skandiert. Die Welt war nur noch geil. Böller krachten, die Autohupen standen vor ebenso enormen Belastungen wie in dieser Nacht der Leberstoffwechsel.

Was war passiert? Natürlich: "Wir" sind noch vor Himmelfahrt aufgestiegen. Nicht zu höherer Erkenntnis, sondern in die 1.Fussball-Bundesliga. Damit kehrt Eintracht Braunschweig dorthin zurück wo sie hingehört. Der deutsche Meister von 1967 gewann mit 1:0 beim FC Ingolstadt und ist drei Spieltage vor Saisonende in der 2. Liga nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze zu verdrängen.
Damir Vrancic (90.+2) erzielte das Siegtor für die Eintracht, die 28 Jahre nach ihrem Abstieg ins Oberhaus zurückkehrt. Warten mussten die Fan bis zur Nachspielzeit. 2 Minuten waren in der 4-minütigen Nachspielzeit gespielt, da gab es nach einem Foul nur wenige Meter vor der Strafraumgrenze ein Freistoß für die Eintracht. Vrancic legte sich in Ruhe den Ball zurecht, nahm kurzen Anlauf und beförderte den Ball sowohl über die gegnerische Mauer hinweg unter die Torlatte als auch die Fans in den Fussballhimmel. Vrancic der Matchwinner krönte damit die herausragende Leistung der gesamten Mannschaft, des Trainerstabs und des Managements. Nach einigen Jahren in der Drittklassigkeit war Eintracht erst 2011 wieder in die 2. Liga aufgestiegen.
Braunschweiger Zeitung mit Spielbericht
Spielbericht: Braunschweig macht Bundesliga-Aufstieg klar
+1 #1 Reinhard Siekmann 2013-04-28 18:58
... macht, was ihr wollt, aber terrorieiert nicht eine ganze Stadt mit eurem Gegröhle!
Siehe auch: "www.tram-braunschweig.de" und dort "Eintracht ist 1. Liga und der ÖPNV in Braunschweig?", das sagt alles!
Weltbank bewegt sich zu Landgrabbing
- Freitag, 26. April 2013 16:47
- Ulrike Langer - Oxfam Deutschland e.V
Foto: Oxfam
Am 14. April veröffentlichte der Braunschweig-Spiegel einen Aufruf von Oxfam mit Unterschriften aktiv gegen das Landgrabbing zu werden. Über die Auswirkungen dieses Aufrufs wird hier berichtet.
Mehr als 50.000 Menschen haben den Aufruf an den Weltbank-Präsidenten unterschrieben. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Dank Ihres Engagements und vielfältiger Aktionen sowie Lobbygespräche ist in der Weltbank vor und während ihrer Frühjahrstagung am 18./19. April 2013 in Washington einiges in Bewegung gekommen: Eine angeregte Diskussion zum Thema Landgrabbing führte dazu, dass sich die Weltbank verpflichtete, die neuen„Freiwilligen UN- Leitlinien zu Land" umzusetzen. Zudem soll das Thema Landrechte bei der diesjährigen Überprüfung der Weltbank-Regeln ernsthaft einbezogen werden.
Die Arbeit geht weiter. Versprechen sind natürlich erst mal nur Versprechen. Oxfam wird sich dafür einsetzen, dass die Weltbank Wort hält.
Mehr Infos zu den Ergebnissen des Weltbank-Frühjahrstreffens.
Falls Sie Fragen haben, schicken Sie einfach eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Unterschrift für Saatgutvielfalt
- Freitag, 26. April 2013 15:38
- Hans-Helmut Oestmann, SlowFood
Die EU beabsichtigt, die Saatgutvielfalt enorm einzuschränken zugunsten der bekannten Firmen. Um die Vielfalt zu erhalten oder besser noch weiter zu entwickeln brauchen wir genau eine andere Politik. Wir wollen unsere Vielfalt bei Getreide, Gemüse und Obst erhalten. Wenn Sie auch diese Forderung unterstützen, dann leisten Sie bitte eine entsprechende Unterschrift, z.B bei http://www.slowfood.de!
Neues Baurecht begrenzt Agrarfabriken und nützt Bauern und Bürgern
- Freitag, 26. April 2013 15:27
- Eckehard Niemann, AbL
Als „weiteren Meilenstein auf dem Weg zum Ende der Agrarfabriken und für eine flächengebundene und artgerechteTierhaltung in mittelständisch-bäuerlichen Strukturen “ bewertet die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die Einigung im Bundestag zum neuen Bundesbaugesetzbuch. Zu diesem Teilerfolg im Baurecht hätten neben vielen Bürgerinitiativen und Umwelt-, Tierschutz- und Agrar-Verbänden vor allem auch kommunale Spitzenverbände und bauern- und bürgernahe Parlamentarier aller Parteien beigetragen. AbL-Agrarindustrie-Experte Eckehard Niemann rief die Gemeinden auf, ihre neuen Rechte zu nutzen und keine Bebauungspläne mehr für gewerbliche Stallanlagen zu beschließen, die oberhalb der Grenzen von 1.500 Schweinemast-, 560 Sauen-, 30.000 Masthühner-, 15.000 Legehennen- , 15.000 Puten- oder 600 Rinderplätze lägen. Dies gelte auch für laufende Antragsverfahren.
Die bundesweit etwa 200 Bürgerinitiativen des Netzwerks „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“, auf deren Druck hin bereits mehr als 50 beantragte Tierfabriken direkt und mehrere hundert durch einen Rückzug potentieller Investoren verhindert worden seien, könnten die neuen Rahmenbedingungen nun umso erfolgreicher nutzen. Im Interesse bäuerlicher Betriebe liegen laut AbL auch die Filtererlasse für agrarindustrielle Großanlagen, die Vorgaben der EU zum Tierschutz und zur Verteilung der Fördergelder, ein Ende der Baurechts-Privilegierung auch für flächenstarke Großmastanlagen, eine echte Futterflächen-Bindung der Tierhaltung und die Beendigung der Systemabhängigkeit der Mast von Antibiotika.
5. World Freeze Day 27. April 2013
- Donnerstag, 25. April 2013 18:54
- PM Danny Morgenstern
Braunschweig – Kassel – Kiel – München – Leipzig – Saarbrücken
Vor fünf Jahren machte Aktionskünstler und Autor Danny Morgenstern mit dem World Freeze Day in Braunschweig ein Phänomen zum Kunstwerk der Öffentlichkeit, das mittlerweile mehrere tausend Menschen deutschlandweit begeistert unterstützt haben.
Durch das bewegungslose Verharren der Teilnehmer zu einem bestimmten Thema soll es auch 2013 wieder allen Anwesenden gelingen, Teil des Kunstwerks zu werden, das in den Medien als „Massenstillleben“ bezeichnet wurde.
„Wir rufen hier nicht zum Flashmob oder zur Demo auf, sondern ermuntern jeden lebensfrohen Menschen, mit seiner Anwesenheit ein Bild zu ergänzen, das es so nur für fünf Minuten gibt und das sich dann nie wieder in dieser Form reproduzieren lässt – Kunst für den Moment“, erklärt Danny Morgenstern sein Projekt.
Besonderes Augenmerk wird man in diesem Jahr auf die Stadt Kassel richten, in der die Aktion nun schon zum zweiten Mal stattfindet. Anlässlich der 1100-Jahrfeier der Stadt werden die Freezer im Gegensatz zu den anderen Städten in Deutschland 11 Sekunden länger in ihrer Pose verharren, und damit den Deutschlandrekord brechen.
Die neue Umweltzeitung: Zeit für ausgleichende Gerechtigkeit
- Donnerstag, 25. April 2013 18:21
- Stefan Vockrodt

Alle Welt spricht von „Gerechtigkeit“. Wir können davon ausgehen, dass „Gerechtigkeit“ ein Kernthema des kommenden Bundestagswahlkampfes sein wird. Doch wie schon der Modebegriff „Nachhaltigkeit“, ist auch Gerechtigkeit in den letzten Jahren zur völligen Beliebigkeit gedehnt und zerredet worden. Was bedeutet es, wenn jemand von „Chancengerechtigkeit“ spricht? Für wen sind dann welche Chancen gerecht? Was heißt denn „Verteilungsgerechtigkeit“? Vielleicht müssen wir, wenn wir das Thema behandeln wollen, anders schauen. Der Mensch ist tatsächlich kein „Homo oeconomicus“, der stets auf maximalen Profit bedacht, seine Ziele über die Leichen seiner Mitmenschen zu erreichen trachtet. Eher gilt das Gegenteil: Wir Menschen sind – bei aller Aggressivität – vorrangig doch soziale, zum Mitfühlen fähige und meist auch auf Ausgleich bedachte Wesen.
Das versucht auch das Titelthema der neuen Umweltzeitung zu bestätigen. Die Autoren nähern sich dem Thema „Gerechtigkeit“ von vielen Richtungen: Ob es um Gastrosophie – die „Kultur der Gastlichkeit“ geht, oder um faires und gesundes Essen, faire Kleidung oder um fairen Handel, der auch den Kleinbauern in den ärmsten Gegenden der Welt gerechte Einkommen ermöglicht. Sie belegen auch, dass zu „Fair“ nicht nur „Bio“ gehört sondern auch eine „faire“ oder „gerechte“ Kette in der Warenproduktion und im Handel – das zeigen wir am Beispiel unserer Kleidung und der Mode auf.
Im Hintergrund behandelt die Umweltzeitung das Dauerthema – nein, nicht Eurokrise – Energiewende. Was für Sorgen und Fragen treiben die Bürger derzeit um, angesichts eines ungeheuren Chaos mit permanenter Kakophonie aus Politik und Medien zu diesem Thema. Was ist denn dran an der Strompreisbremse? Lohnt es sich noch, in Solaranlagen zu investieren?
