G 20: "Massive Gewaltausbrüche sind politisch"
- Donnerstag, 27. Juli 2017 10:55
- Uwe Meier

"Die scheinbare Irrationalität der Gewalt bekommt Rationalität in der Agonie der politischen Verantwortungslosigkeit der G 20." (Peter Grottian)
Peter Grottian, emeritierter Professor für Politikwissenschaften an der FU Berlin, hat sich in einem lesenwerten Kommentar über die Gewalt bei dem G 20 Gipfel in der heutigen TAZ zu Wort gemeldet. Er betont, dass Gewalt den Herrschenden in die Karten spielt. "Ziviler Ungehorsam" sei effektiver, was zahlreiche Beispiele belegen. Er macht Vorschläge, wie und mit welcher Begründung mit zivilem Ungehorsam die Arroganz der Mächtigen in Politik und Unternehmen an den Pranger gestellt werden können. Lesen sie Peter Grottian: "Lasst euch nicht weglächeln!"
Zum zivilen Ungehorsam später mehr.
Nachruf auf Constantin Freiherr Heereman
- Donnerstag, 27. Juli 2017 08:27
- Aus AbL Newsletter
Fällt der Name Heereman, dann werden viele Jüngere fragen: „Wer ist denn das? “Die ältere Generation wird sich erinnern, und sehen den großen schlanken Mann mit Bart vor sich, der eigentlich immer ein freundliches Gesicht machte und sich für seine Bauern als Bauernpräsident einsetzte, war er doch selbst staatlich geprüfter Landwirt.
Seine Familie entstammt einem alten niederländischem Adelsgeschlecht und sein kompletter Name lautet: Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck.
Er starb am 25. Juli im Alter von 85 Jahren.(mz)
Ein Kommentar von Jan Heidtmann auf sueddeutsche.de
"Was gut ist für die Bauern, ist längst nicht gut für Deutschland
Immer mehr, immer billiger: Die aktuelle Agrarpolitik ist verheerend für Umwelt und Verbraucher - und die Politik schaut tatenlos zu.
Constantin Freiherr Heereman war ein Bauernpräsident von altem Schrot und Korn. In den fast 30 Jahren, in denen er amtierte, hat er mit drei Bundeskanzlern verhandelt, er war fest in der CDU verwurzelt und ist Hauptmann der Reserve a.D. "Was gut ist für die Bauern, ist gut für Deutschland", lautet der Satz, der seine Ära prägte. Spätestens heute, 20 Jahre danach, ist dieser Satz überholt, Denn was gut ist für die Bauern, ist längst nicht gut für Deutschland.
Die Landwirtschaft zerstört die Umwelt. Die Unmengen an Gülle, die Schweine und Rinder produzieren, machen große Teile des Grundwassers ungenießbar; der Einsatz von Pestiziden führt auf den Äckern dazu, dass Unkräuter resistent werden; je mehr Tiere auf engem Raum zusammengepfercht sind, desto mehr Antibiotika sind notwendig; Insekten und Vögel, ganze Arten, sterben aus, weil sie auf den monotonen Anbauflächen kaum etwas zum Fressen finden. Jeder, der am Wochenende zu einer Landpartie aufbricht, kann das spüren: Auf den Wiesen summt's nicht mehr. (...)"
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Forderung an Merkel: Schluss mit Agrarexport-Dumping!
- Donnerstag, 27. Juli 2017 05:55
- Eckehard Niemann, AbL
"Pressemitteilung"

AbL-Forderung an Merkel: Schluss mit bauernschädlichem Agrarexport-Dumping!
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat CDU-Bundeskanzlerin Merkel aufgefordert, die Interessen bäuerlicher Betriebe an fairen Erzeugerpreisen nicht länger den Interessen von Schlacht-, Molkerei- und Exportkonzernen unterzuordnen. Der niedersächsische AbL-Landesvorsitzende Ottmar Ilchmann verwies besorgt auf Äußerungen Merkels beim Bauernverbands-Tag und in Agrarzeitungen, in der diese sich für die Fortsetzung der laufenden Überschussproduktion für ein „Wachstum im Export“ stark mache. Diese agrarpolitische Ausrichtung auf eine Billig-Überproduktion für perspektivlose und unsichere Billig-Weltmärkte sei verantwortlich dafür, dass den Landwirten seit Jahren keine ausreichenden Erzeugerpreise mehr für Milch, Schweine oder Ackerfrüchte ausgezahlt worden seien. Die Aussagen der Kanzlerin zu Entwicklungsländern, Fluchtursachen oder Fairhandel würden zudem völlig unglaubwürdig, wenn weiter mit Dumping-Exporten die kleinbäuerlichen Existenzen und die Agrarstrukturen in diesen Ländern zerstört würden.
Die Verantwortung der Presse für die Berichterstattung der Demos bei G 20 Treffen in Hamburg
- Mittwoch, 26. Juli 2017 11:04
- Dietrich Kuessner
Zweimal hat die Braunschweiger Zeitung zu den Vorgängen in Hamburg in Leitartikeln Stellung bezogen: am 8. Juli der stellvertretende Chefredakteur Thomas Roth unter der Überschrift „Gewalt-Touristen in Hamburg“ und ein Woche später wieder in der Samstagausgabe der Chefredakteur Armin Maus unter der Überschrift „Brandstifter verhindern den Wandel.“ Die jeweilige Zusammenfassung ist in hervorgehobenem Schwarz neben den Köpfen zu lesen: Bei Roth: „Es ist wichtig, sie als das zu bezeichnen, was sie sind: Gewalttäter, Verbrecher, Asoziale ohne Respekt vor Menschen und vor fremdem Eigentum“. Im Artikel erfährt man näherhin, wer diese „ Verbrecher“ sínd, nämlich „viele Linke und auch Linksextreme“, weiter unten: „Gewalt-Touristen. Verblendete“.
In einem Halbsatz erwähnt Roth, dass es auch ganz anders in Hamburg aussah: „Viele friedliche Demonstranten sind nach Hamburg gereist“, berichtet Roth, um in der Fortsetzung desselben Satzes den Eindruck von „friedlich“ sofort zu eliminieren: „..aber auch tausend Chaoten.“ Da nennt Roth eine Zahl, er unterlässt die Zahl der friedlichen Demonstranten vom Sonnabend zu erwähnen: 50.000 bis 80.000 , die vom Hauptbahnhof über die Mönckeberg zum Rathaus zogen. Aber das gibt für diese Sorte von Presse nichts her. Frieden ist eben langweilig, abgefackelte Autos – so was gilt als spannend.
Es gab viele andere phantasievolle Demos in Hamburg an der Alster und anderswo, morgens und abends. Bar jeder journalistischen Verantwortung schiebt Roth diese beiseite und beschäftigt sich mit der gewalttätigen Minderheit. Ihn interessiert die Markierung als „Verbrecher“. Er schließt sie aus der zivilisierten Gesellschaft aus, er vermeidet das Nachdenken, dass diese Minderheit Teil unserer Gesellschaft ist, ein Erzeugnis unserer Gesellschaft. In welchem geistigen Raum bewegt sich Roth?
Reformator Antonius Corvinus
- Mittwoch, 26. Juli 2017 10:37
- Ev. Akademie Abt Jerusalem
"Pressemitteilung"

ANTONIUS CORVINUS – REFORMATOR
IM HERZOGTUM CALENBERGGÖTTINGEN
AKADEMIE KULTURELL
Mi 02.08.2017, 19.00 Uhr
Ohne Anmeldung. Eintritt frei.
Braunschweigisches Landesmuseum, Burgplatz 1, 38100 Braunschweig
Leitung:
Dr. Hans-Jürgen Derda, stellv. Direktor BLM und Ausstellungskurator
Als Herzogin Elisabeth 1542 Antonius Corvinus zum Landessuperintendenten berief und ihn beauftragte, die Reformation in ihrem Herzogtum einzuführen, konnte sie auf einen erfahrenen Theologen und Kirchenorganisator bauen, dem die welfischen Territorien nicht fremd waren. Corvinus, 1501 in Warburg geboren, lebte als Zisterzienser in den Klöstern Loccum und Riddagshausen; dort wurde er nach eigenem Bekunden „als lutherischer Bub“ hinausgeworfen. Es folgten Jahre in Braunschweig und ein kurzes Wirken in der Reichsstadt Goslar.
An Corvinus lässt sich nicht allein darstellen, welche Maßnahmen zur Einführung der Reformation ergriffen wurden. Seine Biographie ist mit entscheidenden
Daten der Reformationsgeschichte verbunden, so den sozialen Auseinandersetzungen seiner Zeit, dem Täuferreich zu Münster, dem Konvent in Schmalkalden und der Erarbeitung verschiedener Kirchenordnungen gemeinsam mit Johannes Bugenhagen.
Referent: Superintendent Detlef Brandes, Pattensen
Medienpreis und Ehrenamtspreis - Inklusion -
- Mittwoch, 26. Juli 2017 06:30
- Thorsten Böttcher SoVD
"Pressemitteilung"
Der SoVD-Landesverband Niedersachsen e.V. lobt nach dem großen Erfolg in den beiden vergangenen Jahren 2017 wieder zwei Preise aus, die besonders beachtenswerte Leistungen auf dem Gebiet der Inklusion auszeichnen.
Sie haben sich ehrenamtlich engagiert und vor Ort für die Inklusion stark gemacht?
Sie haben als Journalistin/Journalist über inklusive Projekte berichtet?
Dann bewerben Sie sich für den mit 10.000€ dotierten Ehrenamtspreis/Medienpreis Inklusion.
Details in der angehängten PDF-Datei.
Tanztheater im Braunschweiger Dom
- Mittwoch, 26. Juli 2017 06:00
- Annkatrin Fischer, Domkantorat
"Pressemeldung"
Sommernacht Gnade. Einmal getanzt...
Freitag, 11. August 2017 – 22.00 Uhr
Mit dem exklusiv gestalteten Projekt wagt sich das Staatstheater tanzend in den sakralen Raum des Braunschweiger Doms. Tänzerinnen und Tänzer der Tanzkompanie von Gregor Zöllig lassen sich unmittelbar vom Kirchenraum und der Musik des Domorganisten Witold Dulski und seiner Mitstreiter inspirieren. So entsteht ein spannungsreicher und in Teilen spontaner Abend über das Thema Gnade, an dem der intensive Dialog von Musik, Tanz, Wort, Licht und Raum sinnlich erfahrbar wird.
Karten zum Preis von 16,00 € (8,00 € Ermäßigung für Schüler, Studenten, Menschen mit Behinderung, BraunschweigPass) nur an der Staatstheaterkasse und im Braunschweiger Dom erhältlich.
Freie Platzwahl
Die Rollstuhlfahrer bitte im Dombüro anfragen, Tel. 0531 243350.
Verärgerung über zu frühe Straßenbahn-Stopps
- Mittwoch, 26. Juli 2017 05:38
- BIBS-Fraktion
"Pressemitteilung"
Berkan Kurtoglu, BIBS-Stadtbezirksratsmitglied in Viewegsgarten-Bebelhof und Mitglied im Mobilitätsbeirat der Braunschweiger Verkehrs-GmbH, fordert die Verkehrs-GmbH zum Handeln auf. Bei der letzten Sitzung des Mobilitätsbeirats im März 2017 hatte Kurtoglu die Problematik mit der Tram an der Endhaltestelle Anklamstraße im Heidberg ausführlich der Geschäftsleitung der Verkehrs-GmbH vorgetragen und eine sofortige Abstellung gefordert. Dennoch ist bisher nichts geschehen.
Es geht um die Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 2, die bei der Einfahrt in die Anklamstraße immer wieder zu früh zum Stehen kommt. Fahrgäste können nicht auf dem eigentlich vorgesehenen Bahnsteig aussteigen, sondern finden sich z. B. im Schotterbett wieder, wenn die Tram nicht ganz einfährt. Für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und für Personen mit Kinderwagen ist der Ausstieg dann an dieser Tür nicht mehr oder im schlimmsten Fall nur noch mit einem Sturz möglich.
100 Kerzen auf der Oker
- Dienstag, 25. Juli 2017 21:53
- Elke A. Dieter, Friedenszentrum
72 Jahre nach dem ersten Atombombenabwurf gedenken wir der Opfer
der ersten und hoffentlich letzten nuklearen Massenvernichtungsaktion,
durch die im August 1945 die Städte Hiroshima und Nagasaki verwüstet wurden.
Veranstalter: Friedenszentrums Braunschweig e.V.
Tag: am Freitag 4. August 2017
Zeit: ab 20.00 auf der Okerbrücke - Lichterprozession um 21.00 Uhr
Ort: Treffpunkt auf der Okerbrücke Jasperallee am Theater
Lichterprozession zum Hiroshima Ufer an der Oker,
an der eine Lesung mit Musik stattfindet
EHE FÜR ALLE – ein Fortschritt? Ein Zwischenruf zum Sommerlochfestival 2017
- Dienstag, 25. Juli 2017 19:57
- Dietrich Kuessner
Die schwul-lesbische community feiert das im Oktober in Kraft tretende Gesetz „Ehe für alle“ als großen Erfolg. Das sei eine Anerkennung schwul-lesbischer Partnerschaft, endlich Homos und Hetero auf Augenhöhe, beide heiraten bis ans Lebensende.
Ich finde das untypisch. Typisch für die community ist nach wie vor die Möglichkeit wechselnder Partnerschaft. Für längere oder auch kürzere Zeit, nicht ohne Verantwortung füreinander. Die hängt nun wirklich nicht an der Dauer der Partnerschaft.
Das gilt auch für die klassische Ehe zwischen Mann und Frau. „Für wie lange wollt ihr zusammenbleiben?“ fragte ein Pfarrer die Brautleute, die sich bei ihm zum Traugespräch eingefunden hatten. Er wollte von ihnen wissen, ob er bei der feierlichen Amtshandlung denn auch die Formel verwenden sollte „bis der Tod euch scheidet“. Die Brautleute entschieden sich unterschiedlich: mal mit „bis der Tod..usw, mal ohne. Das ist inzwischen kein Einzelfall. Beides kommt vor und ist Anlass zu einem gehaltvollen Gespräch.
Die Ehe ist in unserer Gesellschaft längst nicht mehr die alleinige Form von gelingender Partnerschaft. Die singles sind im Vormarsch mit ihren unterschiedlichen Formen von Partnerschaft. Die Ehescheidungen nehmen zu. Sowohl die Dauer einer Ehe so wie die Trennung einer Ehe stehen auf dem Prüfstand. Darüber hätte die Gesellschaft nachdenken sollen. Dass die schwul-lesbischen community hinter den bröckelnden Formen sexueller Partnerschaft hinterherläuft und nicht eigene Formen von verantwortlicher Partnerschaft entwickelt, finde ich kümmerlich. Kein Grund groß zu feiern.
