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Veröffentlicht: Mittwoch, 30. Mai 2012 19:49
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Geschrieben von Redaktion
"... oder die Verdrängung unserer kulturellen Krise"
Gibt es eigentlich gesellschaftspolitische Bereiche, in denen es keine Krisen oder krisenhafte Entwicklungen gibt? Es scheint müßig zu sein, all die Krisen, seien sie international, national, regional, kommunal oder familiär, aufzuzählen. Es wäre eine endlose Folge. In einem Beitrag befasst sich Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Finke, emeritierter Professor für Wissenschaftstheorie an der Universität Bielefeld mit der kulturellen Krise, die im Grunde die eigentliche Ursache ist. Anschließend ein Auszug aus seinem Aufsatz. Der vollständige Beitrag ist hier zu lesen.(Red.)
"Wenn jemand heute von "der Krise" redet, dann meint er in der Regel die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise. Der Irrtum fängt schon damit an, die erkannten Krisen nicht in einen
Zusammenhang zu stellen. Was soll schon die Finanzkrise mit der
Bildungskrise zu tun haben?! Jene ist von unverantwortlich handelnden
Bankern ausgelöst worden, diese von Politikern, die jahrzehntelang fast
alles wichtiger fanden als in Kindergärten, Schulen und Universitäten zu
investieren. Und dann erst die Umweltkrise. Wenn sie jemand ausgelöst
hat, dann am ehesten wir alle miteinander, mit verteilten Rollen, also
kein Bürokrat, kein Manager, kein Unternehmer und kein Parteipolitiker
allein. Beruhigung durch verteilte Schuldzuweisungen, zugleich Benennung
derer, die sich um ihre jeweils eigene Krise kümmern sollen. Wie
bequem, dass es immer eine Krise gibt, für die man nicht selber
verantwortlich ist.
Weiterlesen: Westliche Zivilisation: Eine massive kulturelle Krise, die Krise einer global exportierten Kultur