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Veröffentlicht: Donnerstag, 12. Juni 2014 11:27
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Geschrieben von Redaktion
Von großen Männern und Scheinoppositionen
„Maurice Joly, ein Außenseiter der französischen Literatur, berühmt für seine politische Abrechnung ‚Ein Streit in der Hölle‘ und ansonsten vergessen, hat 1867 im Gefängnis einen Ratgeber zum Erfolg verfasst, der an Scharfsinn, Ironie und Zynismus nichts zu wünschen übrig lässt. Er geht davon aus, dass in der menschlichen Gesellschaft ein dauernder, durch das Gesetz geregelter Kriegszustand herrscht, und zieht daraus, im parodistischen Stil eines Leitfadens, die Konsequenzen. Er analysiert die Vorurteile der Borniertheit und des Vorurteils, der Heuchelei und der Patronage, und besonders liebevoll geht er auf die Rolle der politischen Parteien ein. Auch über den Journalismus, die Werbung und die Wirtschaftskriminalität weiß er viel Einleuchtendes zu sagen. Nicht nur die bürgerliche Gesellschaft setzt Joly seinem Röntgenblick aus; auch ihr revolutionäres Pendant wird nicht geschont.
Erstaunlich und deprimierend ist, mehr als 130 Jahre nach seinem Erscheinen, die Aktualität dieses Buches, das seinerzeit – selbstverständlich – nur anonym verlegt werden konnte. Die Mechanismen des gnadenlosen Erfolgs sind sich offenbar – digitale Revolution hin oder her – ziemlich gleich geblieben; insofern liegt der Nutzen dieses Handbuchs auf der Hand.“
So der Klappentext der 2001 im Eichborn-Verlag erschienenen ‚Handbuch des Aufsteigers‘ von Maurice Jolys.
Dass dieser Klappentext nicht zu viel verspricht, beweisen – rudimentäre Kenntnisse der Braunschweiger Lokalpolitik vorausgesetzt – folgende zwei Auszüge aus Jolys Buch:
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