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Veröffentlicht: Dienstag, 11. April 2017 15:00
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Geschrieben von Andreas Riekeberg
"Pressemitteilung"
Asse II: Durch geplante Verfüllmaßnahme im Mai 2017 droht schleichende Flutung des Atommülls
Wir sorgen uns sehr um die weitere Entwicklung im Atommüll-Lager Asse II südöstlich von Braunschweig. Hier wird nicht nach dem Stand von Wissenschaft und Technik gearbeitet, obwohl im ehemaligen Salzbergwerk bekanntlich ca. 50.000 Kubikmeter Atommüll und außerdem hochgiftige Stoffe lagern. Darunter ca. 28 kg Plutonium, ca.102 t Uran, ca. 87 t Thorium, Kernbrennstoffe und ca. 500 kg Arsen.
In den nächsten Monaten, vermutlich im Mai, will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) einen Stollen auf der 750 m-Sohle mit Sorelbeton verfüllen lassen, die sogenannte „2. südliche Richtstrecke nach Westen“. Dieser Stollen führt vor verschlossenen Einlagerungskammern mit Atommüll entlang.
Die Asse 2-Begleitgruppe hat vielfach versucht, den Betreiber oder die Aufsichtsbehörden dazu zu bewegen, auf die formulierte wissenschaftliche Kritik an diesem Vorhaben im Genehmigungsverfahren einzugehen und sie zu diskutieren.
Bislang ohne Erfolg, siehe: http://www.asse-watch.de/pdf/Krupp_Auswertung_BfS_Antragstellung.pdf
Daher hat der Asse II-Koordinationskreis einen Protestbrief an die verantwortlichen Umweltminister in Hannover und Berlin sowie an den Betreiber formuliert:
http://www.openpetition.de/petition/online/asse-ii-durch-geplante-verfuellmassnahme-droht-flutung-des-atommuells
Wir rufen dazu auf, die folgenden drei Forderungen zu unterstützen:
„1. Alle Arbeiten im Bergwerk sind in ihren Auswirkungen auf die Rückholung abzuwägen und zu dokumentieren. Der Betreiber muss endlich eine detaillierte Planung für die Rückholung des Atommülls vorlegen!
2. Der fragliche Stollen, die '2. südliche Richtstrecke nach Westen auf der 750 m- Sohle', ist offen zu halten und zu pflegen, solange ausreichende Bergsicherheit
gegeben ist!
3. Das Notfallkonzept ist zu revidieren: Atommüll muss möglichst trocken gehalten werden, Durchnässung und Auflösung dürfen nicht billigend in Kauf genommen werden!“
Der Protestbrief hat bereits ca. tausend Unterstützer/innen gefunden. Ein Kurzlink wurde eingerichtet unter http://kurzlink.de/keine-asseflutung
Hintergrund, Dokumente und Quellen: http://www.asse-watch.de/petition.html Kontakt: Andreas Riekeberg, mobil: 0170-1125764
Foto: Laugensumpf vor Kammer 9 auf der 750 m-Sohle: hier will das BfS verfüllen lassen. Radioaktive Laugen werden hier aufgefangen, vermutlich stammen sie aus der Atommüllkammer 10 auf der 750 m-Sohle und laufen durch die Kammer 9. Rostfarbene Partikel deuten auf eine Korrosion von Atommüll-Fässern. Nach der Verfüllung dieser Stelle und der gesamten „2. südlichen Richtstrecke nach Westen“ wäre unklar, wo die Laugen bleiben. Sie könnten sich in der Einlagerungs-kammer aufstauen und den Atommüll vernässen oder ihn gar auflösen. (Foto: Ralf Krupp)