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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

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Anmerkungen zu Roselies (Teil 1)

Anfang August 2014 jährte sich der Beginn des ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal. Noch sichtbaren Spuren und Folgen dieses Krieges gilt daher besondere Aufmerksamkeit.

Auf dem Weg, Frankreich zu erobern, marschierten deutsche Truppen durch Belgien und über­querten am 21. und 22. August 1914 den Sambre-Fluss, ein letztes Naturhindernis vor der Grenze zu Frankreich. Zur Unterstützung der Belgier gegen die deutschen Invasoren waren französische Truppen über die belgische Grenze bis an die Sambre herangerückt. Die dortigen Gefechte werden in Deutschland meist als Schlacht bei Namur zusammengefasst, in Frankreich und Belgien als Schlacht bei Charleroi. Das zwischen Namur und Charleroi an der Sambre liegende Dorf Roselies wurde am 22. August zum Kriegsschauplatz für das Braunschweiger Infanterie-Regiment Nr. 92.

Kriegsdenkmals- und Kriegserinnerungskultur

Der Name "Roselies" lebt in Braunschweig fort. Dies lenkt den Blick auf den belgischen Ort, die Gefechte im Ort und besonders auch auf Grundwerte und Motivationen der Kriegsführung. Denn die mit tradierten Namen verbundenen Leitwerte sollen - das ist Sinn einer solchen Namenstradition - durch die Übernahme aus der Vergangenheit in Gegenwart und Zukunft übertragen werden.

August Boeckh brachte nach den erfolgreichen napoleonischen Befreiungskriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Sinn von Kriegsgedenken und Kriegerdenkmalen im Rahmen einer neuen bürgerlichen Denkmalkultur, die nicht mehr überweltlich-ständisch, sondern "ethisch" wirken sollte: diesseits- und handlungsorientiert, in einer Inschrift am Nationaldenkmal auf dem Berliner Kreuzberg auf die griffige Formel:

... den Gefallenen zum Gedaechtniß den Lebenden zur Anerkennung den künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung

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Warum BRAGIDA verboten gehört!

Jeder Mensch hat das Recht, in Deutschland seine Meinung öffentlich kund zu tun. Dabei ist es zum Glück egal, wofür man auf die Straße geht. Meinungsfreiheit gehört zu den großen Errungenschaften des aufgeklärt-humanistischen "Abendlandes". Am 19. Januar soll nun in Braunschweig eine so genannte BRAGIDA-Demo durchgeführt werden. Auf der Facebook-Seite der BRAGIDA-Demo wird jedoch offen zum Gesetzesbruch aufgerufen. Zitat: "Erlaubt sind jegliche Deutschlandfahnen, selbst gestaltete Banner, sowie Fackeln." Laut § 86 Abs. 1 Nr. 4 StGB ist jedoch das Tragen von Kennzeichen ehemaliger nationalsozialistischer Organisationen wie zum Beispiel die Deutschlandfahne mit Hakenkreuz eindeutig verboten. Somit wird auf der Facebook-Seite zu einer Straftat aufgerufen, was meines rechtlichen Erachtens beweist, dass die Demoleitung nicht in der Lage ist, die Veranstaltung ordnungsgemäß und gesetzeskonform zu leiten.

Hier der Screenshot als Beweis (Hervorhebung L.S.):

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Weitere Stolpersteine für Wolfenbüttel


Diese in Holz geschnitzte Darstellung eines Augenblicks in einem Konzentrationslager mit dem Titel "Das Brot" hat ein polnischer Künstler  geschaffen. Sie ist ein Teil der aus fast 100 Werken bestehenden Sammlung "naiver polnischer Volkskunst" mehrerer Künstler, gesammelt von Louis und Christa Galinski in Berlin.

... mit der Bitte um eine Spende für weitere Stolpersteine.

Sehr geehrte Damen und Herren,
seit der Verlegung von zwölf weiteren Stolpersteinen am 25. Oktober liegen in Wolfenbüttel nun bereits 78 Stolpersteine. 74 Steine erinnern an ehemalige jüdische Wolfenbütteler, drei an nichtjüdische ermordete Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und ein Stein an ein jüdisches Besatzungsmitglied eines über Wolfenbüttel abgestürzten amerikanischen
Flugzeugs. Der Soldat war mit seinem Fallschirm in Wolfenbüttel gelandet und umgehend ermordet worden.

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Terminkoordinierung Gedenkveranstaltungen 2015

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

das Jahr 2015 steht vor der Tür.

Sicher wird in Braunschweig im kommenden Jahr nicht nur des 200. Todestages des „Schwarzen Herzogs" gedacht, sondern auch den Ereignissen des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren, den Verfolgungen im 3. Reich und dem Ende des 2.
Weltkrieges vor 70 Jahren.

Im Jahr 2014 gab es bei den Gedenkveranstaltungen in BS nach meiner Wahrnehmung zahlreiche terminliche Überschneidungen; auch waren die Veranstaltungen z.T. sehr kurzfristig oder eher schlecht in der örtlichen Presse angekündigt. Dadurch hielt sich der Zuschauerzuspruch – trotz guter Referenten und guter Konzepte- bisweilen in Grenzen. Etliche der von mir besuchten Veranstaltungen hätten ein deutlich größeres Interesse verdient gehabt.

Um eine größere Außenwirkung zu erzielen, scheint es mir wichtig, dass die Akteure der Erinnerungsarbeit in BS sich rechtzeitig über ihre Aktivitäten informieren und ihre Termine in stärkerem Maße koordinieren als bisher.

Ich hatte darauf bereits in meiner mail vom 21.11. d.J. hingewiesen und ein Treffen der Akteure angeregt, in dem diese ihre für 2015 geplanten Veranstaltungen einander kurz vorstellen (können).

Als Termin dafür schlage ich nunmehr Donnerstag, den 15. Januar 2015 von 19-21 Uhr vor.

Nach Rücksprache mit Pfarrer Werner Busch stellt uns die St. Katharinen-Gemeinde am Hagenmarkt dafür freundlicherweise ihren Gemeindesaal zur Verfügung.

Ich würde mich freuen, wenn viele der Angeschriebenen diese Möglichkeit zum Informationsaustausch nutzen würden. Sollten Sie persönlich verhindert sein, an dem Treffen teilzunehmen, wäre eine Mitteilung Ihrer Veranstaltungstermine per „Rund-mail" hilfreich, damit wir wenigstens voneinander wissen.

In der Hoffnung, viele von Ihnen am 15. Januar 2015 zu sehen, verbleibe ich mit den besten Wünschen für die kommenden Weihnachtstage und das neue Jahr

Debatte um Fritz Bauer: ein großes Vorbild, ein Mensch

Zum Streit um Fritz Bauer, den Generalstaatsanwalt der Auschwitz-Prozesse: eine Erwiderung auf Kurt Nelhiebels Tagesspiegel-Beitrag.

Kürzlich hat Kurt Nelhiebel im Tagesspiegel einen vermeintlichen Denkmalsturz von Fritz Bauer (1903– 1968) aufzudecken versucht, von jenem hessischen Generalstaatsanwalt also, der härter und schärfer und früher als jeder andere Amtsträger die ungeheuerlichen Auschwitz-Taten zur Anklage und damit ins deutsche Bewusstsein brachte. Link zum Tagesspiegel

Kritik an der Ausstellung "1914 - Schrecklich kriegerische Zeiten"

Kritik von Burkhard Jäger an der Ausstellung des Braunschweiger Landesmuseums

"1914 - Schrecklich kriegerische Zeiten"

Burkhard Jäger, aktiver Unterstützer des Friedenszentrums Braunschweig, besuchte die aktuell noch bis zum 26. Januar gezeigte Ausstellung mit dem Titel "1914 - Schrecklich kriegerische Zeiten" und sah sich danach dazu gezwungen eine kritische Auseinandersetzung mit der Ausstellung zu führen. In der Folge dieser Auseinandersetzung entwickelte er thesenartige Kritikpunkte. Diese veröffentlichte er im Rahmen einer Sendung des Friedensradios, das - produziert vom Friedenszentrum - Radio Okerwelle einmal im Monat sendet.

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Vertrauen in Medien ist gesunken

Das ist das Ergebnis einer ZAPP-Studie, die von Annette Leiterer vorgestellt wird.

"Mehrfach hat sich ZAPP in diesem Jahr mit der wachsenden Kritik an der Ukraine-Berichterstattung beschäftigt. Schließlich ist das Vertrauen in die Berichterstattung für Journalisten unabdingbare Voraussetzung ihrer Arbeit. Die repräsentative Umfrage ergibt alarmierende Zahlen."

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Feldpostbriefe von Pfarrern im 2. Weltkrieg

An diesem Adventsnachmittag wollen wir uns über die Feldpostbriefe von J.H. Wicke und von anderen Braunschweiger Pfarrern informieren und ins Gespräch kommen“, kündigt Pfarrer i.R. Dietrich Kuessner einen historischen Nachmittag für Dienstag, 16. Dezember um 16 Uhr im Gemeindehaus von St. Katharinen an. Pfarrer als Soldaten im II. Weltkrieg, ein wenig beachtetes Thema. Wicke war lange Zeit Pastor an der Magnikirche.

Wie verhielten sich die Pfarrer als Soldaten im Zweiten Weltkriege? Sie versteckten ihren Glauben nicht. Waren sie „Missionare an der Front“? Hielten sie Gottesdienste? Wie wurden diese besucht? Wie war das Echo? Lebte sie als
Kameraden unter Kameraden? Wie hielten ihre verheirateten Frauen die Kriegslage zu Hause in ihren Gemeinden aus? Die Feldpostbriefe sind als Broschüre erschienen und können an diesem Nachmittag zum Subskriptionspreis erworben werden. Der Eintritt ist frei.

"Fracking soll doch kommen – Bundesregierung setzt auf umstrittenes Verfahren" - Presseerklärung der BI "kein frack in wf"

Der aktuelle Fracking-Gesetzentwurf, laut Bundesregierung „die strengste Regelung, die es je für Fracking gab“, erweist sich bei genauerer Betrachtung als Mogelpackung. So soll das Fracking zur Erdgasförderung aus Sandgestein erlaubt bleiben.  Und auch das besonders umweltschädliche Schiefergas-Fracking soll zukünftig in Deutschland praktiziert werden, zunächst über Probebohrungen, ab 2018 dann auch kommerziell. Sofern eine Kommission - vorgesehen ist die Besetzung mit Vertretern überwiegend  frackingfreundlicher Organisationen - ihre Zustimmung erteilt, soll das Schiefergas-Fracking sogar in Tiefen von weniger als 3000 m zulässig sein. Darüber hinaus soll Fracking bei weiteren Anwendungen generell erlaubt werden, so auch zur Förderung  von Schieferölen. Damit könnten auch die entsprechenden Vorkommen bei Schandelah wieder verstärkt in den Fokus der Förderunternehmen rücken.

Der aktuelle Fracking-Gesetzentwurf ignoriert damit die Einwände und Bedenken von Fachleuten und den ausdrücklichen Willen der Mehrheit der Bürger. Sollte er so verabschiedet werden, werden dem Fracking in Deutschland Tür und Tor weit geöffnet - mit allen davon ausgehenden Gefahren, vor allem für die Trinkwasservorräte.  Die Bürgerinitiative „kein frack in wf“ wird sich weiterhin gegen Fracking einsetzen und die Bevölkerung über die Fakten und Hintergründe auf dem Laufenden halten.

Abbenrode, 11.12.2014

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