Piraten im Stadtrat - Kontrollierte Kontrolleure

Wer kontrolliert eigentlich wen in Braunschweig? Sollte es ein Trugschluss gewesen sein, dass die Ratsmitglieder den Bürgermeister und die Verwaltung überwachen, so sie es denn tun. Oder ist es in Braunschweig auch umgekehrt, und die Verwaltung überwacht die Ratsmitglieder? Die Piratenpartei stiftete schon an ihrem ersten Sitzungstag Verwirrung mit einem äußerst ernst zu nehmenden Ratsantrag.

Die Fraktion der Piratenpartei weigert sich bekanntlich (siehe B-S), den Internetzugang zu nutzen, den sie von der Stadt gestellt bekommt. „Ich möchte dieses Internet nicht nutzen – es wird überwacht!“, sagt Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann, Fraktionsvorsitzender der Piratenpartei. Mit den erhobenen Daten ist eine lückenlose Überwachung der Internetaktivitäten aller Fraktionen möglich.

Die von der Piratenpartei eingebrachten 46 Anträge zur Änderung der Geschäftsordnung, welche u.a. auch dieses Thema zur Sprache brachte, wurden auf die nächste Ratssitzung vertagt, weil Beratungsbedarf besteht (siehe inoffizielle  Protokolle der BIBS und Piraten).

Neben der homepage der Piratenpartei in Braunschweig berichtete auch die Braunschweiger Zeitung über den durch die Verwaltung kontrollierten Internetzugang. Überhaupt berichtete die BZ bemerkenswert und erfreulich umfassend über die 1. Ratssitzung und brachte heute auch noch ein Interview mit dem Piraten-Ratsherrn Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann. Aber nicht nur die BZ berichtete über die kontrollierbaren Ratsherrn und Ratsdamen. Auch "gulli" titelte: "Braunschweig - Wenn der Bürgermeister mitliest" oder n_tv: "Braunschweig speichert wie wild".

Zehn Jahre Dr. Gert Hoffmann - Kritik an der Berichterstattung

Die nB schafft, was die BZ vermeidet: Hoffmanns selbstbeweihräuchernden Zehn-Jahres-Rückblick kritische Stimmen zur Seite zu stellen. Zwar listet die BZ „Pro“- und „Contra“-Kommentare auf, doch stammen die in beiden Fällen wie das Interview von ein und demselben Redakteur, der dann in der vermeintlichen „Contra“-Spalte den gleichen schleimerischen Tonfall anschlägt wie in den anderen Artikeln. In der nB kommen als Ergänzung zu Hoffmanns „Ich hab meinen Kopf gegen die Vernunft durchgesetzt“-Blabla indes die bis dahin gegenwärtigen sechs Ratsfraktionen zu Wort. Und die äußern sich in nur zweieinhalb Fällen (der halbe Fall kommt unerwarteterweise von der BIBS) so positiv wie Hoffmann und die BZ. Das ergibt eine deutlich realistischere Quote und ist zudem geschickt gelöst, wenn man schon nicht selbst der Kritiker sein will.

Friedenszentrum Braunschweig: Das Leben von Picasso: Antikriegs- und Friedensbilder

 Am 20. Oktober präsentierten Brigitte Constein-Gülde (rechts) und Elke Almut Dieter in der Volkshochschule das Leben und Wirken von Pablo Picasso mit besonderem Hinblick auf sein Schaffen im Bereich der Antikriegs- und der Friedensbilder. Diese Veranstaltung war vom Friedenszentrum Braunschweig dem 130. Geburtstag des Künstlers gwidmet und war eingebettet in die Veranstaltungsreihe "Wege zu einer Kultur des Friedens". (Der Braunschweig-Spiegel berichtete darüber)

Schon früh, bevor er die ersten Kriegserlebnisse hatte, beschäftigte sich Picasso, dessen Talent schon von frühester Jugend an von seinem Vater und später an der Kunstakademie gefördert wurde, mit dem Leiden. Dabei wurde er nicht nur vom Tod eines Freundes beeinflusst, woraus die Blaue Periode resultierte, er zeigte auch oft nicht etwa die Reichen und Schönen, sondern konzentrierte sich auf Randgruppen, Arme und eher Geächtete, deren Leid er porträtierte. Später engagierte er sich als eher politischer Künstler, so malte er Bilder zur Anklage und Verhöhnung Francos, den er als widerliches Monster darstellte. Diese Bilder hatte er in einer Tausenderauflage auch gedruckt und verkauft - wobei der Erlös einem guten Zweck zugeführt wurde.    

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Wohlstand ohne Wachstum. Vorsorgendes Wirtschaften

Die nächste Ausgabe der Umweltzeitung (UWZ) in Braunschweig, die im Januar 2012 erscheinen wird, befasst sich mit der Wachstumsideologie in dem derzeit herrschenden marktradikalen Kapitalismus (siehe unten)

Dass es so nicht weiter geht ist klar, und dass unsere Demokratie von denen zerstört wird, die sie vorgeben zu verteidigen, dämmert langsam. Die Zerstörer sind nicht die vom Verfassungsschutz observierten Linken oder Schwarze Blöcke oder gar Bürgerinitiativler, die Megafone benutzen und dafür verurteilt wurden, sondern die Herren und gelegentlich auch Damen in den Nadelstreifen und den Hosenanzügen, die wir in den Parlamenten, Anwaltkanzleien und internationalen Geldhäusern finden. Das wird langsam auch denjenigen deutlich, die in ihrem Leben bisher konservative Lebenseinstellungen hatten.

Konservativ heißt heute Demokratie beschützen vor den Politikern, die Gesetze verabschieden, die unser demokratisches Wertesystem zerstören, konservativ heißt heute, das Bewahren unserer Grundwerte - nicht theoretisch, sondern praktisch - auch auf der Straße.

Oder sollten wir in den vergangenen 65 Jahren nur eine Wohlstandsdemokratie gehabt haben - nicht auf Werten wie Freiheit, Menschenrechte und Solidarität aufbauend, sondern ausschließlich auf Konsum. Kurz:

"Einkaufen für Demokratie" oder moderner "shopping for democracy".

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EIN AUFRUF!

Griechenland steht am Abgrund der Staatspleite. Was tut das gewählte Staatsoberhaupt? Es will das Volk befragen, den Souverän in jeder Demokratie, diejenigen, die eigentlich alle Macht auf sich vereinigen. Ein Fanal. Das Volk wird befragt! Europas Mächtige sind geschockt, die Finanzmärkte brechen ein, Analysten sind erschüttert. Kann ja wohl nicht wahr sein.

DAS IST NICHT RICHTIG.

Das System, in dem wir leben, ist kaputt. Es geht zuende. Das sehen nicht nur wir, das ahnt jeder. Und es wird so kommen. Es ist an der Zeit, sich auf darauf zu besinnen, was uns aus der ewigen Abfolge von Kriegen und Zerstörungen, von Anfeindungen und Mauscheleien, von Korruption und Vetternwirtschaft herausgeführt hat: Die Demokratie.

Bloß wie? Das wollen wir wissen. Wir regen uns auf, wir sind empört, wir sind entsetzt. Aber haben wir eine Stimme? Ja. Wir haben sie. Jeder von uns. WIR MÜSSEN DIESE STIMME WIEDER ERHEBEN! Denn WIR sind der Souverän. Jeder von uns. Jede Frau und jeder Mann, die in diesem Staat und in Europa und auf der Welt leben. WIR haben die Macht!

Aber ohne, dass wir auch SAGEN, was uns stört, WAS wir besser haben wollen, anders, neu, OHNE dieses wird sich NICHTS ändern. WIR sind in der Pflicht, unser Gesicht zu zeigen und unsere Meinung mit anderen zu teilen. Zu diskutieren, Ideen und Lösungen für eine bessere Zukunft auszutauschen. JENSEITS aller Parteigrenzen. JENSEITS aller bisherigen Gräben und politischen Lager. Als Menschen. Als Bürgerinnen und Bürger. Als Alte und Junge, als Frauen und Männer, als Junge und Alte.

Und das nicht fern ab in New York oder in Frankfurt am Main. Wir sind hier in Braunschweig und hier müssen wir anfangen.

Am 11.11. ist eine Chance.

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Occupy Braunschweig ­- Echte Demokratie Jetzt!

Pressemitteilung, Braunschweig, 8.11.2011
                                                                                                                      http://www.facebook.com/edjbs

Am 11.11. 2011 werden ­ wie schon am 15.10. ­ weltweit wieder Menschen auf die Straßen und Plätze gehen und gegen die Ohnmacht der demokratischen Systeme gegenüber dem weltweiten Finanz- und Wirtschaftssystem protestieren. Auch bei dieser Aktion wird "Occupy - Braunschweig ­ Echte Demokratie Jetzt!" wieder dabei sein.

Ab 17 Uhr werden wir auf dem Bankplatz Präsenz zeigen und rufen zu einer "Langen Nacht der Demokratie" auf. In einem großen Zelt wollen wir mit Bürgerinnen und Bürgern das Gespräch suchen. Wir wollen ihnen einen Raum bieten, in dem sie ihr Unbehagen und ihre Empörung angesichts der nicht enden wollenden Folge von Krisen äußern und mit anderen darüber diskutieren können.

Das Programm geht am 11.11. weit über das hinaus, was wir bisher unternommen haben. So wird es unter anderem einen Workshop zur Plakatgestaltung geben, wir werden Wünsche, Anregungen und Gedanken rund um Themen wie Geld und Demokratie, Bankensystem und Regierungsmacht, Europapolitik und Privatisierung vor Ort sammeln und ein offenes Mikrofon zur Verfügung stellen.

Teilnehmen werden dieses Mal auch zahlreiche Lokalgrößen aus Kunst und Kultur: So wird die Gruppe Sambattac für den richtigen Rhythmus sorgen, Lord Schadt ein Gastspiel im Zelt geben und Schriftsteller wie Thorsten Stelzner Lesungen veranstalten. Am Vormittag des 12.11. werden wir auf den Kohlmarkt ziehen und dort die Ergebnisse dessen präsentieren, was in der "Langen Nacht der Demokratie" von den Bürgerinnen und Bürgern zusammengetragen, erarbeitet und diskutiert wurde. Dort wird es dann eine Abschlusskundgebung und eine Solidaritätsbekundung mit denjenigen geben, die zur gleichen Zeit in Frankfurt am Main und Berlin aus Protest das Banken- bzw. Regierungsviertel umzingeln werden.

Konstituierende Ratssitzung. 5. IGS in Braunschweig beschlossen

Es ist ein guter Dienst am Bürger, dass die Mitarbeiter der Fraktionsgeschäftsstelle der BIBS während der Ratssitzung ein Protokoll mitschreiben. Dadurch kann der Verlauf der Ratssitzung  mitgelesen werden. Am Ende der Sitzung steht es dann vollständig allen Bürgern zur Verfügung.
 
Dieses transparente Verfahren ist ein Dienst am Bürger und dieser Dienst ist zu begrüßen.
 
Auf der letzten Ratssitzung deutete es sich bereits an. Noch nicht im Rat sitzend, protokollierte auch die Piratenpartei die Ratssitzung. Heute auf der konstituierenden Sitzung protokollierte sie auch mit. So liegen uns sofort nach der Sitzung zwei Protokolle vor. Das kann nur vorteilhaft sein, weil die Protokollanten wahrscheinlich ungewollt unterschiedliche Schwerpunkte setzen oder manches auch überhört worden sein kann. 
 
Sehen sie hier das Protokoll der BIBS und das Protokoll der Piraten.
 

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Dokumentation der Gramsci Tage

Unter dem Tagungsmotto "„Krise der Ökonomie – Krise der Hegemonie?“ fanden am 7. und 8. Oktober 2011 die fünften Braunschweiger Gramsci Tage statt.

Auf der Webseite der "Braunschweiger Initiative für eine andere Politik" BIAP (www.initiative-bs.de) sind Videomitschnitte der meisten Beiträge, geordnet nach Referenten, in voller Länge anzusehen. Außerdem zu sehen ist eine Fotogalerie. Die Referate werden in absehbarer Zeit auch gedruckt vorliegen.

Occupy Together: Banken in die Schranken!

Ab Donnerstag dieser Woche wird auf dem G20-Gipfel in Cannes über eine Reform des globalen Finanzsystems verhandelt. Bei dem Treffen der größten Industrie- und Schwellenländer müssen endlich grundlegende Konsequenzen aus der Finanzkrise gezogen werden: Keine Bank darf mehr so groß sein, dass ihre Pleite das gesamte Finanzsystem gefährdet und Regierungen gezwungen sind, sie zu retten. Deshalb müssen Großbanken in kleinere Einheiten aufgeteilt und das riskante Investmentbanking komplett vom realwirtschaftlich sinnvollen Bankgeschäft getrennt werden.

Jetzt gilt es den Schwung der weltweiten Occupy-Bewegung zu nutzen: Von Bundeskanzlerin Merkel verlangen wir, dass sie beim G20 für eine grundlegende Reform eintritt. Fast 80.000 Menschen haben unseren Appell "Banken in die Schranken!" bereits unterzeichnet. Bis Donnerstag wollen wir mindestens 100.000 sein. Ihre Unterschrift fehlt noch.

Fordern Sie von Merkel Schranken für die Banken!

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