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Veröffentlicht: Dienstag, 01. Mai 2018 18:16
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Geschrieben von Klaus Knodt

Zum 1. Mai nahmen auch in diesem Jahr mehrere tausend Braunschweiger/Innen an der Kundgebung teil. Foto: Klaus Knodt
Der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske rief am heutigen 1. Mai auf dem Braunschweiger Burgplatz die Koalition zu mehr Investitionen in die Daseinsvorsorge, die Rückkehr zur Tarifbindung, die Beseitigung des Pflegenotstands und Gerechtigkeit in der Steuer- und Abgabenpolitik auf. „Gute Lohnabschlüsse, die wir zum Teil bereits erreicht haben, nützen Beschäftigten, Rentnern, und damit auch der Binnenkonjunktur. Doch es kündigen sich, etwa in der Druckindustrie, neue Großkonflikte an. Wir haben es mit einem Kulturkampf zu tun, der die Arbeitsbeziehungen zurück ins 19. Jahrhundert führen will.“ Das Agieren globaler Unternehmen wie amazon, die „maximal von steuerfinanzierter Infrastruktur profitieren“ aber de facto keine Steuern zahlen, sei „parasitärer Kapitalismus“.

Ver.di-Chef Frank Bsirske forderte in diesem Jahr als Hauptredner die Regierung dazu auf, mehr für soziale Gerechtigkeit zu tun. Foto: Klaus Knodt
Schon jetzt führe der weltgrößte Logistikdienstleister über Mitarbeiter „Inaktivitätsprotokolle“ und bestrafe ganze Abteilungen, in denen die Krankheitsquoten rasant auf 20 Prozent anwachsen. Wie auch bei anderen multinationalen Konzernen werde statt auf tarifliche Arbeit zunehmend auf eine „Erosion der Tarifbindung und schamloses Lohndumping“ gesetzt. Die Verleihung des Axel-Springer-Preises an den amazon-Chef sei vor diesem Hintergrund eine „unerträgliche Provokation“.
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