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Filmtipp: Vom Ordnen der Dinge

Stellten ihren Film im Universum vor (v.l.): Jörg Haaßengier, Prof. Dr. Jörg Overmann, Moderatorin Claudia Gorille, Jürgen Brügger.                                     Foto: Klaus Knodt

Wieviel Autofahrer parken vor dem Supermarkt vorwärts in die Lücke ein, und wie viele rückwärts? Dem passionierten Ordnungsfan macht diese Frage kein Kopfzerbrechen: Er führt darüber Buch. So skurril das manch Einem auch erscheint...

Für den Film „Vom Ordnen der Dinge“ haben die Regisseure Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier ein Jahr lang ordnerischen Extremen nachgespürt. Sie eröffnen ein wildes Panoptikum wahrer Ordnungsleidenschaften: Der Hobbywanderer und passionierte Müllsammler, der in den vergangenen zehn Jahren 24.235 leere Dosen aus Papierkörben gesammelt und ordentlich recycelt hat – akribisch in Leitz-Ordnern mit Datum und Fundort festgehalten. Oder den sinnierenden Sozialforscher, der vor dem Foto einer unaufgeräumten Wohnung grübelt: „Eine typisch hedonistische Küche“, ordnet er sie schliessllich der wissenschaftlich korrekten Milieulandschaft zu.

Ordnen kann Selbstzweck sein oder ein unbedingtes wissenschaftliches Hilfsmittel zum Klassifizieren der Natur. Urkomisch ist es allemal. In ihrer Naivität werden manche Ordnungsfanatiker rührend, während andere einen Sinn im kosmologisch perfekten Universum suchen.

Auch Braunschweiger Forscher werden in der behutsam durch Bilder erzählten Dokumentation in den Fokus gerückt. Dabei kommen die Autoren völlig ohne Begleitkommentare aus und lassen ihre Protagonisten selbst den Sinn hinter ihrem Tun erläutern. Aus Braunschweig erklärt Prof. Dr. Jörg Overmann, wissenschaftlicher Direktor des Leibnitz-Instituts DSMZ (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen) sein ordnendes Jagen nach Bakterienstämmen: „Ein Fingerhut Erde enthält mehr Bakterien, als die Wissenschaft bisher beschrieben hat.“ Nur Ordnung in diesem Mikrokosmos bedeutet letzten Endes die Chance, neue Medikamente zu entwickeln und Leben zu retten.

Eine kurzweilige Dokumentation mit einem hohen Anteil an unfreiwilligem Wort- und Bildwitz – unbedingt ansehen! Der Film wird gezeigt am Montag, 28. Juli, um 19 Uhr, im Universum Filmtheater. Eintritt 8 Euro.                                                

Stellten ihren Film im Universum vor (v.l.): Jörg Haaßengier, Prof. Dr. Jörg Overmann, Moderatorin Claudia Gorille, Jürgen Brügger.                                     Foto: Klaus Knodt

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