Buchbesprechung: Imperiale Lebensweise
- Montag, 12. Februar 2018 12:50
- Uwe Meier
Wer die multiplen Krisen unserer Zeit verstehen will und Antworten sucht, muss dieses Buch lesen.
Haben wir die Zeiten des Imperialismus nicht längst hinter uns gelassen?
Wenn man erwägt, in welchem Maße sich der Globale Norden nach wie vor an den ökologischen und sozialen Ressourcen des Globalen Südens bedient, rücken die Begriffe »Globaler Kapitalismus« und »Imperialismus« wieder näher zusammen. Unsere Muster von Produktion und Konsum erfordern einen überproportionalen Zugriff auf Ressourcen, Arbeitskraft und biologische Senken der restlichen Welt. Mit anderen Worten: Die Ausbeutung von Mensch und Natur hält nach wie vor an – und nimmt weiter an Fahrt auf.
Die Autoren Ulrich Brand und Markus Wissen legen in ihrem Buch eine umfassende Krisenbeschreibung auf der Grundlage einer Fundamentalkritik an unserer imperialen Lebensweise, vor. Ob Klimawandel, Finanzkrise, Rechtsruck, lügenbasierte Produktionssysteme - der gesellschaftliche Wandel bleibt aus. Grund ist, so schreibt Knut Henkel in der TAZ, das westliche Konsummodell, so die Autoren in ihrer Studie
Ulrich Brand/Markus Wissen: Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus, Oekom-Verlag, München 2017, 224 S.
Stadt probiert Glyphosat-Verzicht
- Sonntag, 11. Februar 2018 23:14
- Stefan Begerad GP
Pressemitteilunge Braunschweig, 7. 2. 2018

Mit Glyphosat totgespritzte Gräser im urbanen Bereich. Foto: Uwe Meier
Bis Herbst wird auf städtischen Grünflächen kein Glyphosat mehr eingesetzt. Das hat der Rat in seiner gestrigen Sitzung mit großer Mehrheit beschlossen. Vor allem die BIBS hatte darauf gedrängt, den Unkrautvernichter, der in Verdacht steht, krebserregend zu sein, von Sportplätzen zu verbannen. „Ein kleiner Schritt für die Welt, aber ein großer Schritt für Braunschweig“, freute sich der
Fraktionsvorsitzende Dr. Wolfgang Büchs denn auch. Es kommentiert Greenpeace Braunschweig :
„Wir von Greenpeace Braunschweig freuen uns auf die Testphase und sind gespannt auf die Ergebnisse im Oktober. Ob Wildkräuter auf Tennenflächen oder im restlichen Stadtgebiet, generell gilt, dass es eine Vielfalt an Alternativen zu Glyphosat und anderen Pestiziden gibt. In diesem Zusammenhang wird von den sogenannten mechanischen Verfahren (etwa Kehrmaschinen mit speziellen Radialbesen mit härteren Borsten aus Kunststoff oder Metall, Fugenkratzer, Absaugsysteme, Mähgeräte und Freischneider) und thermischen Verfahren (etwa Abflamm- und Infrarotgeräte, Maschinen, die mit heißem Schaum oder heißem Dampf arbeiten) gesprochen.
Kinofilm " Die göttliche Ordnung" im Haus der Kulturen Nordbahnhof
- Sonntag, 11. Februar 2018 22:54
- Simone Wilimzig-Wilke, ASF
Die ASF im Bezirk Braunschweig zeigt anläßlich 100 Jahre Frauenwahlrecht am Dienstag den 13. Februar 2018 um 18 Uhr den Kinofilm " Die göttliche Ordnung" von Bondina Volpe im Haus der Kulturen am Nordbahnhof 1A, 38106 Braunschweig. Der Film zeigt die Entwicklungen des Frauenwahlrechts in der Schweiz, welches im letzten Kanton 1971 schließlich eingeführt wurde.-Der Eintritt ist frei. Gedanken im Februar: Gemeinsinn
- Sonntag, 11. Februar 2018 21:07
- Meinhard Miegel
Wenn es viele Monate dauert, ehe es in einem demokratisch verfassten Gemeinwesen nach einer Wahl zur Regierungsbildung kommt, fragen nicht nur Spötter: Ist es wirklich so mühsam, ein Land wie Deutschland zu regieren? Die ehrliche Antwort ist: Ja, es ist und wird von Mal zu Mal mühsamer. Was einst als Besonderheit von Italienern, Franzosen und einigen anderen angesehen wurde, ist keine Besonderheit mehr. Nach und nach scheinen alle freiheitlichen Staaten ihrer Unregierbarkeit zuzustreben. Denn alle sind von einem Spaltpilz befallen, der sie nicht nur in Teile zerlegt, sondern geradezu pulverisiert.
Zukunftsgestaltung - mit dieser politischen Elite in Berlin?
- Samstag, 10. Februar 2018 11:08
- Uwe Meier
Mal im Ernst - soll es das sein für unsere Zukunft? Diese kleinmütige, an kleinen Stellschrauben gedrehte, Politik. Wenn das unsere politische Elite ist, die so was fabriziert wie diesen Koalitionsvertrag, dann kann einem Angst und Bange werden um unsere Zukunft mit ihren anstehenden Problemen. Wo wird die Wachstumsfrage auch nur angedeutet, wo die Verbindung gesucht zwischen Ökonomie und Ökologie, wo auf die Kriegsbeteiligungen und Waffenexporte eingegangen, wo eine aktive und ernsthafte Friedenspolitik angedeutet? Man wird den fundamentalen ökologischen Zukunftsproblemen wie Klimawandel oder Schwund der Biodiversität, nicht technokratisch begegnen können. Die können nur gesellschaftspolitisch unter Abwägung sozialer und ökologischer Auswirkungen angegangen werden mit einer offenen gesellschaftlichen Debatte. Aber mit dieser Elite in Berlin? Wir haben die, die wir verdient haben. Ein Beitrag dazu von dem Soziologen Frank Adolff, Professor für Soziologie an der Universität Hamburg.
Braunschweiger NS-„Euthanasie“-Opfer auf bundesweiter Webseite zur NS-„Euthanasie“ präsent
- Freitag, 09. Februar 2018 22:00
- Bettina Mikhail
Das auf dem Braunschweiger Stadtfriedhof Helmstedter Straße geplante Mahnmal für Braunschweiger NS-„Euthanasie“-Opfer wurde in die virtuelle Sammlung Historischer Orte des Gedenkorts T4 in Berlin aufgenommen. Hier wird das geplante Mahnmal in der virtuellen Sammlung vorgestellt.
Der Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde an der Berliner Tiergartenstraße 4 wurde am 2. September 2014 der Öffentlichkeit übergeben. Er wird seit 2011 von dem virtuellen Gedenk- und Informationsort www.gedenkort-t4.eu begleitet und gefördert. Die Webseite wurde kürzlich völlig neu gestaltet und am 24. Januar 2018 der Öffentlichkeit in der Topographie des Terrors in Berlin vorgestellt.
Die virtuelle Sammlung historischer Orte dokumentiert 137 Orte des Gedenkens - Orte, die mit der Geschichte der Verbrechen verbunden sind. Hier lebten die Opfer der NS-„Euthanasie“, hier wurden sie gequält und ermordet, hier wird an sie erinnert.
Ulrich Schade (Erster Vorsitzender der Gedenkstätte Friedenskapelle) und Udo Dittmann (Fritz Bauer Freundeskreis) vor der Glasstele mit den 27 Namen der Braunschweiger NS-„Euthanasie“-Opfer, die auf dem Urnenfeld aufgestellt werden soll. Foto: Bettina Mikhail
Aus dem ehemaligen Freistaat Braunschweig wurden von 1940 bis 1941 Hunderte von Menschen in Tötungsanstalten abtransportiert und Opfer der „Euthanasie“-Aktion der Nationalsozialisten. Von vielen Ermordeten sind Verbleib und Grablage unklar oder unbekannt. Manche Urnen wurden nicht nach Braunschweig geschickt, andere wurden vermutlich in Familiengräbern bestattet. Jedoch wurden 27 namentlich bekannte NS-„Euthanasie“-Opfer zwischen 1940 und 1942 auf einem Urnenfeld auf dem Braunschweiger Stadtfriedhof anonym beigesetzt. Die Namen der Ermordeten wurden den Friedhofsunterlagen entnommen und sind in der Gedenkstätte Friedenskapelle in der „Totenklage“ verzeichnet.
Die Stadt Braunschweig, Dezernat für Kultur und Wissenschaft fördert das von einer Arbeitsgruppe um Regina Blume (Gedenkstätte Friedenskapelle g.e.V.) entwickelte Mahnmal für Braunschweiger NS-„Euthanasie“-Opfer. Das bereits 2001 von der Stadt beschlossene Gedenkstättenkonzept sah eine solche Erinnerungsstätte vor. Das Mahnmal soll im Laufe des Jahres 2018 in einer Feierstunde eingeweiht werden.
FAULHEIT
- Freitag, 09. Februar 2018 21:02
- Kunstverein Braunschweig
Projekt Zeitlos, Zoe Pilgrim
Fr., 16. bis Sa., 17. Februar, 12 - 17 Uhr
Eröffnung: Do., 15. Februar, 18 Uhr
kostenlos, keine Anmeldung erforderlich
Wir laden Sie herzlich zum Besuch der Schülerausstellung "Faulheit" in den Kunstverein Braunschweig, Lessingplatz 12 ein.
Anstrengungsvermeider, Herumtreiber, faule Socken oder Müßiggänger als kreative Köpfe?
Gregor Gysi bei Graff: „Man muss aufhören können, zu siegen“
- Donnerstag, 08. Februar 2018 23:27
- Klaus Knodt
Es wurde keine Lesung, sondern eine lockere Plauderei über Politik und sein Leben: Gregor Gysi (links) im Gespräch mit Journalist Hans-Dieter Schütt bei „Graff“. Foto: Marcus von Bucholz
Hunde bellen und beißen. Esel bocken und treten nach ihren Widersachern. Katzen schleichen sich an, fixieren ihr Opfer, spielen mit ihm und schlagen dann unvermittelt zu. Und wenn’s mal schief geht – dann haben sie bekanntlich sieben Leben.
Da passt es gut, dass „Linken“-Politiker Gregor Gysi in seiner Autobiographie auf seine ersten sechs Leben zurückschaut. Der „zweimal 35-Jährige“ (Eigeneinschätzung) wartet noch auf das letzte, das Siebte – nach Kindheit, Jugend in der DDR, Anwaltsberuf, letztem SED-Vorsitzenden, argwöhnisch angefeindetem PDS-Vorsitzenden mit (widerlegten) Stasi-Kontakten und gefeiertem „Linken“-Star, der aus dem Bundestag nicht mehr wegzudenken ist. Weil seine Reden Spaß machen. Weil sein vergifteter Humor mehr ausdrückt, als andere direkt sagen. Weil er im TV-Schaufenster Bundestag so spitzfindig argumentieren kann, dass selbst die immerkritischen eigenen Genossen nur noch überwältigt Beifall klatschen. Beispiele gefällig?
„Ein Leben ist zu wenig“ überschrieb Gregor Gysi seine Autobiographie, die er vor seinem Braunschweiger Publikum vorstellte. Foto: Marcus von Bucholz
»Frieden für Afghanistan? Die Strategie der USA und Alternativen zum NATO-Krieg«
- Donnerstag, 08. Februar 2018 01:58
- Friedenszentrum BS e.V.

Donnerstag 15.2.2018 um 19.00 Uhr
Referent: Dr. phil. Matin Baraki
Veranstalter: Friedenszentrum BS e.V., Friedensbündnis Braunschweig
Rat beschließt Haushalt 2018
- Mittwoch, 07. Februar 2018 00:11
- Uwe Meier
Der Ratssaal während einer Debatte
Mit den Stimmen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, BIBS und P² hat der Rat der Stadt Braunschweig am Dienstag, 6. Februar den Haushalt 2018 beschlossen. Die Verwaltung kann nun zentrale Vorhaben wie die Investitionen in Bildung, den ÖPNV, bezahlbaren Wohnraum, Digitalisierung und die Feuerwehr in Angriff nehmen. Selten hat der Rat ein derart umfassendes Haushaltspaket beschlossen, wie in diesem Jahr“, lobte Christoph Bratmann, das umfassende Zahlenwerk.
Die CDU, FDP und die AfD stimmten gegen den Haushaltsentwurf. Das von der CDU geforderte Haushaltskonsolidierungskonzept sei nicht nur unangemessen, sondern würde auch ein falsches Zeichen setzen, war die einhellige Meinung der Befürworter. Vielmehr seien die Befürworter bereit, die Zukunftsaufgaben konsequent anzugehen.
