Leserbrief - Astrein! Die Idee nur schwarz-weiße Werbung auf dem Bohlweg zu erlauben
- Donnerstag, 18. Oktober 2007 02:00
- Heinz-Peter Brunke (Leserbrief)
Leserbief zum Artikel "Erstes Geschäft darf nur mit weißer Schrift werben", BZ vom 17.10.2007.
Astrein! Die Idee, nur schwarz-weiße Werbung auf dem Bohlweg zu erlauben, ist wirklich die beste städteplanerische Leistung seit Ausmerzung des Schloßparkgrüns! Aber dann bitte dort auch keine Pommes rot-weiß mehr. Und wozu Pizza, wenn Zwiebelkuchen farblich so viel besser zu Grün und Alu auf beiden Seiten der Schlossfassaden passt? Die Farbe der Lederunterwäsche in dem einschlägigen Shop am Bohlweg ist uns Männern ja sowieso egal - Hauptsache es riecht nach neuem Auto! Aber am meisten freue ich mich schon auf die Schwarz-weiße Mäckeswerbung. Damit wird Braunschweig weltberühmt, und dann endlich, was Farben angeht, nicht mehr wegen des berüchtigten, hier eingebürgerten Österreichers mit der im Namen vorkommenden verbunden! Vielleicht sollte man die so angelockten Besucherströme durch bauliche Maßnahmen noch so lenken, dass sie nicht gleich merken, dass das ganze Schloß nur Fake ist. Zum Beispiel durch einen Tunnelaufgang direkt vor der Fassade und regelmäßig gezündete Blendgranaten auf beiden Seiten. Nein, Spaß beiseite, dank der Genialität unserer Stadtverwaltung wird sicher eine gefälligere Lösung gefunden werden. Darf man eigentlich erfahren, wer namentlich für die Schwarz-weiß Idee auf der Westseite des Bohlweges verantwortlich ist? Den Ideengeber für die Ostseite habe ich übrigens herausbekommen: Potemkin.
Heinz-Peter Brunke
Die Abwassergebührenlüge
- Sonntag, 14. Oktober 2007 02:00
- Ralf Beyer
Unveröffentlichter Leserbrief an die Braunschweiger Zeitung vom 5.10.2007
Mit der Verscherbelung öffentlichen Eigentums - sprich Privatisierung - versuchen die Verantwortlichen in der Stadt Braunschweig, kurzfristige Aha-Effekte für den von ihnen zu verantwortenden Haushalt zu erzielen und insbesondere vor Wahlen scheinbare Finanzwunder zu schaffen. Dabei bleibt mittel- und langfristig außer Betracht, dass durch fehlgeleitete Privatisierungen öffentliches Vermögen verbrannt wird, die langfristigen Verbindlichkeiten in exorbitante Höhe steigen und letztlich die Bürgerinnen und Bürger u.a. durch ständig zunehmende Gebühren und Abgaben diese kommunalpolitische Meisterleistung finanzieren müssen [1].
Abholzungen im Vogelschutzgebiet Querumer Holz vertuscht
- Mittwoch, 10. Oktober 2007 02:00
- Ralf Beyer
Mit der am 18.7.2006 verabschiedeten Änderung der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet "Querumer Holz und angrenzende Landschaftsteile" gab die Stadt Braunschweig vor, die Erhaltungsziele und den Schutzzweck in dem betreffenden Gebiet erheblich verbessern zu wollen.
Feinstaubmessungen in Braunschweig
- Donnerstag, 04. Oktober 2007 02:00
- Administrator
Nachdem schon vor dem Bau der Schlossarkaden am Bohlweg in Braunschweig Rekordergebnisse in Sachen Feinstaubbelastung erzielt wurden - obwohl es damals noch den Schlosspark gab - hatte man eine geniale Idee: man verzichtete einfach auf die Feinstaubmessungen. Damit spart man nicht nur Geld, tagtäglich kann man nun stolz und zu Recht behaupten: In Braunschweig wurden keine erhöhten Feinstaubwerte gemessen.
Mit dem Titel einer "Stadt der Wissenschaft" lässt sich diese spezielle Technologie der Luftreinhaltung (nichts hören, nichts sagen, nichts sehen) allerdings nur schwer vereinbaren.

Das "Bündnis für saubere Luft" zeigte im Frühjahr dieses Jahres wie man es auch machen kann. Es verschaffte sich auf eigene Kosten ein Messgerät und führte eine eigene kleine Mess-Serie durch, nahm sogar Messungen für die ultrafeinen Partikel vor, die zwar besonders gefährlich sind, sonst aber nicht gemessen werden, weil dafür noch keine Grenzwerte vorgeschrieben sind. Hier ein Ergebnisbericht:
Nicht förderungswürdig
- Mittwoch, 03. Oktober 2007 02:00
- Ingeborg Gerlach
Die neuen Förderrichtlinien der Stadt Braunschweig für Kunst und Kultur im politischen Kontext
Da schimpfen die Politiker über die politikverdrossenen Bürger, die nicht einmal mehr zur Wahl gehen. Aber wird nicht von den Politikern, zumindest denen in Niedersachsen, alles getan, um Politik vom Bürger fernzuhalten? Ein Blick auf den theoretischen Bereich, die politische Bildung, zeigt ein düsteres Bild. Die Landeszentrale für Politische Bildung wurde abgeschafft (ein Unikum in der ganzen Republik!), die Subventionierung politischer Veranstaltungen in den Volkshochschulen gehört schon lange der Vergangenheit an, und das Fach Sozialkunde/Politik musste an den allgemeinbildenden Schulen einem Kombinationsfach Politik/Wirtschaft weichen, in dem die neoliberale Wirtschaftstheorie dominiert, und die lehrt bekanntlich, dass der Staat sich zurückziehen solle, weil der Markt es schon allein richten werde.
Dieses durch die Landespolitik verursachte Vakuum wird nun auf der kommunalen Ebene ergänzt und verstärkt. Die neuen Förderrichtlinien der Stadt Braunschweig spezifizieren genauer als die alten, was als förderungswürdig gilt: Im Bereich „Kunst“ sind es u. a. Angebote, die über den Mainstream hinausgehen, die von experimentellem oder innovativem Charakter sind, die eine eigenständige künstlerische Leistung erkennen lassen, die den Nachwuchs oder regionale Künstler unterstützen.
Was ist Feinstaub und warum ist er so tückisch?
- Mittwoch, 03. Oktober 2007 02:00
- Uwe Meier, Kristine Schmieding
Am 27. September entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass betroffene Bürgerinnen und Bürger von den Behörden verlangen können, dass diese gegen überhöhte Feinstaubwerte vorgehen und - im Rahmen der Verhältnismäßigkeit - wirksame Maßnahmen dagegen veranlassen, auch wenn noch kein Aktionsplan zur Luftreinhaltung aufgestellt wurde, der für die Behörden bindend wäre.
Die Stadt Braunschweig und viele andere Kommunen stehen damit nochmals erhöht in der Verantwortung, deutlich mehr für die Luftreinhaltung zu tun. Die Stadtverwaltung bittet Bürger und Verbände Vorschläge einzureichen. Das "Bündnis für Saubere Luft" hat entsprechende Vorschläge eingereicht und will mit weiteren Beiträgen, so wie mit diesem über Feinstaub, zu einer sachlichen Diskussion und Aufklärung der Bürger beitragen.
Was ist Feinstaub und warum ist er so tückisch?
"Bürgerzeitung"
- Mittwoch, 03. Oktober 2007 02:00
- Ralf Beyer (Leserbrief)
Unveröffentlichter Leserbrief an die Braunschweiger Zeitung vom 28.9.2007
Wohl aufgrund des zunehmenden Drucks auf die Redaktion der Braunschweiger Zeitung und nach den Lügner-Rufen von Demonstranten vor ihrem Redaktionsgebäude schreibt am 15.9.2007 der stellvertretende Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung: "Eine gesunde, stabile demokratische Gesellschaft braucht engagierte Bürger, die sich um das Gemeinwesen kümmern. Das meinen wir, wenn wir von "Bürgergesellschaft" sprechen. Eine gesunde Bürgergesellschaft braucht wiederum Medien, in denen sich die Bürger zu Wort melden und in Debatten einmischen können. Das meinen wir, wenn wir von "Bürgerzeitung" sprechen."
Was passierte jedoch bisher, wenn sich engagierte Bürgerinnen und Bürger um das Gemeinwohl kümmerten und dafür auch ein Medium benötigten?
Der lange Weg im Namen des Volkes - ein Rückblick
- Mittwoch, 03. Oktober 2007 02:00
- Administrator
- Rückblick auf den Prozess gegen die Polizeidirektion Braunschweig wegen der Räumung einer Blockade gegen den NPD-Aufmarsch 2005 (ein Zeugenbericht - Name ist der Redaktion bekannt)

Wir erinnern uns gut. Die Bilder sind eingebrannt und werden viele BraunschweigerInnen noch Jahrzehnte begleiten. Am 18.6.2005, es war kurz nach Mittag, wenige Stunden nach einer Kundgebung des Bündnisses gegen Rechts, die Stadt in Aufruhr, viele junge und alte Herzen aufgewühlt - denn Nazis marschierten wieder durch unsere Stadt. Immer selbstbewusster geben die Rechten sich, missbrauchen ihre Kinder für die Image-Kampagne, schießen Portrait-Aufnahmen von den protestierenden Bürgern am Straßenrand, spielen hassverherrlichende Musik und singen zum Abschied die Erste Strophe des Deutschlandliedes.
An dieser Stelle soll nicht gefragt werden, warum der Staat versagt - und damit ist nicht nur das NPD-Verbot gemeint, sondern eine sträfliche Vernachlässigung von Jugendarbeit und die Perspektivenlosigkeit vieler Menschen - das Opfer für Profitverherrlichung und Konzernhörigkeit. An dieser Stelle geht es um die Frage: Was ist die Aufgabe eines Bürgers, wenn der Staat versagt?
Bericht aus Bumsdorf V - Braunschweig, die ewig verstimmte zweite Geige
- Mittwoch, 03. Oktober 2007 02:00
- Axel Klingenberg
Wochenendticketfahrer, solltest du einmal in die Verlegenheit kommen, in Braunschweig Zwischenstation machen zu müssen, so lass Dir gesagt sein: Verlasse niemals den Bahnhof. Es ist dies zwar kein besonders einladender Ort, doch erhöht sich bei Betreten der City die Wahrscheinlichkeit, dass Du auf einen gebürtigen Braunschweiger triffst – und dieser ist in der Regel kein schöner Anblick. Seine Gesichtszüge sind verhärmt, seine Schultern hängend und sein Rücken gebeugt.
Das liegt daran, dass er einen Minderwertigkeitskomplex hat, weil er nicht in Hannover wohnt. Hannover ist nämlich nicht nur Landeshauptstadt, sondern hat auch mehr Einwohner, die erfolgreichere Fußballmannschaft, die größere Uni, die breitere Straßenbahn, einen richtigen Flughafen, die tolle Oper – und auch weltbewegende Ereignisse wie die Expo und die Chaostage finden immer an der Leine statt, niemals an der Oker. Oh, glückliches Hannover!
Warum Querum schon wieder neue Lampen erhält
- Montag, 01. Oktober 2007 02:00
- Ralf Beyer
Unveröffentlichter Leserbrief an die Braunschweiger Zeitung vom 26.9.2007
Am Westfalenplatz in Querum werden erst neue Lampenmasten gesetzt und bereits nach einem Jahr wieder kostenträchtig versetzt, weil der Stadtbezirksrat ein neues Beleuchtungskonzept beschlossen hat.
Auf Anfrage der Braunschweiger Zeitung (Redakteur Dr. Norbert Jonscher, BZ vom 17.9.2007 S.16) meint dazu der Sprecher der Stadtverwaltung, Herr Keunecke, dass durch die Versetzung der drei Lampenmasten der Stadt Braunschweig keine zusätzlichen Kosten entstanden seien.
Herr Dr. Norbert Jonscher gibt sich offenbar mit dieser doch recht einfältig erscheinenden Antwort zufrieden. Kein Nachfragen, keine Recherche, wer denn nun für die Kosten der Lampenumsetzung tatsächlich aufkommt. Möglicherweise ist der Redakteur der Braunschweiger Zeitung den wirtschaftlichen Realitäten ein wenig entrückt und meint, so etwas ginge heutzutage in Braunschweig tatsächlich kostenlos.
