Sehr geehrter Herr Zauner,
- Dienstag, 20. November 2007 01:00
- Marcus Else (Leserbrief)
eigentlich hatte ich schon fest den Entschluss gefasst, die Braunschweiger Zeitung wegen mangelnder journalistischer Qualität abzubestellen. Aber heute morgen haben Sie die Ehre Ihrer Zeitung gerettet. Herzlichen Glückwunsch!
Ihr Beitrag über die Licht- und Farbprobleme am ECE-Einkaufszentrum hat mich nämlich so erheitert, dass ich nun fröhlich und guten Mutes in die neue Woche starten kann. Der Grund für den Lacherfolg ist der von Ihnen zitierte Kommentar unseres Oberbürgermeisters zu den bunten Leuchtreklamen an der Shopping-Mall mit den Worten: "... schließlich ist das ein Schloss und kein Kaufhaus."
Ihr Treffer wäre perfekt gewesen, wenn dieses Zitat als dicke und fette überschrift auf der Titelseite gestanden hätte. Aber auch so danke ich Ihnen für diese gelungene Realsatire. Jedes Kabarett oder auch Herr El Kurdi hätten den Sachverhalt nicht besser darstellen können.
Mit freundlichen Grüßen, Marcus Else Braunschweig
Fernwärmeanschlusszwang soll beschlossen werden, weil BS Energy neues Kraftwerk bauen
- Montag, 19. November 2007 01:00
- Brigitte Doetsch
Antrag auf Bau und Betrieb wurde jetzt gestellt! Warum werden Bürgerinnen und Bürger nicht angemessen über die städtischen Energieversorgungspläne informiert und beteiligt?
Mit einer Anzeige in der BZ vom 14.11.07 - auf der Seite für Amtliche Bekanntmachungen - wurde bekannt, dass BS Energy (Anteilseigner: 25% Stadt und 75% Veolia) einen Antrag auf Errichtung und Betrieb eines neuen Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes gestellt hat. Dieses neue Kraftwerk dient der Stromerzeugung. Die anfallende Wärme soll als Fernwärme durch Kraft-Wärme-Kopplung genutzt und verkauft werden. In Vorbereitung dazu soll in Braunschweig ein Anschluss- und Benutzungszwang für Fernwärme beschlossen werden.
Bürgerinnen und Bürger werden kaum oder gar nicht informiert, die Braunschweiger Zeitung berichtet nicht. Warum wird die Braunschweiger Öffentlichkeit über diese Umstellung der Energieversorgung nicht offensiv beteiligt?
Ernst Johann Zauner und der "Schloss-Komplex"
- Montag, 19. November 2007 01:00
- Karl Fr. Eckhardt
Chefredakteur Paul Josef Raue wacht über die politisch korrekte Sprache in der Braunschweiger Zeitung: BIBS schreibt man hinter der Initiale "B" mit Kleinbuchstaben. Der Teil des neuen Gebäudes über dem alten Schlossparkgrundstück, der hinter den rekonstruierten Ottmer-Fassaden liegt, werde von der BZ "Schloss" genannt, das Kaufhaus dahinter "Schloss-Arkaden". Beides zusammen werde in der BZ ebenfalls "Schloss" genannt, so Herr Raue. Offenbar widersetzt sich Redakteur Ernst Johann Zauner hier dem vorgeschriebenen Sprachgebrauch, wenn er statt vom "Schloss" in polterhaft revolutionärer Aufmüpfigkeit nunmehr vom "Schloss-Komplex" spricht. Was ist das nun schon wieder, Herr Zauner, ein "Komplex"?
- Für den Gestaltpsychologen Egon Brunswik unterscheidet sich der "Komplex" im engeren Sinne von der "Gestalt", wie letztere eine ganzheitliche Erlebnisqualität besitzt, dem Komplex aber das Merkmal der Abgehobenheit und Gliederung: die "Ganzqualität" fehle.
- Freud lehrt uns: Wenn der Inhalt einer Vorstellung durch Verdrängung vom damit verbundenen Affekt getrennt wird und der dissozierte Affekt dann an falscher, unerwarteter und nicht verstehbarer Stelle wieder auftritt, dann sprechen wir vom Komplex. Zumeist geschehe das als zwanghafte Angst. Ein verdrängter Komplex ist die Ursache der Neurose.
- ....
Kinderarmut in Braunschweig: Nach acht Wochen Schweigen gibt Dr. Hoffmann nach
- Sonntag, 18. November 2007 02:00
- Andreas Matthies
Nach hartnäckigen Appellen von Kirchen und immer mehr Verbänden, nach einer großen Zahl empörter Leserbriefe und nachdem große und kleine Sponsoren ihre Bereitschaft zur Hilfe erklärt haben, bricht Dr. Hoffmann sein Schweigen und ändert seine Position. Etwas verklausuliert erklärt er, dass die Stadt nun doch zum Schulkostenfonds für arme Kinder beitragen könnte. Genau das hatte der Oberbürgermeister bisher abgelehnt.
Noch ein paar Cent Steuer- und Stiftungsgelder in das ECE-Projekt
- Sonntag, 18. November 2007 01:00
- Michael Kaps
Die historische Anmutung der von der Stadtverwaltung angemieteten Räume im ECE-Kaufhaus soll noch etwas anmutiger werden - wenn schon nicht historisch möglich ist. Dafür votierten CDU und FDP am 16.11. im Kulturausschuss und nahmen dafür nochmals Geld in die Hand, indem 200.000 EUR im städtischen Haushalt umgewidmet wurden. [Artikel in der BrZ vom 17.11.]
Zu der tollen Grafik im BrZ-Artikel ist anzumerken, dass der Thronsaal im Schloss anders aussah, andere Maße hatte und sich an anderer Stelle befand. Aber es geht ja beim ECE-Projekt nicht um historische Korrektheit, ...
s. auch www.schlosspark-braunschweig.de
Selenz' Kommentar: Die SB-Republik
- Sonntag, 18. November 2007 01:00
- Hans-Joachim Selenz
Wohin man auch schaut dieser Tage – überall der gleiche Befund. Die Republik wird geplündert. Die Einkommen derer, die die Fäden ziehen, gehen ab wie die Düsenjäger. Bei denen, die die Räder drehen, ist dagegen immer öfter Ebbe in der Kasse. Doch auch sie wollen am Aufschwung teilhaben. Angemessen – versteht sich. Das Leben wird von Tag zu Tag teurer. Die letzte Tankfüllung kostete mich erstmals mehr als mein erster Gebrauchtwagen. Für den musste ich im Jahre 1970 letztlich 198 DM berappen. 2 DM fand ich nämlich, als ich ihn sauber machte. Dass einmal ein voller Tank ebensoviel kosten würde, hätte ich damals nie für möglich gehalten.
Für einen Lokführer wird Tanken langsam zum Problem. Bei 1600 Euro netto ist das jedesmal eine kleine Investition. Er braucht den Sprit aber, um zur Arbeit zu kommen.
Haushalt 2008: Herr Pesditschek macht einen Vorschlag, Herr Sehrt wird wild!
- Samstag, 17. November 2007 01:00
- Andreas Matthies
Sage keiner, die Braunschweiger bekämen nichts geboten. Da macht einer einen konkreten, konstruktiven Vorschlag zum Haushalt der Stadt - und ein anderer flippt schier aus, wird grob unsachlich und versucht ihn mit hohlen Argumentationskeulen zu erschlagen.
Im Einzelnen: Herr Pesditschek (SPD) hat darauf hingewiesen, dass die Stadt schon im laufenden Jahr 10 Millionen Euro mehr einnehme als im Haushalt veranschlagt und dass diese Tendenz sich im nächsten Jahr fortsetzen werde. Da im Rat der Stadt allgemein davon ausgegangen wird, dass für die Sanierung von Schulen, Kindertagesstätten und anderen städtischen Gebäuden in den nächsten 10 Jahren etwa 100 Millionen Euro aufzubringen sind, schlägt Pesditschek vor, einen wesentlichen Teil der Mehreinnahmen für die Sanierung städtischer Gebäude zu verwenden. Die Substanz müsse erhalten werden, außerdem könnten so Energiekosten eingespart werden (BZ, 9.11.07). Das klingt nicht unvernünftig. Offenbar soll nichts verschwendet werden, im Gegenteil: der Wert des öffentlichen Eigentums der Bürger soll vor weiterem Verfall geschützt werden, und das so schnell wie möglich.
Was machen Braunschweiger Bundestagabgeordnete im Bundestag
- Samstag, 17. November 2007 01:00
- Achim Kleppe
Auf www.abgeordnetenwatch.de kann sich jeder Interessierte einen Ürberblick verschaffen, wie Carola Reimann (SPD) und Carsten Müller (CDU) im Bundestag abstimmen. Vorratsdatenspeicherung von Telefon- und Internetdaten, Diätenerhöhung, Mindestlöhne, Rente mit 67, Bundeswehreinsätze im Ausland ... Wer weiß, wie Frau Reimann und Herr Müller abstimmen, kann das Gespräch mit Ihnen suchen, z.B. auf Wahlveranstaltungen im kommenden Landtagswahlkampf.
Unterschriftensammlung gegen Anschluss und Nutzungszwang
- Freitag, 16. November 2007 01:00
- Bürgerinitiative öffentliches Eigentums (BöE)
Die Bürgerinitiative für den Erhalt öffentlichen Eigentums startet hiermit eine Unterschriftensammlung zur Abwendung der vorgesehenen Satzung zum Fernwäremanschlusszwang.
Dieser Schritt erscheint uns notwendig, da es weiterhin eine große Zahl offener Fragen der betroffenen Bürgerinnen und Bürger und ungeklärter Sachverhalte gibt. Eine Bereitschaft zur Aufklärung von Seiten der Stadt besteht aber scheinbar nicht, wenn die Teilnahme eines Experten von BS-Energy an einer Inforamtionsveranstaltung im Östlichen Ringgebiet am 13.11.2007 durch Intervention des Oberbürgermeisters untersagt wurde.
Desweiteren wird Zwang zur Durchsetzung politischer und ökonomischen Ziele als nicht erfolgsversprechend angesehen.
Himmlische Visionen
- Donnerstag, 15. November 2007 01:00
- Reinhard Hoffer

In einem glücklichen Moment ist es einem Fotografen gelungen, einen Braunschweiger Bürger K. zu fotografieren, nachdem dieser eine der für Braunschweig typischen Visionen hatte. Wie der Blick des Bürgers nach oben schon andeutet, handelt es sich um eine himmlische Vision. Wie der dickliche Bürger mitteilte, habe er zufällig seinen Blick in die Höhe gerichtet, als zwischen zwei Wolken das Bildnis eines würdigen Mannes auftauchte, der zwar etwas unrasiert aussah aber dennoch sehr gütig. Mit wohlwollender Stimme sagte er zu K, wobei eine Art Heiligenschein seine hohe Stirn umglitzerte: Na, du kleiner Bürgerwurm, jetzt hast Du einen Wunsch frei, stammele ihn nur hervor in Deinem miserablen Deutsch. Und schon stammelte K. los, denn er war regelmäßiger Leser der Braunschweiger Zeitung: "Ich wünsche mir mehr Einfluß auf unsere Politiker hier." - "Schluß jetzt mit dem Gefasel, siehst Du nicht, dass ich Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung bin und es da gerade andersherum ist, denk' doch mal über unsere Hoffmann- oder ECE-Berichterstattung nach..." Und im selben Moment war die Erscheinung wieder weg und der anfangs erwähnte Fotograf hat genau den Augenblick festgehalten, als K. noch schreckensstarr nach oben schaute. Gut reagiert! Sonst wären die Plakate mit K. nicht zustande gekommen.
