„Seit Jahren sieht sich Russland vom Westen übervorteilt und gedemütigt…“ Oberst Richter zur Ukraine - Krise
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- Veröffentlicht: Montag, 14. Juli 2014 07:42
- Geschrieben von Andreas Matthies
Zweiter Vortrag der Vortragsserie der GEW im Gewerkschaftshaus
Wolfgang Richter, Oberst a.D. der Bundeswehr, hat im April eine Studie zur Ukraine – Krise veröffentlicht (Stiftung Wissenschaft und Politik Aktuell 23). Obwohl er keinen Zweifel daran lässt, dass die Annexion der Krim gegen das Völkerrecht verstößt, betont er doch nachdrücklich:
„Russland sieht sich in der Defensive gegenüber einer westlichen Vorwärtsstrategie, die russische Sicherheitsinteressen gefährdet.“
Russland fühle sich seit Jahren vom Westen übervorteilt und gedemütigt, in seiner weltpolitischen Rolle an den Rand gedrängt und in Europa zunehmend „zurückgedrängt und bedroht“. Dabei habe nach der Auflösung des Warschauer Pakts und dem Zerfall der Sowjetunion alles so gut angefangen. Durch einen ganzen Strauß von Vereinbarungen und Maßnahmen habe man sich vom Denken des Kalten Krieges verabschiedet und einen „paneuropäischen Sicherheitsraum“ aufzubauen versucht.

