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Veröffentlicht: Samstag, 21. April 2007 02:00
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Geschrieben von Matthias Witte
Vorbemerkung vom Administrator:
Dr. Gert Hoffmann hatte sich Großes vorgenommen, als er beschloss, Oberbürgermeister von Braunschweig zu werden. Kein Braunschweiger war eingeweiht, doch der „Jungen Freiheit“ vertraute er seine geheimsten Pläne an, als er ihr am 2. März 2001 verriet, dass er sich als „Vergangenheitsbewältiger“ bewähren wolle in dieser Stadt. Eine „große Sünde“ der Vergangenheit solle gesühnt werden, er wolle einen Teil des Braunschweiger Stadtschlosses wiederaufbauen. Nun ist es vollbracht. Am 6. Mai wird es eingeweiht. „Dies ist für uns der eigentliche Höhepunkt des Jahres und wird ein geschichtlicher Tag für Braunschweig.“ so der Oberbürgermeister.
„Architektur ist gefrorene Musik“, wusste Schlegel, und was kann es Schöneres geben in einer solchen weihevollen Stunde, als mit lebendiger Musik sie zu umfangen im frühlingshaften Tauwetter der Seelen. Denn von Hegel wissen wir: „Musik ist Geist, Seele, die unmittelbar für sich selbst erklingt und sich in ihrem Sichvernehmen befriedigt fühlt.“ Im Moment architektonischer Vollendung darf sie keinesfalls fehlen. „Mit einem sinfonischen Konzert des Braunschweiger Staatsorchesters ... feiert die Stadt die Eröffnung des wieder aufgebauten Schlosses.“ - so die Pressemeldung.
Matthias Witte wendet sich mit folgendem Brief an Herrn Generalmusikdirektor Jonas Alber, mit dem Wunsch und der Bitte dem historischen Moment Gerechtigkeit widerfahren zu lassen durch eine angemessene Musikauswahl.
Braunschweig, den 20.4.07
Sehr geehrter Herr Generalmusikdirektor Alber,
ich möchte nicht behaupten, dass ich im Auftrag des Herrn Kulturdezernenten Laczny schreibe; ich habe in der folgenden Sache noch nicht einmal mit ihm geredet, aber ich hoffe doch, in seinem Sinne zu handeln. Ich schreibe Ihnen, weil ich fürchte, dass Herrn Laczny die Hände gebunden sind. Die leider Gottes bundesweiten Schlagzeilen, die die Kommentare des ‚Kulturrates’ gemacht haben, nur weil Herr Laczny dem unflätigen selbsternannten ‚Satiriker’ el Kurdi die rote Karte gezeigt hat, lassen weitere klare Direktiven seitens der städtischen Kulturverwaltung solange nicht zu, bis sich die links-liberale Erregungsgemeinschaft wieder beruhigt hat. In solchen Zeiten ist es unsere freudige Pflicht, aus eigenem Antrieb dem Oberbürgermeister entgegenzuarbeiten!
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