„Judenschriften“ des Wittenberger Reformators

Als „Scham- und Schuldgeschichte" hat ein führender Vertreter des Protestantismus in Deutschland die frühere Intoleranz der evangelischen Kirche bezeichnet und dabei auch an Martin Luthers problematische Haltung zu den Juden seiner Zeit gedacht. „Allerdings ist das inzwischen zu einem gern wiederholten Kritikpunkt geworden, über den viele nicht wirklich informiert sind", stellt Pfarrer Werner Busch fest. Die sogenannten „Judenschriften" des Wittenberger Reformators werden deshalb beim nächsten Treffen

„Mittwochnachmittag im Gemeinderauman St. Katharinen" am 13. November um 15:00 Uhr 

zum Thema erhoben.

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Justitia am neuen Platz: Ein Anlass an Fritz Bauer zu denken

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Die Justitia am neuen Platz

Die Justitia am Gebäude der Staatsanwaltschaft hat einen neuen Platz. Nicht mehr übersehbar in luftiger Höhe hängt sie, sondern dort, wo sie sichtbar ist.

Die Justitia kaum erkennbar in 10 Metern Höhe. Diese Bauer-Justitia wurde nun nach der Restaurierung zu den Menschen gebracht, dort wo sie hingehört.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das von Fritz Bauer ersonnene und von Bodo Kampmann umgesetzte Werk macht Eindruck, weil nun erkennbar ist, dass sie keine Augenbinde hat, sie Menschen in den Händen hält und keine Waage. So etwas kann nur von einem Menschen ersonnen werden, der ein zutiefst überzeugter Humanist ist, der das Recht nicht als Waffe gegen Menschen versteht und trotz schlimmster Erfahrungen immer an den Rechtstaat glaubte. Lesen Sie hier den Aufsatz von Fritz Bauer über "Bodo Kampmanns Justitia".

Fritz-Bauer-Platz 1 ist sichtbar links unten neben dem Fenster. Oben rechts die Plastik und links in rot neben der Eingangstür der Artikel 1 des GG eingemeißelt.

Nun wird in der Gesamt-Fassadenschau an der Staatsanwaltschaft auch deutlich, dass ein Zusammenhang besteht zwischen der vielsagenden Plastik und dem Artikel 1 des Grundgesetzes an der Fassade: "Die würde des Menschen ist unantastbar..." Auch das ist das Werk von Fritz Bauer, der es einmeißeln ließ. "Das stete Vergessen von Fritz Bauer - ein häufiges und merkwürdiges Phänomen"

Und falls jemand den Artikel 1 GG nicht kennt (soll es ja geben - auch unter Politikern), dem oder der sei dieser Artikel in Stein gehauen gewidmet.

 Ein Straßenschild als Mahnmal - Anmerkungen zum Fritz Bauer Platz

Ein Iran nach Hempels Reise

In der Ausgabe vom 6. November 2013 bot die BZ Domprediger Joachim Hempel  wieder einmal die ausführliche Gelegenheit, von seinen Reisen an ausgewählte Brennpunkte der Weltpolitik zu berichten. Seine darin vorgeschlagenen Lösungen werden sicher wieder viele Leser erfreuen. Ich möchte allerdings kritisch anmerken, dass ich Hempels Ideen nicht folgen kann und wünsche mir, dass jemand aus dem Kreis sicher auch in Braunschweig "beheimateter" Flüchtlinge aus dem Iran zu Hempels Reisebericht Stellung nehmen sollte.

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Schlafwandelnd in den Ersten Weltkrieg?

Brief an den B-S zum Thema "Geschichtsrevisionismus".

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

nach den Thesen des australischen Historikers Clark sollen die Vertreter aller europäischen Großmächte wie "Schlafwandler" in den Ersten Weltkrieg getappt und der Krise im Juli 1914 nicht gewachsen gewesen sein. Dazu ist Folgendes zu sagen:

Ich habe noch nie von einem Krieg in der Weltgeschichte gehört, der von "Schlafwandlern" verursacht worden ist. Ich habe auch noch nie von einem Krieg gehört, an dem zu Beginn fünf Großmächte und zwei kleinere Staaten beteiligt waren, der von "Schlafwandlern" ausgelöst worden ist. Das ist - mit Verlaub - blanker Unsinn!

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Schuld am 1. Weltkrieg: "Nichts ist unvermeidlich"

"Der Erfolg des Buches erkärt sich durch seine Botschaft, die den Deutschen Entlastung verspricht" Wolfram Wette

Der australische Historiker Prof. Christopher Clark hat einen Bestseller gelandet, in dem er behauptet, dass die Staaten gleich Schlafwandlern in den 1. Weltkrieg geschlittert sind. Schuld am Kriegsbeginn haben im Grunde alle - also im Grunde keiner. Dem widerspricht der Historiker und emeretierte Professor für Neue Geschichte Wolfram Wette entschieden. Hier ein Interview mit ihm aus: Der Sonntag.

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Niederdosisbestrahlung: Wissenschaft und Politik in einem kriminalistischen Lehrstück

Naturwissenschaftliche Erkenntnis gilt gemeinhin als objektiv. Da ist eine "1" noch eine "1"  und nicht eine "1,01". Problematischer wird es für die Naturwissenschaftler, wenn sie z.B. gemessene Zahlen zu bewerten haben. Und ganz schwierig wird es, wenn die Bewertung oder die Interpretation von objektiv ermittelten Zahlen wirtschaftliche und damit oft politische Folgen hat. Dann kann der Druck auf Wissenschaftler, die schließlich nur der Wahrheit verpflichtet sind, unerträglich werden. Besonders deutlich wird das bei der Atomforschung oder auch bei der Agrarforschung, also Forschungsgebieten, die wirtschaftlich und politisch von höchster Bedeutung sind. Schwierig sind u.a. diese Forschungsgebiete wegen der Interessengegensätze (Profit/Wachstum versus Gefahren/ Risiken).

Letztendlich muss auch noch die Wissenschaft entscheiden (Zulassung ja oder nein), obwohl die Wissenschaftler Experten in ihrem jeweiligen Wissensgebiet sind (z. B. Biologen oder Chemiker) und nichts verstehen von der sozialen Adäquanz ihrer Entscheidung. Das wäre eine politische Entscheidung.

Der Meinungsstreit, der nach wie vor tobt, ist die biologische Wirkung von gentechnisch veränderter Organismen oder niedriger radioaktiver Strahlung. Mögliche Gefahren bei Nichtnutzung, Disput über Abhängigkeiten in der Forschung, klammheimliche Unterstellungen, Intrigen, monetäre  Interessen von Unternehmen und Politik, verdeckter Ausschluss von Forschungsmitteln oder interessengeleitete Besetzung von Genehmigungsbehörden und Gremien sind die üblichen Kampfmittel.

"Ein kriminalistisches Lehrstück" erzählt die Atomphysikerin Prof. Inge Schmitz-Feuerhake über die Gefahren niedrigdosierter radioaktiver Strahlung und den Kampf gegen Konzerne in der TAZ (Von Gabriele Goettle).

1913 – Ein kritischer Blick auf die Braunschweiger Monarchie"

Die Broschüre des Friedenszentrums ist erschienen

Inhaltsverzeichnis

Was lange währt....

Vor über einem Jahr hat das Braunschweiger Friedenszentrum im Rahmen des Arbeitskreises „Jetzt schlägt´s 13" die Aufgabe übernommen, aus Quellentexten der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg eine Broschüre zu erstellen, die dem Leser ein Bild des Herzogtums Braunschweig „aus der Sicht von unten" vermitteln sollte. Einige Monate lang waren Henriette Lavaulx-Vrécourt  und Christian Kramer, unterstützt von Heide Janicki und Burkhard Jäger, in verschiedenen Archiven tätig, um ein die Lebenswirklichkeit in den Braunschweiger Gassen und Tweten in Wort und Bild einzufangen . Wichtigste Quelle war der sozialdemokratische „Volksfreund", aber oft war ein Blick in die konkurrierenden bürgerlichen Pressorgane recht aufschlussreich, was die Bewertung bestimmter Sachverhalte betraf. Schwerpunkte waren der Kampf gegen die Aufrüstung und den drohenden Krieg, gegen das Dreiklassenwahlrecht (und insbesondere auch gegen den Ausschluss der Frauen vom Wahlrecht) und schließlich die Bedingungen, unter denen der ärmere  - und weitaus größere – Teil der Braunschweiger Bevölkerung lebte.

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Ev. Akademie Dokumentation: 1913: Jubeljahr? -Trubeljahr?

 
1913: JUBELJAHR? – TRUBELJAHR?
DAS ENDE DES HERZOGTUMS BRAUNSCHWEIG-LÜNEBURG
 
Dieter Rammler
Vielfach wurde aus Anlass des hundertjährigen Gedenkens auch in Braunschweig das Vorkriegsjahr 1913 in den Blickpunkt des Interesses gerückt. Was ging 1913 vor? Wie bahnte sich der Erste Weltkrieg an, in dessen Gefolge sich die Koordinaten der europäischen und deutschen Geschichte dramatisch verschoben? Mittendrin das kleine Herzogtum Braunschweig, dessen junges Herzogspaar gerade noch hochbejubelt wurde, obwohl die tiefen Risse und Polarisierungen im politischen System schon sicht
bar waren. Was 1913 äußerlich als Rettung des selbständigen Herzogtums bejubelt und gefeiert wurde, die Wiederbesetzung des vakanten Thrones mit dem Welfenprinzen Ernst August von Hannover infolge seiner Hochzeit mit der Kaisertochter Victoria Luise von Preußen, erwies sich sehr bald als der Anfang seines wenig glanzvollen Endes durch den Ersten Weltkrieg und die Revolution 1918.

Die expressionistische Literatur in Deutschland um 1913

Georg Heym 

Für das Braunschweiger Friedenszentrum sprach Gabriele Canstein, Germanistin und Politologin aus Braunschweig, am 24.10. in der VHS über den Expressionismus in der Lyrik. Den Rahmen bildeten die Vortragsreihe WEGE ZU EINER KULTUR DES FRIEDENS und das Projekt des Friedenszentrums zu „Aufstieg und Niedergang 1913".

Letzteres soll einen Kontrast zum Programm der Stadt „Monarchie und Moderne – Braunschweig 1913" anbieten. Deshalb war an diesem Tag neben dem Friedenszentrum auch der Arbeitskreis „AK Jetzt schlägt´s 13" Mitveranstalter.

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Braunschweiger Historikerstreit