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Leserbriefe an die BZ: Irmela-und-Gerd-Biegel-Preis - Geschichte ohne Verantwortung

Ingeborg Gerlach schrieb einen Kommentar zur Verleihung des Irmela-und-Gerd-Biegel-Preises an Christopher Clark. Diesen Beitrag im B-S vom 15.10.2013 ergänzt sie nun durch einen weiteren Kommentar, den sie an die Braunschweiger Zeitung sandte und der ebenso in der Braunschweiger Zeitung nicht abgedruckt wurde wie der weitere Leserbrief von Heide Janicki.


Ingeborg Gerlach:

„Gleich Schlafwandlern in den Krieg" (Braunschweiger Zeitung vom 16. 10. 2013)

In seinem Bericht über die Preisverleihung an Christopher Clark zitiert Harald Duin die mehrfach vorgebrachte Äußerung des Preisträgers, der Erste Weltkrieg sei das „komplexeste Ereignis der Moderne" gewesen. Nachprüfen lässt sich das kaum; man kann jedoch vermuten, dass Clark damit seine Schlafwandler-These unterstreichen möchte. Duin referiert: „Die letzten Kapitel seines Buches, an dem er fünf Jahre schrieb, verfasste er 2011/12 während der Euro-Banken-Krise, bei der auch keiner so recht durchblickte. Da sieht Clark durchaus Parallelen."

Damit erteilt Clark nicht nur den Verantwortlichen von 1914 (denn die gab es durchaus!) eine Generalabsolution, sondern auch denen unserer Schuldenkrise. Da sie angesichts der so überaus komplexen Materie angeblich nicht mehr durchblicken, sind sie auch nicht mehr in der Lage, Alternativen zu finden. Aber vielleicht woll(t)en sie das gar nicht. Vielleicht woll(t)en sie nur „weiter so" regieren, auch wenn sie längst hätten erkennen müssen, dass sie den Karren an die Wand gefahren hatten – 1914 wie heute.



Der nicht in der BZ veröffentlichte Leserbrief  "Debatte" vom 10.10.2013, Seite 4: "Schlafwandelnder Riese Deutschland" :

Von Heide Janicky

Da betreibt Herr Biegel Marketing, indem er Christoph Clark einen vom Institut für Regionalgeschichte kreierten Preis für dessen Buch "Die Schlafwandler" verleiht; da titelt Herr Kiessler "Schlafwandelnder Riese Deutschland" und zitiert Herrn Gauck, der vor der Illusion warnt: "...wir könnten verschont bleiben von den (...) ökonomischen, den ökologischen und militärischen Konflikten, wenn wir uns an der Lösung nicht beteiligen." Und rät ebenfalls dazu, sich "nicht länger eine eingeschränkte strategische Sicht der Welt" zu leisten. Welche Sicht stattdessen, verrät uns Herr Kiessler nicht. Aber da er eindeutig mit Bezug auf das Buch von Clark titelt, erlaube ich mir, diesen zu zitieren. Ein Gespräch mit ihm, das die FAZ am 23.09.2013 veröffentlichte, beendet er mit dem Satz: "Es ist eine deprimierende Aussicht, dass wir alle diese Kriege und Konflikte brauchen, um Erneuerung und Veränderung zu produzieren."

Eine überragende Mehrheit der Deutschen ist gegen Krieg. Die ideologischen Wegbereiter zur Überwindung dieser Haltung treten klar zutage.

 

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