Sanierung städtischer Gebäude: ökologisch wichtig und wirtschaftlich lohnend
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- Veröffentlicht: Montag, 24. März 2008 01:00
- Geschrieben von Andreas Matthies
Die Stadt Braunschweig besitzt rund 85 Schulgebäude, 80 Kindertagesstätten und 450 andere Gebäude, vom Rathaus bis zur Friedhofskapelle. Legt man den Maßstab der neuen Energieeinsparverordnung von 2007 an, so ist festzustellen, dass in den nächsten 15 Jahren eine umfassende energetische Sanierung notwendig ist.
Die energetische Sanierung ist ökologisch wichtig
Für eine konsequente Klimaschutzpolitik ist die Sanierung von Gebäuden eine der wichtigsten Aufgaben. Denn etwa 40% der verwendeten Energie wird für Gebäude verbraucht, und zwar zum weitaus größeren Teil für die langjährige Nutzung der Gebäude. Glücklicherweise sind in diesem Bereich sehr hohe Einspareffekte erzielbar, was den C02-Ausstoß betrifft (und natürlich die Energiekosten).
Das betrifft zum einen die Privathaushalte, zum zweiten Gewerbeimmobilien und zum dritten die öffentlichen Gebäude. Rund 150.000 öffentliche Gebäude gilt es bundesweit energetisch “"durchzuforsten"”, davon gilt die Hälfte als “"besonders dringend sanierungsbedürftig"”. Wünschenswert und besonders produktiv wäre es natürlich, wenn die öffentliche Hand hier und da eine Vorbildrolle übernähme, in welcher Form auch immer.
Die Sanierung ist aber auch wirtschaftlich aussichtsreich und wird überdies immer lohnender; immerhin hat sich die Belastung der deutschen Privathaushalte in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. Die Deutsche Energie-Agentur (DENA) hat Kosten und Nutzen in einem kleinen Beispiel durchgerechnet (Quelle: FAZ vom 1. Februar 2008):
Die DENA geht von einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung der Energiepreise von 5% aus. Ein 1970 errichtetes Einfamilienhaus von 150 qm Wohnfläche verschlingt zur Zeit pro Jahr etwa 3200 Euro Heizkosten (Ölheizung). Durch eine Sanierung nach dem neuesten Stand der Technik ließe es sich in ein Niedrigenergiehaus verwandeln, das für 650 Euro im Jahr mit behaglicher Wärme zu erfüllen wäre. Die Sanierungsmaßnahmen wie umfassende Dämmung, Wärmeschutzfenster, moderne Heizungs- und Lüftungsanlage usw. würden um die 60 000 Euro erfordern. Eine erkleckliche Summe, die aber ihren Schrecken verliert, wenn man längere Zeiträume betrachtet. Denn schon nach 15 Jahren hätte man durch die Sanierung 56 000 Euro an Heizkosten erspart, nach weiteren fünf Jahren wäre nicht nur die Investitionssumme erwirtschaftet, sondern darüber hinaus 26 000 Euro eingespart. Fazit einer Vertreterin der DENA:
Wer nicht saniert, verheizt langfristig sein Geld!”
Dies ist natürlich bei öffentlichen Gebäuden nicht anders, wobei die Einspareffekte sicher von Gebäude zu Gebäude variieren, bei einem Teil des Bestandes aber noch höher sein dürften als im dargelegten Beispiel. Andreas Niemann, Energiemanager der DeTe-Immobilien, weist darauf hin, dass 80 % der Kosten im Lebenszyklus eines Gebäudes auf die Nutzungsphase entfallen (und nur 20 % auf die Planungs- und Bauphase). Man kann den GRüNEN (Berlin) nur zustimmen, wenn sie in ihrem “Investitionsprogramm Klimaschutz” (November 2007) feststellen:
“Die Wärmedämmung gilt als entscheidendes Klimaschutzinstrument, ... sie finanziert sich langfristig selbst.”
Dass energetische Sanierung eine Großaufgabe der nächsten Jahre und Jahrzehnte ist, drückt sich nicht zuletzt in vielen Veröffenbtlichungen und Kongressen der Immoblilienwirtschaft aus. Da wird diskutiert wie ein “green buildung” zu definieren sei; da wird auf schon geluingene Beispiele verwiesen, so etwa in der FAZ vom 7. März 2008:
Mittlerweile gibt es zahlreiche Beispiele erfolgreicher Umwandlung eines normalen Bürogebäudes in ein Green Building.”
Da wird gefordert, auch in Deutschland eine Bewertungsmethode speziell für Immobilien zu entwickeln ("green rating”) , die es schon heute in den USA, der Schweiz und einigen anderen Ländern gibt.
Sätze wie "Jede Immobilie birgt Einsparpotentiale” und "Positive Energiebilanz ist ein Wettbewerbsvorteil" sind gängig, allerdings wird auch zugegeben, dass der Prozess in Deutschland noch in der Anfangsphase ist und erst langsam an Schwung gewinnt. An vielen Stellen fällt der Schritt vom Erkennen zum Handeln ziemlich schwer.
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Zweite Folge demnächst:
"Sanierung der städtischen Gebäude: produktive Aufgabe, braucht Know-How und macht Spaß"