Liebe Leser und Leserinnen des b-s! Der b-s hat ab 1. Mai 2019 unter braunschweig-spiegel.de einen neuen Auftritt. Unter archiv.braunschweig-spiegel.de erreichen Sie den b-s von 2008 bis April-2019 in seiner letztmaligen Form, incl. funktionsfähiger interner Beitragslinks, als historisches Dokument.

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Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

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Das neue "Spaßbad" und das Ende der Gemeinnützigkeit

Der Eintritt im Badeland Wolfsburg beträgt zur Zeit 3,70 € pro Stunde. Eine Tageskarte dort kostet 9,70 € pro Person, im Badezentrum Gliesmarode nur 4,05 € (für Kinder 3,10 €), im Nordbad sogar nur 3,10 für einen Erwachsenen. Und was soll das neue "Spaßbad" kosten? Man spricht von 14 € oder mehr. Dabei hätte man noch allen möglichen Luxus (Sauna, Wellnessbad usw.) Aber wer braucht denn das?

Welche Familie kann sich das auf Dauer leisten, dort öfter schwimmen zu gehen? Doch wohl nur gutverdiendende Mittelschichtsfamilien und Singles. Hartz-IV-Familien wohl kaum - sie sind quasi beim neuen "Spaßbad" von vornherein ausgeschlossen, schon wegen der Kosten. Das gilt auch für viele andere Familien. Und für Senioren und Vereine ist das "Spaßbad" nur begrenzt tauglich.

Als Kind hatte ich im Sommer eine Jahreskarte für das Freibad, sie kostete damals 5 DM. Im Sommer war ich dann fast jeden Tag im Schwimmbad. Heute ginge das gar nicht mehr. Damals gab es noch so etwas wie soziales Empfinden in der Gesellschaft. Heute gibt es das höchstens noch als Schlagwort, Werbe- oder Wahlkampfspruch.

Es wäre gut, hier endlich mal wieder Zeichen zu setzen. Gegen Eigennutz, soziale Kälte und Ausgrenzung. Das selbst die SPD für ein "Spaßbad" gestimmt hat, sollte zu denken geben. Wer Luxus haben will und es sich leisten kann, soll eben nach Wolfsburg fahren. Hier in Braunschweig sollte man sich aber wieder mehr auf die sozialen Werte und den Gemeinsinn besinnen. Gerade das Badezentrum Gliesmarode und das Nordbad sind bei Familien, Senioren und Vereinen sehr beliebt. Sie zu schließen, wäre einfach schade und ein Schritt in die falsche Richtung.

Braunschweig ist seit Jahren ohne Jugendherberge, Eissporthalle, jetzt droht die Schließung wichtiger Schwimmbäder. Das beliebte FBZ wurde einfach abgerissen - jetzt kommt ein Luxushotel. Wie lange soll dieser Ausverkauf sozialer Werte weitergehen?

Von der Situation an vielen Schulen ganz zu schweigen, wo inzwischen die Decke runterkommt und PPP-Verträge für einige exklusive Schulen abgeschlossen wurden. Es wäre schön, wenn endlich wieder mehr Gemeinnützigkeit ins Spiel käme. Wie sollen Schüler soziale Werte lernen, wenn es ihnen von den Erwachsenen nicht vorgelebt wird? Insbesondere die SPD ist hier gefragt, die diese Werte früher einmal als Kernpunkte in ihrem Programm hatte.

Eine Schule kämpft für ihr Konzept!

Der Sieger des Deutschen Schulpreises 2011, die Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen, sieht sich gezwungen, sein prämiertes Bildungskonzept aufzugeben. Als einzige Gesamtschule in Niedersachsen braucht die IGS in Göttingen bisher keine äußere Differenzierung durch Fachleistungskurse durchführen. Über sechs Schuljahre kann sich die von der Jury des deutschen Schulpreises gelobte Beziehungskultur zwischen Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern ungestört entwickeln. Sechs Jahre können Schülerinnen und Schüler mit- und voneinander lernen, mit innerer Differenzierung erzielt die Schule hervorragende Abschlüsse der Schülerinnen und Schüler. Damit soll es jetzt vorbei sein, denn das Turbo-Abitur für Gesamtschulen mit dem neuen IGS-Erlass der Landesregierung verlangt von allen Gesamtschulen spätestens ab Jahrgang 9 eine äußere Differenzierung in drei Leistungsniveaus und damit eine Aufsplitterung der gewachsenen Gruppen und Beziehungen.

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"Allianz für die Region" und IG Metall starten Befragung zu Arbeits- und Lebensqualität

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Was macht unsere Region besonders und lebenswert? Welche Aspekte sind positiv und wo gibt es Nachholbedarf?

Dazu befragen Wolfsburg AG und projekt Region Braunschweig GmbH als "Allianz für die Region" in Kooperation mit den IG Metall Verwaltungsstellen Braunschweig, Salzgitter-Peine und Wolfsburg ihreNewsletter-Abonnenten und Mitglieder.

Mehr dazu auf unserer Internetseite unter: http://www.igm-son.de/Mitteilungen-Detail.8+M5beafa29f7a.0.html
Hier geht es direkt zum Online-Fragebogen: http://www.allianz-fuer-die-region.de/fragebogen

Bitte leitet den Link zum Online-Fragebogen auch an Eure Kolleginnen und Kollegen weiter. Die Teilnahme an der Umfrage ist anonym. Die Auswertung der gesammelten Daten und Meinungen erfolgt im Rahmen einer Statistik und natürlich im Rahmen der Datenschutzgesetze.

mit freundlichen Grüßen
Peter Wenzel

„Wird in Braunschweig genug gegen die Armut getan?“

Unter diesem Titel fand am 16. 6. 2011 eine Podiumsdiskussion des Friedenszentrums mit Experten und Betroffenen statt. Monika Döhring vom Mütterzentrum, Christiane Reinsch vom Verband Alleinerziehender Mütter und Väter, Gunter Kröger als Vertreter der AWO, Uwe Söhl von der Diakonie sowie Hansi Volkmann vom DGB diskutierten mit Betroffenen und Experten im Publikum, wo  auch Vertreter/innen der Grünen, der Linken und der BIBS saßen (alle Ratsfraktionen waren eingeladen, aber nicht alle hatten den Weg in den Speicher der Alten Waage gefunden).

Foto: © Peter Ries / PIXELIO.de

Eingeladen war auch das Sozialdezernat der Stadt, das aber höflich abgesagt hatte. So blieb viel an der Stadt hängen, obwohl ihr bescheinigt wurde, dass sich in letzter Zeit durchaus etwas getan habe.

Zumindest sind die Verhältnisse nicht mehr so wie noch 2007, als von höchster Stelle verkündet wurde, es gebe keine Kinderarmut in Braunschweig, nur Eltern, die das Geld falsch umsetzten. (Inzwischen hat eine lobenswerte Studie der Diakonie belegt, dass arme Eltern sich durchaus um das Wohl ihrer Kinder kümmern).

Doch trotz aller nicht zu unterschätzenden Fortschritte auf kommunaler Ebene bleibt nach Meinung der Diskussionsteilnehmer viel zu tun:

Gebraucht werden:

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Wem gehört der öffentliche Raum?

Aus der Reihe "Zukunftsfragen kontrovers" findet folgende Veranstaltung statt:

"Wem gehört der öffentliche Raum?

Stadtplanung im Spannungsfeld von Unternehmens- und Bürgerinteressen".

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Montag, 20. Juni 2011, 18.30 Uhr
Raum Veolia im Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11

Vortragende:
Prof. Dr. Manfred Walz, Stadtplaner, Hochschulratsmitglied, Bochum
Klaus Hornung, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Umweltschutz,
Braunschweig

Moderation: Norbert Adel, Braunschweig

Ankündigung



Kontakt:
Prof. Dr. Bettina Wahrig
Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften
mit Schwerpunkt Pharmaziegeschichte der TU Braunschweig
Beethovenstr. 55, 38106 Braunschweig
Tel.: 0531/391-5997, Fax: 0531/391-5999
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Deutscher Sozialklimaindex wird erstmals ermittelt

Endlich ist es soweit, der Sozialklimaindex soll erstmals ermittelt werden.

Jeden Monat erfahren wir das Konsum- und Geschäftsklima. Mehrere Institute veröffentlichen monatlich Wahlbarometer. Über die Medien erfahren wir die Ergebnisse, die die Politik beeinflussen.

Was aber wissen wir vom Sozialklima in unseren Stadtbezirken und Gemeinden? Nicht nur die Fachleute, auch Bürgerinnen und Bürger verstehen unter sozialem Klima und dessen Säulen wie etwa Vertrauen und Geschenkkultur, sehr unterschiedliche Dinge. Der Deutsche Sozialklimaindex wird erstmals regelmässig gemessen.

Rechtzeitig reagieren: Der Sozialklimaindex als Seismograph

Das Sozialklima hat nicht nur erheblichen erheblichen Einfluss auf Gesundheit, Sozialausgaben, Sicherheit und öffentlichen Nahverkehr, sondern es beeinflusst auch die Immobilienpreise, Handel und Gewerbe sowie die kommunalen Finanzen.

Durch den Sozialklimaindex können Veränderungen rechtzeitig wahrgenommen und werden und ermöglichen das schnelle Gegensteuern. Es wird nun auch möglich, das Sozialklima von Gemeinden und Bezirken bundesweit zu vergleichen und in Verbindung mit dem bisherigen Landkreisranking zu bringen. Werden die Bewohnerinnen und Bewohner der Bezirke mit dem höchste Pro- Kopf-Einkommen auch ihr Sozialklima am höchsten bewerten?

Bildquelle: © Gerd Altmann / pixelio.de

Solidarische Gesundheit muss gegen Gier geschützt werden

Das Institut Solidarische Moderne (ISM) ist eine Programmwerktstatt. Ziel ist, über Parteigrenzen hinweg konkrete und durchführbare politische Alternativen zum Neoliberalismus zu entwickeln. Der braunschweig-spiegel hat die homepage des ISM ständig unter "Überregionales" verlinkt (Red.).
 
 
In der Schriftenreihe Denkanstöße des ISM beschreibt Wolfgang Wodarg als politisch denkender Arzt die subtilen Mechanismen, mit denen eine gierige Finanzindustrie die gesetzliche Krankenversicherung als Kernbereich solidarischer Daseinsvorsorge aufspaltet und mit wachsender Geschwindigkeit einen Marktplatz aus ihr macht, auf dem mit dem Leid und der Not der Menschen große Profite gemacht werden. Er zeigt Wege auf, wie auch bei uns Gesundheit jetzt solidarisch zu sichern ist und wie eine nachhaltige selbstverwaltete Versorgung aussehen kann.
 

Leitlinien gegen Kinderarmut

Der Beirat des Präventionsnetzwerks gegen Kinderarmut und zur Linderung ihrer Folgen verabschiedet die Leitline.
Alle Braunschweiger verpflichten sich, bei Kinderarmut nicht mehr wegzusehen, sondern aktiv zu sein. Ausnahmslos werden zukünftig alle Vereine, Verbände, Organisationen, Kirchen, Parteien und Stiftungen gemeinsam Maßnahmen entwickeln, Kinder- und Familienarmut in Braunschweig zu bekämpfen.

Am 22.12.2010 werden wir die, schon von vielen unterzeichneten, Leitlinien dem Oberbürgermeister Dr. Hoffmann übergeben. Diese Leitlinien sind die Grundlage für zukünftiges Handeln. Dahinter steckt nicht, unkontrolliert Geld irgendwo hinzupumpen. Vielmehr sollen durchgreifende Projekte den Kindern unserer Stadt, trotz relativer und/oder absoluter Armut, Chancen für ihr Leben zu eröffnen.

Doch wir sind erst am Anfang. Aus den Erfahrungen, die der Beirat bei der Umsetzung des Schulkostenfonds, Schulbudget, Schulessen, Schulsozialarbeit usw. gemacht hat, sind wir zu Beginn des Jahres zu dem Schluss gekommen, dass wir ein Handlungspapier brauchen.
Wir nehmen nun jeden Lebensbereich der Kinder in Not auf. Es ist Zeit zum Handeln.

Parkbankzeitung - Obdachlosigkeit geht uns alle an

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Wir alle haben sie wohl schon mal gesehen, oder zumindest wahrgenommen: Die Verkäufer und Verkäuferinnen der Parkbank-Zeitung (P-Z). Vierzehn gibt es von ihnen, hauptsächlich über die Innenstadt verteilt. Es sind die freundlichen Menschen mit der P-Z in der Hand, die mit jedem Verkauf eines Exemplars 1.60 € einnehmen. 70 Cent davon verbleiben beim Verkäufer.

Derzeit wird das Septemberheft auf den Straßen angeboten. Es lohnt sich, es zu erwerben. Es wird von den Aktivitäten der Parkbank-Aktiven berichtet, von Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Es wird berichtet über Katzenpflege und "Brot am Haken“, über Hartz IV und über Brombeeren mit leckeren Rezepten, und natürlich darf das Sudoko nicht fehlen. Aber das ist nur ein Teil des Inhalts. Was die P-Z alles kann und wer sie macht und was für Ziele die Menschen haben, die hinter ihr stehen, sehen Sie hier.

Und noch eins: Jedes 4. Kind in Braunschweig lebt in problematischen Verhältnissen. Die Zahl der Kinder steigt , die von Sozialhilfe und Hartz IV überleben müssen. Das muss nicht so sein. Wie man es anders machen kann, steht auf Seite 11 der P-Z oder hier.

Gerecht geht anders – Demo der Gewerkschaften gegen Sozialabbau

Es war einen eindrucksvolle Demonstration. Etwa 2500 Menschen zogen vom VW-Werk an der Hamburger Str. durch die Innenstadt auf den Burgplatz. Und es waren eindrucksvolle Reden. Da wurde nichts mehr weichgespült, da wurde Klartext geredet. Unmissverständlich wird bei dieser Bundesregierung (CDU/FDP) deutlich, dass von „unten nach oben“ umverteilt wird. Diese Regierung paktiert mit den Reichen des Landes. Sie regiert gegen den größten Teil der Bevölkerung. Doch der Reihe nach:

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"Gerecht geht anders! – Kurswechsel für ein gutes Leben" war das Motto auf dem Front-Transparent, das Verdi-Chef Frank Bsirske, Carola Reimann (SPD Bundestagsabgeordnete), Uwe Fritsch (Vorsitzender des VW Betriebsrats), Michael Kleber (Sprecher DGB Süd-Ost) und weitere Gewerkschafter vor sich hertrugen. Im Demonstrationszug waren eingereiht, der DGB, die IG Metall mit Abordnungen aus Salzgitter und Wolfsburg, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Verdi, „Die Linke“, „Bündnis 90/DieGrünen" und natürlich die unermüdlichen Montagsdemonstranten. Musik fehlte auch nicht: Samba Attac ist bei wichtigen Demonstrationen immer dabei. Deren Rhythmus macht immer wieder Freude.

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Kämpferisch begann die Veranstaltung schon durch die Einführungsrede von Michael Kleber.

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