Bericht aus Bumsdorf - Subjektives Sicherheitsgefühl durch objektive Berichterstattung
- Mittwoch, 11. Juli 2007 02:00
- Axel Klingenberg
Gerne würde ich einmal eine politische Glosse schreiben. Zum Beispiel über das G8-Gipfeltreffen. Aber ich war ja nicht dabei, man hat mich schließlich nicht eingeladen, im Hotel Kempinski mit Angie und den anderen Jungs zu tagen und nächtigen. Und zum Zelten hatte ich keine Lust. Also bin ich nicht hingefahren.
Dafür waren andere da, hatten ihren Spaß und lieferten lustige Fernsehbilder. Zum Beispiel bei der Demo am 2. Juni. Im Laufe der folgenden Tage stellte sich zwar heraus, dass die Zahl der verletzten Beamten maßlos übertrieben war und außerdem ein Haufen randalierender Polizeispitzel versucht hatte, Demonstranten zu Gewalttaten aufzustacheln, aber schlimm soll es gewesen sein.
Schlimm, schlimm...
Aber ich war ja, wie gesagt, gar nicht dabei, ich kann das ja nicht beurteilen.
Also schreibe ich doch wieder über die Dinge, die ich kenne. Zum Beispiel über das Fahren mit Bus und Bahn. Da gibt es ja schon seit einiger Zeit diese Kameras, mit denen man die ganze Zeit angegafft wird. Um das "subjektive Sicherheitsgefühl" zu stärken, wie es so schön heißt. Als Ausgleich dazu darf man sich selbst aber auch etwas angucken, denn Fernseher gibt es da jetzt auch. Es werden aber keine tollen Spielfilme gezeigt ("Speed" würde mir z.B. sehr gut gefallen), sondern immer nur Werbung und Nachrichten. Die Hauptnachricht in den letzten Wochen war die, dass es eine "Neue Dimension der Gewalt" gäbe, da "die Autonomen", die bekanntlich "straff organisiert" seien, nun bei ihren Anschlägen "auch Todesopfer in Kauf" nähmen.
Vielleicht ist das ja auch so eine Maßnahme, um den Öffentlichen Personennahverkehr endgültig zu ruinieren, denn "das subjektive Sicherheitsgefühl" wird so sicherlich nicht gestärkt. Und waren heute nicht auch schon viel weniger Leute im Bus? Oder haben etwa schon die Semesterferien begonnen?
Volkswagen
- Mittwoch, 04. Juli 2007 02:00
- F.R.Usti
2008
- Prof. Dr. Dr. Winterkorn und Bernd Osterloh verabschieden das Programm FRUST (FRemdfirmenUnterSTützung). Damit soll erwirkt werden, daß anfallende Aufgaben, die dadurch entstehen, daß in den Jahren 2006 und 2007 zu viele kompetente Mitarbeiter das Unternehmen zugunsten besserer Konditionen in anderen Betrieben und einer hohen Abfindung von Volkswagen verließen, nicht mehr von Volkswagen-Mitarbeitern ausgeführt werden, sondern ausschließlich durch „billigere“ Fremdfirmenmitarbeiter. Darüber hinaus werden keine Hochschulabsolventen aus Deutschland mehr eingestellt, weil die „mit dem ständigen Ziel ‚Hartz IV’ vor Augen keine Leistung mehr zu bringen bereit“ (Osterloh) seien.
2009
- Bei einer spontanen FRUST-Kundgebung vor dem alten Kraftwerk solidarisieren sich die Mitarbeiter von Volke, IAV, Sitec, VW-Bordnetze, AutoVision und Auto5000 GmbH. Ein Mitarbeiterrat (FRUSTrat) entsteht, der Lohn- und Gehaltsangleichungen an Volkswagentarife fordert. Innerhalb kürzester Zeit wird dieser Rat von der Werkssicherheit zerschlagen und von Volkswagen verboten. Winterkorn spricht von der „FRUSTration“, die man erteilt habe, kündigt die Verträge mit den betroffenen Firmen und läßt diese Aktion als „FRUSTrationalisierung“ in die Geschichte eingehen.
Termine von Friedenszentrum und BUND
- Donnerstag, 14. Juni 2007 02:00
- Administrator
Bettina Büsing,
Ist Erziehung zum Frieden möglich?
am Montag, 18. Juni 2007
19.00 Uhr
VHS Alte Waage 15, Speicher
------------------------------------------------
Der Geobotaniker
Dr. W. Rieger und der BUND
laden am 30. Juni um 14:00 Uhr ein zu einer Exkursion über die
letzte zusammenhängende Heidelandschaft im Norden Braunschweigs.
Neben seltenen Sandmagerrasenrelikten auf nährstoffarmem Sandboden, ist der das Gebiet umsäumende Eichen-Krattwaldgürtel außerordentlich sehenswürdig. Dazu bildet der schöne Wiesen-Wachtelweizen üppige gelbe Blühaspekte. Treffpunkt ist das Schützenhaus Kralenriede, Friedtjof-Nansen-Str. 29a. Anmeldung und Informationen:
BUND Tel: 15599, email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
--------------------------------------------------
Exkursion für die ganze Familie:
Der BUND lädt Sie herzlich ein
an unserer
Schmetterlingssafaris für Schmetterlingszähler
und die, die es werden wollen, teilzunehmen. Das Angebot richtet sich besonders an Familien.
- Sonntag, den 24. Juni 2007, 13.30 Uhr, Waller Weg, Wendehammer Industriegebiet
- Sonntag, den 8. Juli 2007, 13.30 Uhr, Riddagshäuser Weg, Parkplatz Nähe Windmühle
Neuer Wein in alten Flaschen
- Dienstag, 12. Juni 2007 02:00
- Administrator
Nachdem schon die alte Abfüllung Braunschweig in einen kollektiven Sinnesrausch versetzt hat, finden wir nun eine Abfüllung, die noch stärkere Wirkkraft verspricht. Abfüller, Abfüllung und Abgefüllte harmonieren so vorzüglich, dass sie den Sinnesrausch leicht in einen Zustand permanenter Besinnungslosigkeit (delirium tremendum) steigern können.
Die neue Abfüllung:
Friedensstadt Braunschweig?
- Dienstag, 12. Juni 2007 02:00
- Ingeborg Gerlach
- Zur Diskussion über kommunale Friedensarbeit am 7.6.2007 im Georg-Eckert-Institut -
Manchmal könnte einen der blanke Neid packen. Ute Lampe, der Initiatorin dieser Veranstaltung, muss es auch so gegangen sein, als sie auf einer Tagung Frau Margit Poggemeier kennen lernte, die Leiterin des Büros für Friedenskultur in Osnabrück, Sie lud diese ins Georg-Eckert-Institut ein, um dort vor Vertretern des Rats und interessiertem Publikum zu referieren und mit ihnen zu diskutieren.
Da erfuhr man, dass in der Stadt des Westfälischen Friedens die Friedensarbeit eine der Säulen der Kommunalpolitik ist. Dass es neben dem erwähnten Büro noch ein Friedenszentrum (kommunal) sowie den Erich-Maria-Remarque-Preis und das Nussbaum-Museum gibt. Regelmäßig finden Vorträge und Konferenzen statt, selbst die UNESCO ist zu Gast, und die Friedensarbeit stellt einen kulturellen und wirtschaftlichen Standortfaktor dar, wie Frau Poggemeier nicht ohne Stolz berichtete.
Neulich beim Genderfußball...
- Samstag, 09. Juni 2007 02:00
- Gabriele Uhlmann
De Handetasche muss lebändich sain! Wenn eine Frau eine Handetasche hat mit Geld drin, die muss einfach lebändich sain!
(Bruce Darnell bei Germany's next Topmodel, Guggst Du hier)
Die Macht der Bilder im
- Donnerstag, 07. Juni 2007 02:00
- Michael Walther
(Antwort an Karl Eckhardt) Deine Ausführungen zeigen, dass Du die Macht der Bilder und damit die „Mainstreambildung“ sehr unterschätzt. Natürlich beeinflussen die gezeigten Bilder die Bevölkerung. Das ist Ziel einer jeden Werbung. Dadurch werden bestimmte Figuren, Stile, Moden etc. transportiert.
Das Bild im gezeigten Vierklang: Beine, Rosa, Kleid, Stöckelschuh repräsentiert ein Klischee. Natürlich gibt es Frauen, die sich genau so und gern kleiden und repräsentieren. Aber es geht doch gerade darum, Klischees aufzubrechen und die von Dir ebenfalls eingeforderte Vielfalt darzustellen! Denn es gibt viele Frauen, die sich genau so nicht präsentieren wollen oder können.
Gleichstellen kann nicht heißen: Gleichmachen
- Donnerstag, 07. Juni 2007 02:00
- Karl Fr. Eckhardt
(Zum Beitrag von Michael Walther) Ich bestreite schlicht, dass die in der Werbung gezeigte Frau oder gar alle Frauen dieser Welt durch die Darstellung in der Werbung "benachteiligt" ist oder sind.
Ich sehe auch keine Herabwürdigung. Ich halte "Einkaufen" nicht für eine Tätigkeit, die einer Person die Würde nimmt. Im Bild geht es ja schon um eine Folge des Einkaufs, um eine Nutzung und Bemächtigung eines zu kaufenden oder schon gekauften Produktes. Einkauf ist eine Art von Machtausübung über die dingliche Welt. Auch das nimmt einer Person nicht die Würde.
Die Geschlechter gleichstellen, kann nicht heißen, sie gleich zu machen, die Geschlechterdifferenz zu leugnen oder gar zu nichten. - In diesem Zusammenhang hielte es auch einfach nicht für ein anstrebenswertes gesellschaftspolitisches Ziel, zu erreichen, dass Männer (im Durchschnitt) möglichst genauso viel Schuhe einkaufen wie Frauen (oder Frauen so wenig wie Männer), das Männer genauso oft Lippenstift und Lidschatten benutzen wie Frauen oder Frauen so wenig wie Männer. Warum soll da der Umgang mit dem eigenen Körper (im Durchschnitt) nicht unterschiedlich sein?
Man sollte die Gleichstellungproblematik in der Politik auf die wesentlichen Dinge konzentrieren: auf die Teilhabe an der gesellschaftspolitischen Macht. Wenn in den meisten Führungspositionen im Braunschweiger Rathaus Männer sitzen, finde ich es legitim, dies zum Thema zu machen und zu fragen, ob das vielleicht auf eine verfehlte Einstellungspolitik im Rathaus zurückzuführen ist.
Wenn in der Wäschewerbung Frauen dominant sind, halte ich das im Rahmen einer Gleichstellungspolitik für sehr, sehr nebensächlich - vom wesentlichen Thema lenkt es nur ab.
Ein Beitrag zur Genderdiskussion
- Donnerstag, 07. Juni 2007 02:00
- Michael Walther
Seit vielen Jahren versuchen vor allem engagierte Frauen, zunehmend aber auch engagierte Männer, geschlechterpolitisch auf die Gleichstellung hinzuwirken. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind weitgehend angeglichen, dennoch gibt es weiterhin große Differenzen in der Gleichbehandlung und Gleichstellung von Frauen und Männern.
Gleichstellung ist mittlerweile ein erklärtes Ziel der Bundesregierung, sehr gepuscht von der alten Bundesregierung. Mit der vertraglichen Anerkennung des Amsterdamer Vertrags verpflichtet sich die Bundesregierung, Gender Mainstreaming umzusetzen. Dieses Ziel wird auch von den Bundesländern und teilweise auf die Kommunen in Satzungen verankert.
"Braunschweiger Anziehungskraft!"
- Dienstag, 05. Juni 2007 02:00
- Ralf M. Ehlers
Die Stadtmarketing GmbH wirbt für Braunschweig mit schwarz bestrumpften Beinen und hat sich hierfür den Vorwurf des "Sexismus" von den Grünen, der Frauenbeauftragten der TU und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt eingehandelt. Wenn man so alt ist, könnte man sich in die 70er-/80er-Jahre zurückversetzt fühlen, als die Verdinglichung von Frauen in der Werbung einen Höhepunkt erreichte.
Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, angesichts der Auflösung starrer geschlechtlicher Rollenzuschreibungen, der nachhaltigen Emanzipation einer neuen Frauengeneration und der jederzeitigen und unmittelbaren Verfügbarkeit sexueller Reize jedweder Spielart via Internet, wirkt die obige Reaktion wie der Versuch der Aufrechterhaltung überkommener Herrschaftsverhältnisse von Frauen über Männer in Beziehungen gewisser sozioökonomischer Schichten.
Geschmack ist bekanntlich Geschmackssache, aber es scheint angesichts des bildlichen 50er-Jahre Charmes: Hier wetteifern Foto und Reaktion um den Eindruck größerer Spießigkeit - Und insofern ist die Reaktion der Grünen und anderer verständlich.
Es könnten übrigens auch Männer- oder Transgenderbeine auf dem Foto sein.