Peinliche Russenhetze sollte wohl Satire sein
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- Veröffentlicht: Dienstag, 18. September 2018 13:00
- Geschrieben von Joachim Kleppe
Opfer der Zivilbevölkerung durch die Belagerung von Leningrad durch die deutsche Armee
Die folgende Tabelle gibt die Anzahl der monatlichen Todesfälle während des ersten Jahrs der Belagerung wieder.
Insgesamt starben von Juni 1941 bis Juni 1942 etwa 470.000 Menschen - hauptsächlich durch verhungern. Quelle Wikipedia
Anlässlich der Fussballweltmeisterschaft in Russland hatte das WDR-Fernsehen die Veranlassung gesehen, deutsche Touristen über „die Russen“ aufzuklären.
Unter dem scheinbar witzig gemeinten Titel „Do it youself: Russe sein – Grundlagen“ steht bis heute auf der Webseite der WDR-Mediathek: „Damit nicht allzu viele Touristen in Russland Probleme bekommen, erklärt unser Format wie man sich wie ein richtiger Russe benimmt.“
In der WDR Mediathek zeigt Katja Garmasch den Zuschauern in 7 Kurzfilmen
„...die absoluten Grundlagen, die ein jeder Russe seit seiner Geburt in sich trägt...“
„In Russland lächelt keiner ohne Grund.“
„Freundlichkeit ist kein Grund, den ein Russe pflegt.“
„Wenn Du (als Russe) lächelst bist Du entweder betrunken oder dämlich.“
„In Russland gibt es nur zwei Arten von Menschen, diejenigen die den billigen Alkohol trinken oder diejenigen, die den teuren Alkohol trinken, die Alkoholiker.“
„Die wichtigste Regel für Touristen: Nicht lächeln, resting-bitch-face.“
„Russen sind wie Fischstäbchen, außen kratzig, innen weich.“
Diese sieben Kurzfilme sind ein Beispiel, wie Medien allen Russen unsymphatische Eigenschaften zuschreiben. So wird eine negative Einstellung und Abwehrhaltung gegenüber der russischen Bevölkerung erzeugt. Es wird mit dumpfen Ängsten vor dem unfreundlichen, unsymphatischen und bösen Fremden gespielt. Angst und Abwehr sind die Grundlage für eine Bereitschaft in der Gesellschaft, alle Russen als feindlich zu betrachten. Auf solche Feindbilder baut eine Politik, die sich gegenüber Russland überlegen und feindlich verhält.
Die deutsche Verteidigungsministerin z.B. hat erklärt, Deutschland dürfe nur aus einer Position der Stärke mit Russland verhandeln.
Unter deutschem Befehl üben heute NATO-Soldaten mit Beteiligung von tausenden deutschen Soldaten mit Panzern und Raketen den Krieg in Sichtweite der russischen Grenze, nahe St. Petersburg. Im damaligen Leningrad sind durch die deutsche Belagerung von 1941 bis 1944 mehr als 1 Mio. russische Einwohner verhungert. (Siehe oben)
Damals wie heute war und ist Russophobie nur eine Erscheinungsform von allgemeiner Fremdenfeindlichkeit, deren bedrohliches Anwachsen wir heute in Deutschland wieder erleben.
https://www1.wdr.de/radio/cosmo/magazin/specials/do-it-yourself-russe-sein-100.html