Uwe Timm im Kolleg: Eine Reise in die Erinnerung
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 07. März 2018 18:13
- Geschrieben von Klaus Knodt

Uwe Timm an alter Wirkungsstätte: Zwischen 1961 und 1963 machte der Romancier und Literat am Braunschweig-Kolleg sein Abitur. Foto: Marcus von Bucholz
In den Sechziger Jahren machte er am Braunschweig-Kolleg sein Abitur, jetzt kehrte Uwe Timm an alte Wirkungsstätte zurück: Der mittlerweile promovierte Autor, Drehbuchschreiber, literarische Intellektuelle, vielfach Ausgezeichnete (u.a. Heinrich-Böll-Preis) und Romancier las vor ausverkauftem Saal aus seinem 2017 entstandenen Werk „Ikarien“, einem zu Zeiten seiner frühen Kindheit im Deutschland nach dem Zusammenbruch des 3. Reichs spielenden Werks. Es kommen US-Offiziere und die gebeutelten kleinen Leute nach dem Zusammenbruch vor, Kriegsinvaliden, Kriegshelden wie der berühmt-berüchtigte US-General George Patton und – und damit nähert sich Timm dem Kern seines Werks – der „Eugeniker“ Dr. Alfred Plötz, der 1936 sogar Kandidat für den Nobelpreis war. Dessen heute menschenverachtend erscheinende Idee: Aus dem „Glauben an eine perfekte Gesellschaft heraus“ hat Plötz lange Versuchsreihen zur Vererbungslehre gemacht, mit denen der früher überzeugte Kommunist zum Handlanger und Helfershelfer der nationalsozialistischen Wahnideologie des Rassenhasses wurde.
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Der Bauhistoriker und Stadtteilheimatpfleger für die Braunschweiger Innenstadt wird im Rahmen des bekannten wöchentlichen Vortragsangebotes am kommenden „Mittwochnachmittag an St. Katharinen“ in einem ca. 1-stündigen Vortrag das Ergebnis seiner gründlichen Archiv-Recherche vorstellen. Das interessante Auf und Ab der Geschichte dieses bedeutenden Braunschweiger Platzes ist erst im zurückliegenden Oktober durch massive Sturmschäden in eine neue Phase eingetreten, dadurch ist die Zukunft des Hagenmarktes zum Braunschweiger Stadtgespräch geworden.