Umsonstene Konzerte
- Freitag, 28. Mai 2010 12:01
- Matthias Bosenick
Dicke Kataloge liegen überall in Kneipen, Cafés und Kultureinrichtungen aus: Vom Mittwoch, 2. bis Samstag, 12. Juni, findet in Braunschweig das Festival Theaterformen statt.
http://www.theaterformen.de/
Das allein ist schon mal supertoll. Doch was allgemein leider untergeht, ist die Tatsache, dass fünf Bands und Musiker im Rahmen des Festivals nach Braunschweig kommen, die vor zehn Jahren Anwärter fürs FBZ gewesen wären und einer Kultur-Größe angehören, die seit dem Aus des FBZ die Löwenstadt leider meiden. Als wäre das nicht schon besonders genug, plötzlich wieder mittelgroße Kultur in der Stadt zu haben: Beim Durchstöbern des Theater-Plans stellt sich zudem heraus, dass sämtliche fünf Konzerte keinerlei Eintritt kosten. Man möchte niedersinken vor Ungläubigkeit.
• Mittwoch, 2. Juni, 21 Uhr: Tamikrest
Tamikrest ist zurzeit der angesagteste Rock-Export aus Mali. Nach Tinariwen ist Tamikrest die zweite international aufsehenerregende Tuareg-Band.
Musik & Müll
- Montag, 24. Mai 2010 19:47
- Ralf Beyer
Im Jahre 2007 wurde im Rahmen der Veranstaltung "Festliche Tage neuer Musik" Stockhausen’s Hubschrauber-Streichquartett in Braunschweig unter der künstlerischen Leitung des hiesigen Orchesterchefs Martin Weller aufgeführt. Statt der erwarteten 2.400 Zuhörer kamen weit weniger als die Hälfte, von dem herbeigesehnten "medialen Ereignis" hatte auch drei Tage danach kaum eine bedeutende Zeitung Notiz genommen, vom "Highlight im Jahr der Wissenschaft in Braunschweig" (Wolfgang Laczny, Kulturdezernent der Stadt Braunschweig) war nichts zu spüren und der Komponist selbst hatte besseres zu tun als zur Erstaufführung seines Werks in Deutschland nach Braunschweig zu kommen. Der damals 79-Jährige sei mit den Proben für die im Juli an seinem Wohnort Kürten stattfindenden Meisterkurse beschäftigt, hieß es. Gesamtkosten etwa 120.000 Euro - zum größten Teil Steuergelder. Hatte man in Braunschweig also dazu gelernt? Offensichtlich nicht, denn schon droht neues Ungemach.
Einige Veranstaltungen außerhalb Braunschweigs
- Freitag, 21. Mai 2010 09:35
- Matthias Bosenick
Culture Shocks ist 15 Jahre alt – ein Grund zum Feiern, und zwar am Samstag, 22. Mai, ab 20 Uhr im Sauna Klub im Kulturzentrum Hallenbad in Wolfsburg. Live-Musik kommt von den Braunschweigern "Hilter der Privatmann" und vom Berliner "Tomas Tulpe". Die DJs Kiddy und Disco-Marcus legen Soul und Indie auf. Außerdem gibt es eine Verlos-Aktion: Acht Tätowier-Sessions bei den Culture-Shocks-Tätowierern sind zu gewinnen, der Erlös geht an die Kinderkrebshilfe. Lose kosten 15 Euro und sind erhältlich bei Culture Shocks, Schachtweg 23, Tel. 05361/15825, www.tattoo-cultureshocks.de.
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Außerdem gibt's am Samstag, 22. Mai, ab 19.30 Uhr mal wieder – endlich! – Metal im Schlachthaus in der Zeppelinstraße in Wolfsburg. Die Wolfsburger Band Etecc veranstaltet das "Slaughterhouse Burning Stage"-Festival. Mit dabei sind Bedlam Broke Loose und Priests Of Broken Words (beide aus WOB) und Bad Smiles (aus Kiel).
"Musik statt Müll": Verleihung des Louis Spohr-Musikpreises an Olga Neuwirth
- Montag, 17. Mai 2010 22:39
- Sebastian Barnstorf
Louis Spohr - Olga Neuwirth
Als „österreichische Depressionistin“ bezeichne sie sich scherzhaft, erklärte Matthias Osterwold, Leiter des Berliner Festivals „Maerz Musik“, der an Stelle der verhinderten Preisträgerin des diesjährigen Louis Spohr-Musikpreises, Olga Neuwirth, die Ehrung aus den Händen von Bürgermeisterin Friederike Harlfinger entgegennahm. In seiner überintellektuellen, vertrackten und dem unvoreingenommenen Zuhörer über weite Teile unverständlichen Laudatio blieb denn auch nur der Grund des Fernbleibens der 41jährigen Komponistin hängen: „Sie fliegt nicht und ist gerade in den USA, wo sie an einem neuem Werk schreibt. Während einer Schaffensphase schottet sie sich konsequent von der Außenwelt ab.“
Na gut. So sollte denn, nach Preisübergabe an den „Neuwirth-Intimus“ nach den Worten der Bürgermeisterin das neue „Veolia-Konzert“ folgen.
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"Metal Matters"- Heavy Metal als Kultur und Welt
- Montag, 17. Mai 2010 11:13
- Matthias Bosenick
Da muss man erst ins Universum gehen, um vor dem Film „Anvil! Die Geschichte einer Freundschaft“ von einem mutigen Medienwissenschaftler im Wirtschafter-Outfit erzählt zu bekommen, dass es in Braunschweig in Kürze einen Kongress zum Thema „Heavy Metal“ geben wird. An drei Tagen, vom Donnerstag, 3. bis Samstag, 5. Juni nämlich, geben an der HBK rund 20 internationale Fachleute Einblick in ihr Fachwissen zu Themen wie Luftgitarre, Kutte und Grindcore. Die Aufführung einer Luftgitarren-Oper stellte der Aufsagende gar in Aussicht. Das ist ja schon bald, denkt man, und dass man eine solche Veranstaltung eigentlich seit mindestens einem halben Jahr dick im Kalender stehen haben müsste. Spätestens aber ab jetzt. Veranstalter sind Rolf F. Nohr (HBK Braunschweig) und Herbert Schwaab (Universität Regensburg).
http://mewi.hbk-bs.de/metal-matters/
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Und à propos Metal, da kommt eine Meldung von Kui:
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Zwei parallel stattfindende Lesungen in Braunschweig am Freitag, 14. Mai
- Dienstag, 11. Mai 2010 12:18
- Matthias Bosenick
1.) Das erste quere BüFe
Das erste Querumer regionale Bücherfestival findet am 14. Mai ab 18 Uhr in der Aula der IGS Querum statt. Braunschweiger Autoren lesen aus ihren Büchern.
Der Zeitplan:
18 Uhr: Einlass.
18.30 Uhr: Axel Klingenberg liest aus „Döner mit Braunkohl und Bier – Das Braunschweig-Buch“.
19.30 Uhr: Karsten Weyershausen liest „111 Gründe, erwachsen zu werden“; Holger Reichard liest „111 Gründe, sich selbst zu lieben“.
20.30 Uhr: Lord Schadt liest aus seinem ersten Roman „Galaktika“ und ein paar weitere Texte.
21.30 Uhr: Schluss.
Zwischen den Auftritten spielt das unterhaltsame Akustik-Duo „Rob’n’Roll“, die Moderation übernimmt Roland Kremer. Der Eintritt ist frei.
2.) Speed-Dating
Ein Leseabend mit Linus Volkmann (Intro) und Nagel (Muff Potter) beginnt um 19.30 Uhr im Jugendzentrum B58 im Bültenweg. Musikalisch umrandet wird die Lesung von den Berliner Poprockpunks EchtSchleCht. Auch hier ist der Eintritt frei.
Beides findet dummerweise nahezu gleichzeitig statt. Lordt Schadt sagt dazu: „Zeigt, dass an manchen Tagen in Braunschweig literarisch viel los ist.“
Termine: Theater, Heavy Metal und Poetry
- Dienstag, 27. April 2010 18:31
- Matthias Bosenick
Seit 23. April: Eine neue Veranstaltungsreihe von Theater-Outlet steht vor der Tür: "Die Spielreihe im Rebenpark". Hier gibt es seit dem 23. April bis zum 9. Mai insgesamt elf Veranstaltungen zu sehen, darunter vier Premieren. Für diese Aktion haben sich das "Tanztheaterprojekt des Lebenshilfe Braunschweig", "mehrsicht" und als Gast die "Neue Akademie Braunschweig" zusammengeschlossen, um ihre neuen Produktionen zu zeigen.
Karten für die Veranstaltungen können bequem auf der Internetseite reserviert werden: http://tickets.theater-outlet.de/ oder auch telefonisch unter 0531/3564713. Die Kartenpreise: 12 Euro / ermäßigt 6 Euro (Die Reise: 15 Euro / ermäßigt 10 Euro)
Das Programm weiterhin:
Donnerstag, 29. April, 20 Uhr, Neue Akademie Braunschweig: Die Reise (Premiere)
Freitag, 30. April, 20 Uhr, Neue Akademie Braunschweig: Die Reise
Samstag, 1. Mai, 20 Uhr, Weiß/Glantz? - mehrsicht: White Spaces
Sonntag, 2. Mai, 20 Uhr, Weiß/Glantz? - mehrsicht: White Spaces
Donnerstag, 6. Mai, 20 Uhr, Weiß/Glantz? - mehrsicht: Die Räume werden wieder sicher! (Premiere)
Freitag, 7. Mai, 20 Uhr, Weiß/Glantz? - mehrsicht: Die Räume werden wieder sicher!
Samstag, 8. Mai, 20 Uhr, Weiß/Glantz? - mehrsicht: Die Räume werden wieder sicher!
Sonntag, 9. Mai, 20 Uhr, Weiß/Glantz? - mehrsicht: Die Räume werden wieder sicher!
Weiter Informationen zu den einzelnen Produktionen unter
http://www.kunasmodernus.de/02-aktuelles-01.html
http://www.mehrsicht.de
Theater-Outlet, Berliner Platz 1, 38102 Braunschweig, Tel: 0531/3564713, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.theater-outlet.de
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Freitag, 30. April, Schabreu: Till Burgwächter präsentiert sein Hörbuch "Tillicus Glossicus Metallicus"
Neues Magazin oya
- Montag, 19. April 2010 21:23
- Christof Görlich
Seit einigen Wochen existiert ein neues Magazin auf dem bunten, deutschen Markt der Zeitungen und Zeitschriften. Es trägt den Namen "oya" (oya steht symbolisch Pate für die Sturmgöttin des Yoruba-Volkes) und ist untertitelt "anders denken . anders leben". Inhaltlich behandelt das erste Heft die Thematik "Allmende", was soviel heißt wie "allen (Gemeindemitgliedern) (im Wechsel) zukommend" - aber auch in der etymologischen Bedeutung "allen zustehendes Land", also Gemeindeland, welches der Allgemeinheit gehört.
Unter anderem finden sich Artikel in dem Heft über folgende Themen:
- ein Interview mit einem Aktivisten, der sich gegen die Privatisierung der Berliner Wasserwerke zur Wehr setzt
- ein Interview mit einem Vorstandsmitglied von solarcomplex AG (Bodensee) zum Thema Bioenergiedörfer und zum Engagement einzelner Ortschaften im Umgang mit energiefreundlichen Ressourcen
- ein Beitrag über die Salonfähigkeit von "Mundräubern", in dem es um Tausende von Obstbäumen geht, deren Früchte offensichtlich niemandem gehören, bzw. die niemand pflücken will.
- diverse Beiträge über deutsche Ökodorfer und zahlreiche Links, um sich ausführlicher zu informieren.
Ein Gratisheft (auch ein Abonnement und/oder die Mitgliedschaft bei der Genossenschaft Oya Medien eG.) gibt es unter www.oya-online.de
Bitte empfehlt das Heft weiter...
Kulturhauptstadt 2010: Alles oder nichts
- Montag, 19. April 2010 11:19
- Matthias Bosenick
Bekanntlich hat Braunschweig die Bewerbung zur "Kulturhauptstadt 2010" trotz aller redlicher Bemühungen nicht gewonnen. Stattdessen schmücken sich "Essen und das Ruhrgebiet" nun mit diesem Titel. Zu Recht: Auch ohne den Kulturhauptstadt-Status hat das Ruhrgebiet jede Menge zu bieten, mit nur umso mehr, und das auch noch breit gefächert. Deutlich breiter als die letzte deutsche Kulturhauptstadt Weimar im Jahre 1999 auf jeden Fall. Und deutlich breiter, als es Braunschweig mit dem Kulturhauptstadt-Status je auf die Beine gebracht hätte. Denn von einer Kulturhauptstadtbewerbung ist heute im Kulturgeschehen der Stadt nicht besonders viel wahrzunehmen.
Nun kann man sich als Verlierer dieses Auswahlverfahrens natürlich grämen und gekränkt zurückziehen. Oder man schließt sich mit den anderen nicht-genommenen Bewerberstädten zusammen und profitiert davon, dass man bereits Zeit und Geld in Kultur investiert hat und dass das Augenmerk in kulturellen Belangen, RUHR.2010 sei Dank, ohnehin auf Deutschland ruht.
In Essen erfährt man nun, dass es ein solches Bündnis wirklich gibt: "National Heroes" nennt es sich neudeutsch. Elf der 16 Bewerberstädte (minus Essen) beteiligen sich auf diese Weise am guten Gelingen der RUHR.2010. Nicht dabei ist: Braunschweig. Der zweite Platz ist wohl nicht genug, hm?
http://www.essen-fuer-das-ruhrgebiet.ruhr2010.de/national-heroes
http://braunschweig2010.de/