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..... man wird noch viel von Aenne Biermann hören

"Pressemitteilung"

 
jüdische fotografinnen in magazinen der 20er und 30er jahre


Eröffnung: Donnerstag, 11.1.2018 um 19 Uhr
Ausstellung: Freitag, 12.1. bis Sonntag, 4.2.2018
Raum für Freunde im Kunstverein Wolfsburg, Schlossstraße 8, 38448 Wolfsburg

Sie waren die Stars der neuen Fotografie in der Weimarer Republik: Junge Frauen wie Aenne Biermann oder Else Neuländer-Simon, genannt Yva. Obwohl die Fotografie als Männerdomäne galt, fanden in den 1920er Jahren immer mehr Frauen Anerkennung im Bereich der Modefotografie oderd urch Fotostrecken in den vielen neu entstandenen Magazinen. Der Magazin-Boom führte dazu, dass Anfang der 1930er Jahre diverse Ateliers von Fotografinnen geleitet wurden, darunter auch viele Jüdinnen. Doch mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ging dieser wichtige Teil der Kulturgeschichte verloren. Die bekannte Fotografin
und Lehrmeisterin von Helmut Newton, Yva, musste nach dem Inkrafttreten der Nürnberger GesetzeM itte der 1930er Jahre ihre Atelierleitung an eine Freundin mit Arier-Nachweis übertragen. Sie wurde vermutlich 1942 im Konzentrationslager Sobibor ermordet.

Die kleine Ausstellung im Raum für Freunde zeigt die Fotostrecken in ihrem damaligen Publikationszusammenhang, der eine große Öffentlichkeit erreichte. Die begleitenden Texte sind voll von Lobeshymnen auf die neue Art zu fotografieren. Sie verdeutlichen den Stellenwert, den die Gesellschaft jüdischen Fotografinnen wie Aenne Biermann eingeräumt hat. Einer der Artikel endet mit dem begeisterten Ausspruch „Man wird noch viel von Aenne Biermann hören“. Der Satz, der Titel der Ausstellung ist, verbleibt aus heutiger Sicht als bitteres Echo. 1930 hatte Aenne Biermann noch eine größere Ausstellung im Kunstverein Gera. Nur drei Jahre später starb sie krankheitsbedingt. Ihre Familie wurde enteignet, ihr über 3.000 Negative umfassendes Archiv blieb verschollen. Ihr Beispiel zeigt mit welcher Schnelligkeit sich der gesellschaftliche Wandel in totalitären Regimen vollziehen kann und wie rasch Personen und ganze Entwicklungen aus der (Kultur)geschichte ausradiert werden können.
Wir danken für die Anregung zu dieser Ausstellung und für die Magazin-Sammlung ganz herzlich
unserem Vorstandsmitglied Axel Bosse!

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