Liebe Leser und Leserinnen des b-s! Der b-s hat ab 1. Mai 2019 unter braunschweig-spiegel.de einen neuen Auftritt. Unter archiv.braunschweig-spiegel.de erreichen Sie den b-s von 2008 bis April-2019 in seiner letztmaligen Form, incl. funktionsfähiger interner Beitragslinks, als historisches Dokument.

Die Suchfunktion der Archivfassung ist NICHT mehr aktiv. Sie finden die Beiträge der Jahre 2005 bis 2019 jedoch über https://www.braunschweig-spiegel.de
Die Menüstruktur der Archiv-Fassung ging dabei jedoch komplett verloren.

Die Veränderungen die in der Amtszeit von Ex-OB Dr. Gert Hoffmann stattfanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Hoffmann#Oberb%C3%BCrgermeister_in_Braunschweig) sind hier dokumentiert. Hierunter fallen umstrittene Privatisierungen, Flughafenausbau, Schlossparkvernichtung, und Errichtung von ECE-Schlossarkaden ...

Chronologisch beginnt der b-s hier: http://archiv.braunschweig-spiegel.de/index.php/diese-zeitung-seit-2005


Sex Smells - Körper und Geruch im 21. Jahrhundert

Eröffnung: 01. September 2016, 19 Uhr - Ausstellung: 02.09.–06.11.2016

Wie riecht Sex? Diese Frage ist vermutlich nicht so einfach zu beantworten, während dem einen insbesondere der vertraute Geruch des Partners wichtig ist, sprüht, cremt und überdeckt der andere seinen Eigengeruch, um für den Partner möglichst gut zu duften.

Gemäß des Jahresthemas des Kunstverein Wolfsburg, welches 2016 „Sexualität in der digitalisierten Kultur” lautet, widmet sich diese Ausstellung einem Bereich, der in der visuell konditionierten Digitalkultur – trotz intensiver Bemühungen auf dem Gebiet der „Digital Scent Technology“ – noch weitgehend inexistent ist: dem Geruch. Geruch und Sexualität bilden eine untrennbare Einheit. Auch in einer visuell konditionierten Gesellschaft entscheidet sich die Partnerwahl immer noch zum größten Teil über den Körperduft.

In der heutigen Gesellschaft wird diese körperliche Komponente jedoch zusehends negiert. Der Philosoph Byung-Chul Han greift in „Duft der Zeit“ (2009) diese Abwesenheit des Geruchs als Metapher der gesamten, aktuellen gesellschaftlichen Situation auf: „Die Zeit verliert den Duft,wenn sie jeder Sinn- und Tiefenstruktur entkleidet wird, wenn sie atomisiert wird oder sich verflacht, verdünnt oder verkürzt.“ Multisensual wahrzunehmen bedeutet die Komplexität menschlicher Kommunikation anzuerkennen. Gerade der Duft des Körpers transportiert Intimität und Nähe, er berührt uns unmittelbar. Zeitgleich existiert ein anhaltender, gesellschaftlicher Trend, den eigenen Körpergeruch zu verfremden oder zu neutralisieren, um die Identität beliebig konstruierbar zu machen. Die thematische Gruppenausstellung möchte für eine sinnliche Wahrnehmung des Menschen und seiner Umgebung plädieren und bringt zeitgenössische Positionen zusammen, die sich diesem Geruch und dem ästhetischen Umgang mit Körperflüssigkeiten widmen.
Der Titel der Ausstellung Sex smells bezieht sich auf eben diese beiden Aspekte des Geruchsund ist sowohl auf die Formel Sex sells gerichtet, die die schnelle Konsumierbarkeit durch die Oberflächenfixierung der visuell erfahrbaren Medienbildkultur am eindeutigsten wiedergibt, als auch auf die Konstruktion von (Geschlechter-)identität (engl.: sex), die auch zu einem Großteil über Geruch funktioniert.

Julia Barbee, Peter de Cupere, Sarah Schönfeld, Clara Ursitti
Kuratiert von Jennifer Bork

weiter

Additional information