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Offizielle Eröffnung - "Braunschweiger Jakobsweg"

 

 
Es ist soweit. Der Braunschweiger Jakobsweg, als Teilstrecke des Jakobswegs nach Santiago de Campostella, wurde am Samstag, dem 21. Mai  2016, offiziell eröffnet, und zwar auf dem ersten großen Teilstück von Helmstedt bis Braunschweig-Lehndorf. Diese Strecke ist ausgeschildert und Alle werden ihren Weg finden, wenn sie sich nach den blauen Schildern mit der Jakobsmuschel richten.

Dieses war nicht so einfach, denn es war nur mit Unterstützung vieler Menschen möglich, die sich zum Gelingen dieses Weges eingebracht haben. Der Zeitaufwand war nicht unerheblich, und die vielen Hürden, die genommen werden mußten, schienen schwer zu überwinden.

Träger des Projektes “Braunschweiger Jakobsweg” sind die "Evangelische Akademie Abt Jerusalem", die "Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz” und das “Bistum Hildesheim”.

Die Pilger lassen noch auf sich warten

Doch einen Pilgerweg eröffnen kann man nicht ohne Pilger. Vierzig Personen waren der Einladung gefolgt, die sich in der Frauenkapelle des Klosters Riddagshausen trafen. Gregorianische Gesänge leiteten die Pilgertour ein.  So machte sich dann die Gruppe  auf den Weg. Einige mussten die Erfahrung machen, dass Pilgern nichts mit bummeln oder flanieren zu tun hat. Das Motto lautete “von Kloster zu Kloster.”

 

Der Wegweiser im Prinz-Albrecht-Park

Herzogin-Elisabeth-Straße/Georg-Westermann-Allee. Warten auf Nachzügler

Es wurde durch Parkanlagen, vorbei an Gärten und durch Straßen gepilgert, immer der Jakobsmuschel folgend. Der erste Halt war dann die St. Leonhardskapelle, ein kleines Kirchlein aus dem 12. Jahrhundert, und das neben dem Dom den 2. Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden hat. Die Kirche ist sehr einfach. Man ist dort weder evangelisch noch katholisch. Die Gläubigen  gehören zu einer Christengemeinschaft, in die man nicht hineingeboren wird, sondern für die man sich irgendwann entscheidet. Mancher würde wohl sagen es hat ein wenig mit spiritueller und esoterischer  Weltanschauung zu tun. Es ist schwer vorstellbar, dass es mal einen selbständigen Flecken St. Leonhard gab, der dann um 1860 langsam mit Braunschweig zusammenwuchs.

 

St. Leonhardskapelle


Danach ging es zur St. Magnikirche, aus dem Jahre 1031. Sie ist die älteste Kirche Braunschweigs. Sie wurde im Krieg arg zerstört, aber wieder aufgebaut. Im Glockenhaus hängt die Magnusglocke aus dem Jahre 1335, die älteste Glocke des Braunschweiger Landes.

Ein kleiner süßer Imbiss in der Magnikirche, sehr kalorienreich

Die Zeit wurde langsam knapp, denn immer wieder mußte auf die nicht so geübten Pilger gewartet werden, manchmal waren sie gar nicht mehr zu sehen. Bis zur Ägidienkirche war es nur ein kurzer Weg. Jedes Mal ist man erstaunt, wie wunderschön diese Kirche ist. Jeder, der dort verweilt und an den Wänden hochsieht, hat das Gefühl, sie ragen bis in den Himmel. Diese Kirche hat eine unglaubliche Geschichte. Als sie als  Garnisonskirche 1811 nicht mehr benutzt wurde, war sie mal Militärdepot, Konzertsaal, Gefängnis und  vieles mehr. Aufgrund fehlender Sicherheit wurde auch das Gefängnis aufgelöst.

Ägidienkirche, Blick auf die Orgel

Kirchenfenster im Osten von St. Ägidien

Nach dem Krieg besaßen die Katholiken keine Kirche mehr in Braunschweig, da die Kirchen fast alle zerstört waren, und so erhielten sie die Ägidienkirche. Sie ist heute die Hauptkirche der Katholiken in Braunschweig und gehört zum Bistum Hildesheim.

Der Klostergarten der Brüdernkirche ist wunderschön

Ein Lettner trennt die Kirchenhalle vom Hohen Chor

Es ist geschafft. Das Brüdernkloster ist erreicht. Hier lebten bis zur Reformation 18 Franziskaner-Mönche. Sie wurden aus dem Kloster vertrieben.
Zum Ende des Krieges wurde die Brüdernkirche stark zerstört. Heute gehört sie mit zu den schönsten Kirchen Braunschweigs. Die ehemals große Klosteranlage beherbergt außerdem die Evangelische Akademie Abt Jerusalem mit Prediger- Seminar, und der Propstei. Über die Akademie werden die Pilgertouren angeboten, und es finden viele Vorträge dort statt.

Posaunenchor der Klosterkirche Riddagshausen

Die offizielle Eröffnung des ersten Teilstücks des Braunschweiger Jakobsweges wird mit einer ökumenischen Andacht begangen. Die musikalische Eröffnung beginnt mit dem Posaunenchor der Propstei Braunschweig. Danach begrüßt Herr Rammler, Direktor der Akademie, Gäste, Pilgerinnen und Pilger. Der Projektleiter, Herr Prüschenk, erzählt über die vielen Hindernisse, die es zu überwinden gab, und dass man es sich wohl etwas leichter vorgestellt hatte. Man hat längst noch nicht alles geschafft, aber man ist auf einem guten Weg. Danach spricht dann noch Herrr Wrasmann, vom Bistum Hildesheim und Herr Henkel, von der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz.

Ein historischer Augenblick, die Brüdernkirche wird Pilgerkirche

Der Projektleiter, Dieter Prüschenk, befestigt mit der letzten Schraube das Signet

Und nun kommt  der eigentliche  Höhepunkt des Tages. Die Ulrici/Brüdernkirche  ist zur Pilgerkirche ernannt geworden, und seit heute sieht man das angebrachte Signet, “Pilgerkirche”, links neben dem Haupteingang.

 

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