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Weinen am Mont Toxique oder ein "Rouge brut-al"

Och, Mann - das hat Braunschweig noch gefehlt! - möchte man meinen.
Genau - wir haben die drei K's - Kaufschlösser, Kartoffel, Kohl.
Dazu  Spargel, Zuckerrüben, Mumme und reichlich Bier. Was fehlt - ist Wein!
Jener könnte Braunschweigs Image - quelle Chance! - das sogenannte "savoir vivre" bringen - jene den Frankophilen zugeschriebene Kunst, was vom Leben - also auch vom Essen und Trinken schlechthin - zu verstehen. Très chic!

Wenn die Berge zu Propheten hin wandeln...
Ein Weinberg wäre da günstig - aber Brunonia die Hügellose - verfügt leider über diese eher nicht. Dafür hat sie demnächst auch andernorts noch reichlich wenig "Holz vor die Hütt'n", wenn man an die fälligen 60.000 Bäume im Querumforst denkt. Allerdings...

... einen Berg hat unsere Stadt - den leidigen, den üblen, der gemüseanbauenden Kleingärtnern - pardautz - einst heimlich vor die Nase gesetzt wurde: Der Müllberg am Madamenweg! Die schönen Braunschweiger Madames aber florieren lieber woanders - weil es dort nicht gut odeurt für ihre hübschen Näschen und der Berg gebiert so manches, was da wenig an Blüten- und Früchteduft erinnern.

Die Braunschweiger Kulturrevolution - Fraternité, Égalité, Légalité!*
(Für Nichteingeweinte frei übersetzt "Verbrüderung, Egalmachung, Legalmachung!")
Da man dem Berge kein Duftbäumchen umhängen kann, machte sich eine lokalpatriotische Braunschweiger Ratsfrau ein paar schlaflose Nächte, wie man den Müllberg und Braunschweig zu einem besseren Image verhelfen könnte. Und siehe da, ooch der Mann der Ratsfrau war gefragt, ist dieser doch mit dem Weine verbrüdert, den er aber teuer aus dem Ausland und anderen deutschen Weinbaugebieten importieren musste. So schien es rhein-logisch und nahe-liegend, dass man gerne seinen Wein vor der Haustüre sähe.
C'est trés practique et manifique!?

In Braunschweig treibt der Klimawandel  bereits seltene "Früchte"

Ratsfrau Ochmann (CDU) hat dann folgende Anregung zum Thema "Wie weiter mit dem Milleniums-Müllberg" zur Sitzung des Bezirksrats eingebracht.

Sie schreibt:

Stadtbezirksratssitzung 5. Mai 2009    Zusatzfrage TOP 4 e  Sachstandsbericht Millenium
Könnte in die Überlegungen über die endgültige Gestaltung des Millenium-Berges einbezogen werden, an den geeigneten Stellen, insbesondere dem Südhang, Wein anzubauen?
Die offenbar unvermeidliche Klimaerwärmung schafft auch in unseren Breiten wieder bessere Voraussetzungen für den Weinanbau. Dieser wurde - wie aus den Straßennamen Weinbergstraße und Am Weinberg hervorgeht - in früheren Jahrhunderten gerade auch in diesem Bereich der Stadt gepflegt. Ein Weinberg würde auch den Erlebniswert der Besucher des Westparks steigern, weil im Jahresverlauf die verschiedenen Phasen der Entwicklung von der Blüte bis zu den Trauben beobachtet werden können.
Waltraut Ochmann, Fraktionsvorsitzende

Ob sich Frau Ochmann hier nur über die Stadtverwaltung lustig machen will, oder aber einer Anredung ihres Mannes folgt, der nach eigenen Angaben selbst einer berühmten Weinbruderschaft in Braunschweig angehört, mag dahinstehen.

Im Wein liegt Wahrheit - in vino veritas
Angesichts dieser Idee fällt dem Kenner auch prompt das Sprichtwort "in vino veritas" ein - jedoch in anderem Sinne. Die CDU-Weinkosterin zeigt eine wahrhaftigte Begabung an Zukunftsvisionen für unsere Region. Was noch bliebe, wäre das schlechte Image dieses Müllberges, dieses Ärgers-Rock - mitten im Stadtgebiet. Aber wozu gibt's Etiketten? Damit kennt man sich ja aus. Der Mont de Vinaigrette, der neben den werthaltigen Mineralien kalk- wie auch asbesthaltige Baustoffe enthält kann auch mit Bor oder Naphtalin aufwarten. Da könnte unter Umständen "Essig" sein mit goldenem Weinlaub und edlen Tropfen - solch' einen Rouge brutal schätzt vielleicht nur der Kenner. Auf jeden Fall würde durch die neue Weinmarke die Weinmarke des anderen berühmten Bauwerks Braunschweigs in den Schatten gestellt.

So fragt man sich nun händeringend, wie man diesen Mont toxique à la Ochmann etwas weinseliger präsentieren könnte. Gras drüber wachsen lassen - erst einmal eine gute Idee, die Idee aber und der Braunschweiger Wein ist erstaunlich ausbaufähig...

schätzt Ulensp Winken egel

siehe dazu auch im Hoffer Blog: Braunschweig wird Bacchus-Stadt

Kleiner TIPP: Falls das doch nix wird mit Wein- und Rebenbau, hätte ich da noch eine zündende Idee, wie wär's mit echten "Braunschweiger Mozart-Mottenkugeln"?
Dazu könnte im Tagebau praktisch das Naphtalin gefördert und in Hausarbeit billigst in die Endproduktion gehen bzw.  gedreht werden - zu(m) Kugeln sozusagen.

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