Archäologische Funde auf der Baustelle des Georg-Eckert-Instituts
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 20. Februar 2019 12:12
- Geschrieben von Catrin Schoneville Referentin für Wissenschaftskommunikation
Unerwartete archäologische Funde im Zuge der Bauarbeiten im Bereich Freisestraße in Braunschweig
Seit der Grundsteinlegung für die neue Forschungsbibliothek des Georg-Eckert-Instituts – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) sind die Bauentwicklungen an der Freisestraße gut zu beobachten. Doch seit kurzem graben nicht mehr nur die Bagger auf der Baustelle des GEI sondern auch Archäologen. Bei den Aushebungsarbeiten für das Fundament des neuen Bibliotheksgebäudes stießen Bauarbeiter auf menschliche Überreste, die aller Wahrscheinlichkeit nach dem Friedhof des ehemaligen Kreuzklosters zuzuordnen sind. Archäologen der Firma Arcontor Projekte GmbH sind vor Ort und dokumentieren in Absprache mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt die Funde, zu denen auch Spuren barockzeitlicher Bauten gehören. Die Flächen sind derzeit mit Planen abgedeckt und vor der Witterung geschützt. Die Grabungsstätte wird zusätzlich gesichert und bewacht. „Die Baustellenorganisation wird den Bedürfnissen der archäologischen Ausgrabungen angepasst“, erläutert Prof. Dr. Eckhardt Fuchs, Direktor des GEI.
Schon jetzt steht fest, dass sich die Arbeiten am Neubau der Bibliothek verzögern werden. Durch die archäologischen Funde, die nun aufgearbeitet und dokumentiert werden, müssen Stillstandszeiten überbrückt, Sicherungsmaßnahmen entwickelt und letztlich Terminpläne angepasst werden. Nach Abschluss der Grabungen wird das Bauvorhaben fortgesetzt. Die Bauarbeiten am ehemaligen Schwesternwohnheim sind nicht betroffen, hier kommen die Umbauarbeiten erfreulich schnell voran. „Auch wenn sich unsere Baumaßnahme verzögert“, so Professor Fuchs, „verfolge ich als Historiker natürlich auch mit wissenschaftlichem Interesse die Ausgrabungen und freue mich, dass wir mit den unerwarteten Funden einen Beitrag zur Rekonstruktion der Geschichte Braunschweigs leisten können.“
„Zum jetzigen Zeitpunkt können wir über die Dauer der Arbeiten und die Art der Fundstücke noch keine Angaben machen, aber es ist unser Interesse, die Öffentlichkeit in regelmäßigen Abständen zu informieren“, betont Fuchs.