Soja - mit und ohne Gentechnik
- Mittwoch, 10. Oktober 2018 14:53
- Uwe Meier

Im Grunde hat die Sojabohne einen guten Ruf. Sojamilch wird gerne von AllergikerInnen als Milchersatz gestrunken und Tofu als Fleischersatz gegessen. Mein Vietnamese in der Lange Straße bietet zu seinem Gemüse und Hühnchenfleisch immer alternativ auch Tofu an. Beides wird gleich gerne gegessen. Soja statt tierischer Produkte ist sinnvoll, weil klimagerecht und damit enkeltauglich. Die zu Lebensmitteln verarbeiteten Bohnen stammen immer aus gentechnikfreiem Anbau. Im Gegensatz zum Tierfutter, das in der Regel immer gentechnisch verändert ist, indem die Pflanzen glyphosatresistent gemacht wird.
Doch die Sojabohne steht nicht nur für gesunde, umweltfreundliche und tierschutzgerechte Ernährung sondern auch für die Gefährdung der nachhaltigen Entwicklung. Der Braunschweig-Spiegel ging darauf vor einigen Wochen ein mit dem Artikel : "Soja – Schmieröl des internationalen Agrobusiness". Dieser Beitrag im B-S wird bestätigt und wissenschaftlich untermauert durch die Studie "Gentechnik-Soja in Südamerika"., die Sie unter GERMANWATCH finden und die Sie kurz zusammengefasst auch hier auf Seite 4 in der Germanwatchzeitung WEITBLICK 2/2018 einsehen können.
Positionspapier des ADFC zum Umbau des Hagenmarktes
- Mittwoch, 10. Oktober 2018 13:19
- Susanne Schroth ADFC Kreisverband Braunschweig e.V.

Im Zusammenhang mit den Überlegungen zur Umplanung des Hagenmarktes hat der ADFC Braunschweig ein Positionspapier erarbeitet. Neben einem Blick in die Zukunft, wie könnte der Hagenmarkt in Zukunft gestaltet sein, gibt es fachliche Argumente und Hinweise, wie die verkehrliche Situation um den Hagenmarkt insgesamt umgestaltet werden könnte. Ziel ist ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Fußgängern, Radfahrern, Autoverkehr und ÖPNV.
Wir möchten mit diesem Positionspapier einen Beitrag leisten, die im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Braunschweig 2030 (ISEK) formulierten Prioritäten für den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV umzusetzen.
Wie der EURO spaltet
- Mittwoch, 10. Oktober 2018 10:09
- Lost in Europe
Für die Weltbank war die EU lange ein Modell für gute Wirtschaftspolitik – weil sie bei der Konvergenz (der Angleichung der Lebensverhältnisse) Vorbildliches leistete. Doch das ist vorbei – zerfällt die Union? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Tagung im Brüsseler Thinktank CEPS. Wobei der Zerfall nicht auf der Tagesordnung stand. Die meisten Referenten redeten über “Strukturreformen”, die den Abgehängten helfen sollen.
Nur der frühere EU-Sozialkommissar Andor nahm den Stier bei den Hörnern – und wies auf die unangenehmen Fakten hin. Trotz aller Konvergenz, so seine These, haben sich die Lebensverhältnisse in Europa immer noch nicht angeglichen. Weiter bei Lost in Europe
Nachlese: Das Rheinland wird zum Wendland
- Dienstag, 09. Oktober 2018 17:52
- Uwe Meier und Christoph Bautz, Campact-Geschäftsführer
Sieht man die Fahne von der "Republik Freies Wendland" wie auf diesem Foto, ist der Standort klar - sowohl politisch als auch demotechnisch orientierend. Diese Fahne der Freiheit trug eine Braunschweigerin am Hambacher Forst.
Jede wegweisende Demo gibt Anlass zur Nachlese. Szenen am Rande, Videobeiträge, Stellungnahmen und zahlreiche fantasievolle Plakate, sind Bestandteile einer Nachlese, weil sie im Trubel der aktuellen Berichterstattung oft untergehen. So ist es auch diesmal bei der großen und erfolgreichen Kohle-Demo am Hambacher Wald. Viele haben beigetragen, auch engagierte BraunschweigInnen.
Wie in dem ersten und aktuellen Beitrag von Bernhard Piest erwähnt, war der Marsch vom Bus zum Hambacher-Demo-Festivalplatz so einige Kilometer lang. Doch vor uns die Flagge von der "Republik Freies Wendland". Diese grüne Fahne mit der Sonne gab den Weg vor. So oder so!

Grüße aus Braunschweig gab es auch von der Baumschutz-Bürgerinitiative Jasperallee. Die erklomm gleich einen Bagger, um ihr Transparent richtig zu platzieren.
Einen guten Überblick über die wegweisenden Ereignisse bei der größten Kohle-Demo im rheinischen Braunkohlegebiet gibt der Beitrag von CAMPACT mit einem kleinen Video.
Was für ein Tag: Über 50.000 Menschen kamen dieses Wochenende zum Hambacher Wald. In bester Feierlaune. Denn RWE hat vor Gericht eine krachende Niederlage einstecken müssen. Der uralte Wald darf vorerst nicht gerodet werden.[1] Diese Runde ging an uns, doch die größte Auseinandersetzung steht noch bevor – um den Klimakiller Nummer eins: die Braunkohle. Dafür war der heutige Tag ein grandioser Auftakt. Noch nie haben so viele Menschen aus allen Ecken der Gesellschaft für den Kohleausstieg demonstriert.
So viel Kraft, so viel Entschlossenheit – noch vor vier Wochen hätten wir das nicht für möglich gehalten. Das Rheinland wird zum Wendland! Was Gorleben für die Anti-Atom-Bewegung war, das ist der Hambacher Wald für die Anti-Kohle-Bewegung. Friedlicher Protest mit der ganzen Familie, bürgerlicher Widerstand, gemischt mit Zivilem Ungehorsam: Vieles ist wie damals, als der Castor nach Gorleben fuhr. Aber zwei entscheidende Dinge sind anders als damals.
Schwerpunktthema "FRIEDEN" in der Ev. Akademie Abt Jerusalem
- Montag, 08. Oktober 2018 17:02
- Ev. Akademie Abt Jerusalem
Mit der Veranstaltung "Selig sind die Frieden stiften - Evangelische Friedensethik in turbulenten Zeiten" beginnt die Akademie Abt Jerusalem der Ev. Landeskirche mit dem Schwerpunktthema "Frieden" eine Veranstaltungsserie.
Wir beginnen die Veranstaltungsreihe mit dem Friedensbeauftragten des Rates der EKD, Herrn Renke Brahms, 1. Schriftführer des Landes Bremen. So wird in Bremen der Bischof in typisch hanseatischer Untertreibung genannt. Am 24.10.2018 folgt Willy Wimmer, ehemaliger parlamentarischer Staassekretär im Bundesministerium der Verteidigung.

Montag 15.10.2018 im Franziskussaal des Theologischen Zentrums, Alter Zeughof 2/3 in 34100 Braunschweig
Referent: Renke Brahms, Friedensbeauftragter des Rates der EKD
Leitung: Dr. Uwe Meier, Mitglied des Konvents der Ev. Akademie
Evangelische Friedensethik wie in der EKD-Friedensdenkschrift aus dem Jahr 2007 formuliert, geht vom Vorrang für zivile und gewaltfreie Konfliktlösung als erste Option (prima ratio) aus. Wie kann dieser Anspruch heute angesichts verschiedener Themen und Entwicklungen eingelöst werden? Deutschland und Europa sind umgeben von kriegerischen Konflikten, die zu großen Migrationsbewegungen führen. Wachsende ökonomische Ungleichheit zwischen reichen Nationen und globalem Süden wirkt ebenso konfliktverschärfend wie die Folgen des Klimawandels. In Deutschland hat eine Neubesinnung auf Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik als Folge der Rede des damaligen Bundespräsidenten Gauck auf der Münchener Sicherheitskonferenz 2014 eingesetzt. Innerhalb der EU ist eine zunehmende Militarisierung zu beobachten.
Evangelische Friedensethik entwickelt sich auch im Kontext dieser Dynamiken weiter. Was genau meint das Leitbild des Gerechten Friedens? In welchem Verhältnis stehen prima ratio (als vorrangige Option für gewaltfreie Konfliktlösung) und ultima ratio (als die Anwendung von militärischer Gewalt als letztes Mittel)? Und wie können Gewaltfreiheit sowie zivile Lösungsansätze aussehen?
Berliner Compagnie: Die Sehnsucht nach dem Frühling
- Montag, 08. Oktober 2018 08:33
- Angela Vorwerk
Mit nichts als Hoffnung im Gepäck
DIE SEHNSUCHT NACH DEM FRÜHLING
Theaterstück der Berliner Compagnie über eine syrische Familie
Die Berliner Compagnie gastiert am 22.Okt. um 19.30 und am 23.Okt. um 10.30 Uhr in dem Kulturzentrum Brunsviga, Karlstr. 65
Was im März 2011 als friedlicher Protest gegen eine repressive Diktatur begann, wurde zum blutigsten Konflikt unserer Gegenwart. Der Krieg in Syrien hat bisher fast eine halbe Million Todesopfer gefordert, 13 Millionen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Lebenserwartung ist um 20 Jahre gesunken, 11Millionen wurden in die Flucht getrieben. Die meisten der Geflüchteten fanden im Land selbst oder in den Nachbarländern Aufnahme, Hunderttausende gelangten nach Deutschland. Hier wurden sie von den einen mit Empathie und großem Engagement aufgenommen, von anderen mit Ablehnung, Hass oder gar mit tätlichen Angriffen.
Braunschweiger Fahrt zur Großdemo am Hambacher Wald
- Sonntag, 07. Oktober 2018 13:40
- Bernhard Piest
Gemeinsame Pressemitteilung der Veranstalterinnen
Die Zivilbevölkerung setzt auf "Energiewende - Ja Klasse"! Aus der gelben Sonne mit rotem Hintergrund (Atomkraft-Nein Danke) wurde eine gelbe Sonne mit grünem Hintergrund. Der Paradigmenwechsel der Energiepolitik wurde am Hambacher Wald eingeleitet. Die Zivilgesellschaft sagt der Politik wo es langzugehen hat. Ministerpräsident Laschet (CDU) versteht`s noch nicht.
Am 6.10. um sechs Uhr morgens reihte ich mich ein in eine Gruppe von knapp 100 Personen, die sich für eine Busfahrt zur Demo am Hambacher Wald angemeldet hatten. Die Organisation der Busfahrt war eine kurzfristige Aktion von Greenpeace. Die Mitreisenden rekrutierten sich aus den Umweltgruppen samt Sympathisanten. Der Altersschnitt lag vielleicht bei 35 Jahren, erfreulich niedrig! Der zweite Bus hatte am Bahnhof einen kleinen Unfall, konnte aber sofort repariert werden. Durch die Verzögerung starteten wir erst um sieben Uhr. Für das leibliche Wohl auf der langen Fahrt sorgten Spenden einiger Braunschweiger Bioläden. Zum Nachtisch gab es den Braunschweiger Schokoladenlöwen.

Die Menschen spürten es. Der Zeitpunkt der Energiewende steht auf der "politischen Messers Schneide". Nun gilt es ein kräftiges Signal durch die Mitte der Zivilgesellschaft zu setzen. Die Politik ergeht sich im Geplänkel und drückt sich um Verantwortung. Diese Demo war das richtige politische Zeichen zum richtigen Zeitpunkt. Es war das Fukushima der Braunkohleverstromung.
Eine Umleitung wegen einer Rheinbrückensperrung führte zur weiteren Verzögerung, so dass wir unser Ziel erst um 14.00 Uhr erreichten – geplant war 12.00 Uhr, der Demo-Beginn. Wir reihten uns als letzte in die parkenden Busse ein. Jedoch konnte in Wirklichkeit vom erreichten Ziel nicht die Rede sein. Es folgte nämlich ein einstündiger Fußmarsch bei Sonnenschein über Asphalt und staubige Feldwege. Einige skandierten Hambachsprüche, gut gelaunte Demo-Rückkehrer ermunterten uns, weiterzulaufen, es war ein Kommen und Gehen. Einige riefen uns zu: 50 000! Es war die geschätzte Zahl der Teilnehmer.
Staatstheater: Musik und Leckereien zur Mittagszeit
- Sonntag, 07. Oktober 2018 11:43
- Klaus Knodt

Die „Barocksolisten“ gestalten am Montag eine kulinarische Mittagspause im Staatstheater Braunschweig (Großes Haus). Foto: © Staatstheater Braunschweig
Wem zwischen harter Arbeit oder schwerem Studieren der Sinn nach ein bisschen Kultur steht, wird auch in der Mittagspause vom Staatstheater versorgt: Es offeriert seine „Lunchkonzerte“ sogar zum Nullpreis und jetzt im Großen Haus. Allegros, Sonatas, Konzerte in D-Dur und d-Moll stehen auf dem Programm. An der Trompete Orchesterdirektor Martin Weller persönlich.
Das Ganze ist zu erleben am Montag, 8. Oktober, um 13 Uhr im Staatstheater. Die „Barocksolisten“ spielen Kompositionen von Jenkins, Bodinus, J.S. Bach und G.P. Telemann. Die Besucher werden von Theatergastronom Gianni verwöhnt (daher der Name „Lunchkonzerte“), allerdings auf eigene Kosten. Weitere Veranstaltungen dieser Art sind geplant.
Wohl nichts für Angestellte mit 30-Minuten-Pause aus dem nahegelegenen Supermarkt oder dem Shopping-Center nebenan; dennoch eine schöne Idee. Einlass zu „Kunst und Kulinarisches zur Mittagszeit“ ab 12 Uhr, der Eintritt ist frei.
Brauchen wir Feindbilder?
- Samstag, 06. Oktober 2018 15:00
- Uwe Meier
Mit Washington, Jerusalem und Riad hat sich eine Achse gebildet, die andere Länder bedroht. Deutschland will nicht so recht mitmachen - außer Waffen verkaufen. Netanjahu und der israelische Präsident Rivlin verlangen von Frau Merkel, gemeinsam eine nukleare Aufrüstung gegen Teheran zu verhindern. Das Atomabkommen wollte die neue Achse aber nicht und bekämpfte es, obwohl es nachweislich erfolgreich war. Steckt da ein Kriegswille der Achse dahinter, obwohl vom Frieden gesprochen wird?
Michael Lüders, Nahostexperte und nicht eingebunden in den Journalismus der Transatlantiker, sprach mit Dirk Müller im Deutschlandfunk zu dem Thema: "„Es geht um die Aufrechterhaltung eines ideologischen Feindbildes“. Hören oder lesen Sie selbst.
Michael Lüders wird am 05. November in der Ev. Akademie Abt Jerusalem auftreten und über die Saudi-Connection gegen den Iran sprechen. Lesen Sie Näheres zum Besuch von Herrn Lüders auf der Akademie-Webseite im Programm.
Der Hambacher Wald - Lebensgrundlagen werden von unserem Rechtssystem nicht geschützt
- Samstag, 06. Oktober 2018 12:00
- Jörn Halusa
Heute ist die Demo im Hambacher Wald, der Forst genannt wird. Der Name ist falsch, denn es ist ein Wald. Das ist nicht egal, sondern ein großer Unterschied. Der Forst wird forstwirtschaftlich bearbeitet, um einen Profit zu erzielen; der Wald wird nicht bearbeitet und dient der Erholung und unserer Umwelt in den Bereichen Wasserhaushalt, Klimadynamik und Biodiversität.
Hören Sie hier im WDR ein Interview den Protestforscher Dr. Simon Theune über die Legitimation von Protesten. Wer oder was bestimmt über die Legitimität?
Normalerweise ist es so, dass Allgemeingüter oder private Güter von unserem Rechtssystem, also auch der Polizei, geschützt werden. Der Wald und die mit ihm verbundenen Lebensgrundlagen werden im Fall des Hambacher Waldes von unserem Rechtssystem nicht geschützt, weil Privatinteressen dagegen stehen. Privatinteressen, die Lebewesen schädigen.
Polizisten müssen indirekt dafür sorgen, dass die Lebewesen, z. B. Pflanzen, zerstört werden können. Das wissen die Polizisten und Polizistinnen und ärgern sich auch darüber, dass sie der Staat (hier die Politik) wieder einmal in diese ausweglose Lage bringt. Sie müssen etwas tun, was gegen ihr Gewissen und gegen ihre Vernunft spricht. Dieses hinterhältige Verhalten der verantwortlichen Politiker, darf man ihnen nicht durchgehen lassen. Man kennt dieses Verhalten bei den Atomkonflikten nun schon seit 40 Jahren. Die Polizisten müssen die verfehlte Energiepolitik ausbaden. Aber lesen Sie selber in: "Gedanken eines Polizisten zum Einsatz im Hambacher Forst: Zwischen Gerichtsurteil und Lebensraum".
