Der Name "Roselies" und seine Bedeutung
- Montag, 14. Juli 2014 11:24
- Karl Fr. Eckhardt
"Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein; Ich schau Dich an und Wehmut, Schleicht mir ins Herz hinein." (Heine) - Das Wort "Roselies" vereint den Wohlklang eines weiblichen Vornamens mit der Schönheit und dem Duft einer hoch geschätzten Blume. Es strahlt zivile, friedliche Sinnlichkeit aus. Eine so benannte militärische Anlage suggeriert, dass die Einrichtung nur dazu dienen kann, Krieg zu vermeiden und Frieden zu erhalten oder zu sichern. Und wenn die militärische Einrichtung am Ende dann noch in eine zivile verwandelt wird: Schwerter zu Pflugscharen, Kasernen zu Wohngebieten - aus der Roselies-Kaserne werden Roselies-Siedlung, Roselies-Kita usw. ... findet der Klang des Namens gewissermaßen seine zivile Erfüllung in dem, was er benennt - schön!
Einem Vortrag von Dietrich Küssner vom 19. März dieses Jahres über die Verwicklungen der Kirche in den 1. Weltkrieg ließ sich aber (S. 5 des Vortrages) entnehmen, dass der Name "Roselies" ein Ortsname in Belgien ist, der nicht nur mit Krieg, sondern auch mit Kriegsverbrechen im 1. Weltkrieg verbunden ist.

Das "Vaterländische Kriegsgedenkbuch" über "Die Braunschweiger im Weltkriege 1914-1918" gibt zwei Zeitleisten mit einem Überblick über die "Kriegsereignisse" (S.24) und den "Vormarsch und die Stellungen des Regiments 92" (S. 64) im August 1914. Auf der einen Zeitleiste wird für den 21. August die Teilnahme der Braunschweiger Regimenter am "Gefecht bei Tamines und Roselies" festgehalten, auf der anderen werden für den 22. August als Orte des Gefechts ebenfalls "Roselies, Tamines" genannt. Die Orte liegen zwischen Namur und Charleroi nah beieinander an der Sambre, Tamines an der westlichen, Roselies an der östlichen Seite einer Flusswindung.
Anders als Roselies ist Tamines für die dort von deutschen Soldaten an Zivilisten verübten Kriegsverbrechen bekannt. Dies wohl weniger, weil die Ereignisse in Roselies und benachbarten Orten grundsätzlich anders abgelaufen waren als in Tamines, sondern weil die Vorgänge in Tamines exemplarisch dokumentiert und vor der Weltöffentlichkeit angeprangert wurden.
Interview mit Hartmut El Kurdi
- Montag, 07. Juli 2014 21:48
- Uwe Meier
Hartmut El Kurdi tat am 3. Juli kund, dass er in Braunschweig wieder literarisch aktiv werden wird. Er wird eine Kolumne bekommen in der Stadtzeitschrift "DRUFF". Diese Nachricht war für den Braunschweig-Spiegel Anlass Hartmut einige Fragen zu stellen. Das tat dann auch Uwe Meier vom B-S.
Offener Brief an Frau Dr. Pöppelmann
- Freitag, 04. Juli 2014 12:52
- Brigitte Doetsch
Fritz-Bauer-Preis an Edward Snowden
- Montag, 30. Juni 2014 10:53
- Sven Lüders
Auszeichnung für einen wertvollen Beitrag zur Wahrung unserer Grundrechtsordnung
Von: Sven Lüders
Foto: Sven Lüders
Die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union verleiht ihren diesjährigen Fritz-Bauer-Preis an den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Edward J. Snowden. Damit würdigt die Bürgerrechtsorganisation dessen Verdienst, die Weltöffentlichkeit über das massenhafte und anlasslose Ausspähen, Speichern und Auswerten von Kommunikationsdaten und -inhalten durch amerikanische und andere Geheimdienste informiert zu haben. Mehr
Zur Erinnerung: Im Jahre 2010 erhielt der streitbare und unbeugsame Richter i.R. am Oberlandesgericht Braunschweig Dr. Helmut Kramer aus Wolfenbüttel den Fritz-Bauer-Preis. "Große Ehrung für den unbeugsamen Kämpfer - Dr. Helmut Kramer bekam den Fritz-Bauer-Preis". (um)
Neue Umweltzeitung ist da
- Samstag, 28. Juni 2014 09:51
- Uwe Meier
Frohe Zukunft

Genau 20 Jahre sind vergangen, seit die erste Umweltzeitung erschien. Die neue Ausgabe ist also eine besondere Nummer, nicht nur von der Dicke her. Wurde doch im Juli 1994 die erste Ausgabe noch der „Stadtzeitung“ beigeheftet, gab es diese schon kurze Zeit später nicht mehr. Seither obliegt es uns, von dem zu berichten, was sonst verschwiegen, verfälscht oder verharmlost wird. Die Umweltzeitung tut dies seit nunmehr 20 Jahren und es wird wohl noch das ein oder andere folgen. Übrigens: wir sind auch eine der ersten Zeitungen, die eine eigene Internetseite hatten. Anlässlich des Jubiläums haben wir diese etwas aufgefrischt. (www.umweltzeitung.de)
Rot-Grüne Koalition entlastet Lehrkräfte
- Mittwoch, 25. Juni 2014 19:41
- Christos Pantazis
„Rot-Grüne Koalition entlastet Lehrkräfte: Neues Modell für Altersteilzeit 2015/2016“
Die Rot-Grüne Koalition hat sich auf ein neues Modell der Altersteilzeit für beamtete Lehrkräfte an Niedersachsens Schulen geeinigt: „Das ist das Ergebnis der Gespräche in der Koalition. Wir werden ein beispielhaftes Entlastungspaket mit weiteren Verbesserungen für Lehrkräfte schnüren“, erklären dazu die SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Christos Pantazis, der Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann und Christoph Bratmann aus Braunschweig.
HEUTE: Helmut Kramer spricht über den Juristen und NS-Schreibtischtäter Werner Hülle
- Donnerstag, 19. Juni 2014 14:00
- Redaktion
Dr. Helmut Kramer spricht über die Karriere des Dr. Werner Hülle im Ratssaal
Wolfenbüttel. Das Beispiel des Dr. Werner Hülle zeigt, dass die Illusion eines politikfernen Rechts und politische Willfährigkeit durchaus Hand in Hand gehen können, ja dass ein Jurist, der seine Arbeit als bloße Rechtstechnik begriff, zum Schreibtischtäter und Massenmörder werden konnte. Darüber berichtet der Historiker und ehemalige Richter am OLG Braunschweig, Helmut Kramer, in einem Vortrag am 19. Juni 2014, 19.00 Uhr im Ratssaal des Wolfenbütteler Rathauses. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen:
http://kramerwf.de/Karrieren-und-Selbstrechtfertigungen.196.0.html
Von großen Männern und Scheinoppositionen
- Donnerstag, 12. Juni 2014 11:27
- Redaktion
Von großen Männern und Scheinoppositionen
„Maurice Joly, ein Außenseiter der französischen Literatur, berühmt für seine politische Abrechnung ‚Ein Streit in der Hölle‘ und ansonsten vergessen, hat 1867 im Gefängnis einen Ratgeber zum Erfolg verfasst, der an Scharfsinn, Ironie und Zynismus nichts zu wünschen übrig lässt. Er geht davon aus, dass in der menschlichen Gesellschaft ein dauernder, durch das Gesetz geregelter Kriegszustand herrscht, und zieht daraus, im parodistischen Stil eines Leitfadens, die Konsequenzen. Er analysiert die Vorurteile der Borniertheit und des Vorurteils, der Heuchelei und der Patronage, und besonders liebevoll geht er auf die Rolle der politischen Parteien ein. Auch über den Journalismus, die Werbung und die Wirtschaftskriminalität weiß er viel Einleuchtendes zu sagen. Nicht nur die bürgerliche Gesellschaft setzt Joly seinem Röntgenblick aus; auch ihr revolutionäres Pendant wird nicht geschont.
Erstaunlich und deprimierend ist, mehr als 130 Jahre nach seinem Erscheinen, die Aktualität dieses Buches, das seinerzeit – selbstverständlich – nur anonym verlegt werden konnte. Die Mechanismen des gnadenlosen Erfolgs sind sich offenbar – digitale Revolution hin oder her – ziemlich gleich geblieben; insofern liegt der Nutzen dieses Handbuchs auf der Hand.“
So der Klappentext der 2001 im Eichborn-Verlag erschienenen ‚Handbuch des Aufsteigers‘ von Maurice Jolys.
Dass dieser Klappentext nicht zu viel verspricht, beweisen – rudimentäre Kenntnisse der Braunschweiger Lokalpolitik vorausgesetzt – folgende zwei Auszüge aus Jolys Buch:
Neue Reihe: Frauen in Weimar: Die erste Frau Ministerin - Minna Fasshauer
- Mittwoch, 11. Juni 2014 22:22
- Dieter Rammler, Akademiedirektor

Die Zeiträuber
- Dienstag, 10. Juni 2014 16:24
- Max A. Höfer
Ein großes Versprechen der Wirtschaft lautet: Wenn wir immer effizienter werden, dann sparen wir Zeit. Doch wo ist sie geblieben? Je mehr Zeit wir sparen, desto weniger haben wir. Die Effizienz-Apostel sind in Wahrheit Zeit-Räuber. Wir fallen auf sie rein, wenn wir diesen vier Geboten des Zeitgeists folgen:
Jeder muss aktiv sein. Aktivität gilt als etwas Gutes, Nichtstun ist vergeudete Zeit. Sogar der Schlaf soll verkürzt werden. Dabei ist Stille ein Wert an sich: Für Buddhisten ist das, was nicht geschieht oft wichtiger als das, was geschieht.
Neuerung muss sein. Schnelle Veränderungen sind zum Maßstab der Kultur geworden. Wer sich ihnen verweigert, soll zurecht untergehen. Wir zappen uns durchs Leben in der Angst es zu versäumen.
Alles wird dringlicher. Von der Email mit höchster Prioritätsstufe bis zum Reiseportal, das den „best deal“ mit dem Hinweis versieht: „nur noch kurze Zeit verfügbar“ – immer mehr wird irgendwie unaufschiebbar.
Alles muss intensiver werden. Nespresso erhöhte kürzlich den Intensitätsgrad seiner Kaffeekapseln von 10 auf 12. Die schmecken jetzt also noch kaffeeiger. Aber geht das überhaupt, dass das Gras immer grüner, der Himmel blauer, die Kapitalrenditen immer höher werden?
Der Steigerungskapitalismus tut uns nicht gut. Er raubt uns die Souveränität über die Zeit und verhindert dabei, dass wir das Leben genießen. Seine Verheißung einer smarten, effizienten und besseren Welt ist vor allem eine große Illusion, denn noch nie haben Heilslehren gehalten, was sie versprachen.
<www.denkwerkzukunft.de/index.php/stiftung/index/Hoefer> Max A. Höfer , 54, ist Ökonom und lebt in Berlin. Im Knaus Verlag erschien zuletzt sein Buch:
„Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir glücklich sind?“.
