Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen

Kriegsherren im Glashaus
Seit Russland in Syrien bombardiert, sitzt auch Putin auf der Anklagebank – zu Recht! Unter Bombenteppichen wächst nun mal kein Frieden. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet, dass Menschenrechtlern zufolge durch diese Luftschläge bereits 39 Zivilisten getötet wurden. Russland bestreitet das und sieht darin eine gezielte Desinformatios-Kampagne des Westens. Russlands Kritik an den amerikanischen Ölkriegen büßt an Glaubwürdigkeit ein. Jetzt wirft US-Präsident Obama Russland vor, den IS indirekt zu stärken. Er hat’s nötig. Schließlich haben die USA mit ihren Verbündeten den IS jahrelang hochgepäppelt. Und Obama ist letztendlich verantwortlich für das „versehentliche“ Bombardieren eines Krankenhauses in Kundus. Er nennt das eine Tragödie. Eine Tragödie ist, dass der US-Imperialismus seit Jahren die Welt destabilisiert. Der sogenannte kleine Mann auf der Straße käme nie auf die Idee, Krieg zu führen. Immer sind wirtschaftliche Interessen und Expansionsgelüste die Ursachen der Kriege. Wie wäre es, wenn die USA und Russland mal wieder Abrüstungsverhandlungen aufnehmen würden? Letztendlich muss der Oligarchen-Kapitalismus in den USA und in Russland von einer Wirtschaftsverfassung abgelöst werden, die nicht den Gewinn, sondern den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Der französische Sozialist Jean Jaurès hatte Recht: „Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen.“ Oskar Lafontaine