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BS Energy verheißt der Stadt satte Beteiligungsgewinne

hans-christian hein PIXELIO.de

Am 19. Mai will BS Energy (BS E) die Inbetriebnahme des Gas- und Dampfkraftwerkes feiern. Absehbar war, das seit einem halben Jahr angekündigte Fest wird eine große Selbstinszenierung des Unternehmens. Die heute mit der BZ überbrachte Botschaft lässt aufhorchen: Braunschweig hat sich mit dem Verkauf der Stadtwerke an den international aufgestellten Veolia-Konzern einen Goldesel angelacht.

Wie die BZ schreibt, werde BS E mit dem neuen Kraftwerk seine eigenen Gewinnmargen in den Schatten stellen. Das Unternehmen spreche von einem „Effekt, der sich anhaltend auf das Unternehmensergebnis und die Buchungen an die Stadt auswirken wird.“

Der Braunschweiger Wirtschaftsdezernent, Joachim Roth, scheint bereits voll auf die unerwarteten Gewinne von BS E zu setzen. Er wolle damit die absehbaren Verluste in den städtischen Beteiligungsgesellschaften auffangen. „Wie Roth sagt“, so die BZ, „können diese (Verluste Anm. GB) entgegen früheren Annahmen der Ratsopposition noch mindestens bis Ende 2014 ausgeglichen werden.“

Woher nimmt der Wirtschaftsdezernent die Gewissheit, dass BS E seine Versprechungen einlösen wird?   

In Anbetracht der noch völlig offenen Modalitäten der von der Bundesregierung verkündeten Energiewende kann man sich als Bürger über die heute bekannt gegebenen Geldzusagen von Veolia an die Stadt nur wundern. Im Herbst 2010 plagten den Vorstandvorsitzenden von BS E, Francis Kleitz, noch Sorgen um die Wirtschaftlichkeit des neuen Kraftwerks. Am 08.09. 2010 ließ er gegenüber der BZ verlauten, die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke würde sich negativ auf die Auslastung des neuen Kraftwerkes und den Unternehmensgewinn auswirken.

Solange unklar ist, wie lange und wie viele Atomkraftwerke noch am Netz bleiben werden, werben BS E und der Wirtschaftsdezernent mit ungelegten Eiern. Der versprochene Geldsegen von BS E an die Stadt könnte sich als Gold-Eselei erweisen.

Auffällig ist, dass die Stadt und BS E derzeit auf ihren Internetseiten über die zugesagten und eingeplanten hohen Dauergewinne kein Wort verlieren. In der BZ findet sich zu der für die kommunale Haushaltspolitik bedeutsamen Botschaft vom unerwarteten Geldsegen an die Stadt kein Zitat, das als verbindliche Aussage gewertet werden kann. Vielleicht ist alles nur ein großer Bluff?

Mal schauen, welche Botschaften BS E in den nächsten Tagen in Umlauf bringen wird.

 

Bildquelle: © Hans-Christian Hein / pixelio.de

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