Wulff/VW - Piech/Porsche

BUSINESSNEWS schreibt am 14. Februar 2007:
"Der VW-Konzern ist für Porsche von entscheidender Bedeutung, weil der Sportwagenbauer Ressourcen der Wolfsburger in den Bereichen Produktion und Entwicklung nutzt. Der Aufstieg Porsches, von einem Unternehmen am Rande des Bankrotts zum profitabelsten Autohersteller der Welt, wäre ohne den Rückgriff auf VW-Ressourcen undenkbar gewesen."

Um diesen "Rückgriff auf VW-Ressourcen" zu vertuschen, baute man sogar eine regelrechte Tarnfabrik für den Cayenne am Standort Leipzig.

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"Otto find ich gut"

Dieser Marketingspruch schlägt vielen Braunschweigern auf den Magen angesichts dessen, was die Otto-Gruppe mit dem neuen ECE-Einkaufszentrum der Stadt angetan hat und noch schaden wird. Unstrittig sind aber die führenden Köpfe der Otto-Familie ganz nüchterne Geschäftsleute. So sagt Alexander Otto, der die Otto gehörende ECE-Gruppe führt, in einem großen, eine Seite langen Interview in Die Welt vom 23.02.2007, auf die Frage nach dem Einkaufszentrum der Zukunft:
„....Die Architektur wird sicher weiterhin deutlich anspruchsvoller werden ..., man sieht es beispielsweise bei den Schloss-Arkaden in Braunschweig, die im März eröffnet werden.
Dort ist die alte Schlossfassade elementares Gestaltungselement.“ (kursiv vom Verfasser)

Dies ist eine vom ,offiziellen’ Braunschweig nicht gern gehörte Realität. Insofern verdient eine öffentliche Persönlichkeit wie der Generalintendant Gropper, unsere Hochachtung für den ‚Mut’, wenn auch sicher in ‚lustiger Aufmachung’ auf dem Theaterball, „...das ECE-Zentrum mit seiner Schlossfassade...“ angesprochen zu haben.

Weniger Rückgrad hatte offensichtlich das Management der Verkehrs AG, das dem Wunsch der ‚Verwaltung’, sprich: OB Dr.Hoffmann, nachgab, und zusagte – im Widerspruch zu eigenen Benennungsregeln - , pünktlich zur ECE-Eröffnung die Haltestelle Bohlweg/Damm in „Schloss“ umzubenennen. Die einen Bahnbenutzer wird dieser Ausruf zukünftig immer mal wieder zu einem inneren Grinsen veranlassen, andere werden in diesen Augenblicken dann traurig gestimmt und an das, was da mal war, erinnert werden.

Pressemitteilung der WASG im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen

Am Freitag, dem 23.2., führte die Braunschweiger WASG (Wahlalternative für Arbeit und soziale Gerechtigkeit) ihre Mitgliederversammlung mit Neuwahlen durch. Die Versammlung fand im neu entstehenden Kultur- und Sozialzentrum am Altewiekring 52/53 statt.

Im Rechenschaftsbericht des alten Vorstands wurden besonders die Kommunalwahlen 2006 hervor­gehoben, bei denen es der WASG im Bündnis mit der Linkspartei gelungen ist, mit zwei Vertretern in den Rat der Stadt und mit acht weiteren Vertretern in verschiedene Stadtbezirke einzuziehen.

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Aufhebung des Ladenschlussgesetzes für ECE: Gegen Arbeitnehmerinteressen

Mit vordergründigem Widerwillen diskutierten im Wirtschaftsausschuss die Mitglieder der Mehrheitsfraktionen und der SPD für eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten für die Geschäfte des ECE-Einkaufscenters während dreier Tage bis um 24 Uhr.

Sah die Verwaltungsvorlage ursprünglich lediglich eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten für Donnerstag, den 29. März 2007, dem Tag der Eröffnung des ECE-Centers, vor, so wollte die CDU-Fraktion eine zusätzliche Verlängerung auch für die beiden Folgetage.

Schon die Verwaltungsvorlage (11058/07) ließ die rechtliche Umstrittenheit der Herstellung eines dringenden öffentlichen Interesses für die Ausnahmegenehmigung zum 29. März 2007 erkennen. Gänzlich hahnebüchen wird jedoch die „Fiktion“ eines dringenden öffentlichen Interesses für die Tage vom 29. bis zum 31. März 2007.

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Selenz' Kommentar: Doris, Gerhard und die grosse Politik...

Nun ist es sogar gerichtsfest. Wie bei Gerhards Haaren. Doris hat die Wahlen 2005 nicht ausgeloest. Waere ja auch ziemlich merkwürdig. Einer der groessten deutschen Kanzler der letzten acht Jahre, politisch angeschoben von der eigenen Frau? Die Idee, sich abwaehlen zu lassen, um sich anschliessend deutlich lukrativeren Jobs zuzuwenden, kam diesmal von Gerhard selbst. QED!

Es waere in der Familie Schroeder-Koepf allerdings nicht das erste Mal, dass Doris einen genialen Gedanken spinnt.

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Alles wird noch besser - auch hinter den Fassaden?

Die Mieten in den guten Lagen der Innenstadt seien viel zu hoch, wurde uns einmal erzählt. Die könnten sich einheimische Händler nicht leisten. Wenn man ein ECE über dem Schlosspark bauen würde, würde sich das ändern - ganz klar: die Konkurrenz müsse dazu führen, dass die Mieten sinken. Dann könnten auch lokale Fachgeschäfte wieder vermehrt in die Innenstädte einziehen ...

Und nun das: Die Mieten seien in der Innenstadt noch einmal gestiegen, berichtet Ernst Johann Zauner in der Braunschweiger Zeitung vom heutigen Tage.

Die Sache ist etwas komplizierter. Hohe Mieten werden nur in den so genannten A-Lagen, den von Kunden meist frequentierten, best besuchten Lagen bezahlt. Diese Lagen sind jedoch begrenzt und nicht beliebig erweiterbar. Mit der Ansiedlung eines großen Einkaufszentren verlagern sich solche Flächen regelmäßig in die Center und werden sich entsprechend in der Innenstadt verringern. Das wiederum führt zu einem verstärkten Konkurrenzkampf der solventesten Mieter um diese vermeintlich verbleibenden Bestlagen in der Innenstadt: die Mieten steigen. Die solventen Mieter ziehen dann wiederum durchaus auch die meisten Kunden an, so dass sich ein weiterer Konzentrations- und Ausdifferenzierungsprozess von "Lagequalitäten" in der Innenstadt entwickelt.

Monika Popp (Innenstadtnahe Einkaufszentren) beschreibt diesen Entwicklungsprozess: wenige verbleibende gute Lagen können auch noch besser werden, viele nicht ganz so gute Lagen rutschen ab. Schlechtere Lagen können quasi unvermietbar werden. Popp:
Die Verlierer der Einkaufszentrenansiedlung sind schließlich vor allem die Nebenlagen der Hauptgeschäftsbereiche.
Und manche direkte Nachbarn des Einkaufszentrums mögen sich falsche Hoffnungen machen, Popp weiter:
Dies trifft nicht nur auf Bereiche in großer Entfernung zum Einkaufszentrum zu, wie oft behauptet wird. Vielmehr deuten die Ergebnisse aus den Untersuchnungsstädten darauf hin, dass die Fokussierung der Koppler auf die Hauptgeschäftsstraße dazu führt, dass auch Nebenlagen in unmittelbarer Nähe zum Einkaufszentrum kaum frequentiert werden.

Rolf Junker hat die Kehrseite des Konzentrationsprozesses, das sogenannte "Trading-Down", die Abwärtsspirale, in die viele weniger gute Lagen hineingeraten, einmal grafisch beschrieben. Die letzten beißen die Hunde ....

Fürsorgepflicht und Gewinnmaximierung schließen sich gegenseitig aus

Ein "Plädoyer fü einen umsichtigen Umgang mit hoheitlichen Aufgaben"

gibt der Richter am Bundesverfassungsgericht, Siegfried Broß. denn:

Gemessene und doch klare Worte eines Bundesverfassungsrichters, die es sich nachzulesen lohnt. Ausführlicher noch führt er seine Gedanken und Thesen aus im Aufsatz:

"Privatisierung öffentlicher Aufgaben - Gefahren für die Steuerungsfähigkeit von Staaten und für das Gemeinwohl?"

Darin meint er: Der Staat muss vor weiteren Schritten in Richtung einer Privatisierung von Bereichen, sei es der Daseinsvorsorge, sei es der Gefahrenabwehr, an seine Verantwortung erinnert werden, die ihm aus dem Sozialstaatsprinzip des Art. 20 Abs. 1 GG als einer besonderen Ausprägung der Menschwüde des Art. 1 Abs. 1 GG erwächst.

Selenz' Kommentar - Der Fall Dr. Gerhard Cromme oder: "Leiche schluckt Topathleten"

"Die Krupp-Stiftung erhöht ihre Beteiligung an der ThyssenKrupp AG auf über 25 Prozent." Die Meldung ging vor der Hauptversammlung der ThyssenKrupp AG durch die Presse. Sie markiert den vorläufigen Höhepunkt eines der größten Betrugsfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte. (siehe Schwarzbuch VW, S. 68 ff.). Dr. Gerhard Cromme wendet sich im Brustton der überzeugung gegen Stimmen, welche sich gegen die Dominanz der Krupp-Stiftung im Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG wenden. Wer weiß schließlich im Jahre 2007 noch, wie jene Krupp-Stiftung überhaupt gerettet wurde, die noch Ende der 90-er Jahre pleite war?

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Gegendarstellung: BZ - verkürzt, verfälscht und ohne Quellenangabe

Gegendarstellung betr.:
Artikel in der Braunschweiger Zeitung vom 27. Januar 2007:
"Seniorenrat äußert sich empört", sowie
Artikel in der Braunschweiger Zeitung vom 01. Februar 2007:
"FDP-Chef: Bibs soll sich von Witte distanzieren"

Es lag nicht in meiner Absicht, mit meinem Artikel "Wenn Schlossfreunde träumen" vom 18.01.2007 auf "www.unser-braunschweig.de" irgendeine Generation zu beleidigen. Schändlich finde ich, wenn man Sehnsüchte alter Menschen missbraucht. Das wurde in Braunschweig gemacht. Es wurden unerfüllbare Hoffnungen auf die Rekonstruktion eines wahren Schlosses geweckt, um ein Einkaufszentrum schönzureden, aus dem nie das historische Ottmer-Schloss werden kann.

Darauf machte ich - ironisch distanziert - mit dem beanstandeten Satz aufmerksam, der in der Braunschweiger Zeitung verkürzt, verfälscht und ohne Quellenangabe wiedergegeben wurde.

Matthias Witte


P.S. Administrator
Die Artikel der Braunschweiger Zeitung sind nicht namentlich unterzeichnet und nicht ins Netz gestellt. Der erste Artikel wurde hier schon einmal kommentiert. ("Empörung" - oder die Verschiebung von Anführungszeichen in der BZ)

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