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Von der Faszination einer Bodenzeitung

Eigentlich hätte die heutige Aktion von Occupy Braunschweig ­ Echte Demokratie Jetzt! die Fortsetzung der Nacht im Camp auf dem Bankplatz werden sollen, das allerdings letztlich der Kälte zum Opfer gefallen war.

Vielleicht um so ausgeschlafener fanden die Aktiven heute um 10 Uhr dann aber wieder zusammen. Diesmal auf dem Kohlmarkt. Bei besten Herbstwetter mit trahlendem Sonnenschein hieß es nun nicht, sich in lautstarkem Protest mit Kundgebung und Marsch zu üben, sondern einen Schritt näher auf diejenigen Menschen zuzugehen, die kein Interesse an einer Demonstration haben. Sie abzuholen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, darüber, was ihnen an der derzeitigen nationalen, europäischen und internationen Entwicklung nicht passt, war das Ziel an dem heutigen Samstag.


Es ist gelungen. Die simple aber gleichwohl wirkungsvolle Idee: Auf großen Papierstreifen, die auf dem Pflaster des Kohlmarktes fixiert und mit Stiften versehen waren (eine sogenannte "Bodenzeitung"), wurde Passanten die Gelegenheit geboten, ihre Meinung zu "sagen". Und sie haben sie genutzt.

Zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger blieben stehen, lasen, was andere vor ihnen geschrieben hatten und setzen ihre ganz eigene Sicht der Dinge hinzu. Diskussionen und Gespräche kamen zustande, zum Teil völlig ohne zutun der Organisatoren, die sich weitgehend im Hintergrund hielten. Niemand sollte sich bedrängt fühlen. Ein Konzept, das aufging und allen Beteiligten zeigte: Die Empörung ist weiterhin groß in der Bevölkerung, aber eine fertig Lösung haben nur die allerwenigsten. Das Ausmaß der Unzufriedenheit, zum Teil Wut, ist trotz Abebbens des Medieninteresses ungebrochen groß.

Siehe: http://www.edj-braunschweig.de/2011/11/lange-nacht-der-demokratie/

Mit SambaAttac

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