Wie private Konzerne aus Wasser Geld machen: "Water makes money" am 22.3. auf ARTE
- Donnerstag, 10. März 2011 01:20
- Uwe Meier
"Vor 10 -15 Jahren erhob sich eine Welle der Privatisierung unserer Wasserversorgung und wälzt sich seither durch die ganze Welt. Die nachhaltigen Folgen - u.a. von sauberem Wasser abgeschnittene Armenviertel und trockene Wasserhähne in London, der Metropole des Finanzkapitals - sind mittlerweile weithin bekannt."
(www.watermakesmoney.com)
Der Film "Water makes money" wird am 22. März 2011 um 20:15 Uhr beim Fernsehsender ARTE ausgestrahlt.
Im Universum wird der Film in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung am 18. Mai gezeigt!
Infos zum Film auf www.arte.tv
Infos der Filmemacher auf www.watermakesmoney.com
Siehe auch vorangegangene Berichte zu dem Film im braunschweig-spiegel:
VEOLIA - Nach Paris Berlin?
"Water Makes Money"-Premiere
Water Makes Money - wird der Film verboten?
Im Film geht es auch um Braunschweiger Verhältnisse. Der Braunschweiger "Bürgerinitiative für den Erhalt des Öffentlichen Eigentums" (BöE) geht es jedoch nicht um Frischwasser, sondern um die immer rätselhafter werdenden Privatierungsgestaltungen beim Abwasser. Die Bürgerinitiative kämpft bis heute gegen diese Privatisierung. Ratsherr Peter Rosenbaum von der BiBS wird im Film um Kommentare gebeten wie auch Oberbürgermeister Dr. Hoffmann. Hoffmann lässt zum ersten Mal durchblicken, dass das 2000 Seiten starke Vertragswerk hoch kompliziert ist und es im Grunde niemand so richtig versteht - auch er selbst nicht. In dem Sinne hat die Bürgerinitiative schon immer behauptet, dass die Privatisierung ein Spiel von Hasadeuren mit dem Geld der Gebührenzahler ist, ein "Casino communale" auf neoliberal-ideologischer Grundlage. Der sind wir in Braunschweig zum Ofer gefallen unter dem selbsternannten "Finanzgenie" Dr. Hoffmann ("das Wunder von Braunschweig"), belobigt von seinen neoliberalen Mitzockern in der PR-Industrie, wie die "Neue Soziale Marktwirtschaft". Mitgewirkt bei der Glorifizierung hat auch die Braunschweiger Zeitung unter Ralph-Herbert Meyer und Ernst Johann Zauner. Sie kamen ihrer Aufgabe der objektiven Aufklärung der Bürger nicht nach, sondern bejubelten den "Oberzocker" Hoffmann im Rathaus.
In erster Instanz verlor die Initiative eine Klage vor dem Braunschweiger Verwaltungsgericht. Die Stadt bekam überraschend Recht: demnach durfte sie aus "kreativer Buchhaltung" gewonnene Privatisierungsgewinne in den allgemeinen Steuerhaushalt überführen, obwohl kein Geld aus dem allgemeinen Steuerhaushalt zum Aufbau der Kanalanlagen beigetragen hat.
Aber die Auseinandersetzung geht weiter. Vor dem Oberverwaltungsgericht wurde die Berufung zugelassen.