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AKW-Grohnde: Atomaufsicht ist gefordert !

Aufklärung und Sicherheitsüberprüfung statt Wiederinbetriebnahme !

Noch bevor es eine öffentliche Aufklärung des Generator-Defektes Ende April im AKW-Grohnde gegeben hat, hat der Betreiber e.on sich Ersatz kommen lassen. Der weist nicht nur starke Gebrauchsspuren auf, sondern ist auch stark angerostet, wie KritikerInnen heute Nacht vor Ort im Hameln feststell­ten. (Fotos)

„Die AKW-Betreiber wollen sich vor den Atommüll-Kosten drücken aber erst noch den schnellen Euro machen", erklärt dazu Peter Dickel für die Regionalkonferenz AKW Grohnde abschalten. „Minister Wenzel sollte sich jetzt nicht zum Büttel kurzfristiger Konzerngewinne machen lassen, sondern die Sicherheit an allererste Stelle setzen. Das Risiko einer großen AKW-Katastrophe tragen schließlich wir und nicht die Betreiber."

Konkret fordern die KritikerInnen von der niedersächsischen Atomaufsicht:

*   eine umfassende, öffentliche Aufklärung des Generator-Defektes;
*   eine komplette Sicherheitsüberprüfung des AKW, bei dem auch jene Prüfpunkte und offenen Anforderungen abgearbeitet werden, die in den vergangenen Jahren der Routine zum Opfer gefallen sind;
*   den Nachweis, dass der Generator ohne Sicherheitsprobleme in der alten Anlage betrieben werden könnte.

DICKEL: „Angesichts der Endzeitstimmung der AKW-Betreiber ist die Situation in Grohnde ungleich dramatischer als 2007/2008 in Krümmel. Damals wollte der Betreiber Vattenfall zurück in den Markt, heute sehen e.on und Co. selbst keine langfristige Perspektive mehr für die Atomenergie und wollen nur schnelles Geld verdienen."

HINTERGRUND: Der Reaktor Krümmel war nach einem Trafo-Brand im Sommer 2007 vom Netz gegangen. Die schleswig-holstei­nische Atomaufsicht ließ die Stillstandszeit für weitgehende Sicherheitsüber­prüfungen nutzen, die immer mehr (auch bis dato unbemerkte) Probleme aufdeckten. 2008 wurde der Reaktor mit einem Alt-Trafo aus Brunsbüttel wieder in Betrieb genommen, aber auch dieser Trafo brannte nach weniger Tagen aus. Seitdem ging das AKW Krümmel nicht mehr in Betrieb. Der Generatorschaden im AKW-Grohnde wurde am 28. April 2014 während der jährlichen Stillstandszeit (Revision, Routinewartung, Brennelementwechsel) mehr oder weniger zufällig festgestellt.

 

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