"menschlicher Irrsinn im „Zeitalter der Vernunft“

SPD-Wahlslogan von Mitte der 1980er Jahre

Beim Besuch der Ausstellung "Facing India" im Kunstmuseum Wolfsburg fällt ein riesengroßes Foto mit Tausenden von Häusern auf. Es zu betrachten ist faszinierend. In einer Arbeit der indischen Künstlerin Vibha Galhotra fiel mir dieses Zitat auf: …menschlicher Irrsinn im „Zeitalter der Vernunft“.

Beim Lesen des Artikels von Uwe Meier zur skandalösen Wohnungssituation in Deutschland hatte ich ständig diese kluge Äußerung im Kopf. Wie kann es sein - auch mit Blick auf die vielen Obdachlosen -, dass im heutigen und reichen Deutschland, wohlgesagt nicht im Berlin des alten Zille, sogar Menschen mit gut dotierten Berufen in vielen Städten kaum eine Wohnung finden? Was ist das für ein Land, das nicht intensiv dafür sorgt, dass alle Bürgerinnen und Bürger ohne große Schwierigkeiten angemessenen Wohnraum finden? Das Menschen Angst haben, ihre Wohung zu verlieren.

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Eröffnung frauenORT Minna Faßhauer in Braunschweig

Braunschweig bekommt zweiten frauenORT am 10. Oktober

Einladung und Eröffnung

Als erste Stadt in Niedersachsen erhält Braunschweig einen zweiten frauenORT. Mit Minna Faßhauer wird eine Frau geehrt, die 1918 als Volkskommissarin für Volksbildung erste Ministerin in Deutschland sowie eine engagierte Widerstandskämpferin war.

Am Mittwoch, den 10. Oktober 2018, 17.00 Uhr findet im Braunschweiger Gewerkschaftshaus die Auftaktveranstaltung für den frauenORT Minna Faßhauer statt. In Kooperation mit dem DGB-Kreisfrauenausschuss würdigt der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. damit das Leben und Wirken der Volkskommissarin für Volksbildung Minna Faßhauer (1875-1949), die als erste Frau in Deutschland ein Ministeramt innehatte. Ihre Haltung als Widerstandskämpferin ist bis heute in Braunschweig nicht unumstritten.

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Die Region Braunschweig ist erneut die forschungsintensivste Europas

Die Region Braunschweig ist die mit Abstand forschungsintensivste Region Europas, gefolgt von Wallonisch-Brabant (Belgien) und Stuttgart.  Quelle: Eurostat

EU-Statistikamt sieht die Region auf Platz eins

Gemeinsame Pressemitteilung der Braunschweig Stadtmarketing GmbH und der Braunschweig Zukunft GmbH vom 28. September 2018

Die Region Braunschweig ist wieder Europas Nummer eins in Sachen Forschungsintensität. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes der Europäischen Union, Eurostat, hervor. 9,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wurden hier im Jahr 2015 für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Damit liegt die Region weit vor der zweitplatzierten belgischen Provinz Wallonisch-Brabant (6,5%), gefolgt von Stuttgart (6,2%) auf Rang 3.

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Ulrike Herrmann referiert bei ARBEIT UND LEBEN zu Marx

Foto: Wolfgang-Armin Rittmeier (Regionalleiter ARBEIT UND LEBEN), Uwe Fritsch (Vorsitzender des BR VW Braunschweig), Ulrike Herrmann (TAZ) und Andreas Klepp

200 Jahre Marx. Das bedeutet keineswegs, dass seine Ideen zum alten Eisen gehören. Im Gegenteil. Wie auf der zweiten Veranstaltung der von ARBEIT UND LEBEN durchgeführten Braunschweiger Vortragsreihe „Krisen, Konflikte, Kapital“ am 26.09.2018 deutlich wurde, bewegt Marx weiterhin die Gemüter. In ihrem Vortrag „Marx reloaded. 100 Jahre Marx und was er uns heute noch zu sagen hat“ zeigte Ulrike Herrmann von der „taz“ pointiert auf, wo der Jubilar ihrer Ansicht nach richtig und wo er falsch lag.

Ulrike Herrmann machte zunächst darauf aufmerksam, dass Marx sich bei aller Genialität zunächst einmal dadurch auszeichnete, dass er es verstand, stets die richtigen Fragen zu stellen. Die zentrale Frage, die er sich angesichts der rasant wachsenden industriellen Verhältnisse in Großbritannien stellte war, wie es sein könne, dass es in einer reichen Gesellschaft eigentlich Armut geben könne. Von hier aus, so Herrmann, entwickelte er seine Analyse des Kapitalismus und seine gesellschaftstheoretischen Prognosen.

Marx ist aktuell. Der Gewerkschaftssaal konnte die Interessierten nicht fassen

Höchst lebendig stellte Ulrike Herrmann Marx‘ Vorstellungen von der Dynamik und Prozessualität des Kapitalismus dar, sprach davon, dass es innerhalb des Kapitalismus keine Statik gebe und dass der Kapitalismus als Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung historisch – wie andere und ältere Modelle –letztlich auch ein Durchgangsphänomen sei, das zu überwinden sei. Sie machte – entlang der von ihr in ihrem Buch „Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie oder Was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können“ (Piper 2018) vorgestellten Theorie – aber auch deutlich, dass Marx den Kapitalismus nicht als „böse“ empfand, ja dass er sogar den Verdrängungswettbewerb als Zwangsgesetz des Kapitalismus begrüßte. Denn je weniger Unternehmen es gäbe – so Herrmann – desto leichter sei es, diese wenigen auf dem Weg zum Sozialismus hin zu enteignen. Gleichzeitig machte sie deutlich, dass es in der Marx’schen Analyse – weitgehend historisch bedingt – auch vier zentrale Lücken gäbe. So hätte er sich angesichts der verelendeten Massen seiner Zeit, nicht die Entwicklung einer breiten Mittelschicht vorstellen können. Genauso wenig hätte er die Kontrolle durch den demokratischen Staat prognostizieren können. Zudem fehle es Marx an einer Geldtheorie und an der richtigen Sicht auf die Mehrwerttheorie.

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich zwischen Ulrike Herrmann, Uwe Fritsch (Betriebsratsvorsitzender des VW-Werkes Braunschweig), der eindringlich den Einfluss Marx‘ auf die Themen und Problemlagen heutiger Gewerkschaftsarbeit Moderator Andreas Klepp (Rosa-Luxemburg Stiftung Niedersachsen) und dem ausgesprochen interessierten und engagierten Publikum eine höchst erhellende, durchweg leidenschaftlich und kontrovers geführte Diskussion.

Spaziergang „Auf den Spuren der Revolution…“

Baustelle Demokratie 100 Jahre Novemberrevolution Braunschweig

 Der nächste Stadtspaziergang „Auf den Spuren der Revolution…“ findet am Donnerstag, den 27.09.2018 statt. Er beginnt um 17:00 Uhr auf dem Friedrich Wilhelm Platz, vor der Villa Amsberg. Unser Spaziergangsbegleiter Peter Matuschak erwartet sie.

Die Novemberrevolution war kein Spaziergang. Es war mühsam, anstrengend, gefährlich, spannend, spontan, fundiert, erfolgreich, kurz: eine neue Welt, eine neue Gesellschaft, ein unbekanntes Leben…

Bevor es soweit war, dass am 8. November 1918 in Braunschweig der Krieg endlich beendet wurde, der Adel ins Exil geschickt wurde, die Revolution endlich begann, waren viele Vorbereitungen zu treffen, über viele Jahre. Vor allem musste immer wieder miteinander gesprochen werden, es gab viel zu planen, immerhin eine Demokratie, eine Republik, ob nun Räte oder Parlament, jedenfalls viele Diskussionen wurden geführt.

Das war nicht immer ganz einfach und auch nicht immer ganz ungefährlich. Es war Krieg! Auf andere Gedanken, als die für den „Burgfrieden“, stand Hochverrat: „…ab an die Front Soldat, 1. Reihe…“.

Sonntags ging‘s in‘s Grüne, mit Familie, wenigstens etwas frische Luft für die Kinder. Spazierengehen war hochangesagt, besonders bei in-die-Zukunft-Schauende, die eine Utopie entwickeln wollten oder zumindest eine Vision einer freien Gesellschaft. Hier konnten auch die Gespräche und Literaturdiskussionen vom Abend zuvor im Jugendheim der freien Jugend oder im Wilhelmsgarten fortgesetzt werden; die Kundgebung in 2 Wochen auf dem Hagenmarkt geplant werden; die neusten Meldungen des Volksfreund verbreitet werden.

Spazierengehen war IN. Daran knüpfen wir an: wir laden ein zum Stadtspaziergang „Auf den Spuren der Revolution…“. Wir beginnen am Alten Bahnhof, auf dem Friedrich-Wilhelm Platz, eine der ersten Stationen der Revolutionäre in der Nacht vom 7. auf den 8. November 1918.

http://novemberrevolutionbraunschweig.de/

https://www.minna-fasshauer.de/

Richtfest: Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel, Errichtung eines Dokumentationszentrums

Am (heutigen) Mittwoch wurde im Beisein des Finanzministers Reinhold Hilbers und des Kultusministers Grant Hendrik Tonne sowie von Familienangehörigen ehemaliger Inhaftierter und Gästen aus Politik, Verwaltung und Nachbarschaft das Richtfest für den Neubau des Dokumentationszentrums der Gedenkstätte in der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel gefeiert.

Der Neubau des Dokumentationszentrums bildet die letzte Phase einer umfassenden Neukonzeption der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel. Finanzminister Hilbers, in dessen Verantwortung das Staatliche Baumanagement liegt, hob die Bedeutung hervor: „Bei dem neuen Dokumentationszentrum handelt es sich mit Gesamtkosten von rund 5,2 Millionen Euro um das größte laufende Projekt zur Neugestaltung einer Gedenkstätte in Niedersachsen. Zugleich ist es das umfassendste Projekt aus dem Bereich Gedenkstätten mit dem Ziel, ein Ort der Erinnerung und Bildung zur Rolle der Justiz in der NS-Zeit zu sein.“ Vollständiger Text

Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung!

#unteilbar-Demonstration am 13. Oktober 2018 in Berlin

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Unterstützende von #unteilbar,

unzählige Vereine, Initiativen und Einzelpersonen haben den #unteilbar-Aufruf unterzeichnet. Neu dazugekommen sind - unter vielen anderen - die Migrant*innen-Selbstorganisation DIDF, die Deutsche Aids-Hilfe, Lobby Control, der DGB Bezirk Berlin-Brandenburg, die Landesfrauenräte, die AWO, die Eisbären Berlin,  der Imam Mohamed Taha Sabri und die Pastorin Martina Basso. Wir bedanken uns bei allen Unterzeichnenden ganz herzlich für die Unterstützung!

In einfacher Sprache

Vortrag Ulrike Herrmann "Marx reloaded. 200 Jahre Marx und was er uns heute noch zu sagen hat.

Flyer

Hiermit lade ich Sie/euch sehr herzlich zur zweiten Veranstaltung in unserer Reihe „KRISEN, KONFLIKTE, KAPITAL“ - Braunschweiger politische Abende“ein.

Ulrike Herrmann, Wirtschaftsredakteurin bei der taz und Autorin des Bestsellers „Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung: Die Krise der heutigen Ökonomie oder Was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können“, wird sich anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx mit der Aktualität seiner Thesen beschäftigen.

Ihr Vortrag

 Marx reloaded. 200 Jahre Marx und was er uns heute noch zu sagen hat. findet am 26.09.2018 ab 18.30 Uhr im „Wilhelm5“ im Gewerkschaftshaus Braunschweig, Wilhelmstraße 5, 38100 Braunschweig, statt.

 Im Anschluss wird das Thema im Gespräch mit Uwe Fritsch, Betriebsratsvorsitzender Volkswagen Braunschweig, vertieft. Eine Publikumsdiskussion rundet die Veranstaltung ab. Gern reservieren wir für Sie/euch einen Platz. Dazu melden Sie sich/ihr Euch einfach unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! fooder unter 0531-123363 bis spätestens zum 21.09.2018 an.

 

Matthias Brodowy & Band

mit ihrem Programm „Bis es Euch gefällt“ am 28. September in der Kniki SZ-Bad 

Seit 1989 steht Brodowy auf der Bühne. Erst im Ensemble und seit zwanzig Jahren als Solist. In dieser Zeit hat er neun Soloprogramme geschrieben und auf die Bühne gebracht. Die Quintessenz daraus zeigt er in einem Best-of- Programm, stets gewürzt mit kolumnistischen Kommentaren zum aktuellen Zeitgeschehen.

Matthias Brodowy wurde von Hanns Dieter Hüsch mit dem Kabarettpreis „Das schwarze Schaf“ und 2013 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet.

Bis es Euch gefällt“ ist ein Parforce-Ritt mit lauten und leisen Tönen, literarisch und musikalisch und stets auch mit dem Brodowys typischem anarchistischen Nonsens abgeschmeckt.

Außerdem wird Herr Brodowy von einer kleinen Band begleitet, die taktvolle Zwischentöne setzt.

Pressestimmen:

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Sally Perel - Botschafter des Friedens

 

Sally Perel bei seinem Vortrag in der Neustadtmühle

Gestern Abend im Jugendzentrum Neustadtmühle war der Saal mal wieder proppenvoll mit Jugendlichen. Zum vierten Mal trat Herr Sally Perel dort auf und hatte schließlich auch noch den Termin an der nun nach ihm benannten Sally-Perel-Gesamtschule zu absolvieren. Das war am vergangenen Freitag und Herr Parel betonte gestern vor seinem Vortrag, dass ihm diese Auszeichnung sehr viel bedeute.

Die Zuhörer standen bis auf den Flur, um dem 93jährigen Sally zuzuhören. Seine Lebensgeschichte zog alle in den Bann.

Sally Perel berichtete aus seinem frühen Leben als jüdischer Hitlerjunge, Er sprach über Trennung von seinen geliebten Eltern, seine Flucht nach Osten, die Verleugnung seiner jüdischen Herkunft und die Zerrissenheit in seinem Inneren. Sein Vater, ein Rabbiner, sagte zum Abschied zu dem vierzehnjährigen Jungen "Vergesse nie und verleugne nie, dass du ein Jude bist. Und seine Mutter sagte zum Abschied "Du sollst leben". Er sah beide nie wieder. Er musste das Jüdische verbergen, um zu überleben und horchte auf die innere Stimme, die die seiner Mutter war. Nur darum könne er heute vortragen.

 Quelle der Fotos: "AG gegen Rechts" (http://www.jurb.de/projekte/ag-gegen-rechts/).

Der Vortrag ist ausführlicher nachzulesen in einem Buch "Hitlerjunge Salomon"